Hustenlöser - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Als Hustenlöser oder Expektorantien bezeichnet man spezielle Arzneimittel zur Behandlung von Husten. Durch die Lockerung von festsitzendem Schleim in den Bronchien erleichtern sie das Abhusten.
Ziel und Zweck
Ziel und Zweck von Hustenlösern ist die Behandlung von Husten und Bronchitis. Dabei fördern sie den Auswurf von Bronchialsekret. Husten zählt zu den häufigsten Erkältungsbeschwerden. Es kommt zu lästigen Symptomen wie quälendem Hustenreiz und Atemnot.
Mit Hilfe von Hustenmitteln soll der Husten wirksam gelindert werden. Dabei unterscheidet man zwischen:
- Hustenstillern (Antitussiva), die den Hustenreiz bekämpfen
- Hustenlösern (Expektorantien), die das Abhusten erleichtern
Krankheitsbild
Bei einem grippalen Infekt (Erkältung) oder einer richtigen Grippe kommt es zur Entzündung der Schleimhäute. Dadurch produzieren diese keinen normalen Schleim mehr, sondern zähes Sekret. Wird dieses Sekret jedoch dicker, kann es nicht abgehustet oder von den Flimmerhärchen der Lunge entfernt werden und setzt sich in den Atemwegen fest.
Mit Hilfe von Hustenlösern kann dieses zähe Sekret jedoch verflüssigt und dadurch besser abgehustet werden. Einige Mittel unterstützen auch zusätzlich die Bewegungen der Flimmerhärchen.
Wirkungsmechanismen
Bei den Wirkungsmechanismen von Hustenlösern unterscheidet man zwischen:
- Sekretolytika oder Mukolytika
- Sekretomotorika
Während Sekretomolytika den Bronchialschleim verflüssigen und für die Ablösung des klebrigen Sekrets von den Wänden der Atemwege sorgen, bewirken Sekretomotorika einen verstärkten Abtransport des Bronchialschleims aus den Atemwegen.
Sekretolytika
Zu den Sekretolytika gehören Wirkstoffe wie:
- Acetylcystein (ACC)
- Bromhexin
- Ambroxol
- Carbocystein
- Guaifenesin
- Ammoniumchlorid
Acetylcystein
Als besonders wirksam gilt Acetylcystein. Dieses bewirkt eine Auflösung des zähen Schleims, der sich dann verflüssigt und dadurch besser abgehustet werden kann.
Bei der gleichzeitigen Einnahme eines Antibiotikums sollte man aber beachten, dass dessen Wirkung durch Acetylcystein beeinträchtigt werden kann.
Bromhexin
Der Wirkstoff Bromhexin bewirkt bei den Drüsen der Bronchien eine vermehrte Produktion von Flüssigkeit. Dies führt auch zu einer Verflüssigung des Sekrets.
Da Bromhexin zudem die Flimmerhärchen aktiviert, kann der Schleim rascher abtransportiert werden. Darüber hinaus dämpft der Wirkstoff auch die Entzündung der Schleimhäute.
Ambroxol
Ein weiterer wirksamer Hustenlöser ist Ambroxol. Dieser sorgt für eine Verflüssigung des Schleims. Ebenso wie Bromhexin, aktiviert auch Ambroxol die Flimmerhärchen der Lunge, wodurch der Schleim besser abtransportiert wird.
Des Weiteren wirkt Ambroxol auch lindernd bei Halsschmerzen.
Phytopharmaka
Darüber hinaus können auch pflanzliche Mittel hustenlösend wirken, wie:
- Anis
- Thymian
- Efeu
- Andornkraut
- Angelikawurzel
- Bittersüßstängel
- Fenchel
Darreichungsformen und Risikopatienten
Hustenlöser sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. So können sie als Hustensaft oder in Form von verschiedenen Tabletten zum Schlucken, Lutschen oder als Brausetabletten eingenommen werden. Manche Hustenlöser lassen sich auch inhalieren.
Bei der Einnahme sollte man darauf achten, Hustenlöser nicht gleichzeitig mit Hustenstillern einzunehmen, da dies eine kontraproduktive Wirkung hätte. Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten besser auf die Anwendung von Hustenlösern verzichten.
Nebenwirkungen
Trotz ihrer hilfreichen Wirkung können auch Hustenlöser unangenehme Nebenwirkungen auslösen.
Nebenwirkungen von Acetylcystein
So kann es bei der Einnahme von ACC (Acetylcystein) zu Beschwerden wie
- Tinnitus und
- Kopfschmerzen sowie
- Magen- und Darmproblemen
kommen. In manchen Fällen ist eine Entzündung der Mundschleimhaut im Bereich des Möglichen.
Nebenwirkungen von Bromhexin
Auch Bromhexin kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen oder Magen- und Darmbeschwerden führen. Außerdem sind auch allergische Reaktionen und Schwindelgefühle möglich.
Gegenanzeigen
Patienten, die an Magen- und Darmgeschwüren oder Nierenerkrankungen leiden, sollten vor der Anwendung von Bromhexin einen Arzt zu Rate ziehen.
Nebenwirkungen von Ambroxol
Zahlreiche Nebenwirkungen kann auch Ambroxol hervorrufen. Dazu gehören:
- Atemnot
- Magen- und Darmprobleme
- Fieber
- Juckreiz
- Hautausschlag
- Schnupfen
- Mundtrockenheit
- vermehrter Speichelfluss
- Gesichtsschwellungen
Gegenanzeigen
Darüber hinaus sollten Menschen, die unter Nieren- oder Leberkrankheiten leiden, vor der Einnahme des Mittels einen Arzt befragen.
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