Migränemittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Unter Migränemitteln versteht man Medikamente zur Behandlung von akuten Migräneattacken. Dabei kommen zumeist Schmerzmittel zur Anwendung.
Ziel und Zweck von Migränemitteln ist die Behandlung und Linderung von akuten Migräneattacken. Dabei gibt es jedoch kein Standardmittel, sodass die Medikamente in der Regel nach den individuellen Symptomen des Patienten ausgewählt werden.
Krankheitsbild
Als Migräne bezeichnet man Kopfschmerzen, die anfallartig auftreten und zumeist einseitig und pochend-pulsierend sind. Oftmals kommt es dabei auch zu Begleiterscheinungen, wie:
- Lichtempfindlichkeit
- Geräuschempfindlichkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
Eine solche Migräne-Attacke kann zwischen vier und zweiundsiebzig Stunden dauern. Rund zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter dieser neurologischen Erkrankung.
Anwendung
Da Migräne durch medizinische Maßnahmen nicht geheilt werden kann, kommen bei der Behandlung vor allem schmerzstillende Mittel zur Anwendung.
So werden bei leichten bis mittelschweren Migräne-Attacken Analgetika und NSAR-Schmerzmittel verabreicht.
Dazu gehören gängige Schmerzmittelwirkstoffe wie:
- Acetylsalicylsäure (ASS)
- Paracetamol
Diese können auch als Kombinationsmittel mit weiteren Wirkstoffen wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Koffein zum Einsatz kommen. Als besonders wirksam gilt eine Kombination aus Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Koffein.
Triptane
Im Fall einer schweren Migräne-Attacke kommen zumeist Triptane zur Anwendung, die als Gegenpart des Serotonin-Hormons gelten. Triptane bekämpfen nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch die begleitende Übelkeit sowie Erbrechen.
Um bei einem akuten Migräne-Anfall wirksam zu sein, sollten die Triptane so rasch wie möglich zur Anwendung kommen. Die unterschiedlichen Triptan-Wirkstoffe können dabei auf verschiedene Weise verabreicht werden. So gibt es sie als:
- Tabletten
- subkutane Injektionen
- Nasensprays
- Zäpfchen
Darüber hinaus lassen sie sich mit anderen Schmerzmitteln kombinieren.
Mutterkornalkaloide
Ein weiteres Migränemittel sind Mutterkornalkaloide wie Ergotamin, die jedoch mehr Nebenwirkungen als Triptane aufweisen und daher nur dann eingenommen werden sollten, wenn die anderen Migränemittel nicht ansprechen.
Antiemetika
Gegen Übelkeit und Erbrechen wirken Antiemetika. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören Domperidon und Metoclopramid.
Vorsicht bei opiathaltigen Medikamenten
Abgeraten wird hingegen von der Einnahme von opiathaltigen Medikamenten, da deren Wirksamkeit bei Migräne-Attacken nicht hinreichend belegt ist. Darüber hinaus besteht bei ihrer Anwendung ein hohes Suchtpotenzial.
Nebenwirkungen
Oftmals sind Migränemittel die einzig wirksame Hilfe bei schmerzhaften Migräne-Attacken. Einige von ihnen können jedoch Nebenwirkungen aufweisen.
Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure und Ibuprofen
So kann es bei der Einnahme von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäureund Ibuprofen zu
- Sodbrennen
- Übelkeit und
- Erbrechen
kommen.
Nebenwirkungen von Naproxen
Bei Naproxen kommt es zudem häufig zu Beschwerden wie:
Nebenwirkungen von Triptanen
Bei der dauerhaften Einnahme von Triptanen kann es zu medikamenteninduzierten Kopfschmerzen kommen.
Gegenanzeigen
Nicht eingenommen werden dürfen Triptane bei:
- koronaren Herzkrankheiten
- Leber- und Nierenfunktionsstörungen
- Bluthochdruck
- nach einem Schlaganfall
- während der Schwangerschaft
Nebenwirkungen von Mutterkornalkaloiden
Noch größere Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Mutterkornalkaloiden möglich. Dazu gehören u.a.:
- Durchblutungsstörungen
- medikamenteninduzierte Kopfschmerzen
- Muskelkrämpfe