Stehcafés - Merkmale, Einrichtung und Angebote
Stehcafés sind in deutschen Städten keine Seltenheit mehr. Stattdessen kann diese Form des Cafés vereinzelt sogar schon in kleineren Gemeinden vorgefunden werden. Es handelt sich um eine interessante Alternative zum klassischen Café, in dem sich zum Verzehr der Speisen erst gesetzt werden muss. Das Angebot besteht in der Regel aus kleineren Gerichten und diversen Getränken. Informieren Sie sich über die Merkmale eines Stehcafés und lesen Sie über dessen typischen Angebote.
Stehcafé - Merkmale und Einrichtung
Bei einem Stehcafé handelt es sich um ein in der Regel kleineres Café, welches im Vergleich zur klassischen Variante keine Sitzplätze anbietet. Stattdessen findet man hier ein paar Stehtische vor, an die man sich stellen und dort eine Speise verzehren bzw. ein Getränk zu sich nehmen kann.
Stehcafés findet man mittlerweile in nahezu jeder Stadt. Häufig liegen diese sehr zentral; typisch ist beispielsweise auch der Standort in oder vor einem Bahnhof.
Die Einrichtung ist eher spartanisch und praktisch. Es gibt wie bereits erwähnt ein paar Stehtische, die vor einer Verkaufstheke stehen. An dieser kann sich auch eine Theke zur Selbstbedienung finden, aus der man sich diverse Speisen und Snacks nehmen kann. Gängig sind hier und da auch Sitzhocker.
Oftmas halten Stehcafés ein Frühstücks- und Mittagsangebot für ihre Gäste bereit. Somit haben sie in vielen Fällen auch nur entsprechend bis nachmittags geöffnet; dafür starten sie ihren Betrieb bereits früh morgens. Neben der Möglichkeit, Brötchen und Co. direkt im Café zu essen, kann man zumindest einen Großteil der Mahlzeiten und Getränke auch mitnehmen.
Besonderer Charme eines Stehcafés
Doch was macht überhaupt den Charme eines Stehcafés aus, weshalb sich die Gäste lieber an einen Tisch stellen, statt sich gemütlich auf einem Stuhl niederzulassen?
Zeitersparnis
Zum einen sind Stehcafés einfach praktisch. So kann man als Gast beispielsweise in der Mittagspause schnell ein solches Café aufsuchen und einen Snack und ein Getränk zu sich nehmen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.
Die Zeitersparnis kommt vor allem dadurch zustande, dass man nicht bedient wird und das Essen stattdessen selber holt. Darüber hinaus muss auch nicht befürchtet werden, dass bereits alle Plätze besetzt sind und man stattdessen erst ein anderes Café aufsuchen müsste.
Lockere Atmosphäre
Darüber hinaus lockt beim Stehcafé einfach der informelle Charakter. Das Sitzen am Tisch in einem klassischen Café hat häufig etwas zwanghaft geordnetes. Viel spannender und lockerer geht es da schon im Stehcafé zu, wo man sich eher wie in der Fußgängerzone als in einem Lokal fühlt.
Die Folgen dieser Tatsache sind vielfach und zumeist positiv. So macht es einerseits überhaupt nichts, wenn man das Stehcafé ohne weitere Begleiter aufsucht. Schließlich sorgt die hohe Anonymität und das ständige Kommen und Gehen dafür, dass man sich nicht isoliert oder fehl am Platze fühlt.
Darüber hinaus fällt es in einem Stehcafé auch deutlich leichter, einfach mit anderen Gästen in Kontakt zu kommen und ein entspannendes oder informatives Gespräch zu führen. In einem klassischen Café würde man hingegen zumeist auf Ablehnung stoßen, wenn man den Kontakt mit anderen Gästen sucht.
Großes Angebot
Des Weiteren bieten Stehcafés häufig auch noch mehr Produkte als ein klassisches Café an. Typisch ist hierbei beispielsweise eine kleine integrierte Bäckerei, wodurch man sich auch gleich noch Backwaren mit nach Hause nehmen kann.
Insgesamt handelt es sich beim Stehcafé um eine Sondervariante des klassischen Cafés, deren Besuch sich allemal lohnt. Schließlich kann man sich so zur Mittagspause oder während gemütlicher Stunden des Stadtbummels einfach einige Minuten der Ruhe gönnen und leckere Getränkespezialitäten genießen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.
