Das Baby im 10. Monat
Die meisten Babys lernen jetzt im zehnten Lebensmonat das selbstständige Sitzen, andere sitzen schon seit einigen Wochen. Vielleicht fällt in den nächsten Wochen sogar schon das erste Wort.
Schon jetzt, im Alter von zehn Monaten, lassen sich Teile der späteren Persönlichkeit feststellen: Aufschluss darüber gibt beispielsweise die Art und Weise, wie sich das Kind in Gegenwart anderer Kinder verhält; so kann es entweder schüchtern in der Nähe der Eltern bleiben oder offen auf andere zugehen.
Dieses Verhalten bildet auch die Basis für die Fähigkeit, den eigenen Willen durchzusetzen. Ebenso typisch für dieses Alter ist das Testen der Grenzen, die dem Kind seitens der Eltern aufgelegt werden - das Wörtchen "Nein" wird ab jetzt zum häufigen Begleiter werden.
Vom Krabbeln zum Sitzen - für die meisten Babys nun kein Problem mehr
Im zehnten Lebensmonat krabbeln viele Babys wie die Weltmeister umher und machen den Wohnbereich unsicher. Sobald ein Kind krabbeln kann, dauert es in der Regel auch nicht mehr allzu lange, bis es sich selbst hinsetzt.
Beim Sitzen sind die Füßchen ausgestreckt und der Rücken kerzengerade. Sobald das Kind frei sitzen kann, darf man es auch in den Kinderwagen oder Buggy setzen. Das Kind wird begeistert sein, denn so sieht es beim Spaziergang deutlich mehr.
Erste Schritte und erste richtige Worte
Viele Kinder laufen jetzt sogar schon ein paar Schritte, wenn man sie an den Händen festhält. Die meisten Babys bewegen sich auf allen Vieren fort; bewegt sich aber auch gerne mal laufend um etwas rum, solange es sich daran festhalten kann - bis zu den ersten selbstständigen Schritten dauert es in dem Fall nicht mehr lange.
Doch auch, wenn das Kind in diesem Bereich noch keinerlei Fortschritte zeigt, ist dies kein Grund zur Sorge. Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell; bis zu den ersten Schritten dauert es mitunter auch noch bis weit nach dem ersten Geburtstag.
Das Erkunden der Umgebung wird immer wieder dazu führen, dass das Baby auf etwas stößt, das es nicht versteht oder das ihm Angst bereitet. Wird es ängstlich und quengelig, sollte man es auf den Arm nehmen und versuchen nachzuvollziehen, wer oder was die Ursache dafür ist. Verständnis zu zeigen und die Versicherung, dass alles in Ordnung ist, ist in diesem Moment sehr wichtig.
Einige Eltern bekommen schon jetzt das erste Wort zu hören. Meist ist dies übrigens "Mama", dicht gefolgt von "Papa" und "Auto".
Wichtig ist, ab jetzt auf Babysprache zu verzichten. Nur auf diese Weise kann man die Sprachentwicklung seines Kindes bestmöglich fördern. Empfehlenswert ist es, in seiner Gegenwart viel zu erzählen und zu erklären, selbst, wenn es die Zusammenhänge der Wörter und Sätze nicht versteht - das Sprachempfinden wird dennoch trainiert.
Wichtig zu wissen: das, was ein Kind an Lauten und Worten von sich gibt, ist längst nicht alles, was es versteht. Der Sprachumfang, der von Babys in diesem Alter begriffen wird, ist also meist deutlich größer, als man vermuten würde.
Das Kind braucht einen geregelten Tagesablauf
Alles landet im Mund: Eltern sollten bei den Entdeckertouren der Babys darauf achten, dass keine schädlichen Stoffe in die Münder der Kleinen gelangen - Haustierfutter ist besonders beliebt!
Für Kinder ist ein geregelter Tagesablauf äußerst wichtig. Und dies beginnt schon im Babyalter. Ein Rhythmus, der sich jeden Tag wiederholt, gibt dem Baby Sicherheit.
Und dabei ist es nicht so entscheidend, wie dieser immer wiederkehrende Rhythmus aussieht. Selbst wenn beide Eltern arbeiten müssen, gibt es für das Baby eine Regelmäßigkeit, wenn es jeden Tag morgens in die Krippe oder zu einer Tagesmutter gebracht wird.
Spielerische Förderung
In diesem Alter können die ersten größeren Ausflüge unternommen werden, die auch dem Baby Spaß machen werden, wie etwa ein Besuch im Zoo oder eines Indoorspielplatzes. Doch natürlich kann man auch zuhause für sinnvolle und aufregende Spielmomente sorgen. Empfehlenswert sind:
- das Vorlesen von Geschichten
- das Zelten im Garten oder im Kinderzimmer
- das Sortieren von Spielzeug
- das Stapeln von diversen Gegenständen, z.B. Schüsseln
- das Musizieren (auch mit Töpfen und Holzlöffeln möglich)
- das Entlanghangeln an Stühlen
- das Fangen von Seifenblasen
- Wasserspiele
Die U6 steht an
Zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat ist wieder eine Vorsorgeuntersuchung, nämlich die U6, fällig. Der Kinderarzt überprüft hier:
- wie sich das Baby bewegt
- ob es sich schon hochziehen kann
- wie groß und schwer es inzwischen geworden ist
- wie das Essen klappt
Bis zur nächsten Vorsorge ist nun ein großer Sprung: Erst in einem Jahr kommt die nächste Vorsorgeuntersuchung, die U7.