Merkmale verschiedener Kinderwagen-Arten und deren Vor- und Nachteile sowie Tipps zum Kauf

Um den Kauf eines Kinderwagens oder Buggys kommt man nicht herum. Doch worin besteht der Unterschied zwischen Kinderwagen, Buggy und Sportwagen und was ist ein Krippenwagen?

Von Claudia Haut

Verschiedene Modelle für verschiedene Bedürfnisse

In diesem Artikel wollen wir zum einen die verschiedenen Modelle erklären, die es für größere und kleinere Kinder, für gesunde und kranke Kinder gibt. Denn in jedem Alter haben Kinder unterschiedliche Bedürfnisse, und behinderte Kinder brauchen oftmals andere Buggys als gesunde.

Verschiedene Modelle:

  • Buggy
  • Jogger
  • Sportwagen
  • Standardkinderwagen
  • Kombikinderwagen
  • Zwillingskinderwagen
  • Geschwisterkinderwagen

Neugeborene Babys liegen anfangs in einem Kinderwagen; erst wenn sie sitzen können, darf man einen Buggy oder Sportwagen verwenden. Auch wenn es noch so verlockend ist, die kleinen Zwerge in einen Buggy zu setzen, sollte man dies nicht tun.

Die Kinder finden es zwar vielleicht sehr spannend, wenn sie mehr sehen können als in der liegenden Position, doch ihr Rücken ist noch nicht stabil genug. Erst wenn ein Kind sich aus eigener Kraft vom Liegen oder Krabbeln in die sitzende Position bringen kann, ist die Rückenmuskulatur soweit ausgereift, dass man die Kinder in einen Buggy setzen darf.

Verwendung und Größe

Unabhängig davon, ob man schon einen Buggy verwenden kann oder nicht, stellt sich aber auch die Frage, wie oft man einen Kinderwagen oder Buggy verwendet. Auch die Größe des Kofferraums spielt eine Rolle bei der Wahl des künftigen "fahrbaren Untersatzes" für den Nachwuchs. Die meisten Geschäfte bieten ihren Kunden den Service, den Kinderwagen oder Buggy zusammenzuklappen und auszuprobieren, ob er in das Auto passt.

Geschwisterwagen oder Kombiwagen

Die Größe ist ein Kriterium, nach dem man den Kinderwagen bzw. den Buggy aussucht. Natürlich ist auch das Alter des Kindes entscheidend dafür. Babys legt man in einen klassischen Kinderwagen, einen Kombikinderwagen oder in einen Geschwisterkinderwagen, wenn das Baby schon ein Geschwisterchen hat.

Nach dem Kinderwagen kann man einen Buggy oder Sportkinderwagen kaufen, wenn man keinen Kombikinderwagen hatte bzw. zusätzlich dazu ein wendiges Gefährt sucht, mit dem man auch problemlos einkaufen kann.

Krippenwagen

Tagesmütter, Tagesväter und Krippen unternehmen oft Ausflüge mit den Kleinen. Da die Kinder jedoch noch nicht weit laufen können, gibt es für diesen Zweck den Krippenwagen, in dem bis zu sechs Kleinkinder Platz finden.

Rehawagen

Behinderte Kinder haben besondere Ansprüche an ihren Buggy, die die meisten herkömmlichen Modelle nicht erfüllen können. Für diesen Zweck gibt es spezielle Rehabuggys und Rehawägen, die auf die Bedürfnisse dieser Kinder zugeschnitten sind.

Im Folgenden gehen wir etwas detaillierter auf die unterschiedlichen Arten von Kinderwagen ein...

Klassische Kinderwagen und Geschwisterkinderwagen

Klassische Kinderwagen sind meist das erste "Gefährt" eines Babys. Gibt es noch ein größeres Geschwisterkind, so sind Geschwisterkinderwagen eine praktische Alternative.

Der so genannte klassische Kinderwagen kann von Anfang an benutzt werden und er wird verwendet, wenn das Kind nur liegt. So etwa ab dem neunten Lebensmonat, wenn das Kind sicher und eigenständig sitzen kann, hat er seinen Dienst getan, wenn er kein verstellbares Rückenteil hat.

