Indische Restaurants - Merkmale, Einrichtung und typisch indische Gerichte
Auswärts essen ist beliebt; soll es dann mal eine besonders exotische Variante sein, entscheiden sich viele Menschen für ein indisches Restaurant. Die dort angebotenen Speisen sind besonders auch für ihre Schärfe bekannt. Dabei gibt es einge beliebte Spezialitäten. Vor dem Besuch schadet es nicht, sich ein wenig über die indische Esskultur zu informieren. Lesen Sie über die Merkmale, Einrichtung und typische Gerichte in indischen Restaurants.
Indische Restaurants - Merkmale und Einrichtung
Bei der indischen Küche handelt es sich oftmals um eine, die man besonders gerne mag, oder überhaupt nicht. Sie steht für besondere Gewürze und scharfe Gerichte, die nicht jedem unbedingt zusagen.
Die in Europa bekannten Speisefolgen sind in Indien völlig untypisch; stattdessen serviert man alle Hauptgänge zusammen. Je nachdem, wie viele Personen sich am Tisch befinden, kann die Menge sehr groß ausfallen. Dies gilt auch für die Auswahl, möchte man in der indischen Küche eine möglichst große Aromenvielfalt bieten.
Während in indischen Familien allein die Frauen hinter dem Herd stehen, ist das Kochen in Restaurants ausschließlich Männersache. Typisch ist es in Indien außerdem, das Mahl in langen Gesprächen ausklingen zu lassen, sodass man genügend Zeit mitbringen sollte.
Die Einrichtung in indischen Restaurants kann sehr speziell ausfallen. Die Farbe Rot wird häufig gefunden; sie wird beispielsweise für glänzende Stoffe an Gardinen oder Tischdecken genutzt. In der Regel gibt es Holzmöbel in eher dunkleren Tönen; die Stühle können aber auch Stoffelemente in Form einer Polsterlehne aufweisen.
Nicht selten gibt es im Speisesaal Trennwände aus Holz bzw. solche, die einen Teil des oberen Bereichs abdecken und beispielsweise eine schwungvolle Aussparung aufweisen, wie etwa in Form eines Tempeldachs.
Typisch sind in vielen indischen Restaurant auch Lokalitäten, die das Thema "Buddha" aufgreifen und entsprechend viele Figuren oder Bilder in diesem Stil aufstellen bzw. aufhängen. Häufig findet man auch Beleuchtung in Form von Lampions.
Esskultur und Besonderheiten
Indische Restaurants gibt es heutzutage in jeder Großstadt Deutschlands. Die Zahl der indischen Restaurants steigt dabei jedes Jahr weiter an. Ein Hauptgrund für diesen Erfolg dürfte die typisch indische Küche sein.
Doch was macht überhaupt das Essen in einem klassischen indischen Restaurant aus? In einem indischen Restaurant zu speisen heißt auch ein Stück weit sich auf die indische Kultur einzulassen.
Musik und Kunst für die besondere Atmosphäre
So läuft in indischen Restaurants im Hintergrund oft leise indische Musik. Bei dieser handelt es sich um eine Mischung aus Volksmusik und klassischer Musik, welche heutzutage auch mit Elementen der Popmusik versehen sein kann. Indische Musik wirkt dabei zumeist fröhlich und entspannend, weshalb sie die perfekte Hintergrundmusik für den Besuch eines solchen Restaurants darstellt.
Darüber hinaus dürfte man in einem indischen Restaurant aber auch mit der Kunst und Malerei dieses Kulturkreises konfrontiert werden. Die Gemälde in indischen Restaurants erzählen häufig Geschichten und stellen wichtige Geschehnisse der indischen Sagenwelt dar.
Hinweise zur indischen Küche
Beim Essen wird man als Gast eines indischen Restaurants feststellen, dass Fleisch zwar nicht verpönt ist, aber selbst bei Hauptgerichten nur eine untergeordnete Rolle spielt. Darüber hinaus ist Rindfleisch natürlich ein absolutes Tabu, da der Kuh in Indien eine große religiöse Bedeutung zukommt.
