Nabelpflege: Bauchnabel-Reinigung vom Baby
Wenn die Nabelschnur durchtrennt wird, bleibt ein kleiner Nabelschnurrest stehen. Dieser fällt normalerweise in den ersten zehn Lebenstagen des Säuglings ab. Die Hebammen entscheiden, wie der Nabel gepflegt werden soll. Der Nabel eines Neugeborenen ist sehr empfindlich und bei der Nabelpflege gilt es einiges zu beachten. Sofern notwendig, kann ein spezieller Puder auf den Nabel gestreut werden. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Nabelpflege.
Was ist die Nagelpflege und warum ist sie wichtig?
In der Schwangerschaft erfolgt die Versorgung des Babys über die Nabelschnur. Nach der Entbindung verbleibt ein Nabelschnurstummel, den es richtig zu pflegen gilt.
Die Nabelschnur wird zuvor mit einer Klemme oder einem Faden abgeklemmt, um so eine Nachblutung zu verhindern. Der übriggebliebene Stummel fällt mider Zeit von selbst ab. Bis dahin sollte der Nabel gepflegt werden, um eine gute Heilung zu gewährleisten.
Eine allgemeingültige Regel, wie der Nabel eines Neugeborenen gepflegt werden soll, gibt es nicht. In einem Punkt sind sich Hebammen und Kinderärzte jedoch einig: Eltern sollten kein unnötiges Geld für Pflegeprodukte ausgeben, meist schaden diese dem empfindlichen Nabelstumpf.
Der eigentliche Nabel des Babys ist erst einige Tage nach der Geburt zu sehen. Zuvor hängt noch ein Stückchen der Nabelschnur am Nabel.
Von Tag zu Tag löst sich dieser Nabelschnurrest immer mehr vom Nabel ab, bis er komplett abfällt. In der Zeit, in der der Nabel noch nicht komplett abgeheilt ist, ist die Stelle sehr empfindlich und kann sich leicht entzünden, wenn sie falsch gepflegt wird.
Wie lange sollte die Nagelpflege andauern?
Bis der letzte Nabelschnurrest abfällt, vergehen meistens bis zu zehn Tage. Auch eine vollständige Heilung nach zwei Wochen ist normal. Hier geben wir weitere Informationen zum Heilungsverlauf.
Offene und geschlossene Nabelpflege
Es gibt eine offene und eine geschlossene Nabelpflege. Die offene Nabelpflege zielt darauf ab, möglichst viel Luft an den Nabel zu lassen. Der Nabel sollte dabei möglichst immer trocken sein und darf nicht bedeckt werden.
Bei der so genannten geschlossenen Nabelpflege werden sterile Kompressen, eine Nabelbinde oder ein Nabelnetz verwendet und der Nabel wird mit Nabelpuder behandelt. Wenn der Nabelschnurrest schnell austrocknet, wird die Entstehung eines Nabelgranuloms verringert.
Die Höschenwindeln und auch Stoffwindeln können umgeklappt werden, damit der Rand nicht am Nabel reibt. So kann eine Rötung oder gar Entzündung vermieden werden.
Geeignete Produkte - Was braucht man für die Nabelpflege?
Cremes oder Babylotionen sollten im Bereich des Nabels keinesfalls angewendet werden, da der Nabel dann aufgeweicht wird. Dies wiederum kann zu einer Nabelinfektion führen, die oft mit Antibiotika behandelt werden muss.
Luft und spezieller Puder
Die richtige Pflege des Nabelstumpfes erklärt die nachsorgende Hebamme. Auf jeden Fall muss viel Luft an den Nabel gelangen.
in spezieller Puder aus der Apotheke, der zum Beispiel Bestandteile wie Arnica oder Ringelblume enthält, kann täglich mehrmals auf den Nabelstumpf gestreut werden, damit dieser schneller abtrocknet.
Hebammen empfehlen einen derartigen Puder auch dann, wenn der Nabel nässt.
Hausmittel Muttermilch
Manche Mütter träufeln Muttermilch auf den Nabel, dies gilt als altbewährte Methode und soll den Heilungsprozess unterstützen. Auch eine häufige Luftzufuhr soll die Heilung beschleunigen.
Auf keinen Fall soll der Nabel nass werden, zum Beispiel durch Urin. Wenn dies doch geschieht, muss er vorsichtig gereinigt und trocken getupft werden. Man reinigt am besten mit abgekochtem und lauwarmem Wasser und einem Wattestäbchen.
Calendula-Essenz
Teilweise kann der Nabelstumpf auch mit einer speziellen Essenz aus Calendula vorsichtig betupft werden. Die Essenz reinigt und die Eltern können dadurch z.B. die Puderreste entfernen.
Calendula-Essenz wird empfohlen, weil sie gut reinigt und Entzündungen vorbeugt. Man soll mit ihr einen Wattebausch tränken und den Nabel vorsichtig abtupfen. Auf gar keinen Fall darf die sehr empfindliche Haut mit alkoholhaltigen Mitteln behandelt werden.
Hat sich Grind gebildet, darf dieser nicht gelöst werden, um die empfindliche Haut nicht zu verletzen. Allenfalls kann man probieren, in mit einem feuchten Wattebausch aufzuweichen, aber ohne zu reiben.