Es sei denn, man hat einen Kombikinderwagen. Dieser ist für jedes Alter gedacht, er passt sich den Bedürfnissen des Kindes an und wächst mit. Laut Stiftung Warentest machen drei Dinge einen echten Kombi aus:

  1. ein schwenkbarer Schiebegriff oder drehbarer Aufbau, so dass die Fahrtrichtung gewechselt werden kann
  2. ein wechselbarer Aufbau
  3. Babyschale oder Kindersitz, wobei die Babyschale für einen sicheren Transport des Babys hart sein muss

Eine Frage der Familienplanung

Wenn ein Baby unterwegs ist, suchen die Eltern in spe sich meist schon in der Schwangerschaft einen Kinderwagen aus. Ob es dabei ein Kinderwagen für ein Baby ist oder ein Geschwisterwagen, in dem zwei Kinder Platz finden, ist dann die erste Entscheidung. Ein Geschwisterwagen bzw. ein Zwillingskinderwagen ist natürlich dann die erste Wahl, wenn ein Paar Zwillinge erwartet.

Den klassischen Geschwisterkinderwagen kauft man, wenn man ein Baby erwartet und ein zweites (großes) Kind hat, das aber noch nicht so alt ist, dass es längere Strecken laufen kann. Zwei Kinder im Abstand von 1,5 Jahren beispielsweise sind sehr gut in einem Geschwisterkinderwagen untergebracht.

Wenn das zweite Kind unterwegs ist, glauben viele Eltern, sie bräuchten für ihren Großen/für ihre Große keine Sitzgelegenheit mehr, da sie bis dahin ja schon laufen könne.

Doch selbst wenn ein Kind mit 1,5 Jahren laufen kann, so läuft es noch keine langen Strecken. Außerdem dauert alles viel länger, weil die Kinder in diesem Alter alles entdecken möchten - unter Zeitdruck darf man dann nicht sein.

Es gibt kaum so kleine Kinder, die wirklich komplett auf einen Buggy verzichten können. Daher stellt sich die Frage: Was macht man, wenn das Baby auf der Welt ist? In diesem Fall gibt es zwei Möglichkeiten, evtl. sogar noch eine dritte, wenn das Kind schon etwas älter ist.

Klassischer Kinderwagen

Den normalen Kinderwagen gibt es natürlich in verschiedenen Ausführungen. Zum einen halten die Händler viele verschiedene Modelle klassischer Kinderwagen bereit, aber noch mehr der beliebten Kombikinderwagen.

Der klassische Kinderwagen sieht oft ein bisschen aus wie in den "guten alten Zeiten". Er bietet weniger Komfort als der Kombikinderwagen, was sicher ein klarer Nachteil ist. Trotzdem sparen die Hersteller nicht bei der Sicherheit des Babys.

Auch diese Kinderwagen sind natürlich rückenschonend gefedert, sodass Babys hier wohlbehütet schlafen können. Da ein klassischer Kinderwagen jedoch nicht zum Sportwagen umgebaut werden kann, müssen die jungen Eltern sich nach einem neuen Gefährt umsehen, sobald das Baby ohne Hilfe sitzen kann. Je nach Entwicklung des Kindes kann dies schon mit einem halben Jahr der Fall sein.

Kombikinderwagen

Beim beliebten Kombikinderwagen entfällt diese Ausgabe. Allerdings ist er in der Anschaffung häufig etwas teurer als der klassische Kinderwagen. Hier entfernt man einfach die Kinderwagenwanne bzw. die Tasche, stellt die Rückenlehne nach oben und kann das Baby hineinsetzen.

Ein weiterer Vorteil der Kombikinderwagen gegenüber den klassischen Kinderwagenmodellen ist, dass die Kombikinderwagen relativ platzsparend zusammengelegt und gut im Kofferraum des Autos transportiert werden können. Die klassischen Kinderwagen kann man zwar auch etwas zusammenlegen, doch sind diese auch dann noch wesentlich sperriger.

Geschwisterkinderwagen

Der Geschwisterwagen sieht aus wie ein Zwillingswagen. Man hat jedoch die Möglichkeit, durch einen Adapter auf einer Seite eine Kinderwagenwanne für das Baby anzubringen. So kann das große Geschwisterkind bequem auf der einen Seite sitzen, während das Baby in einer Wanne wie in einem normalen Kinderwagen liegt.

