Pro, Contra und Alternativen: Informationen zu Funktion und Einsatz von Babypuder

Babypuder wird bereits seit Jahrzehnten zur Pflege von Babypopos eingesetzt, da es die Haut trocken hält, vor Rötungen und Ausschlag schützt und gleichzeitig pflegt. Baby-Puder ist aus der Säuglingspflege nicht wegzudenken, trotzdem gibt es nicht nur Befürworter. Wer aus diversen Gründen auf Babypuder verzichten möchte, kann auch zu Alternativen greifen. In Drogerien, Apotheken und im Fachhandel gibt es eine große Vielfalt an verschiedenen Babypflegeprodukten.

Von Cornelia Gschiel

Richtiger und gezielter Einsatz von Baby-Puder

Vor nicht allzu langer Zeit wurde empfohlen das Baby nach jedem Windelwechsel mit Wundschutzcreme einzureiben, über welche anschließend reichlich Baby-Puder gegeben wurde. Dieser Ratschlag gilt heute als überholt und ist nicht mehr gebräuchlich.

Durch diese Behandlung wurde oft ein rasches Wundwerden des Babys verursacht. Denn sowohl Creme wie auch Baby-Puder reiben auf der Oberfläche der empfindlichen Babyhaut. Das heißt vor allem bei älteren, aktiven Babys das diese sich bei der Bewegung mit dem Puder wundscheuern. Deswegen empfehlen Ärzte und Hebammen heute den Baby-Puder nur gezielt und in bestimmten Fällen einzusetzen.

Beispielsweise im Sommer bei hohen Temperaturen. Vor allem Babys, die gut genährt sind, haben an den Armen und Beinen häufig kleine Speckfalten. Diese sind nicht schlimm und gehören zu einem Baby, können aber auch richtig Probleme bereiten. Etwa wenn das Baby aufgrund hoher Temperaturen ordentlich schwitzt. Dann können diese empfindlichen Hautareale wund werden. Dem kann man jedoch mit dem gezielten Auftragen von Baby-Puder vorbeugen.

Einem wunden Po kann mit Babypuder vorgebeugt werden
Einem wunden Po kann mit Babypuder vorgebeugt werden

So wenden Sie Babypuder richtig an

Dabei ist zu beachten, dass die Puderdose nicht so geschüttelt werden sollte, dass die ganze Luft staubt. Denn der eingeatmete Staub kann bei Baby und Mutter zu einer Staublunge führen. Denn der feine Puder legt sich auf die Lungenbläschen und behindert deren Arbeit.

In Folge erkrankt man an einer schweren Lungenentzündung, mit welcher der Körper versucht die Verunreinigungen wieder los zu werden. Allerdings ist der Staub so fein, dass dieser sich nicht an Schleim bindet und so nicht ausgehustet werden kann.

Des Weiteren sollte man daran denken, den Puder nach dem Auftragen etwas in die Haut einzumassieren. Damit beugt man einem Wundreiben durch die Puderpartikel vor. Da diese durch das Reiben in die Haut aufgebracht werden und somit nicht mehr an der Hautoberfläche reiben können.

Bei einem wunden Po sollte man auf die Verwendung von Baby-Puder verzichten. Da dieser stark Feuchtigkeit bindet, kann es passieren, dass ein Baby mit einem eingepuderten Po nasser liegt als in einer feuchten Windel. Besser ist es hier eine spezielle Wundschutzcreme zu verwenden, die keine Nässe mehr an Babys Haut lässt.

Das Puder sollte einmassiert werden um das Scheuern der Puderpartikel zu verhindern
Das Puder sollte einmassiert werden um das Scheuern der Puderpartikel zu verhindern

Talkum als Inhaltsstoff in Babypuder

In den meisten Produkten ist Talkum enthalten. Doch was ist das für ein Stoff und kann er die Haut von Babys reizen?

Positive Eigenschaften und Einsatzgebiete

Talkum ist ein häufig vorkommendes Mineral, das durch den Abbau von Talkgestein gewonnen wird. Das Mineral wird anschließend zerkleinert, übrig bleibt ein feines Pulver, das von der Kosmetikindustrie als Grundlage für Puder - unter anderem für Babypuder - eingesetzt wird.

Positiv an diesem Stoff ist, dass er weder Augen noch Haut reizt. Im Prinzip ist dieser Stoff nicht gefährlich. Das Einatmen kann jedoch Entzündungen der Atemwege hervorrufen, weshalb es ratsam ist, die Puderdose für Kinder unerreichbar aufzubewahren. Talkum wird nicht nur in Babypuder verarbeitet, sondern findet auch Verwendung in

  • Deodorants,
  • Seife,
  • Buntstiften,
  • Kreide,
  • Farben und
  • anderen Konsumgütern.

