Die Bedeutung eines Kuscheltiers für die kindliche Entwicklung und Tipps zur richtigen Auswahl
Kuscheltiere haben für Kinder eine ganz besondere Bedeutung. Sie sind viel mehr als nur ein Spielzeug, sie sind zum Schmusen und Liebhaben und werden manchmal sogar zum Vertrauten.
Die Vielfalt der Kuscheltiere
Wenn so manches Kuscheltier reden könnte, würde es wohl viele Geheimnisse des Kindes preisgeben können, die ihm anvertraut wurden. Schon über ein Jahrhundert begleiten Kuscheltiere die Kindheit von so manchen Kindern; seit Margarete Steiff ihren berühmten Teddybär entwickelt hat, traten sie einen Siegeszug um den ganzen Erdball an. Der nostalgische Teddybär ist ein Klassiker und immer noch aktuell.
Kuscheltiere gibt es aber in vielen Formen, Farben, Preisklassen und Größen, aus ganz unterschiedlichen Materialien. Dabei sind heimische Tiere genauso beliebt wie exotische und es gibt fast kein Tier, welches nicht auch als Kuscheltier erhältlich ist. Dabei gibt es Kinder, die Kuscheltiere sammeln und eine ganze Menagerie besitzen.
Bevorzugt werden meist Kuscheltiere, die weich und, wie der Name schon sagt, eben kuschelig sind. Es gibt Marken-Kuscheltiere von bekannten Spielwarenherstellern oder auch so genannte No-Name-Artikel. Kinder haben für die Auswahl des Lieblingskuscheltieres Kriterien, die manchmal nicht so genau zu durchschauen sind.
Die Bedeutung der Kuscheltiere für Kinder
Meist wird ein ganz bestimmtes Kuscheltier zum Favoriten erkoren. Manche Kinder tun keinen Schritt ohne ihr geliebtes Kuscheltier, es wird überall mit hin geschleppt und wird auch zum Einschlafen gebraucht. Stofftiere sind pädagogisch wertvoll und fördern die gesunde Entwicklung des Kindes.
- Mit ihnen kann man schmusen und kuscheln,
- sie vermitteln ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit und
- oft vertraut das Kind dem Stofftier seine Geheimnisse an.
Wer je ein Kind in Zwiesprache mit seinem Kuscheltier erlebt hat, weiß wie innig und echt die Beziehung für das Kind ist. Deshalb werden Stofftiere oft bis in das Erwachsenenalter aufgehoben und das geliebte Stofftier bleibt in der Erinnerung haften.
Stofftiere haben nach wie vor einen besonderen Stellenwert; sie werden zum Vertrauten und manchmal auch zum Mamaersatz. Sie sind Freunde für die Kinder und treue Begleiter. Dabei übernimmt das Kind auch Verantwortung; das Stofftier wird gefüttert und umsorgt, dies ist ein wichtiger pädagogischer Aspekt.
Schönheit zählt nicht
Interessant ist das Phänomen, dass oft nicht das schönste Stofftier zum Favoriten erwählt wird, sondern das zottelige, schon ein bisschen angeschlagene Stofftier das Herz des Kindes erobert. Dieses wird dann sehr beansprucht und bespielt, selbst wenn es schon aus den Nähten zu gehen scheint, tut dies der innigen Bindung keinen Abbruch.
Da fehlt schon ein Auge, das Fell ist ein bisschen abgeschabt; es sieht wirklich nicht mehr schön aus und wird trotzdem innig geliebt. So ein Stofftier kann man auch nicht auswechseln oder ersetzen - diese Kind-Stofftier-Bindung ist tatsächlich einmalig und einzigartig.
Treuer Freund und Weggefährte
So ein Kuscheltier erfährt unter Umständen sehr viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung und das Kind projiziert auf den kuscheligen Freund was es selbst erfährt oder vielleicht auch vermisst. Dabei ist der enge Bezug zu dem Kuscheltier manchmal schwer zu durchschauen.
In jedem Fall scheint das Kuscheltier dem Kind auch Sicherheit zu geben und das Selbstvertrauen zu stärken. Es kann ein großes Drama sein, wenn das Kuscheltier einmal verloren geht. Diese enge Bindung scheint das Sozialverhalten zu schulen und auch die soziale Kompetenz, denn teilweise wird für das Kuscheltier richtig gesorgt:
- es wird gefüttert
- es wird gewickelt
- es wird zu Ausflügen mitgenommen
- es wird am Abend vor dem Schlafengehen liebevoll zugedeckt
Da kann einem wirklich das Herz aufgehen und man spürt, was das Kuscheltier für das Kind bedeutet. Viele Eltern kennen wahrscheinlich die Situation: Das geliebte Kuscheltier muss in die Wäsche und nun kullern beim Nachwuchs die Tränen. Oder es kommt noch schlimmer und der Kuschelfreund ist kaputt oder gar verloren gegangen.
Ein Beschützer und wichtiger Bezugspunkt
Aus der Sicht der Psychologie gibt es mehrere Erklärungen für dieses Verhalten. Das Kuscheltier ist für das Kind ein Freund. Er wird als lebendiges Wesen wahrgenommen, um das sich gesorgt und gekümmert werden muss, spielt aber gleichzeitig auch eine Rolle als Beschützer. Situationen, die Kindern Angst machen oder Unsicherheit verursachen, z.B. ein Arztbesuch, werden mit dem geliebten Kuscheltier gleich viel erträglicher.
Zudem sind Kuscheltiere neben den Eltern meist direkt nach der Geburt ein wichtiger Bezugspunkt. Die meisten Säuglinge haben schließlich im Babybettchen zumindest ein kleines Kuscheltier liegen. Wenn die Mutter nachts nicht in der direkten Nähe des Babys ist, kann es wenigstens dem Kuscheltier nah sein.