Geschwisterkinderwagen sind natürlich sperriger als ein Kinderwagen für nur ein Baby. Die teils schmalen Gänge in den Supermärkten können da ein Problem werden. Andererseits würden ein Kinderwagen plus ein Buggy für das Geschwisterkind noch mehr Platz wegnehmen.

Trotzdem ist nicht jeder Kofferraum so groß, dass man einen Geschwisterkinderwagen unterbringen kann. Und auch beim Einkaufen ist der sperrige Geschwisterkinderwagen nicht unbedingt praktisch.

Hier empfiehlt es sich, bereits beim Kauf die verschiedenen Modelle auszuprobieren. Je nach Hersteller sitzen die Kinder nämlich nicht nur nebeneinander, sondern teilweise auch hinter- oder übereinander. Derartige Modelle sind oftmals praktischer, haben jedoch wieder den Nachteil, dass die Kinder sich nicht sehen können und sich somit auch nicht miteinander unterhalten oder spielen können.

Tragetuch plus Buggy

Alternative zum Geschwisterwagen ist ein Tragetuch fürs Baby plus ein Buggy für das große Geschwisterkind. Während man das große Kind im Buggy schiebt, bindet man sich das Baby mit dem Tragetuch um den Bauch (bei größeren Kindern dann auf den Rücken).

So ist man zwar wendig, weil der Buggy sehr schmal ist, muss aber immer das Baby herumtragen. Und das Bücken mit Baby im Supermarkt ist auch nicht so ganz einfach. Sicher ist diese Variante Übungssache - aber auch Geschmackssache.

Kinderwagen plus Buggyboard

Wenn das große Geschwisterkind schon zwei Jahre oder älter ist, gibt es auch die Möglichkeit an den Kinderwagen ein Buggyboard zu montieren. Hier kann sich der/die Große hinaufstellen, wenn er/sie nicht mehr laufen möchte.

Welche Variante man wählt, ist Geschmackssache und hängt auch vom Budget ab. Den meisten Babys zumindest ist es egal, ob sie im Kinderwagen oder an Mamas Bauch schlafen dürfen.

Fazit

Ob man sich für einen klassischen Kinderwagen, einen Kombikinderwagen oder einen Geschwisterkinderwagen entscheidet, hängt zuerst von der Familiensituation ab. Wenn noch kein Geschwisterkind da ist, wäre ein Geschwisterkinderwagen völlig überflüssig.

Ob man sich dann für den klassischen Kinderwagen oder den Kinderwagen zum Umbauen in einen Sportwagen entscheidet, ist den werdenden Eltern im Prinzip selbst überlassen. Es ist eine Frage des Geldbeutels und der Größe des Kofferraums.

Ist in der Familie vielleicht schon ein Buggy vorhanden, der an das Kind weitergegeben werden könnte, so ist ein klassischer Kinderwagen absolut ausreichend. Wer den Kinderwagen jedoch lange verwenden möchte, sollte einen Kombikinderwagen kaufen.

Buggys, Jogger und Sportkinderwagen

Sobald ein Kind frei sitzen kann, mag es nicht mehr in einem Kinderwagen liegen. Dann ist die Zeit gekommen, einen Buggy oder Sportkinderwagen, auch Jogger genannt, zu kaufen.

Buggy, Jogger und Sportwagen sind für Kinder ab dem neunten Lebensmonat gedacht. Bei Bedarf können diese Wagen aber auch in Liegeposition gebracht werden;dann kann das Kind schlafen oder sich ausruhen.

Auf den ersten Blick sehen sich Buggy und Sportkinderwagen recht ähnlich. In beiden Modellen sitzen die Kinder aufrecht und zumeist auch mit dem Rücken zu Mama und Papa. Vorne befindet sich oft ein Bügel, an dem das Kind sich festhalten kann. Hier können die Eltern auch ein Buggybuch oder Spielzeug befestigen, mit dem sich das Kind unterwegs beschäftigen kann.

