Ohrentropfen - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
Als Ohrentropfen bezeichnet man spezielle Arzneimittel zur Behandlung der Ohren. Sie kommen vor allem bei Ohrenschmerzen zur Anwendung.
Ziel und Zweck von Ohrentropfen, die auch als Otoguttae bezeichnet werden, ist die Behandlung von verschiedenen Ohrenbeschwerden. So kommen sie vor allem bei Erkrankungen des äußeren Gehörgangs zur Anwendung.
Anwendungsgebiete
Die Ohren gehören zu den empfindlichsten Organen des menschlichen Körpers. Daher kann es bei ihnen leicht zu Entzündungen und Schmerzen kommen. Um diese wirksam zu behandeln, werden oftmals Ohrentropfen verabreicht, die eine direkte Wirkung auf das erkrankte Ohr haben und darüber hinaus entzündungs- und schmerzhemmend wirken.
Zur Anwendung kommen die speziellen Tropfen bei Ohrenerkrankungen wie:
- Otalgie (Ohrenschmerzen)
- Otitis externa (akute Entzündung des äußeren Gehörgangs)
- Mittelohrentzündungen (Otitis media) ohne Defekt des Trommelfells
- Gehörgangsdermatosen
- Vereiterungen des Trommelfells
- einem Ohrenpfropf
Des Weiteren können Ohrentropfen auch zur Vorbeugung von Infektionen oder zur Pflege der Ohren zum Einsatz kommen.
Wirkungsweise
Ohrentropfen beinhalten Flüssigkeiten mit speziellen Wirkstoffen, die sich zur Behandlung der Ohren gut eignen und dafür sorgen, dass kein schädlicher Druck auf das Trommelfell ausgeübt wird. So befinden sich in den Tropfen zumeist Glycerol, fette Öle oder Wasser.
Je nach Verwendungszweck wirken die Tropfen:
- schmerzstillend
- entzündungshemmend
- antimikrobiell
- erweichend
- pflegend
So können
- betäubende Lokalanästhetika
- entzündungshemmende Glukokortikoide
- antibakterielle Antibiotika oder
- Antimykotika
zur Behandlung von Pilzinfektionen zum Einsatz gelangen. Zum Erweichen eines Ohrenschmalzpfropfens werden Cerumenolytika verwendet, die den Pfropf erweichen und damit dessen Ausspülung erleichtern.
Wirkstoffe
Ohrentropfen können verschiedene Wirkstoffe enthalten. Häufig zur Anwendung kommen:
- Procain, das eine lokale Betäubung hervorruft
- Phenazon, das sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend wirkt
Ebenso wie Cerumenolytika sind diese Mittel in der Apotheke erhältlich. Sie dürfen jedoch nicht bei einer Verletzung des Trommelfells angewendet werden.
Zu den rezeptpflichtigen Wirkstoffen gehören u.a.:
- Ciprofloxacin, das antibiotisch wirkt
- Hydrocortison, das einen entzündungshemmenden Effekt hat
- Neomycin zur Behandlung von bakteriellen Infektionen
- Polymyxin B
- Rifamycin
- Dexamethason
Darüber hinaus gibt es auch spezielle Ohrentropfen zur Pflege oder so genannte Tauchertropfen, die einer Entzündung des äußeren Gehörgangs beim Schwimmen oder Tauchen vorbeugen sollen. Sie wirken desinfizierend und hemmen das Wachstum von Bakterien.
Anwendung
Damit die Ohrentropfen ihre volle Wirkung erzielen können, müssen sie regelgerecht angewendet werden. Vor der Verabreichung sollte man daher darauf achten, dass die Tropfen warm genug sind.
Zur Behandlung legt sich der Patient auf das gesunde Ohr, während die Tropfen in das erkrankte Ohr vorsichtig eingeträufelt werden. Damit die Ohrentropfen nicht auslaufen können, sollte man noch einige Minuten in dieser Position liegen bleiben und das Ohr abdichten.
Nebenwirkungen
Obwohl Ohrentropfen nur lokal verabreicht werden, kann es manchmal zu Nebenwirkungen kommen.
Nebenwirkungen von Cerumenolytika, Phenazon und Taucher-Ohrentropfen
So sind bei der Anwendung von Cerumenolytika lokale Hautirritationen wie
- Juckreiz am äußeren Gehörgang oder
- ekzemartige Reaktionen im gesamten Bereich des Ohres
möglich. In einigen Fällen kann es auch zu einer allergischen Kontaktdermatitis kommen.
Ohrentropfen, die Phenazon enthalten, dürfen nicht bei einer Entzündung des Gehörgangs verabreicht werden. Bei der Anwendung von Taucher-Ohrentropfen sind Überempfindlichkeitsreaktionen und begrenzte Hautirritationen möglich.