Nasenspray - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Als Nasenspray bezeichnet man ein spezielles Medikament für die Nase. Es wirkt abschwellend und schleimlösend.
Ziel und Zweck von Nasensprays ist die Behandlung und Linderung von nasalen Beschwerden. Die Sprays können sowohl lokal als auch systemisch eingesetzt werden. Da man mit Hilfe von Nasensprays verschiedene Krankheiten und Beschwerden behandeln kann, sind sie mit unterschiedlichen Wirkstoffen ausgestattet.
Einsatzgebiete
Haupteinsatzgebiet von Nasensprays sind vor allem Erkältungen mit Schnupfen. Im Verlauf eines Schnupfens kommt es zu einem Anschwellen der Nasenschleimhäute, wodurch die Atmung durch die Nase stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit Hilfe eines Nasensprays können die Nasenschleimhäute wieder zum Abschwellen gebracht werden.
Neben dem gewöhnlichen Schnupfen eignen sich Nasensprays auch zur Behandlung einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen).
Des Weiteren lassen sie sich zur Reinigung und Befeuchtung der Nase oder im Rahmen einer Nikotinersatztherapie (NET) einsetzen. In manchen Fällen werden die Sprays auch systemisch genutzt, da durch die gute Durchblutung der Nasenschleimhaut eine schnellere Wirkung von bestimmten Arzneimitteln erzielt werden kann.
Lokal wirkende Nasensprays
Bei lokal wirkenden Nasensprays wird unterschieden zwischen:
- abschwellenden Nasensprays
- antihistamirikumhaltigen Nasensprays
- kortikoidhaltigen Nasensprays
- cromoglininsäurehaltigen Nasensprays
- salzhaltigen-Nasensprays
- nikotinhaltigen Nasensprays
Abschwellende Nasensprays
Abschwellende Nasensprays sind die klassischen Nasensprays, die zur Behandlung von Schnupfen eingesetzt werden. Als Wirkstoff enthalten sie ein a-Sympathomimetikum wie beispielsweise:
- Oxymetazolin
- Xylometazolinhydrochlorid
- Tramazolin
Durch die Wirkung dieser Stoffe wird ein Abschwellen der Nasenschleimhaut erzielt und somit eine bessere Atmung ermöglicht. Die meisten abschwellenden Nasensprays sind in Deutschland apothekenpflichtig.
Antihistaminikumhaltige Nasensprays
Als antihistaminikumhaltige Nasensprays bezeichnet man Sprays, die Antihistaminika wie Azelastin oder Levocabastin enthalten. Sie dienen als Antiallergika und kommen gegen Heuschnupfen (allergische Rhinitis) zum Einsatz.
Kortikoidhaltige Nasensprays
Auch kortikoidhaltige Nasensprays werden als Antiallergika verwendet. Sie enthalten u.a. Wirkstoffe wie:
- Glukokortikoide
- Mometason
- Dexamethason
- Triamcinolon
Kortikoidhaltige Nasensprays sind in Deutschland verschreibungspflichtig.
Cromoglicinsäurehaltige Nasensprays
Cromoglicinsäurehaltige Nasensprays enthalten Cromoglicinsäure und dienen zur Behandlung von Heuschnupfen. Cromoglicinsäure gehört zu den Mastzellstabilisatoren und wird zur Vorbeugung verwendet.
Salzhaltige Nasensprays
Salzhaltige Nasensprays enthalten eine physiologische Salzkonzentration. Oftmals sind sie auch als Meerwasser-Nasensprays erhältlich. Sie dienen zur:
- Reinigung der Nase
- Spülung der Nase
- Befeuchtung der Nase
Nikotinhaltige Nasensprays
Diese speziellen Sprays dienen als Nikotinersatzmittel im Rahmen einer Raucherentwöhnung. Sie gelangen bei starken Rauchern zum Einsatz, um die während der Entwöhnung entstehenden Entzugserscheinungen abzumildern.
Nebenwirkungen
Suchtgefahr
Nasensprays sind sehr hilfreich bei Schnupfen und verstopfter Nase. Abschwellende Nasensprays dürfen jedoch nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Verwendet man sie länger als ein bis zwei Wochen, besteht die Gefahr von Schädigungen der Nasenschleimhaut.
Bei dauerhafter Anwendung kann es zu einer Art Sucht kommen, denn durch die ständige Behandlung nimmt die Dichte der a-Rezeptoren in der Schleimhaut immer mehr ab. Schließlich kann die Nasenschleimhaut ohne Einsatz des Nasensprays nicht mehr abschwellen. Außerdem besteht die Gefahr einer atrophischen Entzündung der Nasenschleimhaut.
In der Akutphase einer Erkältung ist ein abschwellends Nasenspray zwar unbedingt erforderlich, um die Schleimhäute abschwellen und den Schleim abfließen zu lassen - nur so können die Nasennebenhöhlen auch wieder belüftet werden.
Wird ein solches Medikament jedoch zu lange angewendet, trocknen die Schleimhäute dauerhaft aus. Das Resultat dessen ist eine gereizte Schleimhaut, was wiederum dazu führt, dass man keine Luft mehr durch die Nase bekommt. So greift man dann immer häufiger zum Nasenspray, um die Nase frei zu bekommen. Eine dauerhafte Schädigung der Nasenschleimhäute bleibt.
Abhängigkeit vorbeugen
- Um einer solchen Abhängigkeit vorzubeugen, sollte ein Nasenspray nur in der Akutphase und dann auch nicht länger als zehn Tage angewendet werden.
- Auch zur Vorbeugung einer Erkältung ist ein Nasenspray nicht empfehlenswert.
- Um die Nasenschleimhaut feucht zu halten, gibt es spezielle Salzwassernasensprays oder eine Spülung mit einer so genannten Nasendusche, die in jedem Reformhaus und der Apotheke erhältlich sind.
Mögliche Nebenwirkungen
Darüber hinaus kann es bei der Einnahme von Nasensprays zu Nebenwirkungen kommen, wie:
- Schnupfen
- Niesreiz
- Augentränen