Unterschiede

Bei ganz billigen Buggys ist die Rückenlehne nicht verstellbar, auch ein Sonnendach gibt es hier nicht und die Räder sind feststehend. Etwas teurere Modelle haben dann ein Sonnendach und bewegliche Räder, die Rückenlehne kann mehrfach verstellt werden.

Federung

Der große Unterschied zwischen einem Buggy und einem Sportkinderwagen ist, dass der Sportkinderwagen besser gefedert ist. Meist hat er nur drei Räder und ist perfekt auf die Bedürfnisse sportlicher Eltern abgestimmt. Wer also regelmäßig im Wald joggen geht, sollte den Aufpreis für einen Sportkinderwagen nicht scheuen.

Viele Sportkinderwagen sind auch so konzipiert, dass man sie problemlos mit einer Hand schieben kann und/oder den Schiebegriff in der Höhe verstellen kann. Bei Sportkinderwagen ist auch die Federung auf nicht asphaltierten Böden besser. Dafür sind Sportkinderwagen je nach Modell oftmals sperriger als ein Buggy.

Zusammenklappen

Besonders die günstigen Buggys punkten damit, dass man sie platzsparend zusammenlegen und in jeden Kofferraum legen kann. Gerade für unterwegs ist dieses Kriterium unschlagbar. Vor allem auch dann, wenn man einen Buggy für den Urlaub (Flugzeug!) braucht, ist ein einfacher Buggy sehr empfehlenswert, wenn das Kind schon etwas größer ist.

Fahrkomfort

Dafür muss man bei der Sicherheit ein paar Punkte abziehen. Gerade noch sehr kleine Kinder sollte man nicht in einen ungefederten Buggy setzen, weil es für Babys Rücken noch absolut schädlich sein kann.

Der Fahrkomfort zumindest billiger Buggymodelle lässt auch sehr zu wünschen übrig. Wer den Buggy häufig benutzen möchte, sollte nicht (nur) auf das Geld achten.

Größe

Die meisten Eltern kaufen sich einen Kombikinderwagen, den sie irgendwann zu einem Buggy umbauen können. Doch dieser ist dann zwar sehr gut gefedert, aber gerade beim Einkaufen recht sperrig - ein klarer Pluspunkt für die Buggy- und Sportkinderwagenmodelle. Sie sind wendig und passen durch jedes Regal hindurch.

Worauf beim Kauf zu achten ist

Möchte man sich also einen Jogger kaufen, so sollte man neben dem Aussehen unbedingt achten auf:

  • die gefederten Räder
  • die Handbremse
  • das leichte Zusammenlegen achten
  • einen angenehmen Griff, der beim Joggen die Handflächen nicht wundreibt

Der Griff sollte zudem auch die richtige Höhe für Mama oder Papa haben. Am besten ist es, wenn man ihn in der Höhe verstellen kann.

Sonnenverdeck und verstellbarer Sitz

Auch das Sonnenverdeck sollte mehrfach verstellbar sein, damit dem Baby oder Kleinkind nicht die Sonne ins Gesicht scheint. Der Sitz für das Kind sollte nicht nur gut gepolstert sondern auch zur Liegeposition verstellbar sein.

Durch das gleichmäßige Rütteln schlafen viele Kinder bereits nach kurzer Zeit ein, und da ist es äußerst praktisch, wenn das Kind nicht im Sitzen schlafen muss. Angeschnallt sollte das Kind mit einem so genannten 5-Punkt-Gurt werden, so sitzt es sicher im Jogger.

Vor dem Kauf sollte man den Jogger unbedingt im Fachgeschäft ausprobieren und sich hier umfassend beraten lassen.

Fazit

Ob man eher zu einem Buggy oder einem Sportkinderwagen tendiert, hängt zum einen davon ab, wie viel Geld man ausgeben möchte und zum anderen, wo man diesen benutzen will. Beide Modelle haben, wie bereits erwähnt, ihre Vor- und Nachteile.

Probefahrt einplanen

Daher bieten viele Babygeschäfte einen "Kinderwagenparcours" an, auf dem man mit den Buggys auf glatten und steinigen Böden fahren kann. So bekommt man ganz leicht ein Gefühl dafür, worin der Unterschied zwischen einem Buggy und einem Sportkinderwagen besteht.

