Was man bei der Babypflege beachten muss: Bestandteile sowie passende Hilfsmittel und Produkte

Babypflege ist viel mehr als nur Hygiene. Das Baby bekommt Zuwendung, Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten. Dies ist für seine gesunde Entwicklung ungemein wichtig.

Von Claudia Rappold

Bei der Babypflege sollte man sich vor allen Dingen Zeit und Ruhe nehmen, um ganz bei dem Kind sein zu können. Stress und Hektik haben hier keinen Platz und übertragen sich nur unnötig auf das Kind.

Das Angebot an Babypflegeprodukten ist sehr groß und deshalb auch ein bisschen unübersichtlich. Beim Kauf eines Produktes sollte man sicher stellen, dass es keine

beinhaltet. Bei Pflegeprodukten ist weniger hier oft mehr, um die Babyhaut nicht zu belasten.

Baden und Haarewaschen

Das Baden stellt für die meisten Babys ein beliebtes Plantschvergnügen dar.

  • Dabei sollten sie nicht zu oft gebadet werden, damit die Haut nicht austrocknet. Die meisten Hebammen empfehlen heute, das Kind einmal pro Woche zu baden, um die zarte Haut nicht zu strapazieren.

  • Auch auf Badezusätze kann man verzichten, die riechen zwar gut und schäumen schön, trocknen aber auch die Haut aus. Hinterher sollte man das Baby einölen.

Bereiche der Babypflege:

  • Baden
  • Haarewaschen
  • Wickeln
  • Wundpflege
  • Eincremen
  • Nabelpflege
  • Massieren

Junge Eltern sind oft ein bisschen ängstlich, aber meist wird das Baden schnell zur Routine. Das Baden sollte vorsichtig und behutsam geschehen und das Kind immer sicher gehalten werden. Wenn es durchgängig schreit und sich nicht beruhigen lässt, dann das Baden lieber abbrechen.

Von Natur aus haben Babys eigentlich keine Angst vor dem Wasser, wenn es sich aber unwohl fühlt, dann sollte man das Baden immer wieder mal in kurzer Dauer probieren. Zu beachten ist die richtige Zimmertemperatur und die richtige Wassertemperatur.

  • Die Zimmertemperatur sollte bei geschlossenen Fenstern bei etwa bei 24°C und
  • die Wassertemperatur bei 35°C

liegen.

Haarpflege

Beim Haarewaschen muss man sehr vorsichtig vorgehen, denn die Kopfhaut ist noch sehr empfindlich, auch ist die Fontanelle noch nicht geschlossen und da sollte man nur sehr behutsam berühren.

Die Haare sollten in Rückenlage des Kindes nach hinten zum Hinterkopf gewaschen werden. Dabei sollte man vermeiden, dass Wasser über das Gesicht des Kindes läuft. Das Wichtigste dabei ist, dass die Mama Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, dann fühlt sich auch das Kind wohl und geborgen.

Wenn es beim Haarewaschen doch schreit und sich unwohl fühlt, kann man die Haare auch mit einem weichen und feuchten Schwamm säubern, bis das Kind älter ist und mehr Vertrauen zum Wasser hat.

Milchschorf

Eine trockene und schuppige Kopfhaut, der so genannte Milchschorf, ist normal und kein Grund zur Besorgnis. Hier kann man nach dem Baden ein bisschen Öl einreiben, damit er sich leichter löst.

Produkte zum Waschen und Baden

Das Öl macht die Haut geschmeidig und zart, vor allen Dingen wenn das Kind schon zu trockener Haut neigt. Lediglich beim täglichen Waschen soll eine reinigende Lotion auf den Waschlappen gegeben werden. Beim Baden und auch beim Waschen ist darauf zu achten, dass die Hautfalten immer gut abgetrocknet werden.

Die Produkte sollten frei von Paraffin, Parfüm, Konservierungsstoffen und ätherischen Ölen sein. In der ersten Zeit braucht man kein Babyshampoo; die Haare fetten kaum. Erst wenn die Haare dichter und voller werden, wird es benötigt.

Die Badewanne

Eine richtige Babybadewanne mit einem sicheren Stand ist wichtig, so dass die Eltern bequem in Hüfthöhe baden und ihren Rücken schonen können. Wenn nicht die Wanne einen rutschhemmenden Boden hat, sollte eine gummierte Matte eingelegt werden.

Größere Kinder können natürlich auch mit den Eltern baden. Dabei sollten die Zimmertemperatur und die Wassertemperatur immer auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein.

