Eine Übersicht sinnvoller Kurse zur Entwicklungsförderung von Babys

Damit Babys gut ins Leben starten können, sollte man sie nicht schon früh mit Kursen überfordern. Trotzdem gibt es einige Babykurse, die durchaus Sinn machen und den Babys auch Spaß bereiten.

Von Claudia Haut

Eltern wollen ihre Kinder natürlich so gut wie möglich fördern. Dass diese Förderung nicht erst im Kindergarten- oder gar Schulalter beginnen sollte, darüber sind sich wohl alle Eltern einig.

Gerade in den ersten Wochen und Monaten lernen Babys schon eine ganze Menge von ihren Eltern und ihrer Umwelt, auch wenn man die Lernerfolge zu dieser Zeit nicht immer schon bemerkt.

Kurs, um die Babymassage zu erlernen

Ein Kurs, der nicht nur den Babys Spaß macht, sondern auch für die Eltern Abwechslung bringt, ist die Babymassage. Hier lernen die Eltern unter fachkundiger Anleitung einer Hebamme oder Kinderkrankenschwester die richtigen Handgriffe, um ihr Baby zu massieren.

Mit warmem Öl werden die Babys in diesen Kursen

massiert und gestreichelt. Die Babys, die während des Kurses in der Regel nackt auf einem Handtuch strampeln dürfen, können bei dieser Massage gut entspannen. Auch zu Hause wenden viele Eltern die gelernten Griffe dann gerne an, wenn ihr Baby unter Koliken leidet oder unruhig ist. Die Babymassage bringt aber nicht nur den Kindern selbst etwas, sondern stärkt auch die Beziehung zwischen Mama, Papa und dem Baby.

Die Babymassage sorgt für Entspannung und Wohlbefinden
Die Babymassage sorgt für Entspannung und Wohlbefinden

Kurs zum Babyschwimmen

Ähnlich viel Spaß wie die Babymassage macht den meisten Babys auch das schwerelose Treiben in einem warmen Wasser. Viele Schwimmbäder, aber auch Hebammen oder Schwimmschulen bieten inzwischen Babyschwimmkurse an.

Das richtige Schwimmenlernen ist im Babyalter natürlich noch nicht möglich. Die Babys dürfen in diesen Kursen gestützt durch die Eltern

  • schwerelos im Wasser treiben
  • Gegenstände aus dem Wasser holen oder
  • einfach nur mit der Hand aufs Wasser platschen.

Können die Babys bereits krabbeln, so dürfen sie über Matten krabbeln und später sogar ins Wasser hüpfen. Die Kinder verlieren bei diesen Kursen die Angst vor dem Wasser, was auch für das Schwimmenlernen später sehr hilfreich ist. Da das Wasser bei den Babyschwimmkursen sehr warm ist, müssen die Kinder sich auch nicht viel bewegen und frieren trotzdem nicht.

Das Babyschwimmen macht den meisten Babys grossen Spass
Das Babyschwimmen macht den meisten Babys grossen Spass

Kurs zur Bewegungsförderung

Ein sehr beliebter Kurs ist auch der Pekip-Kurs. Die Kinder lernen hier mit Hilfestellung der Eltern verschiedenartige Bewegungsabläufe. Während des Kurses sind die Kinder nackt, sodass keine störende Kleidung sie behindern kann. Begleitet von Kinderliedern dürfen die Babys sich hier drehen, rollen etc., und die Eltern unterstützen sie dabei.

Yoga

Babys, die sich bereits drehen können, kann man auch zu einem Yoga-Kurs anmelden. Im Gleichklang mit der Atmung des Babys werden verschiedene Griffe angewendet, um die Motorik und das Körperempfinden des Babys zu steigern. Ziel dieses Kurses ist nicht nur die Entspannung der Babys, sondern auch die Verhinderung von späteren Haltungsschäden.

Im Folgenden gehen wir Ihnen unterschiedliche Kurse zur Entwicklungsförderung von Babys etwas genauer vor.

Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP)

Von den angebotenen Babykursen zählen die so genannten PEKiP-Kurse zu den bekanntesten. Bei diesen Kursen dürfen die Babys nackt die Welt erkunden und werden von Mama oder Papa gezielt zu Bewegungen angeleitet.

Wärme und Wohlfühlatmosphäre

PEKiP-Kurse werden inzwischen in jedem größeren Ort angeboten. Meist kommen maximal acht Mütter oder Väter mit ihren ungefähr gleichaltrigen Babys einmal pro Woche zusammen.

Der Kurs findet in einem sehr gut geheizten Raum statt, damit die Babys nicht frieren. Während des Kurses dürfen sie nämlich nackt die Welt erkunden. Zusätzlich ist der Boden natürlich weich gepolstert, damit sich die Babys nicht verletzen können.

Geschichte

PEKiP ist die Abkürzung für Prager Eltern-Kind-Programm. Dieser Babykurs wurde von einem Kinderpsychologen aus Prag ins Leben gerufen und von Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeitern zu dem gemacht, was es heute ist.

Das Motto eines PEKiP-Kurses ist es, dass sich nackte Babys einfach wohlfühlen, zufrieden sind und deshalb weniger weinen. Dadurch, dass die Babys eines Kurses ungefähr gleich alt sind, begleiten die Eltern zusammen die ersten aufregenden Lebensmonate ihrer Kinder und sehen dabei zu, wie sie sich in ihrer Entwicklung verändern.

Daneben hat ein PEKiP-Kurs aber auch das Ziel, die Beziehung zwischen Vater/Mutter und Kind zu festigen. Im Kontakt mit den anderen Eltern können Mütter und Väter Erfahrungen sammeln und Probleme besprechen. Und nicht zuletzt macht es auch den Babys Spaß, wenn sie Kontakt zu gleichaltrigen Kindern haben.

Bewegungsabläufe trainieren

Teil des Kurses ist es, sein Baby zu bestimmten Bewegungen zu motivieren. So nimmt man z.B. einen Ball und erzeugt dadurch eine je nach Alter mehr oder weniger bewusste Bewegung, wenn das Baby danach greifen möchte.

In den PEKiP-Kursen lernen die Babys auch, wie sie diesen Ball nehmen können, dass sie ihn zwischen die Beinchen klemmen oder ihn auch von den Beinen zu den Händen weitergeben können. Krabbelkinder dürfen in derartigen Kursen nackt eine Erhöhung "erklimmen" oder trainieren dadurch ihren Gleichgewichtssinn.

Sicher kann man derartige Übungen auch zu Hause mit seinem Baby machen. Da die PEKiP-Kurse jedoch von ausgebildeten Gruppenleitern durchgeführt werden, können diese jedes Baby individuell fördern und fordern. Dadurch, dass man sich einmal pro Woche ganz intensiv mit seinem Baby befasst, wird die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Baby sehr stark, und man spürt schneller, was das Baby braucht.

Altersempfehlung

PEKiP-Kurse beginnen in der Regel für Babys mit etwa acht Wochen. Beginnt ein Kind zu laufen, so enden die meisten Kurse. Jeder Kurs dauert meist 1,5 Stunden, wobei man sich in dieser Zeit natürlich mit seinem Baby auch zurückziehen kann, das Baby füttern oder wickeln kann oder das Baby schlafen darf.

FenKid-Kurse

FenKid ist die Abkürzung für "Frühentwicklung des Kindes". In derartigen Kursen wird die Sprache gefördert und die Sinnesorgane trainiert.

Das Konzept für FenKid stammt aus München. Zusammen mit anderen Eltern und deren Babys wird in diesem Kurs gesungen, gereimt, gespielt, gefühlt und gehört.

Altersempfehlung

FenKid-Kurse werden von speziell ausgebildeten Pädagogen geleitet. Sobald die Babys drei Monate alt sind, können sie an einem dieser Kurse teilnehmen. Meist treffen sich die Eltern einmal pro Woche für etwa 1,5 Stunden.

Im Gegensatz zu anderen Kursen, wie z.B. den PEKiP-Kursen, können die Kinder diese zusammen mit ihren Eltern auch noch besuchen, wenn sie schon laufen können. Die meisten FenKid-Kurse enden erst mit etwa zwei Jahren.

FenKid-Kurse für Kinder und Eltern nützlich

Bei jedem Treffen steht natürlich nicht nur der Spaß für die Kinder im Vordergrund, sondern auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern. Daneben sind aber auch die Kursleiter Ansprechpartner für verschiedenste Probleme und Fragen rund um das Thema Familie und Babyentwicklung.

So werden z.B. Probleme angesprochen, die mit dem neuen Alltag mit Baby zu tun haben. Gleichzeitig können die Eltern in FenKid-Kursen aber auch erfahren,

  • welche Ernährung für ihr Baby gut ist
  • wann sie mit "Erziehung" beginnen sollen und vor allem auch,
  • wie man Babys fördern kann.

Sinne fördern und fordern

In den Kursen werden die Sinne eines jeden Babys gefördert und gefordert. Ziel des Kurses ist es auch, die Babys möglichst früh zur Selbstständigkeit zu erziehen.

So lernen die Eltern hier, die Babys frühzeitig in den Alltag miteinzubeziehen und sie mithelfen zu lassen. So wird die Eigenständigkeit eines jeden Babys gefördert.

Entwicklungsförderung

Die Kursleiter bringen auch verschiedene Spielmaterialien für die Kinder mit, die sie fühlen, riechen, tasten und schmecken dürfen. Zusammen mit anderen Kindern können sie diese entdecken und damit spielen.

Daneben werden mit den Kindern auch Spiele gemacht, die ihren Gleichgewichtssinn und allgemein auch die Motorik fördern. Die Eltern beobachten ihre Kinder während des Kurses besonders intensiv und lernen dadurch, ihr Kind auch im Alltag besser einzuschätzen.

DELFI-Kurs

DELFI-Kurse richten sich an Eltern mit Babys zwischen sechs Wochen und einem Jahr. Meist trifft man sich einmal wöchentlich für etwa eine Stunde. DELFI steht dabei für:

  • Denken
  • Entwickeln
  • Lieben
  • Fühlen
  • Individuell

Die Kursleiter haben eine spezielle Ausbildung und sind für die Eltern auch gerne Ansprechpartner bei Problemen. Die Sinne und die Bewegungen der Babys sollen in den DELFI-Kursen gezielt gefördert werden.

Kontakt und Bindung zum Baby fördern

Die Kursleiter geben den Eltern Tipps, wie sie ihre Babys zu bestimmten Bewegungen anregen und wie sie das

fördern können. Dies wird auch durch bestimmte Tragevarianten, aber natürlich auch durch viele lustige Finger- oder Bewegungsspiele erreicht.

Laut dem Konzept der DELFI-Kurse geht man davon aus, dass die Babys schon von Geburt an neugierig auf ihre Umgebung reagieren. Da Babys gerade im ersten Lebensjahr eine enorme Entwicklung durchmachen, wird den Kindern in diesen Kursen gezielt der Freiraum geboten, den sie für ihre Entwicklung brauchen.

Außerdem ist gerade die Bindung zwischen Mutter bzw. Vater und Baby sehr wichtig. Auch darauf wird in den DELFI-Kursen viel Wert gelegt und die Beziehung zueinander gefördert.

Auch der Bereich "Fühlen" nimmt in diesen Babykursen einen wichtigen Stellenwert ein. Die Eltern lernen gezielt, wie sie ihr Baby berühren können und wie wichtig es ist, mit den Babys auch nur durch Berührungen zu kommunizieren.

Die DELFI-Kurse sind nicht dazu da, die Kinder gegenseitig zu vergleichen. Jedes Kind darf sich in dem Tempo entwickeln, wie es möchte.

