Laufgitter und Laufställe - Verschiedene Ausführungen und Verwendungsmöglichkeiten

Laufgitter und Laufställe sind praktische Helfer für die Eltern, denn sie können ihre Augen nicht überall haben. Laufgitter und Laufstall wollen das Baby vor Gefahren bewahren. Dabei müssen sie nicht nur in ihrer Funktionalität, sondern auch in der Verarbeitung überzeugen.

Von Claudia Rappold

Sinn und Zweck

Die Eltern können die Augen nicht immer überall haben und manchmal müssen sie auch die Hände frei haben, etwa für die Hausarbeit oder zum Kochen.

  • Es klingelt an der Tür,
  • die Post soll herein geholt werden,
  • Mama muss auf die Toilette oder
  • der Mülleimer muss schnell raus gebracht werden

- dies sind die klassischen Situationen, in denen das Kind für kurze Zeit sicher untergebracht sein soll. Mögliche Gefahren bleiben so für das Kind unerreichbar.

Laufstall oder auch Laufgitter sollen Krabbel-, Spiel- und Kuschelecke sein, ohne dass die Eltern ständig auf das Kind achten müssen. Dies gibt den Eltern einen kleinen Freiraum.

Laufgitter als Kuschelecke für kurze Zeit
Laufgitter als Kuschelecke für kurze Zeit

"Kinderknast" oder "Spielecke"?

Es gibt Befürworter und Gegner von Laufställen und Laufgittern. Die Gegner bezeichnen sie als "Kinderknast" und "Aufbewahrungsort". Befürworter schätzen daran, dass das Baby einen sicheren Ort hat. Sie sollen das Kind vor gefährlichen Situationen schützen - den Eltern verschafft er damit einen Freiraum.

Laufstall und Laufgitter sind als Kuschel- und Spielecke gedacht, in denen das Kind aber nur für kurze Zeit untergebracht ist, wenn die Mama einmal nicht auf das Kind aufpassen kann. Auf keinen Fall aber sind diese Maßnahmen als Babysitterersatz gedacht.

Auf die Signale des Kindes achten

Es ist gut, wenn der Laufstall so aufgestellt wird, dass das Kind immer Blickkontakt mit den Eltern halten kann. Muss die Mama einmal auf die Toilette oder vor die Tür die Post hereinholen, können die meisten Kinder kurze Zeit allein aushalten und erfahren dann auch, dass die Mama immer wieder zurückkommt.

Weint das Kind aber oder zeigt eine Unsicherheit, sollte man es nicht allein lassen, um das Urvertrauen nicht zu erschüttern. Jedes Kind ist verschieden und so unterschiedlich muss man auch mit der Handhabung des Laufstalles umgehen.

Wenn sich das Kind im Laufstall fürchtet sollte man es auf keinen Fall alleine drin lassen
Wenn sich das Kind im Laufstall fürchtet sollte man es auf keinen Fall alleine drin lassen

Die meisten Kinder empfinden ihren Laufstall als geschützten Ort; es gibt aber auch Kinder, die partout nicht hineinwollen. Dies muss man dann akzeptieren und sollte sie auf gar keinen Fall zwingen. Man sollte also stets auf die Signale des Kindes achten.

So lange es sich wohl fühlt, ist alles in Ordnung, aber bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein muss man es aus dem Laufstall nehmen. Der Körperkontakt und die Nähe der Mutter sind wichtig und auch das Wahrnehmen der Bedürfnisse des Kindes. Spürt das Kind, dass die Mutter erreichbar bleibt, wird es sich auch im Laufstall wohl fühlen.

Die Vielfalt der Laufgitter und Laufställe

Babys und Kleinkinder brauchen die ganze Aufmerksamkeit der Eltern, aber manchmal muss die Mama die Hände auch frei haben und ist beschäftigt, wie zum Beispiel beim Kochen. Dann dient ein Laufgitter der Sicherheit des Kindes.

Das Gitter schützt das Kind und es kann sich keinen Gefahren aussetzen. Dabei soll das Laufgitter dem Kind als Spiel- und Kuschelfläche dienen.

Arten und unterschiedliche Materialien

Laufgitter haben unterschiedliche Formen, sie sind:

  • rund
  • oval
  • quadratisch
  • sechseckig

Dabei bestehen sie aus unterschiedlichen Materialien wie Kunststoff oder Holz, sie sind vollmassiv oder aus Schichtholz Multiplex mit einem Holzdekor, etwa aus Buche. Manche haben Gitterstäbe, andere ein Netz. Man findet zusammenklappbare Laufgitter, andere sind höhenverstellbar.

