Arten und Zusammensetzung von Babynahrung und Hinweise zum richtigen Zeitpunkt und zum Kauf

Es gibt verschiedene Arten von Babynahrung, die alle unter diesem Sammelbegriff zusammengefasst werden. Gemeint sind damit alle Arten von Lebensmittel, die zur Ernährung des Säuglings dienen.

Von Claudia Rappold

Formen und Zusammensetzung der Babynahrung

Muttermilch

Das Stillen ist wohl die natürlichste und gesündeste Art der Babyernährung. Die Muttermilch ist genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt.

Zusammensetzung

Die so genannte reife Muttermilch hat einen Fettanteil und einen sehr hohen Anteil an:

Die Muttermilch hat nicht konstant die gleiche Zusammensetzung, sondern sie ändert sich zum Beispiel durch die Ernährung der Mutter. Aber sie bietet dem Kind eine genau auf seinen Organismus abgestimmte Zusammensetzung.

Milchnahrung: Premilch und 1er-Milch

Neben der Muttermilch gibt es verschiedene Milchnahrungen die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist.

Für das gesamte erste Lebensjahr gibt es die so genannte Pre- und 1er Milch. Die Premilch ähnelt der Muttermilch, 1er Milchnahrung ist sättigender. Die Premilch kann dem Kind allerdings so oft gegeben werden wie es möchte, so wie auch bei der Muttermilch.

Zusammensetzung

Dabei ist die Premilchnahrung in der Zusammensetzung der Muttermilch nachempfunden. Sie ist von den Eiweißen und der Konsistenz der Muttermilch am ähnlichsten. 1er Milch enthält zusätzlich Stärke und andere Kohlenhydrate.

Milchnahrung: 2er-Milch

Die Folgemilch, auch 2er Milch genannt, soll erst nach dem sechsten Lebensmonat des Kindes gegeben werden.

Zusammensetzung

2er Milch hat einen sehr hohen Eiweißgehalt. Wegen ihrer positiven Wirkung setzen einige Hersteller ihrer Babynahrung LCP zu, das sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Milchnahrung: 3er Milch

Die 3er Milch darf erst ab dem neunten Lebensmonat des Kindes gefüttert werden.

HA-Nahrung und weitere Spezialnahrung

Die meisten Empfehlungen gehen dahin, nicht nur bei allergiegefährdeten Kindern, im ersten Lebensjahr auf Kuhmilch zu verzichten. HA-Nahrung ist für allergiegefährdete Kinder.

Sind eine Laktoseintoleranz oder andere Allergien nachgewiesen, kann man sich von dem Kinderarzt über die so genannte Spezialnahrung beraten lassen.

Zusammensetzung

Bei der so genannten HA-Nahrung wird das Milcheiweiß noch stärker aufgespalten, so dass es vom Körper kaum noch als solches erkannt wird.

Spezialnahrung ist in der Zusammensetzung auf das Krankheitsbild des Kindes abgestimmt. Pro- und prebiotische Nahrung wollen eine gesunde Darmflora fördern.

Alternative Säuglingsnahrung und Heilnahrung

Die so genannte alternative Säuglingsnahrung besteht aus

Ein weiterer Typ ist die Heilnahrung, die zum Beispiel bei Durchfall gebraucht wird.

Beikost: Gemüse- und Obstbrei

Baby isst Gemüsebrei
Gemüsebreie und Obstbreie sind die ersten Breisorten, die zugefüttert werden sollten

So etwa ab dem sechsten Lebensmonat können dem Kind Gemüsebreie und Obstbreie gefüttert werden. Diese kann man als Gläschennahrung kaufen, auf deren Etikett man auch immer eine Altersangabe findet, oder man kann sie selbst zubereiten.

Für den Anfang sind bestimmte Sorten gut verträglich wie etwa Karotten oder Kürbis. Langsam kann man das Angebot steigern und um weitere Obst- und Gemüsesorten erweitern.

Beikost: Milchfertigbrei

In Drogerie- und Supermärkten findet man eine große Auswahl an Milchfertigbreien, die nur noch angerührt werden müssen. Dabei sollte man darauf achten, dass sie glutenfreies Getreide enthalten und kristallzuckerfrei sind. Zu glutenfreiem Getreide gehören unter anderem:

Man kann Milchbreie aber auch selbst zubereiten, dies hat den Vorteil, dass man weiß, was drin ist und man kann auf Zucker verzichten. Der Milch-Getreidebrei wird vorzugsweise als Abendmahlzeit gegeben, den Brei kann man zum Beispiel mit Reisflocken, Haferflocken oder Dinkelflocken zubereiten.

Vegetarische Ernährung und Bioprodukte

Manche Eltern möchten ihre Kinder vegetarisch ernähren, also ohne Fleisch, müssen dann aber für das Fleisch als wichtigen Eiweiß- und Eisenlieferant eine gute und gesunde Alternative finden.

Produkte mit dem Bio-Siegel oder aus kontrolliert biologischem Anbau garantieren, dass die Lebensmittel relativ unbelastet von Schadstoffen sind.

