Muttermilch abpumpen - Wann, welche Menge und wie?
Das Muttersein zählt wohl zu den härtesten Jobs. Momente, in denen frau da mal für sich sein kann, sind für viele Mütter Gold wert. Natürlich darf es dem Baby dabei an nichts mangeln. Damit es auch mal vom Partner oder den Eltern der Mutter gefüttert werden kann, lässt sich die Muttermilch abpumpen. Auch um diese einzufrieren, eignet sich diese Methode. So hat man stets einen gewissen Vorrat an Milch. Lesen Sie hier, wie man beim Abpumpen der Muttermilch vorgeht.
Warum Muttermilch abpumpen?
Wenn die stillende Mutter einmal einen freien Abend oder ein paar freie Stunden haben möchte, muss sie die Muttermilch abpumpen, damit die Milch von einer anderen Person aus der Flasche gefüttert werden kann. Dies verschafft der Mutter einen gewissen Freiraum und das Baby muss nicht auf die wertvolle Muttermilch verzichten.
Oder aber es soll überschüssige Muttermilch abgepumpt werden, um die gehaltvolle Milch bei Bedarf zur Verfügung zu haben. Im Internet trifft man sogar auf Einträge, in denen Muttermilch verkauft werden soll. Die Milch kann auch dann abgepumpt werden, wenn man Milchstau vorbeugen möchte.
Wie geht man beim Abpumpen von Muttermilch vor?
Ob man nun nur ab und zu oder regelmäßig Milch abpumpt: eine entsprechende Milchpumpe sollte man sich frühzeitig besorgen. Dabei kann man sich für eine Handpumpe oder aber eine elektrische Variante entscheiden.
Es können medizinische Gründe vorliegen, aus denen eine Milchpumpe verordnet wird. Die Leihdauer beträgt dabei meist vier Wochen. Lesen Sie hier mehr über das Thema Milchpumpe.
Milchpumpen mieten oder kaufen
Muttermilch wird mithilfe einer Milchpumpe abgepumpt. Je nachdem, wie häufig man dies tut, eignet sich dafür eine Handpumpe oder eine elektrische Milchpumpe.
Viele Apotheken verleihen Milchpumpen für einige Tage oder Wochen, sodass man sich kein eigenes Gerät kaufen muss. Bei medizinischer Notwendigkeit werden die Mietgebühren sogar von den Krankenkassen bezahlt.
Wie funktioniert das Abpumpen von Muttermilch?
Bevor man die Muttermilch abpumpt, sollte man sich die Hände waschen. Anschließend wäscht man sich auch die Brust und trocknet sie mit einem sauberen Handtuch ab. Wichtig ist, das Handtuch täglich zu wechseln.
Die ersten Tropfen der Muttermilch sollten mit der Hand ausgestrichen werden. So können Keime auf den Brustwarzen beseitigt werden.
Zum Abpumpen sollte stets ein sauberes Abpumpset verwendet werden. Die Milch muss immer in sterile Flaschen gefüllt werden.
Man sollte es sich möglichst bequem machen. Arme und Rücken sollten gut gestützt sein.
Nutzt man keinen Abpump-BH, hält man eine Brusthaube zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Brust wird mit der Innenfläche der Hand und den anderen Fingern gestützt.
Nun hält man die Brusthaube sanft an die Brust. Auf ein zu starkes Andrücken sollte verzichtet werden, um das Brustgewebe zu schonen und den Milchfluss nicht zu behindern. Die Anwendung der Milchpumpe sollte man sich von seiner Hebamme genau erklären lassen.
Nach dem Abpumpen das Abpumpset reinigen
Hat man die Milch abgepumpt, muss das Abfüllset gereinigt werden. Alles, was mit Muttermilch in Berührung gekommen ist, sollte mit kaltem Wasser abgespült und danach mit Spülmittel gereinigt werden. Anschließend kann man alles vaporisieren oder aber für zehn Minuten abkochen.
Wie viel Muttermilch abpumpen?
Die Milch sollte abgepumpt werden, solange sie fließt. Dann wechselt man zur anderen Brust. Es sollte zwei Mal an jeder Brust abgepumpt werden.
Die Muttermilch kann sofort verfüttert oder bis zu vier Tagen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch ein Einfrieren ist möglich. Informieren Sie sich hier über die Aufbewahrung von Muttermilch.
Geduld beim Abpumpen von Muttermilch
Beim Abpumpen sollte die Mutter Geduld mitbringen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es einige Tage dauert, bis man so viel Milch zusammenbekommt, wie man auch benötigt.
Studien zufolge gelingt dies schneller, wenn man an beiden Brüsten gleichzeitig Milch abpumpt. Eine elektrische Doppelmilchpumpe ist daher zu empfehlen.
Um sich den Milchspendereflex zunutze zu machen, kann man beim wechselseitigen Abpumpen wie folgt vorgehen: zehn Minuten an der linken, dann zehn Minuten an der rechten Brust abpumpen. Anschließend für jeweils fünf Minuten an jeder Seite, dann für drei Minuten abpumpen.
Muttermilch ohne Baby abpumpen
Pumpt man Muttermilch während des Stillens ab, löst das Baby den Milchspendereflex aus, was die ganze Sache erleichtert. Ohne Baby mag es schwieriger sein, ist jedoch auch möglich.
Es kann helfen, sich ein Foto des Kindes anzusehen oder an einem Kleidungsstück des Babys zu riechen. Ebenfalls ist eine Brustmassage zu empfehlen. Vor und während dem Abpumpen hilft es, viel zu trinken.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abpumpen von Muttermilch?
Möchte man zusätzlich zum Füttern des Babys Milch abpumpen, sollte man dies entweder kurz danach oder während des Stillens tun. Trinkt das Baby beispielsweise etwa alle drei Stunden, pumpt man zusätzlich jeweils eine Stunde später ab. Füttert man mit einer Brust, kann man an der anderen Milch abpumpen.
Ein bis zwei Wochen nach der Entbindung sollten keine Muttermilchvorräte angelegt werden. In diesem Zeitraum verändert sich die Muttermilch noch stark.
Nachts Muttermilch abpumpen
Um die Milchbildung anzuregen, ist zu empfehlen, öfter als üblich zu stillen. Auf diese Weise kann sich der Körper auf eine zusätzliche Nachfrage einstellen - es wird mehr Muttermilch produziert.
Das Abpumpen nachts ist lohnenswert. Zu dieser Zeit liegt der höchste Prolaktinwert vor; es wird am meisten Muttermilch hergestellt.