Idealerweise wäscht man die Babyhaare beim Baden.

Wickeln und Eincremen

Beim Windelwechseln kann der Po auch über dem Waschbecken bei fließendem Wasser gewaschen werden, auch hier sollte das Wasser die richtige Temperatur haben.

Produkte für den Windelbereich

Für den Windelbereich können Feuchttücher ohne chemische Zusätze sehr hilfreich sein, gerade für unterwegs, wenn man keine Waschlappen zur Hand hat. Auch hier empfehlen die meisten Hebammen, auf Cremes zu verzichten.

Der altbekannte Puder soll nicht mehr verwendet werden, weil es zusammen mit der Feuchtigkeit Klümpchen bildet und die empfindliche Haut des Babys reizt. Ist der Po aber rot oder wund, gibt es passende Wundsalben, beispielsweise mit Wollfett. Die Pflegecremes sollten nur ganz dünn aufgetragen werden.

Wunde Stellen von Babys versorgen

Ärzte bezeichnen einen wunden Po als so genannte Windeldermatitis. Das Windeltragen beansprucht die empfindliche Haut des Babys ungemein.

Denn die Haut ist dauernd Nässe ausgesetzt und kann nicht richtig atmen. Das feuchte und warme Klima reizt die Babyhaut. Durch regelmäßiges Windelwechseln und einer gründlichen Reinigung mit Wasser kann man einem wunden Po vorbeugen.

Südfrüchte meiden

Aber manchmal reagiert das Kind empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Zitrusfrüchte. Daher sollten stillende Mütter auf deren Genuss verzichten.

Wundcremes

Spezielle Wund- und Heilsalben können jetzt auch gut helfen. Manche Hebammen empfehlen:

  • Kaufmanns Creme
  • Vita Horm Creme
  • Bepanthen Creme
  • Ringelblumensalbe

Auch die Calendula Babycreme von Weleda ist sehr zu empfehlen. Die Salben sollen aber nur ganz dünn aufgetragen werden.

Pilzinfektion abklären lassen

Wenn dies nicht hilft, die wunden Stellen größer werden und die Haut nässt und schuppt, sollte man unbedingt zum Kinderarzt gehen. Dort kann man dann abklären, ob eventuell eine Pilzinfektion vorliegt.

Eine Hefepilzinfektion kann besonders bei noch ganz kleinen Babys häufig vorkommen. Eine Soorinfektion erkennt man auch im Mundraum an dem weißlichen Belag. Der Kinderarzt weiß da Rat und wird etwas verschreiben.

Windelmarke wechseln

Es kann auch sein, dass das Baby eine bestimmte Windelmarke nicht verträgt und darauf empfindlich reagiert. Dann sollte einfach mal eine andere Marke ausprobiert werden. Viele Mütter benutzen für die Zeit wenn der Po wund ist, zumindest für zu Hause, Stoffwindeln.

Pflegeserie wechseln

Babys können auch empfindlich auf bestimmte Pflegeprodukte reagieren, vor allen Dingen wenn diese chemische Zusatzstoffe enthalten. In diesem Fall sollte man die Pflegeserie ändern, so dass sie keine chemischen Zusatzstoffe hat.

Baby-Pflegeprodukte:

  • Babyshampoo
  • Babymilch
  • Wundsalbe
  • Babyöl
  • Sonnenschutzcreme
  • Feuchttücher
  • Babycreme

Gesichtspflege und Sonnenschutz

Das Gesicht kann man mit einem Waschlappen waschen und mit einer Pflegecreme vor der Witterung schützen. Im Sommer braucht man eine spezielle Sonnenschutzcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor.

Kämmen und zur Nagelpflege

Sanfte und zarte Babybürsten eignen sich, um Babys Haare zu kämmen, ohne die Kopfhaut zu reizen.

Auch Nagelpflege ist für Babys schon wichtig. In den ersten Wochen sollten Nägel aber noch nicht geschnitten werden, damit es nicht zu Entzündungen kommt. Es gibt spezielle Babynagelscheren mit abgerundeten Spitzen. Ideal ist die Nagelpflege nach dem Baden oder während das Baby schläft.

Die noch weichen Nägel muss man ganz vorsichtig und behutsam schneiden. Dabei folgt man bei den Fingernägeln der Rundung; Fußnägel sollten eher gerade geschnitten werden, damit sie nicht einwachsen.

Nabelpflege

Die Nabelschnur versorgt das Baby mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff, ohne dass es atmen oder schlucken muss. Meist wird bei der Entbindung der Vater gefragt, ob er sie durchtrennen will. Dies ist ein ganz wichtiger Augenblick für die Eltern und das Kind.