Unterschiedliche Ausführungen

Bei Laufgittern besteht erneut die Qual der Wahl, da unterschiedliche Ausführungen auch unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten:

  • Der Klassiker besteht aus Holz, ist viereckig und hat Holzstäbe, die den Holzboden umzäunen. Er ist nach dem Aufbau eine feststehende Konstruktion.

  • Andere Laufgitter haben Rollen.

  • Viele Laufgitter verfügen über eine Laufgittereinlage, die das Kind zusätzlich schützen soll; bei manchen ist der Boden zusätzlich noch gepolstert, ansonsten muss man eine Decke oder eine spezielle Einlage einlegen.

  • Bei manchen Laufgittern findet man Schlupfsprossen, damit das Kind eigenständig herauskrabbeln kann.

  • Die Höhenverstellbarkeit ist für die Eltern rückenfreundlich und lädt sie zum Spielen mit dem Kind ein.

  • Ein klappbares Laufgitter lässt sich einfach verstauen, wenn es nicht gebraucht wird.

  • Einfache Konstruktionen werden nur wie ein Zaun aufgestellt, sie haben keinen Boden.

  • Einige Laufgitter haben einen integrierten Spielbogen mit Mobiles und Spielelementen, damit das Baby beschäftigt ist.

  • Laufgitter bestehen aus Flach- oder aus Rundstäben.

    Man findet auch flexible Laufgitter, die über eine Tür verfügen.

  • Laufställe gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen im Durchschnitt sind sie 75x75cm bis 1,15x1,15cm, die Höhe beträgt im Durchschnitt 75cm. Je größer das Modell, umso mehr Freiraum hat das Kind.

Laufgitter unterscheiden sich in der Größe erheblich, so findet man Zaunelemente mit bis zu acht Metern. Auch die Belastbarkeit in Kilogramm ist unterschiedlich. Dementsprechend variieren die Preise.

Reisebett als Laufgitter-Ersatz

Auch manche Reisebetten sind so konstruiert, dass sie als Laufgitter zu verwenden sind. Diese sind dann aus Kunststoff und haben an den Seitenwänden einen Netzeinsatz.

Sie sind mit wenigen Handgriffen aufgestellt oder wieder zusammengeklappt. Somit sind sie ideal, wenn man auf Reisen ist. So ein Laufgitter schafft den Eltern ein bisschen Freiraum und entlastet sie, sie sind aber nicht als Babysitterersatz gedacht und auch nicht für einen längeren Zeitraum.

Generell gilt:

Ein Laufgitter ist immer nur für den kurzzeitigen Gebrauch gedacht, auf keinen Fall als Babysitterersatz oder für einen längeren Zeitraum. Auch sollte man das Kind nie länger unbeaufsichtigt lassen.

Natürlich darf ein Laufgitter auf keinen Fall benutzt werden, wenn es defekt ist. Sobald das Kind sicher und frei laufen kann, sind Laufgitter meist nicht mehr geeignet, da sie das Kind einengen.

Sobald das Kind sicher und frei laufen kann sind Laufställe in der Regel zu einengend für das Kind
Sobald das Kind sicher und frei laufen kann sind Laufställe in der Regel zu einengend für das Kind

Qualitätskriterien

Sicherheit

Sicherheit hat bei Babys und Kleinkindern oberste Priorität, deshalb sollte man beim Kauf von Laufgittern auf TÜV geprüfte Marken achten; CE-Zeichen sind wichtig.

Ein Laufgitter muss vor allen Dingen robust und stabil sein, denn es muss schon einiges aushalten können. Das Kind hüpft oder rüttelt an den Gitterstäben, da muss das Laufgitter erschütterungsfest und haltbar gebaut sein. Die gute Standfestigkeit des Laufgitters ist sehr wichtig; hat es Rollen, müssen diese festzustellen sein.

Schadstofffreie Materialien

Qualität und Sicherheit stehen an erster Stelle auch bei den verwendeten Materialien, diese können bei Laufgittern unterschiedlich sein. Aber sie sollten immer schadstoffgeprüft sein.

Bei Vollholz-Laufgittern muss man auf umweltfreundliche Lacke achten, mit denen das Holz behandelt wurde. Selbstverständlich müssen die Lacke auch speichelfest sein. Öko-Test und Stiftung Warentest haben Laufgitter getestet und es ist ratsam, sich diese Ergebnisse vor dem Kauf einmal anzuschauen.