Die Eltern-Kind-Bindung vertiefen mit dem DELFI-Kurs
Die Eltern-Kind-Bindung vertiefen mit dem DELFI-Kurs

Austauschmöglichkeiten für Eltern schaffen

Die Eltern sind sich aber auch gegenseitig Ansprechpartner bei Problemen. Trifft man sich über mehrere Wochen mit den gleichen Eltern, so schafft man dadurch ein Vertrauensverhältnis.

Daneben haben aber natürlich auch die Babys Freude am Umgang mit anderen Babys. DELFI-Kurse werden meist in Familienbildungsstätten sowie in Hebammenpraxen angeboten.

Eltern-Baby-Kurs (ElBa)

Der Babykurs ElBa wurde vom Roten Kreuz ins Leben gerufen. Er ist geeignet für Babys ab vier Wochen bis hin zum ersten Geburtstag.

ElBa ist die Abkürzung für Eltern-Baby. Von diesem Kurs sollen also nicht nur die Babys, sondern auch die Eltern profitieren.

Die ElBa-Kurse dauern jeweils etwa 1,5 Stunden. Der Kurs besteht aus maximal acht Kindern mit jeweils einem Elternteil.

Angeboten werden die ElBa-Kurse vom Deutschen Roten Kreuz. Auch die Kursleiter wurden vom Roten Kreuz ausgebildet. Oft sind es Kindergärtnerinnen oder Kinderkrankenschwestern.

Kursziele für Eltern und Kinder

Ziel eines ElBa-Kurses ist es, aus den Babys gesunde und fröhliche Kleinkinder zu machen, die Eltern in der Erziehung und im Alltag zu unterstützen und ihnen auch Entspannung im oft hektischen Alltag mit einem Baby zu verschaffen.

Dies erreicht der ElBa-Kurs zum einen natürlich im Austausch mit den anderen Eltern, zum anderen aber auch dank der extra vom Roten Kreuz ausgebildeten Kursleiter. Für ihre Kinder erhalten die Eltern Anregungen, wie sie sie in der Entwicklung unterstützen können. Damit die Eltern zur Ruhe kommen, werden gezielte Entspannungsübungen gezeigt.

Ab einem Alter von vier Wochen können Babys bei diesen Kursen mitmachen. Schon in diesem Alter genießen sie den Kontakt zu gleichaltrigen Babys.

In der Zeit des ElBa-Kurses haben die Eltern die Gelegenheit, sich voll und ganz auf ihr Baby zu konzentrieren. Für die Förderung der Motorik werden Bewegungsspiele gelernt. Dadurch, dass sich die Eltern im Kurs intensiv mit ihrem Baby beschäftigen, lernen sie es besser kennen und können im Alltag besser auf ihr Baby eingehen.

FABEL-Kurse

Nur speziell geschulte Fachkräfte dürfen einen FABEL-Kurs leiten. Der Kurs ist für Eltern geeignet, die noch sehr unsicher im Umgang mit ihrem Baby sind und aber unabhängig davon ihr Baby bei seinen Bewegungen unterstützen und fördern möchten.

Gerade beim ersten Kind treten viele Fragen auf. Diese drehen sich um Themen wie

In den FABEL-Kursen werden genau diese Themen behandelt. FABEL steht dabei für "Familienzentriertes Baby-Eltern-Konzept". Dieses Konzept ist aus einer Zusammenarbeit der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entstanden. FABEL-Kurse finden in der Regel einmal wöchentlich statt und dauern dann jeweils 1,5 Stunden.

Zu Beginn des Kurses sollten die Babys 10 Wochen alt sein. In der Regel endet der FABEL-Kurs spätestens mit dem ersten Geburtstag.

Motorik- und Entwicklungsförderung

Teil einer jeden Stunde sind Spiele, mit denen Motorik und die geistige Entwicklung der Babys gefördert wird. Die Eltern lernen diese Spiele aber nicht nur für die Kursstunden, sondern auch für die Anwendung zu Hause. Dadurch, dass sie sich während der Kurse intensiv mit ihrem Baby beschäftigen, erleichtert dies zudem auch den Umgang mit dem eigenen Baby, weil man sein Kind besser kennenlernt.

