Arten, Vor- und Nachteile sowie Tipps zum Kauf einer Babytrage
Babys brauchen die Nähe ihrer Eltern. Mit einer Babytrage können die Kleinen immer ganz nah am Körper von Mutter oder Vater transportiert werden. Doch nicht jede Trage ist in gleichem Maße zu empfehlen.
Warum Babytragen so praktisch sind
Schon lange vor der Geburt eines Kindes werden von den Eltern sämtliche Utensilien eingekauft, die der Nachwuchs in den ersten Lebensmonaten braucht. Auch der Kinderwagen steht meist schon seit Monaten bereit, ehe der kleine Passagier das erste Mal darin ausgefahren wird.
Doch so sinnvoll ein Kinderwagen ist, um das Baby von A nach B zu transportieren, so umständlich kann er im Alltag sein. So ist ein sperriger Kinderwagen zum Beispiel bei Fahrten mit dem Bus ein echter Stressfaktor für die Mutter und auch beim Einkaufen ist er oft nur hinderlich.
Da bieten sich als sinnvolle Alternativen die Babytragen an. Allerdings sollten die Eltern hier nicht zu einer x-beliebigen Trage greifen, sondern sich vor dem Kauf sehr genau darüber informieren, wie gut das jeweilige Modell geeignet ist.
Ab welchem Alter sind Babytragen geeignet?
Doch bevor Eltern überhaupt den Entschluss fassen, sich eine Babytrage zuzulegen, herrscht meist große Unsicherheit darüber, ab welchem Alter ein Kind auf diese Weise getragen werden kann. Grundsätzlich können die meisten Babytragen schon direkt nach der Geburt verwendet werden.
Auch den Babys gefällt es tendenziell besser, wenn sie dicht am Körper ihrer Mutter oder ihres Vaters getragen, als wenn sie in einem Kinderwagen gefahren werden. In einer Trage fühlen sich die Babys viel geborgener.
Und insbesondere für Neugeborene sind die Enge in der Trage und der hörbare Herzschlag der Mutter (oder des Vaters) ein vertrautes Gefühl. Die Bindung zwischen dem Kind und seinen Eltern kann so auf ganz natürliche Weise gefestigt werden.
Vorteile für das Kind und die Eltern
So eine Babytrage hat aber auch noch weitere Vorteile.
Die ständige Bewegung beim Transport in einer Babytrage wirkt wie eine Massage auf den Bauch des Kindes. Quälende Bauchkrämpfe und Blähungen können dadurch stark gemindert werden.
Doch nicht nur für die Kleinen haben die Babytragen Vorteile, auch die Eltern profitieren von dieser Tragevariante.
Neben der Tatsache, dass die Nähe des Kindes auch bei ihnen das Gefühl von Liebe und Zuneigung steigert, hat die Trage auch ganz praktische Vorteile.
Denn egal ob es ums Einkaufen oder um Arbeiten im Haushalt geht, dank der Babytrage haben die Eltern immer beide Hände frei. Und das Kind ist trotz allem sicher.
Zudem verfügen Babytragen um individuell einstellbare Riemen, die ein schnelles Anlegen ermöglichen. Außerdem kann die Trage von mehreren Personen verwendet werden.
Doch nicht jede Babytrage tut dem Kind gut. Beim Kauf sollten also ein paar Dinge beachtet werden.
Welche Arten von Tragehilfen gibt es?
Die Tragehilfe sollte sich den Entwicklungsstufen des Kindes anpassen und in der Weite, der Länge und besonders im Kopfbereich regulierbar sein. Es gibt unterschiedliche Tragehilfen und alle haben Vor- und Nachteile.
Tragetücher
Tragetücher bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Von den meisten Hebammen werden Tragetücher empfohlen und gelten als orthopädisch sinnvoll. Sie passen sich den Bedürfnissen des Kindes und des Tragenden an.
Gerade zu Anfang werden sie als etwas umständlich empfunden und es dauert eine Weile, bis man den richtigen Dreh fürs Binden herausgefunden hat. Dies wird aber schnell zur Routine und damit einfach.
Tragetücher sind auch optimal für ein längeres Herumtragen und einen längeren Einsatz. Allerdings muss man immer darauf achten, dass sie richtig gebunden sind und das Kind, im Sitz etwa, nicht an den Beinchen einschnüren. Gerade ihre Vielseitigkeit macht die Tragetücher zu praktischen Helfern.
Bindearten
Durch die Bindearten kann das Baby
- auf dem Rücken
- auf den Hüften
- in Wiegehaltung oder
- vor dem Bauch
transportiert werden. Damit ist das Tragetuch vielseitig einsetzbar.