Generell gilt jedoch für Vegetarier:

Uberlassen Sie Ihrem Kind zu einem späteren Zeitpunkt selbst die Wahl, ob es diese Ernährungsweise adaptieren will. In den ersten Lebensjahren sollte man dem Nachwuchs Fleisch anbieten. Neben Proteinen und Vitaminen ist Fleisch sehr wichtig für ein gesundes Eisen-Level im Körper.

Nährstoffe einzelner Nahrungsbestandteile

In der Milch sind Vitamine, Spurenelemente, Eiweiße und Kohlenhydrate gelöst und sie beinhaltet Milchfett. Getreide enthält im Durchschnitt:

Obst und Gemüse sind hauptsächlich ein Vitaminspender und enthalten unter anderem:

Tipps zum richtigen Zeitpunkt

Die meisten Empfehlungen von Hebammen und Kinderärzten gehen dahin, dass das Baby bis zum sechsten Lebensmonat voll gestillt werden soll.

Mütter sind oft irritiert, da auf vielen Babynahrungsgläschen schon der vierte Lebensmonat als geeignetes Alter des Kindes angegeben wird, um mit der Gläschennahrung zu beginnen.

Umstellung auf Beikost

Auch wenn nicht gestillt wurde, ist es dann so um den sechsten Lebensmonat des Kindes Zeit, um von der Milchnahrung auf die so genannte Beikost umzustellen. Die Verdauung des Babys ist noch sehr empfindlich, deshalb sollte die Umstellung in langsamen Schritten geschehen, damit sich das Kind darauf einstellen kann.

Jedes Kind ist anders und so individuell sollte auch die Umstellung auf Babynahrung geschehen. Zumeist signalisieren die Kinder, wenn sie mit der Milchnahrung nicht mehr satt werden und diese nicht ausreicht. Meist werden die Trinkabstände dann immer kürzer.

Eine wichtige Überlegung ist dann, ob man das Kind mit Gläschennahrung füttern will oder die Breie selbst herstellen möchte. Beides hat seine Vor- und Nachteile und auch hier gehen die Meinungen auseinander. Das Kind bekommt nun auch ein sichtliches Interesse an fester Nahrung.

Langsame Umgewöhnung

  • Zuerst soll man eine Trinkmahlzeit mittags durch eine feste Breinahrung ersetzen, aber nicht gleich auf einmal, sondern langsam und löffelweise. Das Kind muss die feste Nahrung schon mit der Zunge formen können und sie zu schlucken lernen. Das braucht sowohl von der Mama als auch vom Kind viel Geduld.

    Am Anfang kann es dann auch die berühmte Kleckerei, Spuckerei und das verschmierte Mündchen geben. Aber auch essen will gelernt sein und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

  • Wenn das alles gut gelingt, sollte die Abendtrinkmahlzeit gegen eine Breimahlzeit ausgetauscht werden. So kann sich das Baby langsam an die feste Mahlzeit gewöhnen und die Trinkmahlzeiten rücken immer mehr in den Hintergrund.

Beikost fürs Baby: Die Vor- und Nachteile von Gläschen

Zwischen dem 4. und 6. Monat können Babys feste Nahrung zu sich nehmen und vom Löffel essen. Beikost ist wichtig, um den erhöhten Nährstoff- und Energiebedarf zu decken. Viele Eltern fragen sich jedoch, ob selbst gekochte Menüs nicht sinnvoller sind als Gläschen.

Im 2. Lebenshalbjahr verringert sich der Saugreflex und Babys interessieren sich zunehmend für feste Nahrung. Eltern erkennen den richtigen Zeitpunkt für einen Beikoststart daran, dass die Kleinen

  • immer neugieriger werden und ihre Umgebung aufmerksam betrachten
  • den Kopf selbständig halten können und
  • immer öfter nach Lebensmitteln greifen.

Im Zweifel kann der Kinderarzt wichtige Hinweise geben. Ernährungsspezialisten raten Eltern, spätestens ab dem 6. Lebensmonat mit der Gabe von Beikost zu beginnen.

Welche Vorteile hat Gläschen-Beikost?

Eltern, die sich für Gläschen-Beikost entscheiden, können das ohne Bedenken tun. Babynahrung im Glas wird ständig kontrolliert und muss strengsten Richtlinien entsprechen, wodurch ausgeschlossen ist, dass schädliche Substanzen in die Nahrung gelangen, die die Gesundheit von Kindern gefährden.

Die Überwachung industriell hergestellter Babykost ist noch engmaschiger als bei anderen Nahrungsmitteln, sodass höchste Qualitätsstandards garantiert sind. Wichtig bei der Auswahl der Gläschen ist die Berücksichtigung der jeweiligen Altersstufe und eine abwechslungsreiche Zusammenstellung.