Ein Stück von der Nabelschnur bleibt zurück, muss abheilen und wird schließlich abfallen. Oft wird von der Hebamme ein kleiner Mullverband angelegt, damit die trocknende Nabelschnur nicht auf Babys zarter Haut scheuert.

Nabel trocken und sauber halten

Bei der offenen Nabelpflege liegt der Nabelschnurrest frei. Eigentlich muss man nichts Besonderes tun, außer dafür sorgen, dass er nicht etwa von der Windel überdeckt und feucht wird oder gar mit Kot beschmiert. Man kann die Windel nach innen klappen, so dass der Nabel frei liegt.

In jedem Fall muss er immer trocken und sauber gehalten werden. Täglich sollte er mit abgekochtem, lauwarmem Wasser gesäubert werden. Nach etwa fünf bis fünfzehn Tagen trocknet der Nabelschnurrest aus, verfärbt sich schwarz und fällt ab.

Viele Hebammen empfehlen, die verbleibende kleine Wunde mit Muttermilch abzutupfen. Wenn die Mutter nicht stillt, kann sie die Hebamme fragen, mit was der Nabel am besten behandelt wird. In der Regel empfiehlt sie eine Calendulaessenz.

Dann dauert es noch einmal etwa zehn Tage, bis die verbleibende Wunde ganz heilt. Wenn sich der Nabelschnurrest löst, kann noch einmal ein bisschen Blut zu sehen sein oder die Wunde schmiert, dies ist völlig normal.

Symptome, die man untersuchen lassen sollte

muss man unbedingt zum Kinderarzt oder sich von der Hebamme beraten lassen. Vermutet man einen Nabelbruch, weil dieser sich nach vorne wölbt oder wächst, so ist der Gang zum Kinderarzt immer richtig.

Luft hilft der Nabelschnur beim Abheilen, deswegen sollte man das Kind so oft wie möglich ohne Bekleidung strampeln lassen, dabei ist aber auf die richtige Zimmertemperatur zu achten, damit das Kind nicht auskühlt.

Ein schöner Brauch ist es, den Nabelschnurrest im Garten zu vergraben und darauf ein Bäumchen zu pflanzen.

Babypflege-Tipps für die Winterzeit

In der Winterzeit passen wir die Kleidung eines Babys selbstverständlich den Witterungsbedingungen an. Mindestens genauso wichtig wie die richtige Wahl der Kleidung ist es, die Hautpflege des Babys auf "Winterzeit" umzustellen.

Warum ist die Hautpflege im Winter so wichtig?

Wir alle kennen das von uns selber, dass unsere Haut im Winter oft trocken und rissig ist. Dafür sind vor allem die ständigen Wechsel zwischen warm und kalt verantwortlich.

Wir bewegen uns im Winter ständig zwischen überheizten, trockenen Wohn- und Arbeitsräumen und feucht-kaltem Wetter im Freien. Diese ständigen großen Temperaturunterschiede sind für die Haut purer Stress.

Und was für die Haut von Erwachsenen gilt, gilt umso mehr für zarte Babyhaut. Denn die Haut eines Babys ist ungefähr fünf Mal dünner als die Haut eines Erwachsenen. Außerdem ist die Hornschicht (die oberste Hautschicht) noch nicht voll ausgebildet und die Talgproduktion der Babyhaut arbeitet noch nicht auf vollen Touren. Dadurch ist die Haut noch nicht durch einen Fettfilm geschützt, wodurch sie schneller austrocknet.

Doch das ist noch lange kein Grund, um auf den Winterspaziergang in frostiger Natur zu verzichten, bevor man wieder in sein kuscheliges Heim zurückkehrt. Mit der richtigen Bekleidung und der richten Hautpflege kann auch zarte Babyhaut den Widrigkeiten des Winters trotzen.

Der richtige Hautschutz im Winter

Wenn an einem sonnigen Wintertag das schöne Wetter zu einem Spaziergang im Schnee einlädt, braucht man sich vor frostigen Temperaturen nicht zu fürchten. Dennoch sollte man sich nicht unvorbereitet ins Wintervergnügen stürzen.

Vor allem das Baby sollte gut auf den Kontakt mit Kälte und Sonne vorbereitet werden. Die Sonnenstrahlen sind übrigens notwendig für den Körper, damit er ausreichend Vitamin D ausbilden kann.