Außerdem ist es auch in Mitteln zur Neutralisierung der Magensäure zu finden.

Mögliche gesundheitliche Risiken

Schon vor Jahrzehnten haben sich Kosmetikhersteller darauf geeinigt, weniger faserhaltigen Talkum zu verwenden. Allerdings muss man auf die Kosmetikhersteller vertrauen, da es keine einheitliche Regel oder gar ein Gesetz gibt.

Konsumentenschützer machen seit einiger Zeit darauf aufmerksam, dass faserhaltiger Talkum ähnliche gesundheitsschädliche Wirkungen wie Asbest haben soll. Angeblich sollen Talkum-Partikel Tumore in der Lunge und in Eierstöcken verursachen.

Wenn man beim Wickeln darauf achtet, dass weder Eltern noch Baby den Puder einatmen, so kann man davon ausgehen, dass keine dauerhaften Schädigungen entstehen. Allerdings verzichten viele Eltern bereits bewusst auf Babypuder, da man die Folgen schwer abschätzen kann.

Wer also lieber vorsichtig sein möchte ist auch mit spezieller Wundschutzcreme oder Babycreme gut beraten. Heutzutage gibt es aber auch schon Babypuder ohne Talkum.

Alternativen zum Babypuder

Viele Verbraucher haben Angst, dass faserhaltiger Talcum in Babypuder verarbeitet wird. Obwohl sich Hersteller darauf geeinigt haben, weniger faserhaltigen Talcum für die Herstellung von Kosmetikprodukten zu verwenden, vertrauen nicht alle Kunden auf dieses Versprechen. Deshalb suchen sie nach Alternativen zum Babypuder.

Puder in Eigenherstellung

Viele Menschen schwören auf selbstgemachten Puder. Dafür benötigt man:

Besonders gut duften Bergamotte, Lavendel oder Rose. Das Maismehl wird gründlich mit dem ätherischen Öl gemischt und kann sofort verwendet werden.

Wundschutzcremes

Eine weitere Alternative zum Babypuder sind spezielle Wundschutzcremes. Diese beinhalten meist Zinkoxid und haben entzündungshemmende Eigenschaften.

Auch wenn sich im Windelbereich schon Hautreizungen befinden, können Wundschutzcremes die Irritationen schnell und einfach eindämmen und zum Abheilen bringen. Außerdem beugen sie auch weiteren Rötungen und Pickelchen vor.

Hochwertige Wundschutzcremes findet man

Lotionen und Öle

Calendulacreme für wunden Babypopo
Calendulacreme für wunden Babypopo

Neben Cremes gibt es auch Lotionen und Öle, die für den Windelbereich von Babys eingesetzt werden können. Sie schützen die Haut ebenfalls, halten sie trocken und pflegen sie mit wertvollen Inhaltsstoffen wie

Baby-Puder - Pro und Contra

Oft wird Baby-Puder zur Haut- und Nabelpflege benutzt. Baby-Puder ist aus der Säuglingspflege nicht wegzudenken, trotzdem gibt es nicht nur Befürworter. Eigentlich soll der Baby-Puder Feuchtigkeit aufnehmen, in den Hautfalten

  • am Hals,
  • unter den Achselhöhlen und
  • im Windelbereich.

Gegner hingegen bemängeln, dass das Baby-Puder durch die Feuchtigkeit klumpt, es bilden sich kleine Kügelchen, welche dann reiben und Hautrötungen sowie Hautreizungen verursachen können. Laut der Hersteller soll es ja genau dem entgegenwirken, auf Hautverträglichkeit getestet sein und zumeist auf rein mineralischer Basis bestehen.

Gegnerische Stimmen befürchten auch einen Missbrauch, wenn es fälschlicherweise in Kleinkinderhände gerät und eventuell eingeatmet wird, da es so schwere Schäden bis hin zur Atemnot bewirken könnte.

Fazit

Das Benutzen von Babypuder ist und bleibt wohl Entscheidungssache, die einen schwören darauf, auf eine samtweiche Pflege, auch bei Erwachsenenhaut, während es die anderen Benutzer verteufeln. Es werden wohl auch tatsächlich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die wohl nur ein Dermatologe genau erklären und begründen kann. Am besten ist es, man probiert es selbst aus und findet heraus, wie man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Fakt ist: Babypuder ist heutzutage kein Muss mehr für die Babypflege. Im Fachhandel gibt es viele Alternativen dazu, die sich ebenfalls kinderleicht anwenden lassen und die Haut schützen und pflegen. Ob Sie

  • Gels,
  • Lotions,
  • Cremes oder
  • selbstgemachtes Puder

bevorzugen bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist lediglich, dass die Haut des Babys gründlich gereinigt und beim Wickeln gepflegt wird. So entstehen keine lästigen Hautirritationen.