Darmmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Unter Darmmitteln versteht man Arzneien zur Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden. Sie kommen vor allem bei Durchfall oder Verstopfung zum Einsatz.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck von Darmmitteln ist die Behandlung von Beschwerden des Magen- und Darmtraktes.

Häufig eingesetzt werden sie bei Beschwerden wie:

Da es verschiedene Darmbeschwerden gibt, kommen auch unterschiedliche Medikamente zur Anwendung.

Wirkungsweise verschiedener Mittel

Dyspepsie und Übelkeit therapieren

Bei funktionellen Verdauungsstörungen (Dyspepsie) wie zum Beispiel Schmerzen im Oberbauch oder Sodbrennen werden vor allem säurereduzierende Mittel verabreicht. Im Falle von Völlegefühl oder Übelkeit verwendet man zumeist Arzneimittel zur Förderung oder Regulierung der Darmbewegungen.

Reizdarm therapieren

Bei einem Reizdarm hängt es von den vorherrschenden Beschwerden ab, welche Wirkstoffe für die Behandlung geeignet sind. So ist bei Durchfall zum Beispiel Loperamid hilfreich, das die Häufigkeit des Stuhlgangs und die Beschaffenheit des Stuhls wieder normalisiert und außerdem schmerzlindernd wirkt. Allerdings sollte man Loperamid nur bei starken Beschwerden einnehmen und nicht auf die Dauer anwenden.

Darüber hinaus können bei einem Reizdarm auch pflanzliche Präparate wie Flohsamen (Plantago ovata) sinnvoll sein. Der Flohsamen ist gut verträglich und kann auch über längere Zeit eingenommen werden.

Verstopfung therapieren

Bei Verstopfung (Obstipation) wird häufig auf Abführmittel (Laxativa) zurückgegriffen, die durch eine Vergrößerung des Stuhlvolumens im Darm wirken, wodurch der Druck auf den Darm erhöht wird. Dies hat eine Auslösung von Wellenbewegungen zur Folge, durch die die Speisereste in die gewünschte Richtung geschoben werden.

Zu den verschiedenen Wirkstoffen der Abführmittel gehören:

Auch pflanzliche Stoffe haben eine Darm reizende und abführende Wirkung, wie:

Diese können auch mit entblähenden Mitteln wie Kümmel, Fenchel oder Anis kombiniert werden.

Grundsätzlich sollte man abführende Darmmittel immer nur eine kurze Zeit und in mäßiger Dosierung einnehmen, da es sonst zu einer Lähmung der Darmtätigkeit kommen kann.

Blähungen therapieren

Für die Behandlung von Blähungen eignen sich der Wirkstoff Dimethylpolysiloxan oder Karminativa wie Pfefferminzöl, die die Oberflächenspannung der Luftblasen im Darmbereich reduzieren. Dadurch entstehen aus den einzelnen großen Blasen mehrere kleinere Bläschen, die leichter und kontrollierter entleert werden können.

Zudem haben die Wirkstoffe den Vorteil, dass sie fast völlig frei von Nebenwirkungen sind.

Krampfartige Darmbeschwerden therapieren

Bei krampfartigen Darmbeschwerden ist oftmals eine Behandlung mit Spasmolytika wie Mebeverin erforderlich. Mit Hilfe von Spasmolytika kann verhindert werden, dass sich die Muskulatur der Darmwand zu sehr anspannt und Schmerzen hervorruft.

Nebenwirkungen

Darmmittel dienen also zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden des Darms. Einige davon können aber auch Nebenwirkungen hervorrufen.

Zu hohe Dosierung von Bitter- oder Glaubersalz

So kann es bei einer zu hohen Dosierung von Abführmitteln wie Bitter- oder Glaubersalz zu

kommen. Ebenso kann Durchfall die Folge einer zu hohen Dosierung sein.

Polypen und Wechselwirkungen

Generell ist es ratsam, Abführmittel nicht über einen längeren Zeitraum einzunehmen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich Polypen im Darm bilden. Bei der Anwendung von Loperamid gegen Durchfall können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.

Nebenwirkungen durch Spasmolytika

Für den Fall, dass ein Spasmolytikum gegen Darmkrämpfe eingesetzt wird, sind zahlreiche Nebenwirkungen im Bereich des Möglichen, wie: