Magenmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Unter Magenmitteln versteht man Medikamente, die gegen Magenbeschwerden eingesetzt werden. Dabei kommen sowohl synthetische als auch pflanzliche Wirkstoffe zur Anwendung.
Ziel und Zweck von Magenmitteln ist die Behandlung von Beschwerden im Magenbereich.
Dies sind beispielsweise:
Um solchen Magenbeschwerden entgegen zu wirken, gibt es eine Reihe von speziellen Arzneimitteln, die gut wirksam sind.
Sodbrennen
Ein häufig vorkommendes Magenleiden ist Sodbrennen.
Antazida
Bei leichten Beschwerden sind so genannte Antazida hilfreich, die kurzzeitig die Säure im Magen neutralisieren. Dabei werden die Magensäureproduktion sowie ihre Freisetzung nicht beeinflusst.
Verwendet werden zumeist Carbonathaltige Antazida wie:
- Magnesiumcarbonat
- Calciumcarbonat
- Schichtgitterantazida wie Magaldrat oder Hydrotalcit
- Magnesium-Aluminium-Silikate
- Magnesiumhydroxid
- Aluminiumhydroxid
H2-Blocker
Liegen mittelschwere Beschwerden vor, kommen H2-Blocker zur Anwendung, die für eine Hemmung der Säureproduktion sorgen. Dazu gehören z.B.:
- Famotidin
- Nizatidin
- Ranitidin
- Roxatidin
Protonenpumpenblocker
Handelt es sich um starke Beschwerden, können Protonenpumpenblocker eingesetzt werden, die dafür sorgen, dass die Produktion der Säure im Magen vollkommen lahm gelegt wird.
Auf diese Weise kann die Säure die Magen- und Darmschleimhaut nicht mehr angreifen und es kommt schon nach kurzer Zeit zu einer Linderung der Beschwerden. Häufig verwendete Wirkstoffe sind:
- EsomeprazolLansoprazol
- Omeprazol
- Pantoprazol
- Rabeprazol
Protonenpumpenblocker werden auch zur Behandlung von Magengeschwüren und einer Infektion mit Heliobacter pylori eingesetzt. Dabei kombiniert man sie oftmals mit Antibiotika wie Amoxicillin und Clarithromycin.
Die Protonenpumpenhemmer wirken, indem sie ein Klima im Magen schaffen, das es den Antibiotika möglich macht, das Bakterium abzutöten oder sein Wachstum zu hemmen.
Verabreicht werden die Präparate zumeist in Form von magensaftresistenten Tabletten oder Kapseln. In manchen Fällen sind auch Infusionen möglich.
Reizmagen
Phytopharmaka
Zur Behandlung eines Reizmagens können auch pflanzliche Magenmittel zur Anwendung kommen, die sich vor allem für leichte Beschwerden eignen. Dazu gehören:
- Extrakte von Artischockenblättern, die gegen Völlegefühl helfen
- Extrakte der Gelbwurz
- ätherische Öle wie Kümmelöl oder Pfefferminzöl, die krampflösend wirken
- Kombinationspräparate mit Schleifenblumen-Extrakten, die hilfreich gegen Magenschmerzen und Blähungen sind
Übelkeit, Brechreiz und Verdauungsstörungen
Prokinetika
Um Übelkeit, Brechreiz und Verdauungsstörungen zu behandeln, werden oftmals Prokinetika, die auch als Antiemetika bezeichnet werden, eingesetzt. Diese sorgen dafür, dass der Rhythmus der Magenentleerung wiederhergestellt wird.
Außerdem unterdrücken sie Übelkeit und Brechreiz. Zu den bewährten Wirkstoffen gehören:
- Domperidon
- Bromoprid
- Metoclopramid
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Protonenpumpenhemmern
Obwohl Magenmittel wie Protonenpumpenhemmer als relativ gut verträglich gelten, können bei ihrer Anwendung gelegentlich Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Beschwerden wie:
- <Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Verstopfung
- Schwindelgefühle
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Schlafprobleme
- Juckreiz
- Allergien
Nebenwirkungen von Antibiotika, Prokinetika und Antazida
Bei der Anwendung von Antibiotika zur Behandlung von Heliobacter pylori kann es zu unerwünschten Nebeneffekten wie allergischen Reaktionen und Durchfall kommen. Mögliche Nebenwirkungen bei der Verabreichung von Prokinetika wie Domperidon sind:
- Menstruationsstörungen
- nachlassende Libido
- Impotenz
Bei der Einnahme von Antazida sind Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung im Bereich des Möglichen.
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