Rechtliche Unterschiede zwischen Stehcafé und klassischem Café
Zwischen Stehcafés und gewöhnlichen Cafés kann es tatsächlich rechtliche Unterschiede geben. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass klassische Cafés stets den Status einer Schank- und Speisewirtschaft innehaben.
Sitzgelegenheiten
Stehcafés gelten wiederum als ein einfacher Imbiss, da sie keine Sitzgelegenheiten anbieten und der Innenraum deshalb auch nicht als Gästeraum, sondern eher als Verkaufsraum angesehen werden kann. Der Unterschied liegt in diesem Zusammenhang also allein am Vorhandensein der Sitzgelegenheiten, welche den Status des gesamten Cafés ändern.
Sanitäre Anlagen
Darüber hinaus kann es sich bei einem Stehcafé auch um eine Einrichtung handeln, welche beispielsweise offiziell als ein gewöhnlicher Bäcker klassifiziert wird. Es gibt schließlich viele Bäckereien, welche mit einem Stehcafé werben, ohne dass man diese als Stehcafé bezeichnen würde oder diese rechtlich als ein solches angesehen würden.
Die Konsequenzen dieses Unterschieds mögen zwar gering sein, dürften aber schon so manchen Cafébesitzer dazu bewogen haben, doch keine Sitzgelegenheiten im eigenen Café aufzustellen. So müssen Cafés gemäß §7 der Gaststättenverordnung über mindestens eine Toilette verfügen, wohingegen dies bei einem Imbiss nicht der Fall ist. Stehcafés, welche ja nicht dem Café, sondern dem Imbiss zugerechnet werden, müssen den Gästen deshalb keine sanitären Anlagen bieten.
Allerdings gibt es hierbei auch Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. So gibt es regionale Gaststättenverordnungen, welche es selbst einem Imbiss vorschreiben, dass innerhalb eines Radius von 100 Metern irgendeine Form der Toilette zur Verfügung stehen muss.
Sollte man deshalb die Eröffnung eines eigenen Cafés planen, dann sollte sich noch an die entsprechenden Behörden gewandt werden, um die regional unterschiedlichen Vorgaben einzuholen und umsetzen zu können. Bei weiteren wichtigen Schlüsselfaktoren, beispielsweise der Lebensmittelhygiene und dem Arbeitsschutz, sind natürlich keine rechtlichen Unterschiede auszumachen.
Insgesamt unterscheiden sich Cafés und Stehcafés nicht nur hinsichtlich ihrer Einrichtung, sondern auch kleinerer rechtlicher Bestimmungen. Als Besitzer eines solchen Lokals kann es deshalb Sinn machen, die Vor- und Nachteile beider Varianten abzuwägen und dementsprechend zu entscheiden, ob Sitzgelegenheiten im eigenen Café nicht doch überflüssig sind.
Angebote eines Stehcafés
Stehcafés bieten ihren Gästen die Möglichkeit, auf die Schnelle ein Gericht zu sich zu nehmen. In diesem Zusammenhang weisen sie eher das Ambiente eines Imbisses als Cafés auf, mit dem Unterschied, dass es dort nicht unbedingt die typischen Imbiss-Snacks wie Pommes, Currywurst und Co. gibt.
Wie bereits erwähnt, zählt typischerweise das Frühstück zum Angebot eines Stehcafés. So gibt es diverse Brötchen- und Brotsorten, die je nach Geschmack belegt werden können. Auch Eier in unterschiedlicher Form findet man auf der Speisekarte.
Zudem werden diverse kleine Gerichte und Snacks angeboten, wie zum Beispiel
- Sandwiches
- Frikadellen
- Bratkartoffeln
- Chili con carne
- Kartoffelsalat
- Suppen sowie
- diverse Kuchen oder
- Schokoriegel.
Wechselnde Tagesangebote sind dabei typisch. In Sachen Getränke gibt es ebenso eine vielfältige Auswahl, bestehend aus:
Stehcafés verfügen manchmal auch über das typische Angebot eines Kiosks, sodass beispielsweise auch Zeitungen oder Zigaretten gekauft werden können.