Wichtige Tipps - Wie geht man bei der Nabelpflege vor?
Bei der Nabelpflege gibt es einige Punkte, an die man sich halten sollte. Wichtig:
- Vor der Pflege die Hände gründlich waschen
- Den Nabel immer sauber und trocken halten
- Bei der Reinigung auf einfache Methoden setzen (0,9-prozentige Kochsalzlösung)
- Eingetrocknetes Wundsekret mit sterilem Gazélappen oder sterilem Wattestäbchen mit Kochsalzlösung entfernen
- Den Nabel möglichst wenig mit den Fingern berühren
- Mit dem ersten Babybad warten, bis der Nabel abgefallen ist
Gespräch mit der Hebamme suchen
Letztlich brauchen sich werdende Eltern vor der Geburt nicht mit teuren Pflegeprodukten für den Nabel ihres Babys eindecken. Die benötigten Produkte bringt die Nachsorgehebamme in der Regel zum Hausbesuch mit oder rät den jungen Eltern konkret, welches Produkt sie in der Apotheke kaufen sollen. Nachsorgehebammen kontrollieren bei jedem Besuch den Nabel des Babys und sehen sofort, wenn eine Behandlung erfolgen muss.
Nässender Nabel kein Grund zur Sorge
Es kann passieren, dass der Nabel noch ein bis zwei Wochen nässt. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, in der Regel heilt er von alleine aus. Aber die Hebamme kann ihn sich anschauen und weitere Empfehlungen zur Behandlung geben.
Den Heilungsverlauf beobachten - Wann sollte man zum Arzt?
Die Eltern sollten den Nabel und dein Heilungsverlauf gut beobachten. Bei den ersten Anzeichen einer Nabelentzündung ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren. Er kann vielleicht durch eine antiseptische Behandlung und einem sterilen Verband die Entzündung stoppen, dadurch kann eine Antibiotikabehandlung oder ein Klinikaufenthalt vermieden werden.
Auch wenn sich der Nabel vorwölbt oder Blutströpfchen austreten, muss man das Kind einem Arzt vorstellen. Wenn sich ein Nabelgranulom gebildet hat, kann es der Kinderarzt entfernen. Ein Nabelgranulom tut nicht weh, an der kleinen Wunde hat sich wildes Fleisch gebildet, oft geht es auch von selbst zurück.
In folgenden Fällen ist ein Arzt aufzusuchen:
- gerötete Haut rund um den Nabel
- blutiger oder eitriger Nabel
- Fieber
- vorgewölbter Nabel
Mögliche Komplikationen bei der Nabelpflege
Die Nabelpflege eines Neugeborenen bedarf größter Sorgfalt, um Komplikationen im Heilungsverlauf zu vermeiden. Werdende Eltern müssen sich um die Nabelpflege jedoch nicht alleine kümmern: Die nachsorgende Hebamme, die die jungen Eltern anfangs täglich zu Hause besucht, wirft bei jedem Besuch einen Blick auf den Nabel.
Entstehung einer Nabelinfektion
Wird der Nabel zu viel oder zu wenig gepflegt, so können Komplikationen bei der Abheilung auftreten. Schlimmstenfalls gelangen Bakterien in die Wunde.
Ursache
Meist sind dies Streptokokken oder Staphylokokken. Diese führen zur einer Nabelinfektion, die unbehandelt zu einer Blutvergiftung werden kann. Für das Baby besteht dann Lebensgefahr.
Symptome
Eine Nabelinfektion kündigt sich meist durch gelben Eiter an, der aus der Wunde tritt. Das Baby hat erhöhte Körpertemperatur, ist unruhig und trinkt schlecht.
Behandlung
In diesem Fall sollte sofort der Kinderarzt aufgesucht werden. Er kann dann einen Abstrich aus der Wunde entnehmen und diesen im Labor untersuchen lassen. Das Baby erhält bei einer Nabelinfektion entweder eine antiseptische Salbe, die die Eltern im Bereich des Bauchnabels auftragen müssen oder ein Antibiotikum als Saft.
Entstehung eines Abszesses
Eine weitere Komplikation bei der Abheilung des Bauchnabels kann ein Abszess sein, der sich am Bauchnabel bildet.
Behandlung
Der Abszess muss von einem Kinderchirurgen operativ eröffnet und ausgeräumt werden. Dies geschieht in der Regel in Vollnarkose. Das Baby wird dazu stationär in einer Kinderklinik aufgenommen.
Komplikationen sind die Ausnahme
Normalerweise heilt der Bauchnabel eines Babys gut ab. Nach etwa zehn Tagen fällt der Nabelschnurrest ab und der eigentliche Nabel des Babys ist zu sehen. Schwere Komplikationen sind heutzutage dank der Nachsorgehebammen selten geworden.
Die Hebamme erkennt sofort, wenn der Nabel nicht richtig heilt, weil er z.B. nässt oder rötlich ist. Sie kann den Eltern dann ein Präparat wie zum Beispiel einen Puder geben, so dass der Nabel ohne Probleme abheilen kann.
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