Des Weiteren ist indisches Essen häufig stark und teils exotisch gewürzt. Beim Besuch eines indischen Restaurants kann man sich deshalb darauf verlassen, neuartige Geschmackserlebnisse zu machen.
Bei einem Blick in die indische Küche fallen zudem einige weitere Unterschiede auf. So gibt es hier einerseits den Tandur.
Hierbei handelt es sich um einen Ofen, welcher der Zubereitung von Tanduri Gerichten dient. Des Weiteren darf aber natürlich auch kein Reiskocher und zahlreiche Gewürzmühlen in einer gut ausgestatteten indischen Küche fehlen.
Was die Auswahl an Speisen angeht, sind diverse Gemüsecurries sowie durchschnittlich zwei Gerichte mit Hülsenfrüchte üblich. Serviert wird das Ganze mit einer großen Schüssel Reis oder einem Brotstapel.
Um geschmackliche Kontrastpunkte zu schaffen, werden zusätzlich oft unterschiedliche Würzen bereitgestellt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um eingekochte Früchte handeln. Viele davon bringen die typisch indische Schärfe mit.
Bräuche beim Servieren und Essen
Letztlich gibt es noch Unterschiede, wie das Essen serviert wird. In Deutschland ist es eigentlich üblich, dass der Teller direkt zusammen mit Besteck serviert wird. In typisch indischen Restaurants wird wiederum ein indischer Brauch übernommen, nach welchem das Essen auf einem Metall Tablett serviert wird, auf welchem sich kleinere Schüsseln befinden.
Manche Gerichte, beispielsweise das Fladenbrot, werden dann auch einfach direkt auf das Tablett gelegt. Insgesamt ist das Essen in einem typisch indischen Restaurant durch einige Besonderheiten geprägt, welchen man während des nächsten Besuchs eines solchen Restaurants einmal Beachtung schenken kann.
In Indien ist es üblich, mit der rechten Hand zu essen. Natürlich findet man hierzulande in einem indischen Restaurant auch Besteck vor. Traditionell sitzt man jedoch - im Kreise der Familie - im Schneidersitz auf dem Boden.
Nun mischt man sich die einzelnen Bestandteile des Essens so zusammen, dass sie zu einem ausreichend trockenen Brei werden, sodass man sich ein Stück davon mit den Fingern in den Mund schieben kann. Alternativ nimmt man das Essen mit einem Stück Brot auf.
Brot wird somit in recht großen Mengen verzehrt. Dies ist aber in diesem Fall nicht nur beim Essensvorgang ansich praktisch; es ist auch hilfreich, um die scharfen Speisen etwas abzumildern.
Kulinarische Angebote
Die indische Küche ist nicht jedermanns Geschmack. So ist diese vor allem durch scharfe, fleischarme und ungewöhnliche Gerichte gekennzeichnet, was nicht immer den europäischen Vorlieben entspricht. Doch was sind die wichtigsten klassischen indischen Gerichte, welche man sich beim Besuch eines indischen Restaurants nicht entgehen lassen sollte? Zu den Grundzutaten der indischen Küche zählen
- Getreide für Brot; bekannt ist z.B. das so genannte Naanbrot
- Hülsenfrüchte
- diverse Gemüsesorten
- spezielle Gewürze
- Joghurt
Vindalho
Ein Klassiker ist zunächst einmal das Vindalho. Hierbei handelt es sich eigentlich nur um eingelegtes Fleisch. Beim Fleisch kann es sich entweder um Schweine- oder Putenfleisch handeln.
Das Besondere an Vindalho ist allerdings die Marinade. Diese besteht nicht nur aus Wein und Knoblauch, sondern auch aus Pfefferkörnern, Chili, Senfsamen und zahlreichen weiteren Gewürzen. All diese Zugaben sorgen dafür, dass Vindalho ein extrem scharfes Gericht ist, welches keinesfalls für Menschen geeignet ist, die Scharfes schlecht vertragen oder selten essen.
Ghee
Eine weitere feste Größe unter den Leibgerichten der Inder ist das Ghee. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Sonderform des Butterschmalz. Beim Butterschmalz handelt es sich bekanntlich um reines Butterfett, welches zuvor vom Milchzucker, Milcheiweiß und Wasser bereinigt wurde.