Sprachförderung

Auch die Sprache ist ein wichtiger Teil der FABEL-Kurse. So früh wie möglich wird diese gefördert, indem die Eltern ihren Kindern spezielle Lieder vorsingen oder Reime aufsagen. Die Beweglichkeit der Babys wird ebenfalls durch Spiele gefördert.

Im Kontakt mit den anderen Eltern und dem/der Kursleiter/in erfahren die Eltern alles Wissenswerte über Babys Ernährung und können auch Probleme wie z.B. das Schlafen ansprechen. Die Kursleiter geben Informationen über das erste Lebensjahr eines Babys von der Ernährung bis hin zu verschiedenen Tragehilfen.

Kursziele

Das Ziel eines FABEL-Kurses ist es nicht, dass zum Ende des Kurses alle Kinder auf dem gleichen Entwicklungsstand sind. Jedes Kind wird bei seiner individuellen Entwicklung unterstützt. Gleichzeitig werden die Fortschritte in Babys Entwicklung aber natürlich hervorgehoben.

Die Eltern werden in diesen Kursen angehalten, das eigene Baby nicht mit anderen zu vergleichen, sondern sich auf sein Kind und dessen Fortschritte zu konzentrieren. Die Eltern lernen, wie sie ihrem Baby Hilfestellung geben können.

Dabei wird das Baby aber lediglich bei den Bewegungen soweit unterstützt, dass es diese dann selbst durchführen kann. Zu jeder Kursstunde bringen die Kursleiter unterschiedliche Spielmaterialen mit, die die Babys mit all ihren Sinnen entdecken dürfen.

Pikler-Kurse

Das Ziel eines Pikler-Kurses ist es, das Baby nach eigenem Rhythmus entwickeln zu lassen und nicht aktiv dabei nachzuhelfen. Ins Leben gerufen wurden diese Kurse von einer Budapester Kinderärztin.

Geschichte und Grundthese

Emmi Pikler hieß die Gründerin dieses Konzeptes, das in vielen anderen Babykursen wie z.B. den FenKid-Kursen angewendet wird. Bei diesen Kursen wird den Eltern vermittelt, dass ihr Baby seinen ganz individuellen Rhythmus hat, sich zu entwickeln. Das eine Kind dreht sich früher, das andere später. Das eine greift früher, das andere braucht dafür vielleicht einige Wochen länger.

Auch wenn die Eltern ihr Baby bei seiner Entwicklung nicht aktiv anleiten, so wird es diese Entwicklung durchmachen. Nach Ansicht der Gründerin möchte ein Baby sich frei entwickeln und eigene Erfahrungen machen. Nur wenn es etwas selbst erreicht hat, wird es Selbstvertrauen gewinnen, so die Budapester Kinderärztin Emmi Pikler.

Selbstständigkeit und Selbstvertrauen vermitteln

Eltern lernen in den Kursen aber auch, wie sie ihr Kind zu einem selbstständigen Menschen erziehen können und wie sie ihrem Baby dabei Sicherheit vermitteln können. Bei jeder Kursstunde dürfen die Babys selbst spielen und ihre Umgebung entdecken. Die Eltern sitzen gemütlich zusammen und tauschen Erfahrungen aus.

Jeder Kursleiter der Pikler-Kurse macht sich zur Aufgabe, die Eltern in der Erziehung zu bestärken. Nur wenn diese sich sicher fühlen, können sie diese Sicherheit auch ihren Babys vermitteln.

Die Babys werden beim Spielen nicht angeleitet, wie die Spielsachen funktionieren. Die Babys dürfen dies selbst erforschen, ohne dass Mama oder Papa ihnen z.B. zeigen, wie schön das Glöckchen in der Rassel klingelt.

Jedes Baby darf sich das Spielzeug aussuchen, das es möchte. Und häufig sind dies keine klassischen Spielsachen, sondern ganz banale Alltagsgegenstände wie Becher oder bunte Plastikringe.

