Hämorrhoidenmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Als Hämorrhoidenmittel bezeichnet man Medikamente zur Behandlung und Linderung von Hämorrhoiden. Dabei kommen verschiedene Cremes, Salben und Zäpfchen zur Anwendung.
Krankheitsbild
Ziel und Zweck von Hämorrhoidenmitteln ist die Behandlung und Linderung von Hämorrhoidalleiden. Als Hämorrhoiden bezeichnet man knotenförmige, krampfaderähnliche Erweiterungen im Analkanal.
Diese Erweiterungen sind ein weit verbreitetes Problem. So haben rund 70 Prozent aller Personen über 30 Jahre Hämorrhoiden. Allerdings kommt es nur bei den wenigsten zu starken Beschwerden.
Außerdem können Hamörrhoiden unterschiedliche Größen erreichen. Werden sie zu groß, können sie den Stuhlgang blockieren und zu unangenehmen Symptomen führen, wie:
Bei den Beschwerden unterscheidet man zwischen:
- inneren Hämorrhoidalleiden
- äußeren Hämorrhoidalleiden, die auch als Perianalthrombosen bezeichnet werden
Mit Hilfe von Hämorrhoidenmitteln können leichte bis mittlere Hämorrhoidalleiden behandelt und gelindert werden. Kommt es jedoch zu starken und chronischen Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall dienen die Hämorrhoidenmittel nur als Ergänzung nach einer Verödung oder Operation.
Hämorrhoidenmittel
Zu den gängigsten Hämorrhoidenmitteln zählen:
In diesen sind verschiedene Wirkstoffe enthalten, die einzeln oder kombiniert zur Behandlung der Hämorrhoiden eingesetzt werden können.
Gegen Schmerzen und Juckreiz kommen Wirkstoffe wie Lidocain, Benzocain, Quinisocain, Macrogollaurylether (Polidocanol) oder Cinchocain, die örtlich betäubend wirken, zum Einsatz.
Zur Behandlung von Entzündungen verwendet man Arzneimittel wie Bufexamac oder pflanzliches Hamamelis. Als besonders wirksam gilt jedoch Kortison.
Um das Immunsystem zu unterstützen, werden Escherichia-coli-Bakterien eingesetzt, die entzündungshemmend wirken und zugleich die Wundheilung fördern.
Ebenfalls zur Linderung beitragen können Sitzbäder, die entzündungshemmende Gerbstoffe wie beispielsweise Eichenrinde, Kamille oder Hamamelis enthalten.
Ebenfalls hilfreich sind Ballast- und Quellstoffe, die zur Erweichung des Stuhls beitragen und somit Schmerzen und Verstopfung entgegen wirken.
Darüber hinaus können Hämorrhoidenmittel auch zur Behandlung von Afterjucken und Analfissuren eingesetzt werden.
Salben und Zäpfchen
Bei der Anwendung einer Salbe wird diese nach der gründlichen Reinigung des Afters auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. Die Salben sind mit einem speziellen Aufsatz auf der Tube ausgestattet, der in den Analkanal eingeführt wird. Mit dem Aufsatz kann die Salbe leichter im After verteilt werden.
Bei dem Einsatz von Zäpfchen sollten diese nicht so weit in den Analkanal geschoben werden wie andere Zäpfchen, da das Hämorrhoiden-Zäpfchen für eine Weile in einer Position verbleiben muss, in der man es mit der Fingerkuppe noch ertasten kann.
Damit das Zäpfchen besser eingeführt werden kann, sollte man es mit einer Salbe zu bestreichen. Darüber hinaus gibt es Zäpfchen mit speziellen eingeschmolzenen Mullstreifen oder Vlieskompressen, um nässende oder blutende Hämorrhoiden zu behandeln.
Grundsätzlich ist es bei der Behandlung von Hämorrhoiden ratsam, auch deren Ursachen zu bekämpfen. Daher sollte die Tätigkeit des Darms durch
- ballaststoffreiche Ernährung
- ausreichend Flüssigkeit und
- viel Bewegung
angeregt werden.
Nebenwirkungen
Wie bei vielen anderen Medikamenten, kann es auch bei der Anwendung von Hämorrhoidenmitteln gelegentlich zu Nebenwirkungen kommen, obwohl rezeptfreie Präparate in der Regel als gut verträglich gelten.
Nebenwirkungen von Bufexamac
So sind bei dem Einsatz des Wirkstoffs Bufexamac unterschiedliche Nebenwirkungen im Bereich des Möglichen:
- allergische Reaktionen
- Schwellungen
- Rötungen
- Brennen und Juckreiz
Nebenwirkungen von Benzocain und Lidocain
Bei der Anwendung von Benzocain können gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Auch bei der Verwendung von Lidocain sind in seltenen Fällen allergische Reaktionen möglich.