Im Gegensatz zum europäischen Butterschmalz wird das Ghee allerdings noch länger erhitzt, wodurch das hierin enthaltene Eiweiß beginnt braun zu werden und Aromastoffe freigesetzt werden. Dieses Schmalz wird dann wiederum als Beilage verwendet oder zusammen mit Weißbrot gegessen.
Curry
Auf keiner indischen Speisekarte dürfen zudem die verschiedensten Varianten des Curry fehlen. Unter Curry versteht man zunächst einmal allgemein Eintopfgerichte, welche sämige Soßen und weitere Zutaten enthalten.
Beliebte Varianten des Curry sind beispielsweise das Lamm- und Gemüsecurry. Zudem ist das Curry für seine Schärfe bekannt, da auch hierzulande indische Restaurants nicht an Gewürzen sparen.
Biryani
Des Weiteren gehört auch das Reisgericht Biryani zu den Klassikern der indischen Küche. Bei diesem findet zumeist gewürzter Basmati Reis Verwendung. Diesem werden dann noch gebratenes Fleisch oder angebratenes Gemüse hinzugegeben.
Samosa
Zuletzt sind in diesem Zusammenhang noch die Samosa Teigtaschen erwähnenswert. Der Teig dieser Taschen besteht aus einem speziellen Gemisch aus Weizenmehl und Wasser. Darüber hinaus können die Samosa theoretisch mit allen Zutaten der indischen Küche gefüllt werden, weshalb sie oft auch als eine Art Resteverwerter gesehen werden.
Insgesamt bietet die indische Küche zahlreiche interessante Speisen, deren Gemeinsamkeit häufig der hohe Schärfegrad ist - was man im Gegensatz dazu essen kann, erfahren Sie im Folgenden...
Indisch für Anfänger - Empfehlenswert für den europäischen Gaumen
Indische Restaurants bieten die ideale Möglichkeit, sich auch ohne einen Urlaub in Indien mit der indischen Küche vertraut zu machen. Allerdings schreckt viele potentielle Besucher die Tatsache ab, dass indische Gerichte als sehr scharf und damit fast ungenießbar gelten. Doch welche Gerichte eignen sich auch für europäische Gaumen, welche solche Schärfegrade einfach nicht gewohnt sind?
Ein Gericht, mit welchem man auf jeden Fall nichts verkehrt machen kann, ist das bereits erwähnte Ghee. Hierbei handelt es sich um die indische Form des Butterfettes. Dem Ghee werden nach der Erhitzung keine weiteren Gewürze hinzugegeben, welche dieses Gericht noch weiter verschärfen würden.
Gemüsegerichte
Als erstmaliger Gast eines indischen Restaurants sind zudem verschiedene Gemüsegerichte empfehlenswert, da diese nur selten so intensiv wie Fleischgerichte gewürzt werden. Beim Aloo Gobi werden beispielsweise Blumenkohl und Kartoffeln verarbeitet, ohne dass zu viele Gewürze verwendet werden würden. Aber auch das Sambar, ein klassisch indisches Linsengericht, empfiehlt sich für den europäischen Gaumen.
Raita
Ohne Angst kann man darüber hinaus auch noch das Hauptgericht Raita bestellen. Dieses kalte Gericht, welches einem Joghurt ähnelt, schmeckt alles andere als scharf. Vielmehr überzeugt viele Deutsche sein süßlicher Geschmack, der es auch zu einer hervorragenden Beilage für Weißbrot macht.
Panir
Ähnliches gilt auch für den Panir. Hierbei handelt es sich um einen Frischkäse, der zwar nicht süßlich-pikant, aber zumindest neutral schmeckt. Bei all diesen Gerichten kann man sich als Neuling im indischen Restaurant darauf verlassen, keine böse Überraschung erleben zu müssen.
Mit Vorsicht zu genießen
Die folgenden Gerichte sollten allerdings nur mit Vorsicht genossen werden. In manchen Fällen ist es bei diesen auch sinnvoll, bei der Bestellung darum zu bitten, wenig Gewürze bei der Zubereitung zu verwenden.
