Gerade und gesunde Beine und Füße: Was Eltern für ihr Baby tun können
Eltern wollen für ihr Baby nur das Beste. Doch viele übereifrige Mamas und Papas verursachen unbewusst Schäden an Beinen oder Füßen ihres Babys, weil sie zu sehr auf Werbung und andere scheinbar kluge Eltern hören.
Die Entwicklung der Füße
Die Füße des Menschen verändern sich, je nachdem, wie man sie belastet und welche Schuhe man trägt. Besonders groß ist die Veränderung in den Baby- und Kinderjahren. Daher sollte man gerade dann besonders auf die kleinen Füßchen achten.
Entwicklung der Hornhaut und Fußform
Die meisten Kinder fangen um den ersten Geburtstag mit dem Stehen und dann auch bald mit dem Laufen an. Früher wären die kleinen Füßchen auch dafür nicht ausgerichtet. Bei der Geburt und auch die Jahre danach sind Baby- und Kinderfüße mit einem Fettpölsterchen geschützt und haben eine weiche Haut.
Die Hornhaut, wie sie viele Erwachsene haben, entwickelt sich erst mit den Jahren. Sie entsteht durch die ständige Belastung, die auf unseren Füßen lastet und auch durch das Tragen der Schuhe.
Ein Babyfuß unterscheidet sich nicht nur in der Größe von einem Fuß eines Einjährigen.
- Babyfüßchen sind leicht nach innen gebogen und flach.
- Außerdem sind die Fettpölsterchen an den Füßen im Babyalter noch besonders ausgeprägt. Sie verschwinden jedoch bald.
Mit der Zeit entwickelt sich erst die normale Fußform, die dann irgendwann auch in der Lage sein wird, den kleinen Menschen zu tragen. Zuvor jedoch muss das Baby robben, krabbeln und aufstehen lernen. Diese Bewegungsmechanismen trainieren die Bänder und Muskeln in den Beinen.
Korrektur der Beinstellung
Auch die Beinstellung ändert sich mit der Zeit. Babys haben nach der Geburt praktisch immer O-Beine und Knickfüße. Würden diese O-Beine bleiben, so könnten die Kinder das Laufen nicht lernen, weil die Füße das Körpergewicht nicht tragen können.
Der Grund für diese O-Beine ist übrigens der wenige Platz in der Gebärmutter der Mutter. Doch diese O-Beine bilden sich in der Regel von ganz alleine ohne jegliche Behandlung zurück. Bevor sie eine normale Stellung bekommen, werden die Beine jedoch zu X-Beinen, die bis ins Grundschulalter hinein so aussehen können, ehe sie sich strecken und die Beine gerade werden.
Können durch falsche Bewegungen Fehlstellungen entstehen?
Eltern hören früher oder später viele widersprüchlichen Ratschläge:
- "Was, Dein Baby darf nicht in einem Gehfrei die Wohnung erkunden?"
- "Nur teure Schuhe sind gute Schuhe!"
- "Du musst das Baby so oft wie möglich auf die Beinchen stellen, damit es besonders früh das Laufen lernt!"
- "Ein zu frühes Stehen ist schlecht für die weichen Knochen!"
Oft sind es auch die besorgten Großeltern, die es eigentlich nur gut meinen. Dennoch können solche Aussagen junge Eltern verunsichern.
Zwischenzeitlich weiß man jedoch, dass viele Utensilien das gesunde Wachstum von Babys Beinchen und Füßchen derart massiv behindern können, dass die Kinder später massive O- oder X-Beine oder auch Fußfehlstellungen bekommen können.
Entwicklung gesunder Kinderfüße beeinflussen
Die Entwicklung gesunder Kinderfüße kann man als Eltern maßgeblich beeinflussen.
Nacktheit und Barfußlaufen
Im Babyalter sollte man das Kind so oft wie möglich nackt strampeln lassen. Babys lieben dies und spielen dann ausgiebig mit ihren Füßchen.
Aber auch später, wenn die Kinder laufen können, sollte man sie immer wieder ohne Schuhe und Strümpfe umhertollen lassen. Barfußlaufen ist für die kindliche Entwicklung von enormer Bedeutung, und außerdem macht es den Kindern auch noch großen Spaß.
Schuhe so lange es geht vermeiden
Natürlich kann man nicht immer auf Schuhe verzichten. Schuhe sollen den Fuß allerdings "nur" vor Schmutz und Kälte schützen und nicht als Dekoration getragen werden.
Babys, die noch nicht laufen können, sollen daher nicht in kleine Schühchen gezwängt werden, nur weil das ach so süß aussieht. Hübsche Söckchen sind hier eine wesentlich gesündere Alternative.
Rutschersocken als flauschige Alternative
Statt Hausschuhen kann man den Kindern übrigens auch Rutschersocken anziehen, diese sind gesünder für die kleinen Füße. Die ersten Schuhe sollten erst gekauft werden, wenn ein Kind richtig laufen kann.
Überbeanspruchung vermeiden
Und bis dahin sollte man das Kind auch nicht dauernd auf die eigenen Füßchen stellen oder gar in ein Gehfrei setzen. Die Beine sind für diese Art der Bewegung noch nicht ausgerichtet und verformen sich bei Überbeanspruchung.
Zu kleine Strampler und Schuhe vermeiden
Babys sollten nicht in zu kleine Strampelanzüge gezwängt werden, da sich hier die Füßchen nicht richtig entwickeln können!
Des Weiteren sollte man darauf achten, den Kindern passende Schuhe anzuziehen. Was sich so einfach anhört, ist es scheinbar leider nicht. Viel zu viele Kinder laufen mit zu kleinen und/oder zu engen Schuhen herum.
Die Folge ist, dass sich der Fuß dem Schuh anpasst und nicht umgekehrt. Auch Absätze an Kinderschuhen sind für die Entwicklung von Kinderfüßen absolut negativ.
Beim Schuhkauf sollte man zudem keinesfalls das günstigste Modell kaufen. Aber nicht alle günstigen Schuhe sind auch schlecht. Es ist jedoch wichtig, auf Qualität zu achten und lieber nur ein paar gute teure Schuhe kaufen als zwei Paar, die aber die Kinderfüße verformen. Man sollte sich hier kompetente Beratung im Fachgeschäft suchen.