Pilzmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Als Pilzmittel oder Antimykotika bezeichnet man spezielle Arzneimittel, mit denen Pilzinfektionen behandelt werden. Sie wirken abtötend oder vermehrungshemmend.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck von Pilzmitteln, die man auch als Antimykotika bezeichnet, ist die Behandlung von Pilzinfektionen wie z.B.:

Die Antimykotika können sowohl lokal als auch systemisch zur Anwendung kommen. Sie wirken:

  1. abtötend (fungizid)
  2. vermehrungshemmend (fungistatisch)

Krankheitsbild

Zu Pilzinfektionen (Mykosen) kommt es in der Regel auf:

Fußpilz

Zu den häufigsten und bekanntesten Pilzformen gehört der Fußpilz, der oftmals beim Barfußlaufen in Schwimmbädern übertragen wird.

Dabei werden die Fußsohlen und die Zwischenräume der Zehen von dem Pilz befallen und es kommt zu unangenehmen Beschwerden wie weißlichen Ausfluss und starken Juckreiz.

Arten von Antimykotika

Ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Pilzinfektionen sind Antimykotika. Diese wirken zumeist, indem sie die Entstehung der Zellwände der Pilze stören. Auf diese Weise werden die Pilze beim Wachstum gehemmt oder sogar abgetötet.

Je nach Anwendungsart werden die Anti-Pilzmittel äußerlich auf die Haut oder Schleimhaut (topisch) oder innerlich über den Blutkreislauf (systemisch) verabreicht.

  • Bei leichteren Fällen wie zum Beispiel Fußpilz, kommen Sprays, Cremes, Salben oder Puder zur Anwendung, die auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen werden,
  • während bei schwereren Fällen auch Tabletten oder intravenöse Injektionen verabreicht werden.

Je nach Wirkungsweise unterscheidet man bei Pilzmitteln zwischen:

  1. Schmalspur-Antimykotika
  2. Breitband-Antimykotika

Einsatz

Zur Anwendung kommen Antimykotika bei Krankheiten wie:

Wirkstoffe

Moderne Antimykotika wirken zumeist dadurch, dass sie die Biosynthese von Ergosterin (Ergosterol) hemmen. Ergosterin ist ein essentieller Bestandteil der Pilzzellwände und kommt im menschlichen Organismus nicht vor.

Die Anti-Pilzmittel werden von ihrem chemischen Aufbau her in unterschiedliche Wirkstoffe und Untergruppen aufgeteilt. Dazu gehören:

  1. Azol-Antimykotika wie Triazole und Imidazole, die in den Stoffwechsel der Pilzzellen eingreifen und gegen eine große Anzahl von Pilzen wirksam sind
  2. Allylamine, die die Vermehrung der Pilze hemmen
  3. Polyen-Antibiotika, die wichtige Stoffwechselvorgänge der Pilze blockieren
  4. Amorolfin, das die Lebensfähigkeit der Pilze hemmt
  5. Ciclopirox, das die Pilzorganismen abtötet
  6. Flucytosin, das sich hemmend auf die Vermehrung der Pilze auswirkt
  7. Griseofulvin, das sich hemmend auf die Vermehrung der Pilze auswirkt
  8. Tolnaftat, das sich hemmend auf die Vermehrung der Pilze auswirkt

Bei leichten Pilzinfektionen der Haut kommt zumeist der Wirkstoff Clotrimazol zur Anwendung, der zu den Azol-Antimykotika gehört. Im Falle einer Pilzerkrankung in der Mundhöhle, wie beim Soor, werden zumeist Lutschtabletten mit Polyen-Antibiotika wie Amphotericin B oder Nystatin verabreicht.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen bei innerlicher Verabreichung

Wie bei den meisten Medikamenten kann es auch bei der Einnahme von Antimykotika zu störenden Nebenwirkungen kommen. Diese treten vor allem bei innerlicher Verabreichung auf. Zu den möglichen Nebeneffekten gehören:

In seltenen Fällen kann es auch zu einer Schädigung von Leber und Nieren kommen.

Nebenwirkungen bei äußerlicher Anwendung

Im Falle einer äußerlichen Anwendung können gelegentlich örtliche Reaktionen wie

auftreten.

Gegenanzeigen

Darüber hinaus dürfen Antimykotika nicht bei

eingenommen werden.