Auch für die Eltern gedacht

Im Gegensatz zu manch anderen Babykursen richten sich Pikler-Kurse nicht ausschließlich an die Babys, sondern auch an die Eltern. Sie sind während des Kurses natürlich immer in Seh- und Hörweite ihres Babys, lassen ihr Baby den Kursraum aber selbstständig erkunden. Natürlich ist dieser so ausgestattet, dass er ungefährlich für Babys ist.

Gut eine Stunde dauert jede Kursstunde eines Pikler-Kurses. Während die meisten anderen Babykurse schon im Alter von wenigen Wochen beginnen, empfehlen sich die Pikler-Kurse erst ab gut vier Monaten. Erst in diesem Alter können die Kinder auch vom Konzept des Kurses profitieren.

Krabbelgruppe

Die Krabbelgruppe für den Kontakt zwischen den Babys und Müttern
Die Krabbelgruppe für den Kontakt zwischen den Babys und Müttern

Wer kein spezielles Konzept für einen Babykurs möchte, der sollte sich zusammen mit seinem Baby bei einer Krabbelgruppe anmelden. Hier treffen sich Mütter/Väter mit ihren Kindern, lassen diese spielen und tauschen selbst Erfahrungen aus.

Krabbelgruppen haben kein spezielles pädagogisches Konzept, so wie dies bei den anderen Babykursen der Fall ist. Ziel einer Krabbelgruppe ist es, Spielkameraden für sein eigenes Baby zu finden und mit anderen Mamas oder Papas die alltäglichen Probleme zu besprechen.

Kontakte knüpfen

Gerade beim ersten Kind haben die meistern Eltern noch wenige Kontakte zu anderen Familien. Sie fühlen sich in vielen Situationen überfordert und machen sich ständig Gedanken, ob sie alles richtig machen.

Bevor ein Kind in die Krippe oder in den Kindergarten kommt, hat es oft wenig Kontakt zu anderen Kindern. Genau deshalb gibt es Krabbelgruppen. Meist einmal wöchentlich treffen sich Eltern mit ihren Kindern, um eine lustige gemeinsame Stunde miteinander zu verbringen.

Kein spezielles Programm

Es gibt keinen speziellen Plan, was in dieser Stunde gemacht wird. Entweder bringt jeder selbst Spielsachen mit oder es gibt eine Gemeinschaftskiste mit Spielsachen. Während die Babys oder Kleinkinder spielen, unterhalten sich die Eltern über Themen wie das Stillen, das Zufüttern, den ersten Urlaub mit Kind oder die Sicherheit von Autositzen.

Kursleiter, Kosten und Kategorien

Geleitet werden Krabbelgruppen meist von einer Mama, die selbst diese Krabbelgruppe gegründet hat oder von Kursleitern, deren Kinder schon etwas größer sind. Die Krabbelgruppen finden entweder bei den Kursleitern zu Hause oder in einem angemieteten Raum statt.

Häufig sind diese daher sogar kostenlos, weil die Kursleiter keinen Profit machen wollen, sondern ebenfalls Kontakte für ihre Kinder suchen. Daher gibt es Krabbelgruppen für ganz unterschiedliche Altersklassen.

Ob ein Kind dabei schon krabbeln kann oder sogar schon einige Zeit läuft, ist nicht entscheidend, wenn man einer Krabbelgruppe beitreten möchte. Meist ist es jedoch schon so, dass Kinder etwa im gleichen Alter zusammengefasst werden. So können sich auch die Eltern besser untereinander austauschen, weil sie in etwa die gleichen Probleme haben.

Singen in der Gemeinschaft

In Krabbelgruppen wird jedoch nicht nur gespielt, sondern auch gesungen. Meist startet jede Krabbelgruppe mit dem gleichen Begrüßungslied, das die Kinder irgendwann erkennen werden. Auch zur Verabschiedung wird immer das gleiche Lied gesungen.

