Turmrestaurants - Merkmale, Besonderheiten und bekannte Beispiele
Menschliche Bauwerke eroberten bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Himmel. Mit der Entstehung der ersten Wolkenkratzer eröffneten sich auch gleichzeitig unzählige Nutzungsmöglichkeiten dieser Gebäude. Eine dieser war das Einrichten von Turmrestaurants, welche es den Gästen erlauben, in großer Höhe und bei einzigartiger Aussicht zu essen. Neben Wolkenkratzern bieten auch bestimmte Türme diese Möglichkeit. Informieren Sie sich über die Merkmale und Besonderheiten von Turmrestaurants.
Turmrestaurants - Merkmale und Besonderheiten
Bei einem Turmrestaurant handelt es sich um ein Restaurant, das sich auf einem Wolkenkratzer oder Turm befindet. Der Zugang erfolgt in der Regel über einen Aufzug.
Ein Turmrestaurant bietet seinen Besuchern meist eine Panoramaaussicht in beachtlicher Höhe. Je nach Gebäudeart kann es eine unterschiedliche und teils besondere Grundform aufweisen. Um den Gästen die gewünschte Aussicht bieten zu können, weisen Turmrestaurants oftmals eine große Glasfassade auf.
In besonderen Fällen sind Turmrestaurants so konzipiert , dass sie sich drehen können; dann spricht man von Drehrestaurants. Hier erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Art. Es gibt jedoch auch noch einige weitere Faktoren, die den Besuch eines Turmrestaurants so reizvoll machen.
Spektakuläre Aussichten
Zunächst einmal bieten Turmrestaurants eine einzigartige Aussicht auf alles, was sich rund um das Bauwerk befindet. Diese Tatsache macht Turmrestaurants vor allem für Touristen interessant, welche zum ersten Mal eine Stadt besuchen und keine Sekunde missen wollen, um diese zu erleben und kennen zu lernen.
Warum also in einer Nebenstraße sein Mittagessen zu sich nehmen, wenn das Ganze auch über den Dächern der Stadt getätigt werden kann? Turmrestaurants eignen sich deshalb vor allem für Menschen, welche die betreffende Region gerne näher kennen lernen und aus ungewöhnlicher Perspektive betrachten wollen.
Entspannung
Darüber hinaus sprechen Turmrestaurants aber auch einen Urinstinkt des Menschen an. So wollen wir während des Essens unsere Ruhe oder zumindest das Gefühl, nicht von den Alltagssorgen und Stress des Jobs geplagt zu sein. Und wo könnte man all diese Ängste besser vergessen, als über den Wolken der Stadt?
Turmrestaurants erlauben es dem Gast, einfach nur zu entspannen und sich auf das einzigartige Panorama einzulassen. So vergisst man während des gemütlichen Essens noch leichter die Sorgen des Alltags und kann sich ganz auf sich selbst oder den Gesprächspartner konzentrieren.
Gute Küche
Ein weiterer Reiz, welcher Turmrestaurants auszeichnet, ist die Mischung aus ungewöhnlicher Atmosphäre und guter Küche. Es kann nämlich davon ausgegangen werden, dass es sich bei den meisten Küchen von Turmrestaurants um ausgezeichnete Einrichtungen handelt.
Schließlich bedienen diese oft doch vergleichsweise anspruchsvolle Gäste und müssen es zudem rechtfertigen, solch hohe Kosten für den Betrieb eines Restaurants in Kauf zu nehmen. Turmrestaurants sind deshalb zumeist nicht nur wegen ihrer Lage, sondern auch aufgrund der Küche empfehlenswert.
Insgesamt gibt es zahlreiche Gründe, warum das Turmrestaurant einen so großen Reiz auf seine Gäste ausübt. Befindet man sich demnach auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Restaurant, dann ist der Besuch eines Turmrestaurants absolut empfehlenswert.
Zu den wohl bekanntesten Turmrestaurants zählt jenes in Frankreichs Hauptstadt...
Das Turmrestaurant im Eiffelturm - Speisen über den Dächern von Paris
Turmrestaurants lassen sich heutzutage in fast jeder Metropole der Welt finden. Doch trotz dieser Häufigkeit genießt ein Turmrestaurant bis heute einen ganz exklusiven Status: das Jules Verne. Doch was macht dieses Turmrestaurant so besonders, welches - soviel sei schon einmal verraten - direkt im Herzen von Paris liegt?
Das Jules Verne genießt nicht nur aufgrund seines Status als elitäres Gourmetrestaurant eine so große Popularität. Stattdessen handelt es sich hierbei auch um ein Turmrestaurant, welches direkt in den Eiffelturm eingelassen ist.