Baby-Ernährungspläne vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund sind eine gute Entscheidungshilfe, welche Beikost sich für welche Altersklasse eignet. Die Vorteile von Gläschen in Kurzform:

  • strengste Kontrollen von Herstellungsprozess und Produkt
  • altersgerechte Zusammensetzung der Inhaltsstoffe
  • höchste Sicherheitskriterien verhindern, dass Schadstoffe in fertige Babynahrung gelangen
  • im Gegensatz zum Selbstkochen zeitsparend
  • schnelle Lösung zum Füttern unterwegs durch optimale Portionierung

Kritikpunkte vom Baby-Beikost im Glas

Trotz der strengen Kontrollen der Gläschen, ergeben sich auch ein paar Kritikpunkte. Baby-Beikost im Glas enthält nicht immer die von Ernährungsexperten empfohlenen Mengen an Nährstoffen. Manche Fertignahrung im Gläschen weist nur einen geringen Fettanteil auf, deshalb müssen fehlende Inhaltsstoffe entsprechend ergänzt werden.

Auch der Umstieg auf ein anderes Produkt kann sinnvoll sein. Sowohl zu viele als auch zu wenige Nährstoffe wirken sich auf Dauer gesundheitsschädlich aus. Darum ist es so wichtig, dass Babynahrung im Glas immer auf die individuellen Bedürfnisse in den verschiedenen Altersklassen zugeschnitten ist.

Beim Zubereiten von Breien in Eigenregie können Eltern selbst entscheiden, wie sie die Beikost zusammenstellen und auf bestimmte Zutaten wie Zucker oder Gewürze verzichten. Manchmal ist in Gläschennahrung beispielsweise Salz enthalten, um den Geschmacksverlust durch das Konservierungsverfahren wieder auszugleichen. Die Hersteller fügen deshalb auch Brühe hinzu, die ebenfalls salzhaltig ist. Allerdings überschreiten die Salzzugaben nicht die gesetzlichen Grenzwerte.

Generell ist Babykost im Glas nicht schlechter als selbst zubereitete Babymenüs. Die Kleinen verweigern in der Anfangsphase oft beides und spucken den Brei häufig aus. Schließlich will das Herunterschlucken erst gelernt sein. Je nach Entwicklungstempo gelingt der Beikoststart bei manchen Kindern mühelos, andere brauchen etwas länger, um sich an feste Babynahrung zu gewöhnen. Doch mit ein wenig Übung haben die Kleinen bald den Dreh raus.

Tipps zum Kauf von Babynahrung

Das junge Glück ist perfekt, denn seit kurzem ist der Nachwuchs da. Junge Eltern schweben meistens auf Wolke sieben und wollen alles tun, damit es dem kleinen Schatz gut geht. Als Baby wird das Kind von der Muttermilch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Durch die Mutter erhält es Vitamine und Co. und kann sich schnell ein gut funktionierendes Immunsystem aufbauen. Doch was ist nach dem Abstillen? Sobald das Kleinkind auf gekaufte Nahrung umgestellt werden soll, stehen Eltern vor der Qual der Wahl.

In jedem Discounter findet man inzwischen ganze Reihen nur mit Babynahrung. Dabei ist nicht nur die Auswahl der Geschmacksrichtungen groß. Es gibt hunderte verschiedene Hersteller und alle preisen ihre Produkte als die besten an. Wie sollen sich Eltern da entscheiden können?

Orientierung durch Angaben auf dem Etikett

Entscheiden sich Eltern für fertige Beikost im Glas, kommt es weniger auf den Hersteller an, sondern vielmehr auf die Zusammensetzung der enthaltenen Inhaltsstoffe. Sinnvoll ist es, Gläschennahrung mit Nährstoffen zu wählen, die denen von selbst zubereiteten Babybreien nahekommen oder gleichen. Zur Vorbeugung von Mangelerscheinungen empfiehlt sich das genaue Studieren der Zutatenliste, die auf jedem Glasetikett zu finden ist.

Allerdings ist es für einen Laien gar nicht so einfach, sich durch den Berg an fremden Bezeichnungen und Abkürzungen durch zuarbeiten.

Es ist aber bereits schon sehr hilfreich, wenn Sie folgende drei Punkte beachten:

  1. Auf jeder Babynahrung sollte angegeben sein, mit welchem Wasser das Produkt zubereitet wurde. Gesund für Ihr Kind ist eine Herstellung mit zuvor abgekochten Trinkwasser.

  2. Ebenfalls wichtig für ein gesunde Ernährung ist der Nitratgehalt. Ein niedriger Wert ist immer zu bevorzugen. In keinem Fall sollte er größer als zehn Milligramm pro einem Liter sein.

  3. Ein wichtiges Zauberwort ist "Ausgewogenheit". Noch viel mehr als Erwachsene benötigen Kleinkinder ein reichhaltiges Angebot an Inhaltsstoffen. Für sein Wachstum und die geistige Entwicklung benötigt der Mensch gerade in den ersten Jahren Unmengen an Energie.

    Die Nahrung muss alles bieten können, um diesen hohen Energiebedarf zu decken:

    • Kohlenhydrate
    • Eiweiße
    • Fett
    • Vitamine
    • Kalzium
    • Natrium

    Allgemein nicht so gut bekannt ist Kalium, aber auch das ist wichtig für den Körper und sollte nachweislich in der Kleinkindnahrung enthalten sein.