Egal welches Modell man kauft, in jedem Fall sollte man gerade bei kleinen Kindern darauf achten, dass sich die Rückenlehne verstellen lässt. Ansonsten muss das Kind immer im Sitzen schlafen.

Und auch ein großer Ablagekorb unterhalb der Sitzfläche ist sehr praktisch, um Brotzeit oder Sandspielsachen zu verstauen.

Krippenwagen

Krippenwagen werden überwiegend von Tagesmüttern oder -vätern benutzt, die mehrere Kleinkinder betreuen und mit diesen auch gerne Ausflüge unternehmen. In diese Wägen kann man je nach Modell vier oder sechs Kinder setzen, wenn sie nicht mehr laufen können.

Die Kinder sitzen sich dann gegenüber oder hintereinander, einige Krippenwagen bieten sogar ein "Dach über dem Kopf". Krippenwagen sind oft aus Holz und werden gezogen wie ein Bollerwagen bzw. geschoben wie ein Kinderwagen, dies unterscheidet sich je nach Modell.

Genügend Platz für alle

Der klare Vorteil eines Krippenwagens liegt auf der Hand: Es gibt keine Streiterei, wer geschoben wird und wer nicht, weil für jeden genügend Platz ist. So können Krippen und Tagesmütter bzw. -väter Ausflüge unternehmen und auch Kinder mitnehmen, die noch keine weiten Strecken laufen können. Außerdem finden die Kinder es natürlich sehr lustig, wenn sie alle zusammen in einem Wagen gezogen bzw. geschoben werden.

Sicherheitsaspekt

Krippenwagen, die im Prinzip wie ein Vierlings-Kinderwagen aussehen, sind meist etwas sicherer, weil die Kinder hier gut geschützt neben- und hintereinander sitzen können. Bei offenen Krippenwagen, in denen die Kinder sich gegenübersitzen, kann leicht ein Kind herausfallen, wenn man es nicht anschnallen kann.

Dafür sind diese offenen Krippenwagen oft wendiger, sodass man leicht einmal über eine Wiese zum Spielplatz fahren kann.

Für jedes Alter geeignet

Krippenwagen haben gegenüber normalen Buggys den großen Vorteil, dass die meisten Modelle auch noch bis ins Vorschulalter geeignet sind. Und selbst eine Babyschale für Kinder, die noch nicht sitzen können, gibt es für einige Krippenwagenmodelle.

Frage des Budgets

Für Betreuungspersonen, die viele Kleinkinder beaufsichtigen, lohnt sich die Ausgabe für einen Krippenwagen sicherlich. Ob es das High-Tech-Modell mit Sonnenschutz und Getränkehalter sein muss oder ob ein günstigeres Modell nicht auch ausreichend ist, muss jeder für sich selbst abwägen.

Rehawagen (Rehabuggys)

Die Wahl zwischen einem Krippen- und einem Rehawagen stellt sich nicht, weil beides unterschiedliche Modelle sind. Einen Rehawagen oder Rehabuggy benötigen Eltern, die ein körperlich und/oder geistig behindertes Kind haben, das nicht in einem normalen Buggy oder Kinderwagen liegen bzw. sitzen kann. Rehawagen und Rehabuggy hört sich ähnlich an, es gibt jedoch Unterschiede.

Merkmale des Rehabuggys

Ganz auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet, gibt es viele unterschiedliche Rehabuggys. Sie sind mit deutlich mehr Gewicht belastbar als normale Buggys und dabei wesentlich wendiger als Rehawägen. Außerdem kann man sie mit wenigen Handgriffen zusammenklappen und im Kofferraum des Autos verstauen.

Etliche Modelle haben auch eine Vorrichtung, die es erlaubt, dass das Kind selbst ein- und aussteigt. Grundsätzlich sind Rehabuggys für Kinder geeignet, die schon mobil sind und nur für eine gewisse Zeit einen "fahrbaren Untersatz" brauchen.

Merkmale des Rehawagens

Kinder, die mehr Probleme beim Sitzen oder stärkere Behinderungen haben, benötigen meist einen Rehawagen statt eines Rehabuggys. Beim Rehawagen können viele Details verstellt werden, wie z.B. die Sitzhöhe. Außerdem gibt es hier auch je nach Behinderung die Möglichkeit, eine Pelotte einzubauen oder spezielle Gurte zu befestigen.