Besondere Ausstattung und Angebote
Das gesamte Lokal befindet sich dabei in einer Höhe von über 120 Metern. Es ist dem Gast somit möglich, ganz Paris einschließlich der englischen Gärten zu überblicken. Dieses Panorama ist dabei vor allem in der Nacht ein beeindruckendes Erlebnis, welches die Kosten dieses Restaurantbesuchs allemal rechtfertigt.
Darüber hinaus kann man sich beim Besuch des Jules Verne darauf freuen, sich nicht erst auf lange Wartezeiten am Lift einstellen zu müssen. So ist das Jules Verne nicht über die gewöhnlichen Lifte für die Aussichtsplattformen, sondern mit einem Extralift ausgestattet, welches die Gäste sicher und schnell in die luftigen Höhen dieses Turmrestaurants bringt.
Das Restaurant selbst ist wie bereits angeklungen sehr exklusiv. Dementsprechend gestalten sich auch die Preise, weshalb ein Essen für zwei Personen schnell in den dreistelligen Bereich gelangt. Entlohnen dürfte hierfür aber nicht nur die Qualität der Küche, sondern auch die Panorama Aussicht auf Paris.
In diesem Zusammenhang ist es interessant zu wissen, dass ein Großteil der Fassade aus Glas besteht. So ist die Aussicht kaum durch massive Elemente negativ beeinträchtigt und man hat bei Plätzen direkt neben dem Fenster das Gefühl, direkt über Paris zu schweben.
Letztlich sollte man sich bei einem geplanten Besuch des Jules Verne auch rechtzeitig um eine Reservierung kümmern. So bietet dieses Lokal seinen Gästen zwar exklusive, leider aber auch nur begrenzte Plätze. Aus diesem Grund sorgt eine frühzeitig getätigte Reservierung dafür, dass man bei einem Besuch der Stadt der Liebe sicher im Eiffelturm speisen kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich beim Jules Verne zu Recht um eines der berühmtesten Turmrestaurants der Welt handelt. Zwar mag man sich nicht gerade in atemberaubenden Höhen oder direkt mitten zwischen Wolkenkratzern befinden. Die einzigartige Atmosphäre von Paris und dem Eiffelturm selbst machen diese Nachteile aber mehr als wett.
Weitere Turmrestaurants
Hierzulande sind Turmrestaurants vor allen Dingen als Drehrestaurant vertreten. Bekannte Restaurants dieser Art sind die
- auf dem Rheinturm in Düsseldorf
- auf dem Berliner Fernsehturm sowie
- auf dem Olypiaturm in München.
Einige Türme, die zu Beginn ein Restaurant führten, sind mittlerweile geschlossen worden und auch abseits der Gastronomie nicht mehr öffentlich zugänglich; zu den betroffenen Städten zählen Köln, Hamburg, Frankfurt am Main sowie Nürnberg.
In Berlin gibt es das Turmrestaurant Steglitz, auch als Bierpinsel bezeichnet. Der Gastronomiebetrieb, der sich hier auf drei Etagen erstreckt, stellt - bzw. stellte - die einzige Funktion dieses Turms dar.
Der Bierpinsel blieb lange Zeit ungenutzt; zuvor eröffnete im Jahr 1976 ein Bier- und Weingewölbe in der ersten Etage. In der zweiten folgten ein Steakhaus, in dem eine der ersten Salatbars hierzulande eröffnet wurde. Die dritte Etage beherbergte ein Café, welches sich über zwei Ebenen erstreckte.
Diese Gastronomiebetriebe wurden jedoch nur für wenige Jahre geführt. Keine der darauffolgenden Versuche konnte sich wirklich lange halten und regelmäßig kam ein Besitzerwechsel hinzu. Vertreten waren eine Diskothek, eine Sportsbar sowie ein Kunstcafé. Zudem wurden die Räumlichkeiten an private Veranstalter vermietet.
Aktuell ist der Turm geschlossen. Im September 2017 wurde es zum Erwerb angeboten, laut Website von Sotheby's für einen Betrag von 3,2 Millionen Euro.
Zu den weiteren Turm- bzw. Drehrestaurants zählen
- der Donauturm sowie das Turmrestaurant auf der Bergiselschanze in Österreich
- das Turmrestaurant auf dem Kaknästurm in Stockholm
- das Turmrestaurant auf dem Aussichtsturm Näsinneula in Tampere
- das Turmrestaurant auf dem CN Tower in Toronto sowie
- das Turmrestaurant auf dem Fernsehturm Ostankino in Moskau.