Formen
Die klassische Form ist ein speziell gewebtes Tuch, welches sprungelastisch ist, dadurch wird das Baby gut gestützt und sitzt fest. Neuere Modelle sind aus Jersey, diese haben weniger Bindevarianten und geben bei schwereren Kindern leicht nach. Das Tragetuch eignet sich für zu Hause und für unterwegs.
Übung macht den Meister
Eine Jacke darüber zu ziehen, kann allerdings ein bisschen unbequem sein. Auch muss man sich die verschiedenen Bindetechniken von jemand zeigen lassen - für sie braucht man eine gewisse Übung.
Tragesitze
Tragesitze hingegen sollten nur für einen kurzen Einsatz verwendet werden. Sie passen sich dem Kind nicht optimal an und sie haben eine sehr ungünstige Lastenverteilung. Sie wachsen nicht mit und bieten nur eine Trageposition, sind dafür aber sehr einfach, schnell und unproblematisch in der Anwendung.
Rückentragen
Rückentragen sind hauptsächlich für lange Spaziergänge und Wanderungen geeignet. Das Kind muss allerdings schon eigenständig sitzen können.
Rückentragen belasten den Rücken des Tragenden sehr. Das Kind hat keine gute Schlafposition und keine gute Stütze. Meist hat das Kind auch keine gute Sicht.
Dafür bietet eine Rückentrage für unterwegs noch zusätzlichen Stauraum. Die Rückentrage ist einfach in der Handhabung und Verwendung, praktisch ist auch der Abstellständer.
Sitzgürtel
Ein so genannter Sitzgürtel ist nur für ältere Kinder geeignet, aber auch da nur für einen kurzzeitigen Einsatz. Sie entlasten zwar die Arme erheblich, das Kind muss aber trotzdem noch gehalten werden. In so genannten Tragejacken kann das Kind in Rücken- und Bauchposition befördert werden.
Tragejacken
Die so genannten Tragejacken sind nur für draußen und unterwegs einsetzbar. Sie sind in der Handhabung und Verwendung relativ einfach, in der Anschaffung aber teuer. Hier hat das Kind aber nicht so einen guten Sitz und wird auch nicht optimal gestützt.
Eine richtige Spreiz-Anhock-Haltung ist nicht so gut möglich. Sie können erst verwendet werden, wenn das Kind schon ein bisschen älter ist. Für den Tragenden ist es eine relativ bequeme Variante.
Vorteile | Nachteile | |
---|---|---|
Tragetuch | vielseitiger Einsatz, gut für längeren Einsatz, orthopädisch sinnvoll | zu Beginn etwas umständlich, Übung erforderlich |
Tragesitz | schnelle und unproblematische Anwendung | nur für kurzen Einsatz nutzbar, ungünstige Lastenverteilung, nur eine Trageposition |
Rückentrage | für langen Einsatz nutzbar, zusätzlicher Stauraum | Belastung für den Rücken, Kind muss schon eigenständig sitzen können, keine gute Stütze |
Sitzgürtel | entlasten die Arme des Trägers | nur für ältere Kinder geeignet, nur für einen kurzzeitigen Einsatz nutzbar |
Tragejacke | relativ bequem, einfache Handhabung | nur für draußen und unterwegs nutzbar, teuer, keine gute Stütze |
Die richtige Babytrage finden
Natürliche Beinstellung
Beim Kauf einer Babytrage sollte zunächst einmal darauf geachtet werden, dass sie dem Kind eine natürliche Beinstellung ermöglichen. Das Ganze lässt sich am besten testen, indem man das Kind in die Trage setzt.
Von hinten betrachtet sollte die Beinstellung des Kindes wie ein "M" aussehen. Das heißt, dass der Po und die Füße unten sein sollten und die Knie oben, ganz so als würde das Kind hocken.
Ist diese Stellung in der Trage nicht vorhanden, kann es im schlimmsten Fall zu einer Fehlstellung in der Hüfte des Kindes kommen.
Spreizhaltung
Damit die Spreizhaltung der Hüfte gewährleistet werden kann, sollte darauf geachtet werden, dass der Steg ausreichend breit ist. Zudem ist es ratsam auf Tragen zu setzen, die ohne Schadstoffe auskommen, denn die Kleinen werden unweigerlich an Teilen der Trage nuckeln.
Schultergurte und Position
Zudem sollten die Tragen, neben breiten, gepolsterten Schultergurten, über einen zusätzlichen Hüftgurt verfügen, damit das Gewicht des Kindes nicht nur auf den Schultern der Eltern lastet.
Übrigens sollten Babys immer mit dem Gesicht zum Körper der Eltern transportiert werden, da es sonst zu einer Reizüberflutung des Babys kommen kann.