Zudem sind Rehawagen gerade für kleinere Kinder und Kinder, die nicht sitzen können, besser geeignet. Eltern, die viel mit ihrem Kind unterwegs sein wollen, sollten einen Rehawagen dem Buggy vorziehen, weil dieser komfortabler für das Kind und die Eltern ist.

Ein Rehawagen unterstützt Kinder mit körperlichen Behinderungen oft besser als ein Buggy, dafür ist er meist auch teurer und sperriger. Rehawagen und -buggys mit großen Rädern haben den Vorteil, dass man problemlos einen Ausflug in den Wald unternehmen kann. Gleichzeitig sind große Räder aber weniger wendig als kleinere.

Tipps zum Kauf: Auf fachliche Beratung setzen

Welcher Kinderwagen bzw. Buggy der richtige ist, kann man nicht pauschal sagen. Da die Ausgabe nicht unbedingt gering ist, sollte man sich vor dem Kauf eines Kinderwagens oder Buggys die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle klarmachen. Schließlich möchte man ja nicht ein paar Monate später feststellen müssen, dass man sich für das falsche Modell entschieden hat.

In jedem Fall sollte man auch auf die fachkundige Beratung Wert legen und den Kinderwagen oder Buggy einmal Probefahren. Hier merkt man meist schnell, dass:

  • sich der Griff bei einem Kinderwagen unangenehm anfühlt
  • der Griff nicht höhenverstellbar ist
  • kleine Räder den Buggy anders fahren lassen als große
  • ein günstiger Buggy meist keine verstellbare Rückenlehne hat
  • ...

Machen Sie eine Probefahrt und vertrauen Sie dabei auf Ihr Bauchgefühl: Erscheint Ihnen etwas als unangenehm (etwa der Griff) oder unpraktisch (etwa zu große Räder), werden Sie mit diesem Modell keine Freude haben.

Generelle Tipps zum Kauf

Der Kauf eines Kinderwagens ist gar nicht so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Qualitativ und preislich gibt es große Unterschiede und das übergroße Angebot ist schwer überschaubar.

Was man vorab entscheiden muss

Vor dem Kauf sollte man sich Gedanken, machen wo der Kinderwagen hauptsächlich genutzt wird. Hier sind die eigenen Ansprüche, Vorlieben und der Geschmack entscheidend.

Im Vorfeld ist es auch wichtig zu wissen, ob man erst einen Kinderwagen kauft und dann einen zusätzlichen Buggy oder ob man sich von Vorneherein für ein Kombimodell entscheidet. Jede Lösung hat ihre Vor- und Nachteile.

Die richtige Wahl treffen

Beim Kauf eines Kinderwagens gibt es einiges zu beachten:

  • Für das Wohlbefinden des Kindes ist eine feste Liegefläche nötig, welche den Rücken ausreichend stützt; trotzdem muss sie gut gepolstert sein, damit sie nicht zu hart ist.

  • Der Kinderwagen muss sich einfach zusammenklappen lassen und er sollte in den Kofferraum des Autos passen. Wo soll der Kinderwagen zu Hause geparkt werden? Auch da muss er hinpassen. Das Kind muss aber genügend Bewegungsfreiheit im Wagen haben, also darf er auch nicht zu klein und zu eng sein.

  • Hat der Kinderwagen ein Verdeck und schützt dieses ausreichend gegen die Witterung?

  • Wer oft mit Bahn und Flugzeug unterwegs ist, braucht einen besonders leichten und klein zusammenklappbaren Kinderwagen.

Auch an das nötige Zubehör sollte beim Kauf gedacht werden, wie etwa:

  • einen Sonnenschirm
  • einen Fußsack
  • ein Einkaufsnetz oder Einkaufskorb
  • ein Regenverdeck

Sicherheit

Natürlich spielt auch die Sicherheit des Kinderwagens eine gewichtige Rolle. Er sollte in jedem Fall über ein TÜV- oder GS-Zeichen verfügen. Dies ist ein Garant für geprüfte Sicherheit.