- Aufpassen sollte man vor allem bei Fleischgerichten wie dem Lamm Curry, Murg Balti und Vindalho.
- Darüber hinaus sollte aber auch Vorsicht bei Gerichten genossen werden, welche mit Gewürzbeilagen wie de Pan, Pickle oder Chutney werben.
Insgesamt kann dem Besuch eines indischen Restaurants entspannt entgegengesehen werden. Schließlich gibt es eine Vielzahl von Gerichten, welche auch den deutschen Gaumen nicht überfordern. Und sollte man sich doch einmal unsicher sein, ob sich denn ein Gericht wirklich für einen eignet, kann immer noch beim Kellner nachgefragt oder darum gebeten werden, das Gericht nur leicht zu würzen.
Nachspeisen und Snacks
Der Besuch im indischen Restaurant lohnt sich nicht nur aufgrund der Hauptspeisen. Stattdessen können im indischen Restaurant oder auch Imbiss zahlreiche Nachspeisen und Snacks erworben werden, welche oft zwischen den Extremen sehr süß und ausgesprochen scharf schwanken. Doch was sind solche typisch indischen Nachspeisen und Snacks, welche auch hierzulande problemlos erworben werden können? Bei den Snacks fällt zunächst einmal auf, dass sich auch die indischen zumeist im Gehen verzehren lassen und häufig mit den Händen gegessen werden.
Samosa
Ein eher würziger Snack ist Samosa. Hierbei handelt es sich um Teigtaschen aus Weizenmehl, welche mit zahlreichen Zutaten gefüllt sein können. Bei den Zutaten kann es sich sowohl um Fleisch oder Fisch als auch Gemüse handeln. Samosa Taschen sind besonders beliebt in Schnellimbissen, da diese einfach wie ein Sandwich im Stehen genossen werden können.
Pakora
Ein weiterer klassisch indischer Snack ist das Pakora. Den Pakora Gerichten ist allen gemeinsam, dass diese in einen Teig aus Kichererbsenmehl getaucht und anschließend frittiert werden. Eben dieser Vorgang kann beim Pakora allerdings mit Gemüsestücken, Bananen oder sogar Eiern vollzogen werden. Bevor man sich demnach ein Pakora beim Inder bestellt, sollte man sich zunächst einmal darüber informieren, welche Zutat hier eigentlich verarbeitet wurde.
Papadams
Ebenso als Snack angedacht sind Papadams. Hinter diesem Namen verbergen sich dünne Fladen aus Linsenmehl. Diese werden dann gewürzt und gelegentlich noch frittiert.
Das Ergebnis ist ein würziger Snack, der etwas mit Chips verglichen werden kann. Neben typischen Snacks bietet die indische Küche aber auch noch eine Reihe ausgezeichneter Desserts, welche jeden Hauptgang gelungen abschließen dürften.
Halva
Ein Klassiker unter den Desserts ist zunächst einmal das Halva. Dieses Dessert besteht aus einer Mischung von
Dementsprechend süß fällt diese Nachspeise, welche mit dem Löffel auf einem kleinen Teller gegessen wird, auch aus. Darüber hinaus gibt es in Indien noch einige Variationen des Halva, weshalb man sich auch nicht wundern sollte, wenn beim Durchsehen der Speisekarte beispielsweise auf ein Ingwer Halva gestoßen wird.
Gulab Jamun
Zuletzt kann in diesem Zusammenhang noch das Gulab Jamun genannt werden. Diese indische Süßspeise, welche ein klassisches Dessert darstellt, besteht aus kleinen frittierten Teigbällen, welche in Zuckersirup eingelegt wurden.
Getränke
Was die Getränke angeht, so trinkt man in der Regel zu den Mahlzeiten lediglich Wasser. Nach dem Essen folgt häufig ein Tee; weiter südlich greift man alternativ auch zur Tasse Kaffee. Mehr als flüssiger Snack gilt Lassi, ein Joghurtdrink.
In indischen Restaurants in Deutschland wird man meist sicherlich auch alle gängigen Softdrinks vorfinden. Zu den alkoholischen Getränken zählen z.B. Arrak oder Toddy. Informieren Sie sich hier genauer über typische indische Getränke.