Gault Millau - der Maßstab für besondere Feinschmecker
Vor einem Restaurantbesuch ist es empfehlenswert, sich zunächst über das jeweilige Lokal in einem Gastronomieführer zu informieren. Allerdings gibt es eine solche Fülle an Gastronomieführern, dass allein schon hier die Auswahl nicht leicht fällt. Der Gault Millau gilt als Maßstab für wirkliche Feinschmecker; es handelt sich um den führenden internationalen Restaurantführer. Informieren Sie sich über den Restaurantführer Gault-Millau.
Gault-Millau: allgemeine Merkmale
Beim Gault-Millau handelt es sich um einen Restaurantführer, welcher nach den Gründern Henri Gault und Christian Millau benannt wurde. Er trägt - neben dem ebenfalls berühmten Guide Michelin den Titel des einflussreichsten Restaurantführer mit französischem Ursprung.
Dabei besfassen sich Gault Millau und Guide Michelin mit der Haute Cuisine. Während letzterer die begehrten Michelin-Sterne vergibt, gibt es bei dieser Variante Gault-Millau-Punkte. Er ist deutlich ausführlicher und bietet eine ausführliche Restaurantbesprechung sowie Beschreibung.
Zweck der Gründung
Der Gault Millau wurde bereits in den 60er Jahren gegründet. Das Ziel war klar. So sollte ein Gastronomieführer entworfen werden, welcher einerseits keine Rücksicht nimmt und schonungslos die Stärken und Schwächen einer Gaststätte aufdeckt. Darüber hinaus sollte hiermit ein Universalwerk entworfen werden, welches als Orientierung für jede Person dienen kann, die sich gerade auf der Suche nach einem wirklich guten Lokal befindet.
Diese Ziele dürften Gault und Millau bis heute auch erreicht haben. So ist das Gault Millau für seine kompromisslose Darstellung bekannt, was nicht nur Unterhaltung für den Leser darstellt, sondern auch schon einige Gerichtsverfahren auslöste.
Darüber hinaus decken die verschiedenen Editionen des Gault Millaus mit Deutschland, Österreich und der Schweiz ein großes Gebiet ab.
Bewertungsprinzip
Bei der Bewertung im Gault-Millau muss man zwischen dem Restaurant- und Weinguide unterscheiden.
Restaurantguide
Im Restaurantguide werden 0 bis 20 Punkte nach französischem Schulnotensystem vergeben. Die Notenvergabe erfolgt dabei ab 11 Punkte, was für eine "durchschnittliche Küche" spricht. 19,5 Punkte erhalten die "weltbesten Restaurants".
Nach Ansicht von Gault und Millau kann es kein Mensch schaffen, vollkommen zu sein. Somit werden 20 Punkte auch nicht vergeben, zumindest hierzulande. In Frankreich haben bisher zwei Restaurants 20 Punkten erhalten; allerdings sind die damaligen Geschäftsführer nicht mehr aktuell.
Bewertet werden ausschließlich die Köche samt Kücheleistung. Die Beschreibung in Textform kümmert sich hingegen um Ambiente, Service und Weinkultur.
Hinsichtlich der Bewertung vergibt das Gault Millau zudem die so genannten Hauben. Dabei kann ein einzelnes Restaurant eine bis vier Hauben erreichen, wobei vier Hauben auf eine ausgezeichnete Küche schließen lassen. Aber selbst der Erhalt einer Haube ist eine Ehre und keineswegs eine Abwertung eines Restaurants:
- eine Haube gibt es bei 13 und 14 Punkten
- zwei Hauben gibt es bei 15 und 16 Punkten
- drei Hauben gibt es bei 17 und 18 Punkten
- vier Hauben gibt es ab 19 Punkten
Erhält man als Koch in Österreich einen Gault-Millau-Punkt, darf man sich dort auch als Haubenkoch bezeichnen.
Weinguide
Die spezielle Weinedition des Gault Millau vergibt wiederum Weintrauben statt Hauben. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass hier bis zu fünf Trauben vergeben werden. Ein Wein mit vier Weintrauben ist deshalb sehr gut, gehört aber nicht zur absoluten Weltklasse.
Besondere Listen
Das Gault Millau erstellt außerdem jährlich auch noch folgende Listen: der
- Aufsteiger des Jahres
- Koch des Jahres
- Winzer des Jahres
- Entdeckung des Jahres Wein
Sobald man ein Restaurant besucht, welches auf diesen Listen zu finden ist, kann man sich auf ein hervorragendes Essen freuen. Insgesamt ist der Gault Millau eine tolle Orientierung für alle Feinschmecker, welche sich wirklich nur mit dem Besten zufrieden geben.