Sonnencreme

Allerdings ist es fatal, wenn die Haut des Babys den Sonnenstrahlen ungeschützt ausgesetzt ist. Deshalb sollten spezielle Winter-Sonnencremes für Kinder verwendet werden, die einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 haben. Die Sonnencreme muss nur auf die freien Hautstellen (Gesicht) aufgetragen werden.

Fettcreme

So ein Winterspaziergang ist aber auch dann schön wenn statt der Sonnenstrahlen kleine Schneeflocken lustig auf der Nase kitzeln. Dann kann natürlich auf einen Sonnenschutz verzichtet werden.

Allerdings sollte dennoch auf alle freien Hautstellen eine reichhaltige Fettcreme aufgetragen werden. Denn die hinterlässt auf der Haut einen Fettfilm, der wie ein Frost- und Windschutz für die Haut wirkt.

An die Lippen denken

Beim Eincremen sollten übrigens auch die Lippen des Babys nicht vergessen werden. Denn die Lippenhaut ist bei einem Baby noch rund 20 Mal dünner als bei einem Erwachsenen. Die Lippen können bei einem Baby also noch schneller spröde und rissig werden.

Die richtige Hautpflege im Winter

Auch zarte Babyhaut muss regelmäßig gereinigt werden. Oft ist es dazu ausreichend, wenn das Kind in klarem Wasser gebadet wird.

Damit die Haut dadurch nicht austrocknet, ist es wichtig, dass das Baby nach dem Bad eingecremt wird. Dazu kann man eine Bodylotion verwenden. Im Winter, in der die Haut auch beim Kind schneller trocken wird, ist jedoch eine fetthaltige Creme sinnvoller.

Richtiger Badezusatz

Wer zum Waschen des Kindes nicht nur Wasser verwenden möchte, der sollte sich für ein Produkt entscheiden, das die Haut nicht zusätzlich austrocknet. Eine Seife ist zur Reinigung des Kindes also denkbar schlecht geeignet. Denn die greift den empfindlichen Säureschutzmantel der Haut an. Und das führt wiederum dazu, dass die Haut noch schneller austrocknet.

Besser ist es daher, wenn auf ein seifenfreies Produkt zurückgegriffen wird. Idealerweise enthalten die Waschlotionen für das Baby nur natürliche Inhaltsstoffe. Und gerade für den Winter ist es sinnvoll, wenn es sich um rückfettende Produkte handelt, die die Haut vor dem Austrocknen bewahren.

Die milden Waschlotionen können auch für die Reinigung der empfindlichen Kopfhaut verwendet werden. Übrigens darf auch nach der Verwendung einer rückfettenden Waschlotion keinesfalls auf das Eincremen der trockenen Babyhaut verzichtet werden.

Das Baby richtig massieren

Es gibt unterschiedliche Massagearten für Babys, sie alle haben nichts mit einer eigentlichen Massage zu tun. Eine Babymassage soll

  • entspannen und
  • beruhigen sowie
  • die gesunde Entwicklung des Babys fördern.

Babys brauchen Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe, um richtig gedeihen zu können. Hautkontakt ist für Babys sehr wichtig und sie genießen den wohltuenden Effekt der massierenden Hände.

Positive Auswirkungen einer Babymassage

Die sanfte Berührung gleicht eher einem Streicheln und ist eine sinnliche Erfahrung für das Baby. Sie

Man weiß, dass körperliche Zuwendung und Berührung lebenswichtig für das Kind sind. Hebammen zum Beispiel bieten Kurse für Mutter und Kind an; man kann sich aber auch ein gutes Buch kaufen, in dem die Massage beschrieben wird. Videos weisen in die Babymassage ein und auch im Internet kann man fündig werden.

Die Haut ist das größte Sinnesorgan, eine Vielfalt von Gefühlen wird über sie wahrgenommen. Eine Babymassage kann:

Für die richtige Atmosphäre sorgen

Nachdem der Nabelschnurrest abgefallen und die Wunde verheilt ist, kann man mit der Babymassage anfangen. Man sollte sich vor allen Dingen Zeit und Ruhe nehmen - Stress, Hektik und Anspannung übertragen sich auf das Kind. Man sollte eine schöne Atmosphäre schaffen, vielleicht meditative Musik einlegen.

Die Babymassage kann von jedem ohne Vorkenntnisse erlernt werden. Mit dem nötigen Einfühlungsvermögen beherrscht man die Griffe und kann auch Signale des Kindes richtig deuten. Achtung und Aufmerksamkeit sind die wichtigsten Voraussetzungen.