Lösungsprozess von den Eltern
Auch im Lösungsprozess von den Eltern spielt das Schmusetier eine wichtige Rolle. Das Kind muss sich von seinen Eltern abgrenzen. Damit es während dieser Zeit nicht ganz alleine ist, sucht es sich sozusagen ein Ersatzobjekt, um seine Trennungsängste zu lindern. Selbst Erwachsene verbinden Kindheitserinnerungen mit Kuscheltieren; bei den meisten ist es übrigens der Teddybär.
Projektionsfläche
Das, was das Kind an Emotionen und Wahrnehmungen erfährt, gibt es an das Stofftier weiter. So kann man schon einmal erleben, dass mit dem Stofftier geschimpft wird. Das Kind bestimmt die Gefühle des Stofftieres und seine Bedürfnisse.
Dadurch verarbeitet es ganz wichtige Inhalte aus seinem Alltag - es reflektiert, was es selbst erfährt und kann das eigene Erleben auf das Stofftier projizieren. Das ist ein ganz wichtiger pädagogischer Inhalt, um das Erfahrene zu bewältigen.
Nicht jedes Kind hat ein Stofftier als Freund, es kann auch eine Puppe oder ein Schmusetuch sein oder es gibt gar keinen Favoriten. Was immer auftaucht, sollte den Eltern willkommen sein.
Was beim Kauf von Kuscheltieren beachtet werden sollte
Kuscheltiere sind wichtig für eine gesunde Entwicklung des Kindes; sie fördern unterschiedliche Fähigkeiten und gelten als pädagogisch wertvoll. Dabei ist Kuscheltier nicht gleich Kuscheltier und es gibt qualitativ große Unterschiede.
Viele Kinder werden mit Kuscheltieren regelrecht überladen und sind dadurch eher überfordert. Weniger ist hier oft mehr und man sollte beim Kauf auf ein hochwertiges Kuscheltier achten, welches unterschiedliche Ansprüche erfüllt.
Gute Verarbeitung
So ein Kuscheltier muss schon einiges aushalten können und deswegen sollte es robust und stabil, also sehr gut verarbeitet sein. Wenn die ersten Nähte aufgehen, kann das für das Kind ein großes Drama bedeuten. Bei kleinen Kindern müssen die Augen oder ähnliche Kleinteile sicher vernäht sein, damit sie sich nicht lösen können und eventuell vom Kind verschluckt werden.
Schadstoffgeprüfte Materialien
Kuscheltiere gibt es aus unterschiedlichen Materialien, dabei sollte man immer darauf achten, dass diese schadstoffgeprüft sind. Naturfasern sind etwas teurer, aber auch hochwertiger als Synthetikfasern und meist unbedenklicher. Sie lassen sich auch besser waschen.
Waschbarkeit
Und waschbar muss das Kuscheltier sein, gerade Babys nehmen es auch öfters in den Mund und es wird eingespeichelt. Kleine Kinder kleckern und da kann auch das Kuscheltier etwas abbekommen.
Zweites Kuscheltier als Ersatz
Es gibt Empfehlungen, die raten, ein zweites Kuscheltier zu kaufen, wenn der Liebling einmal gewaschen werden muss, um einen Ersatz zu haben. Aber Kinder sind sehr clever und bemerken dies meist sofort; sie hängen an ihrem ganz speziellen Kuscheltier.
Deshalb sollte das Kuscheltier am besten dann gewaschen werden, wenn das Kind schläft. Dann ist es besonders gut, wenn es auch trocknergeeignet ist.
Richtige Größe
Kinder gehen nicht immer nur sorgsam und glimpflich mit dem Kuscheltier um und deshalb ist eine gute Qualität so wichtig. Beim Kauf des Kuscheltieres sollte man auch unbedingt auf die richtige Größe achten. Es sollte nicht zu klein sein, dass das Kind nichts damit anfangen kann, aber auch nicht zu groß, damit es das Kind nicht erschreckt und nicht behindert.
Das Kuscheltier wird das Kind vermutlich einige Jahre begleiten, deshalb sollte die Anschaffung wohl überlegt sein und mit großer Sorgfalt geschehen.
Stofftier verloren - Tipps für die Eltern
Je stärker ein Kind an einem Kuscheltier hängt, desto größer ist das Drama, wenn das Stofftier einmal verloren geht. Jetzt sind die Eltern gefragt - sie müssen ihrem Nachwuchs viel Verständnis und Beistand entgegenbringen und den Verlust ernstnehmen.
Für die Kleinen ist das Kuscheltier mehr als eines von vielen Spielzeugen; geht es verloren, verlieren sie einen Freund. Man sollte sich zusammensetzen und über den Verlust sprechen; Beruhigung und Ablenkung sind jetzt wichtig.
Vor allem beim Schlafengehen wird das Kuscheltier fehlen. Hier kann nun das Vorlesen einer Geschichte helfen; ebenso ein Gespräch über die Geschehnisse des Tages sind zu empfehlen. Den Kleinen hilft es besonders, wenn man bei ihnen bleibt, bis sie eingeschlafen sind.
Man könnte auch überlegen, seinem Kind ein zweites Kuscheltier zu kaufen. Allerdings sollte man dies vorher mit ihm absprechen; es wird in der Regel merken, dass es sich um einen Nachkauf handelt und nicht immer wird diese Lösung akzeptiert.
Generell gilt es jedoch, zunächst auf die Suche zu gehen; möglicherweise lassen sich Teddy und Co. schnell wieder auffinden - auch ungewohnte Plätze sollte man dabei absuchen. Schließlich passiert es schnell, dass das Kuscheltier in die Sofaritze fällt oder etwa beim Versteckspielen besonders gut versteckt wird.
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