Der Kinderwagen sollte ein TÜV- oder GS-Zeichen besitzen um die Sicherheit des Kindes zu verbessern
Der Kinderwagen sollte ein TÜV- oder GS-Zeichen besitzen um die Sicherheit des Kindes zu verbessern
Sicherheitsgurte

Wenn das Kind schon sitzt, braucht der Kinderwagen Sicherheitsgurte, damit das Kind nicht herausfallen kann. Das Wagengestell muss so gesichert sein, dass ein plötzliches Zusammenklappen nicht möglich ist.

Feststellbremse und Federung

Der Wagen braucht unbedingt eine Feststellbremse die am besten zwei Räder sichert. Die Bremse muss leicht zu handhaben, erreichbar und stabil sein. Eine gute Federung schützt das Kind vor Erschütterungen.

Schwenkbare Räder und verstellbarer Bügel

Wer da unterwegs ist, wo ein wendiger Kinderwagen gefragt ist, sollte auf schwenkbare Räder achten. Je größer der Radabstand ist, umso größer ist die Kippsicherheit.

Ein verstellbarer Bügel ist wichtig wenn die Menschen, die den Wagen schieben werden, unterschiedlich groß sind. Wird der Wagen oft getragen, sollte er sehr leicht sein.

Eine Frage des Typs: Vor- und Nachteile

Den Kinderwagen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, so dass für jeden, ob stilbewusst oder sportlich, das passende Modell zu finden sein sollte. Es gibt die einfachen Ausführungen, die wirklich nur dem Transport dienen oder luxuriöse Varianten mit ansprechendem Design, die gleichzeitig ein modisches Accessoire darstellen.

  • Der rundum geschlossene klassische Kinderwagen war lange Zeit weit verbreitet. Das Verdeck bietet Schutz vor Regen und Sonne und die gefederten Reifen schützen vor Erschütterungen durch Bodenunebenheiten.

    Der Nachteil des klassischen Kinderwagenmodells ist seine Sperrigkeit. Er lässt sich zum Beispiel im Auto nur sehr schwer transportieren. Deshalb wird der Klassiker mehr und mehr durch den Kombikinderwagen, einer Kombination aus klassischem Kinderwagen und Sportkinderwagen, abgelöst.

  • Im Kombikinderwagen wird das Kind durch die stabile, meist verstellbare Rückenlehne gestützt. Eine Fußstütze entlastet die Beine. Kombikinderwagen lassen sich meist auch recht einfach zusammenklappen und sind somit einfacher zu transportieren.

  • Sportliche Eltern sollten sich die Anschaffung eines so genannten Joggers überlegen. Diese speziellen Kinderwagen verfügen über drei große, robuste Räder. Somit sind sie auch für den Gebrauch in unebenem Gelände und bei höheren Geschwindigkeiten gut geeignet.

    Joggen oder Inline-Skaten mit Baby stellen nun kein Problem mehr da. Allerdings sind die meisten Jogger durch ihre Größe recht unhandlich.

Passendes Zubehör für Standard-, Geschwister- und Sportwagen

Passendes Zubehör:

  • Sonnenschutz
  • Regenverdeck
  • Einkaufsnetz
  • Reisetasche
  • Fußsack
  • Wickeltasche
  • Babyschale

Viele Standardkinderwagen bieten zusätzliches Zubehör wie:

Natürlich gibt es auch für die Geschwisterwagen und die Zwillingswagen je nach Modell ein reichhaltiges Zubehör wie:

  • Sonnendach
  • Sonnenschirm
  • Regenverdeck
  • Einkaufsnetz und Einkaufskorb

Bei den Sportmodellen gibt es ebenfalls welche mit vier und andere mit drei Rädern. Bei älteren Geschwisterkindern ist der Transport im Geschwisterwagen sehr praktisch, der Aufsatz kann aber bei Bedarf auch abgenommen werden.

Buggys haben den früheren Sportwagen abgelöst. Sie haben vier, oft aber auch nur drei Räder. Es gibt sie mit

  • Sonnendach
  • Regenschutz
  • Reisetasche und
  • einem Adapter für eine Babyschale.

Einige Modelle des Joggers haben neben anderem Zubehör für die sportlichen Eltern noch einen Getränkehalter.