Kein Babysitter Laufgitter/Laufställe sollten nur kurzzeitig Verwendung finden und sind kein Babysitterersatz!

Funktionalität

Auch im Rahmen der Funktionalität und einfachen Handhabung muss ein Laufgitter einige wichtige Kriterien erfüllen, um überhaupt eine sichere Hilfe im Alltag mit einem Baby darstellen zu können:

  • Eine verständliche Gebrauchsanweisung und Montageanleitung ist wichtig und im Falle einer Reklamation sollte der Hersteller bekannt sein.

  • Bei noch kleineren Kindern ist es sehr vorteilhaft, wenn der Boden des Laufgitters höhenverstellbar ist. So wird der Rücken der Eltern geschont und sie können in bequemer Haltung mit dem Kind spielen.

  • Wer das Laufgitter nicht ständig in Gebrauch hat, achtet vielleicht darauf, dass es zusammenklappbar ist, so kann man es leicht verstauen, wenn es nicht gebraucht wird. Ist der Laufstall zusammenklappbar, muss man auf eine gut funktionierende Arretierung achten.

  • Ein Laufgitter mit Rollen ist mobil und kann so in jeden Raum mitgenommen werden, das ist sehr praktisch.

  • Ein gepolsterter Boden sorgt für eine weiche Landung, wenn das Kind einmal hinplumpst.

  • Es gibt auch Laufgittereinlagen, diese schützen das Kind zusätzlich.

  • Lern- und Spielelemente sorgen für Babys Beschäftigung. Diese sind zum Rasseln, Knistern oder Hupen. Auch integrierte Spielbögen sorgen für Abwechslung.

  • Wegen der nötigen Hygiene ist es nötig, dass das Laufgitter gut abzuwaschen ist.

  • Ein Laufgitter darf keine scharfen Ecken und Kanten haben, da diese eine Verletzungsgefahr darstellen.

  • Auch ein Laufstall sollte auf seine verwendeten Materialien hin, auch verwendete Lacke etc., schadstoffgeprüft sein.

Viele Eltern benutzen ein Laufgitter auch, um das Kind vor Haustieren oder älteren Geschwistern in Sicherheit zu bringen.

Offene Laufgitter, die wie ein Zaun benutzt werden, können einen ganzen Raum abteilen und das Baby zum Beispiel vor einem offenen Kamin zu schützen. Die Größe und Form des Laufgitters ist entscheidend, für welche Zwecke es benutzt werden kann.

Vor dem ersten Gebrauch

Vor dem ersten Gebrauch ist unbedingt auf Materialschäden zu achten, zum Beispiel splitterndes Holz. Die Festigkeit und der richtige Abstand der Gitterstäbe sind sehr wichtig, damit sich das Kind nicht einklemmen kann.

Der Laufstall sollte keine scharfen Ecken und Kanten besitzen, Schrauben müssen richtig versenkt sein. Wenn der Boden nicht gepolstert ist, braucht man eine Einlage. Auch diese sollte schadstoffgeprüft und vor allen Dingen waschbar sein.

Einige Modelle haben auch eine verschließbare Tür oder Schlupfstäbe, die heraus genommen werden können. Man sollte beachten, dass Laufställe, die keinen Boden haben und zaunartig aufgestellt werden, irgendwann möglicherweise von dem Kind aus eigener Kraft verschoben werden können.

Die Kippsicherheit des Laufstalles ist sehr wichtig und er sollte darauf getestet werden. Verfügt man nur über einen kleinen Wohnraum, ist es ratsam, einen zusammenklappbaren Laufstall zu wählen, um diesen platzsparend verstauen zu können.

Achtung bei integrierter Tür

Das Laufgitter hat eine Sicherheitsfunktion, manche Laufgitter haben jedoch so genannte Schlupfsprossen oder verfügen sogar über eine Tür, die vom Kind geöffnet werden kann. In diesem Fall ist die Schutzfunktion nicht mehr ausreichend gewährleistet.

Fazit

Das vorhandene Raumangebot entscheidet, für welches Laufgitter oder welchen Laufstall man sich entscheidet. Solange das Kind nur liegt, sind Laufgitter, deren Böden höhenverstellbar sind, sehr praktisch. Sitzt das Kind, kommt der Boden eine Stufe weiter nach unten und wenn das Kind dann stehen kann, kommt der Boden nach ganz unten.