Zwischendurch ist häufig auch eine Brotzeitpause für Eltern und Kinder eingeplant. Gerade wenn die teilnehmenden Kinder einer Krabbelgruppe schon etwas älter sind, so dauert eine Kursstunde häufig nicht nur eine, sondern zwei Stunden.

Für wen die Krabbelgruppe geeignet ist

Krabbelgruppen richten sich an Eltern mit Babys von der Geburt bis hin zum Kindergarteneintritt. Häufig schließen sich auch die Eltern eines Geburtsvorbereitungs- oder Rückbildungskurses zu einer privaten Krabbelgruppe zusammen, bei der jede Kursstunde abwechselnd einmal bei jedem Kind zu Hause stattfindet.

Wer Kontakte für sich und sein Kind sucht, dabei aber kein spezielles Konzept möchte und auch nicht viel Geld ausgeben will, für den sind Krabbelgruppen ideal. Außerdem haben Krabbelgruppen, genauso aber auch wie andere Babykurse, den Vorteil, dass das kindliche Immunsystem früh gestärkt wird. Schließlich hat das Baby Kontakt zu vielen anderen Babys, die natürlich auch einmal einen harmlosen Schnupfen oder Husten haben können.

Musikgarten

Die ersten Musikgarten-Kurse gab es hierzulande im Jahr 1994. Bei diesen Kursen geht es darum, Babys mithilfe von Musik zu fördern; die Idee basiert auf Konzepten der Musikalischen Früherziehung.

Eltern sollten hier gemeinsam mit ihren Kindern zum Musizieren angeregt werden. Dies geschieht durch gemeinsames

  • Singen
  • Tanzen
  • Spielen musikalischer Kinderspiele oder
  • Spielen auf unterschiedlichen Instrumenten.

Ziele und Konzept

Der Musikgartenleiter gibt in diesen Kursen die Bewegungen, die die Eltern dann anschließend nachahmen, vor. Diese wiederum geben sie an ihre Kinder weiter.

10 bis 13 Kinder nehmen an einem Kurs teil; schon die Allerkleinsten sollen dadurch an die Musik herangeführt werden. Für die eigenen vier Wände gibt es passende CDs und Liederhefte zum Mitnehmen. Zu den Zielen des Musikgartens zählen:

  • der Aufbau eines Verhältnisses zur Musik
  • das Vertrautwerden der Eltern mit spielerischem Musizieren
  • die Bindungsstärkung durch Musik zwischen Kind und Eltern

Der Musikgarten wird in der Regel in drei Altersgruppen angeboten; für Babys zwischen sechs Wochen und 18 Monate ist die erste Gruppe geeignet. Die Kursdauer beträgt 30 bis 60 Minuten. Angebote gibt es mitunter in Familienbildungsstätten, Gemeindezentren oder Musikschulen.

Baby-Shiatsu

Das Baby-Shiatsu basiert auf der Idee, dass es im Körper 12 Hauptmeridiane, bestimmte Energiepunkte, gibt, die mit unterschiedlichen Organen in Verbindung stehen. Durch Anregung dieser Meridiane lässt sich die Gesundheit stärken. Im Bereich der Babyentwicklung sollen sensorische, motorische sowie emotionale Fähigkeiten positiv beeinflusst werden, während man durch die Babymassage lediglich den sensorischen Bereich abdeckt.

Während des Kurses werden die Energiepunkte durch Finger- und Handdruck angeregt. Zudem bringt man den Eltern verschiedene Körperübungen bei, die sich anschließend auch zuhause durchführen lassen.

Die Massagegriffe und Streicheleinheiten erfolgen auf spielerische Art und Weise. Ein sanftes Ausstreichen am Ende fördert die Entwicklung des Babys. Dabei wird die Behandlung durch die Babys bestimmt: sie geben an, wann sie eine Pause brauchen oder wenn sie nicht mehr massiert werden möchten; auf diese Weise lernen die Eltern, ihr Kind besser zu verstehen.

