Potenzmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Unter Potenzmitteln versteht man Präparate, die zur Behandlung von erektilen Dysfunktionen dienen. Sie sollen beim Mann eine Erektion des Penis und die Steigerung der sexuellen Lust bewirken.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Sinn von Potenzmitteln ist die Behebung von erektilen Dysfunktionen (Erektionsstörungen) sowie die Steigerung der sexuellen Lust. Sie können in Form von Tabletten eingenommen oder als Schwellkörperinjektion direkt in das Geschlechtsteil injiziert werden.

Da Potenzmittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, die eine physische oder psychische Ursache haben, eingesetzt werden und nicht zur Entfaltung der Libido dienen, werden sie nicht zu den Aphrodisiaka gezählt.

Arten von potenzfördernden Mitteln

Potenzfördernde Medikamente gibt es in großer Zahl und das Geschäft mit ihnen ist sehr einträglich für die Pharmaindustrie.

Unseriöse Mittel

Neben den pharmazeutischen Produkten, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte, gibt es jedoch auch zahlreiche unseriöse Mittel, die zumeist im Internet angeboten werden und häufig gefälscht sind. Auch volkstümliche Potenzmittel, wie die so genannte Spanische Fliege, erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, obwohl sie zu erheblichen Nebenwirkungen führen können.

Initiatoren, Konditionierer und Schwellkörperinjektionen

Bei den seriösen Mitteln, die auf dem Markt vertrieben werden, unterscheidet man zwischen:

  1. Initiatoren, die eine erektionsauslösende Wirkung haben
  2. Konditionierern, die die Bedingungen für eine Erektion verbessern

Darüber hinaus gibt es Schwellkörperinjektionen mit dem Wirkstoff Alprostadil, der direkt in den Penis verabreicht wird oder Therapeutika wie beispielsweise Muse, die man durch die Harnröhre einführt sowie Vakuum-Erektionshilfen.

Viagra, Cialis und Levitra

Zu den bekanntesten Potenzmitteln zählen Viagra, Cialis und Levitra, die zu den PDE-5-Hemmern gehören. Die enthaltenen Substanzen sind

  • Sildenafil
  • Tadalafil sowie
  • Vardenafil,

die eine Blockierung des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5) bewirken.

Auf diese Weise kann sich die Penismuskulatur entspannen und es kommt zu einer besseren Erweiterung der Blutgefäße, wodurch sich die Schwellkörper mit Blut füllen können. Die Wirkung setzt aber nur dann ein, wenn es zu einer sexuellen Erregung des Mannes kommt.

Unterschiede zwischen den drei Substanzen gibt es hauptsächlich in dem Eintritt und der Dauer der Wirkung. Ein weiteres Potenzmittel ist Bamethan, das mit Benzylnicotat kombiniert wird und durchblutungsfördernd wirkt.

Anwendung

Zur Anwendung kommt es zumeist als Zäpfchen, da man sich davon eine gezielte Wirkung im Genitalbereich verspricht.

Bei einer Schwellkörperinjektion, die auch Penisspritze genannt wird, injiziert man das Prostaglandin-E1 Analogon Alrprostadil in den Schwellkörper. Dadurch erschlafft die glatte Muskulatur und das Blut kann einströmen. Aufgrund der äußerst dünnen Nadel kommt es beim Einspritzen kaum zu Schmerzen.

Nebenwirkungen

Potenzmittel können bei Erektionsproblemen sehr hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es durch ihre Anwendung jedoch zu zahlreichen Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen von Sildenafil

So können bei der Einnahme von Sildenafil, das in Viagra enthalten ist, unterschiedliche Beschwerden auftreten, wie:

Nebenwirkungen von Tadalafil, Vardenafil und der Spritze

Ähnliche Nebenwirkungen sind auch bei der Einnahme von anderen PDE-5-Hemmern wie Tadalafil oder Vardenafil möglich. Bei der Anwendung einer Schwellkörperinjektion kann es zu Penisschmerzen und zur Bildung von Narben an der Einstichstelle kommen.

Darüber hinaus besteht bei unsachgemäßer Anwendung der Spritze die Gefahr von Nerven- oder Gefäßverletzungen.