Dermatika - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Bei Dermatika handelt es sich um Arzneimittel, die zur Therapie von Hautkrankheiten dienen. Sie kommen in der Regel äußerlich zur Anwendung.

Von Jens Hirseland

Als Dermatika werden Medikamente bezeichnet, die zur Behandlung von Hauterkrankungen Verwendung finden. Ein Dermatikum kommt normalerweise äußerlich zur Anwendung. Aber auch eine innerliche Anwendung ist möglich.

Beim Einsatz der Dermatika werden die individuellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt.

Darreichungsformen

Dermatika gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Dazu gehören:

  • Salben
  • Cremes
  • Gele
  • Emulsionen
  • Lotionen
  • Pasten
  • Lösungen
  • Schüttelmixturen
  • Puder

Für die innere Anwendung eignen sich Tabletten und Tropfen.

Anwendungsgebiete

Ein Dermatikum lässt sich gegen verschiedene Hautkrankheiten einsetzen. Dabei handelt es sich meist um:

Gegen solche Erkrankungen kommen meist lokale Steroide zur Anwendung. Diese Mittel bekämpfen zwar nicht die Ursache der dabei auftretenden Entzündung, führen jedoch zur Linderung typischer Symptome wie

Die Hautzellen nehmen die Steroide auf und stellen keine entzündlichen Stoffe wie Prostaglandine mehr her.

Ein weiteres Einsatzgebiet von Dermatika ist die Wundheilung. So verwendet man Desinfektionsmittel und lokal wirkende Antibiotika, um Wunden zu säubern. Diese Mittel werden als Antiseptika bezeichnet. Sie haben die Eigenschaft, Bakterien, Viren und Pilze auf der Haut abzutöten.

Ebenfalls zu den Dermatika zählen Wundsalben, die Juckreiz lindern und entzündungshemmend wirken. Ein bekanntes Dermatikum ist zum Beispiel die Bepanthen-Wundsalbe, in der Dexpanthenol enthalten ist. Der Stoff kommt bei Hautverletzungen oder Verletzungen der Schleimhaut zur Anwendung und bewirkt einen schnelleren Heilungsprozess.

Aber auch Zinksalben entfalten ihre positive Wirkung auf der Haut. So wird vom Zink ein Fibrinnetz gebildet, was wiederum den Verschluss einer Wunde unterstützt.

Wirkungsweise

Eine bedeutende Rolle für die Wirksamkeit eines Dermatikums spielen dessen Träger- und Hilfssubstanzen, die dazu dienen, das Mittel auf die Haut aufzutragen. Hautärzte bezeichnen diese Substanzen als Vehikel. Diese verfügen über spezielle Effekte.

  • Während eine Fettsalbe zur Behandlung von trockenen Hautstellen geeignet ist,
  • haben Alkohollösungen einen austrocknenden Effekt sowie eine abschwellende und kühlende Wirkung.

Je weniger Wasser ein Dermatikum enthält, desto höher ist dessen Fettgehalt. Es gibt aber auch hydrophile Dermatika mit einer festen und flüssigen Beschaffenheit. Dabei handelt es sich zumeist um Arzneimittel, die aus mehreren Komponenten bestehen und sich gleichmäßig im Wasser vermischen.

Welche Mischung für eine Hautkrankheit die beste ist, richtet sich danach, ob es sich um eine akute bzw. chronische Form handelt oder eine Hautwunde trocken oder feucht ist.

Natürliche Dermatika

Als natürliche Dermatika gelten Hautmedikamente, die man aus Pflanzen, Tieren oder Mineralien gewinnt. Bewährte pflanzliche Mittel sind zum Beispiel:

Nebenwirkungen

Obwohl Dermatika meist äußerlich eingesetzt werden, sind unerwünschte Nebenwirkungen durchaus möglich. Dies gilt besonders für chemische und pflanzliche Mittel.

  • Besonders gefährdet für Nebenwirkungen von pflanzlichen oder anderen natürlichen Dermatika sind Menschen, die unter einer Allergie gegen die verabreichten Stoffe leiden. Diese macht sich zumeist durch Juckreiz und Hautausschläge bemerkbar.

  • Nicht selten kommt es auch beim Einsatz von Kortionsalben zu unerwünschten Nebenwirkungen. Werden diese längere Zeit verabreicht, erhöht sich die Gefahr, dass sich die Haut verdünnt. Darüber hinaus kann eine Steroidakne auftreten.

  • Das Risiko von Nebenwirkungen besteht auch bei der Anwendung von Salben, die zu den Immunsuppressiva gehören. Diese Mittel verabreicht man vor allem bei Neurodermitis. Sie haben die Eigenschaft, gegen die Immunabwehr der Haut vorzugehen, wodurch es wiederum zu örtlichen Entzündungen kommen kann.

  • In Maßen sollte auch der Einsatz von Desinfektionsmitteln erfolgen. So ist es bei häufiger Anwendung möglich, dass die Haut geschädigt wird und austrocknet.

  • Bei der Anwendung von Salben gegen Schmerzen und Entzündungen sind Überempfindlichkeitsreaktionen im Bereich des Möglichen. Diese machen sich häufig durch allergische Hautreaktionen oder Magen-Darm-Probleme bemerkbar. In seltenen Fällen kann es auch zu örtlichen Veränderungen der Haut kommen.