Schwerpunkte

In dem Kurs können die Eltern

  • das Baby liebevoll berühren
  • den Kontakt zu ihrem Kind stärken
  • kognitive Fähigkeiten des Kindes fördern
  • das gesunde Wachstum fördern
  • Erkrankungen vorbeugen und
  • mögliche Entwicklungsstörungen frühzeitig erkennen

Teilnehmen können Babys ab der sechsten Lebenswoche. Der Nabel muss vollständig abgeheilt sein und das Kind auf dem Bauch liegen können; ebenfalls sollte es bereits in der Lage sein, Schultern und Kopf anzuheben.

Ein Kurs besteht aus vier bis acht Sitzungen mit zu je 60 bis 90 Minuten. Angeboten wird Baby-Shiatsu von Therapeuten und Hebammen sowie in Familien- und Therapiezentren.

Baby-Yoga

Beim Baby-Yoga sollen Körper und Seele durch verschiedene Atemübungen und Körperhaltungen vereinigt werden. Während die Mutter in diesem Kurs sanfte Yogaübungen durchführt, wird das Baby massiert. Somit dient das Baby-Yoga der Ausgeglichenheit und Entspannung.

Die Babys liegen dabei auf einer Wolldecke und können spielerisch mit eingebunden werden. Neben der Massage erfolgen auch sanfte Dehnübungen.

Auswirkungen

Baby-Yoga wirkt sich folgendermaßen aus:

  • Körperwahrnehmung, Kraft, Beweglichkeit und Rhythmusgefühl des Babys werden gestärkt
  • die Mutter-Kind-Beziehung wird intensiviert
  • das Baby wird ausgeglichener und entspannter
  • die besten Trage- und Haltepositionen für das Babys werden gelernt

Je nach Geburts- und Wochenbettverlauf eignet sich der Kurs für Babys ab sechs Wochen; gedacht ist er für Kinder im ersten Lebensjahr. Yogaschulen, Hebammenpraxen, Krankenhäuser sowie Gymnastikschulen bieten Baby-Yoga an.

Das Baby-Yoga ist das sanfte Fitnessprogramm für Mutter und Kind
Das Baby-Yoga ist das sanfte Fitnessprogramm für Mutter und Kind

Babyzeichensprache

Wenn Babys etwas möchten, brauchen oder wenn ihnen etwas nicht passt, signalisieren sie dies durch Schreien und verschiedene Gesten. Nicht immer ist es als Elternteil einfach, das Baby zu verstehen, vor allen Dingen, wenn es sich um das erste Kind handelt.

Gleichzeitig ist es auch für die Eltern schwierig, sich für ihr Kind verständlich zu machen. Ein entsprechender Kurs für Babyzeichensprache kann dabei helfen.

In diesem werden sozusagen die Grundvokabeln, die man für den Alltag benötigt, beigebracht. Hierfür werden Wörter mit verschiedenen Aktionen und Zeichen verbunden, sodass das Kind im Laufe der Zeit bestimmte Handbewegungen deuten kann.

Wie schnell dies gelingt, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Fakt ist, dass die Babyzeichensprache die ersten gemeinsamen Monate jedoch deutlich entspannter werden lässt. Natürlich fördert so ein Kurs die Kommunikation zwischen Mutter/Vater und Kind im besonderen Maße.

Mit der Babyzeichensprache verstehen sie ihr Kind besser
Mit der Babyzeichensprache verstehen sie ihr Kind besser

Vorteile

Sowohl Eltern, als auch deren Babys profitieren von diesem Kurs in mehrfacher Hinsicht:

  • das Baby kann sich schon mit 6 bis 9 Monaten mitteilen
  • das Baby wird zufriedener, weil es sich verstanden fühlt
  • das Baby fördert Motorik und Selbstwahrnehmung durch Nachahmen der Zeichen
  • das Baby intensiviert die Bindung zu Eltern und Geschwistern
  • der Alltag wird sowohl für die Eltern als auch die Kinder entspannter
  • die Eltern können gezielter auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen