Verschiedene Arten des Schnullers - Eigenschaften, Nutzung und Pflege

Der Schnuller dient hauptsächlich der Beruhigung des Kindes, man macht sich den Saugreflex zu Eigen und lässt das Kind an dem Schnuller nuckeln. Oft ist er für Eltern die einzige Hilfe, um das Baby zu trösten.

Von Claudia Rappold

Die Vielfalt der Schnuller

Schnuller gibt es in unterschiedlichen Größen sowie in vielen verschiedenen Formen, Farben und Designs. Die Größe richtet sich meist nach dem Alter des Kindes; die Altersangaben findet man auf den Verpackungen.

Materialien

Die Sauger können aus ganz unterschiedlichen Materialien sein wie:

  • Silikon
  • Latex
  • Kautschuk

Sowohl Latex als auch Silikon sind gesundheitlich unbedenklich.

Vor- und Nachteile von Latex und Silikon

Allerdings hat jedes Material sowohl Vor- als auch Nachteile. So ist Latex zum Beispiel besonders elastisch und bissfest, wodurch es gut für Kinder mit Zähnchen geeignet ist.

Silikon hingegen lässt sich besonders gut hygienisch reinigen, da es beliebig oft ausgekocht werden kann. Außerdem ist Silikon länger haltbar als Latex. Jedoch ist Silikon auch härter als Latex, wodurch es zu Zahnschäden kommen kann.

Schadstofffreiheit

Einige Schnuller sind in Verruf geraten, weil in ihnen der Schadstoff Bisphenol A gefunden wurde. Die Hersteller haben reagiert und mittlerweile gibt es auch BPA-freie Schnuller. Kautschuk ist ein Naturmaterial, aber auch nicht so lange haltbar, dann verkleben die Schnuller oft.

Formen

Auch die Form ist ganz unterschiedlich, entweder ist sie

  • der Mutterbrust nachempfunden und kirschförmig oder
  • anatomisch wie der Gaumen des Babys geformt; dann haben sie eine kiefergerechte Tropfenform, dies will einer späteren Fehlstellung von Zähnen und einer Kieferdeformierung vorbeugen.

Geht es nach den Experten, so müssen Eltern diesem Detail bei der Wahl des Schnullers jedoch keine Beachtung schenken. Denn in keiner Studie konnte belegt werden, dass diese oder jene Form eine besondere Auswirkung auf die Entwicklung des kindlichen Kiefers hat.

Es wird jedoch geraten, die Schnullerform nur selten zu wechseln, damit der Kiefer nicht zu stark beansprucht wird. Ansonsten können die Eltern die Entscheidung über die Schnullerform gerne ihrem Sprössling überlassen.

Es gibt auch spezielle Beruhigungssauger für die Nacht. Manche Sauger haben Noppen auf dem Saugerhals, damit das Zahnfleisch massiert und der Zahnungsprozess unterstützt wird. Die meisten Schnuller sind bunt und fröhlich sowie mit lustigen Motiven versehen. Die Auswahl und das Angebot sind groß.

Größen

Zunächst einmal sollte der Schnuller die richtige Größe für das Neugeborene haben. Immerhin kann die falsche Größe dazu führen, dass das Wachstum des kindlichen Kiefers negativ beeinflusst wird.

Als Anhaltspunkt für die Eltern sind die Schnuller daher immer mit Größenbezeichnungen gekennzeichnet. So gibt es die kleinen Sauger in der Regel in drei verschiedenen Größen:

  • Die kleinste Größe ist für Säuglinge von der Geburt bis zum sechsten Lebensmonat geeignet.
  • Die zweite Größe eignet sich vom sechsten bis zum zwölften Lebensmonat.
  • Die dritte Größe ist für Kinder ab dem 18. Lebensmonat geeignet.

Einige Hersteller bieten aber auch Sondergrößen an, die zum Beispiel speziell für Neugeborene bis zum zweiten Lebensmonat geeignet sind. Dennoch sind die Größenangaben der Hersteller nicht mehr als Richtlinien.

Gerade bei der Umstellung auf die nächste Schnuller-Größe sollten Eltern daher sehr sensibel auf die Reaktionen ihres Kindes reagieren. Lehnt das Kind den neuen Schnuller ab, so ist es eventuell für die neue Größe noch nicht bereit.

Verschiedene Funktionen

Öko-Test hat einige Schnuller getestet und es ist zu empfehlen, sich die Ergebnisse einmal anzuschauen:

  • Beruhigungssauger sollten einen Sicherheitsring und Luftlöcher hinter dem Saugerschild haben. Die Luftlöcher beugen einer Hautreizung vor. Abgerundete Schildränder wollen Abdrücke und ebenfalls Hautreizungen verhindern.

  • Auch die Lippenschilde haben unterschiedliche Formen. Ein Saugerschild in Schmetterlingsform passt sich optimal dem Lippen- und Nasenbereich an.

  • Ein flacher Greifknopf beim Schnuller ist von Vorteil, damit er in jeder Lage bequem ist.

  • Praktisch ist auch ein Schnuller-Clip, mit dem man den Schnuller an der Kleidung des Kindes befestigen kann, um ihn nicht dauernd suchen zu müssen und dass er nicht auf den Boden fällt.

  • Vor der ersten Benutzung des Schnullers sollte dieser in jedem Fall erst einmal ausgekocht werden.

Die meisten Schnuller werden im Doppelpack angeboten.

Tipps für die Nutzung und die Pflege

Hat man sich für den passenden Schnuller entschieden, sollten sodann bestimmte Punkte in Sachen Nutzung und Pflege beachtet werden.

Vor dem ersten Gebrauch sollte der Schnuller abgekocht werden. Diesen Vorgang sollte man dann auch regelmäßig wiederholen, damit das Kind keine Keime über den Sauger aufnimmt. Man kann den Schnuller auch in einem Dampfsterilisator oder Vaporisator sterilisieren.

Schnullerketten und ihr richtiger Gebrauch

Für unterwegs gibt es praktische Schnullerboxen, in denen der Schnuller sauber aufbewahrt werden kann. Auch Schnullerketten sind äußerst praktisch, mit einem Clip kann man so den Schnuller an der Kleidung des Kindes befestigen:

  1. Man muss ihn so nicht dauernd suchen
  2. Er kann nicht auf den Boden fallen

Es wird aber davon abgeraten, die Schnullerketten im Bettchen zu verwenden, da hier die Gefahr besteht, dass sich das Kind eventuell stranguliert.

Reinigung und Hygiene

Wenn der Schnuller in regelmäßigem Gebrauch ist, muss er auch möglichst täglich gewaschen und ausgekocht oder sterilisiert werden. Ein Schnuller, der auf den Boden gefallen ist, sollte nicht noch einmal benutzt werden.

Viele Mütter haben die Angewohnheit, den Schnuller des Kindes in den eigenen Mund zu nehmen oder ihn abzulecken, wenn er auf den Boden gefallen ist. Davon raten Experten ab, da viele Keime übertragen werden könnten. Ein Ersatzschnuller ist die ideale Lösung.

Zeit für den Austausch

Mit der Zeit können Schnuller rissig, porös oder klebrig werden - dann müssen sie in jedem Fall entsorgt werden. Auch aus hygienischen Gründen sollte der Schnuller so etwa alle zwei Monate gegen einen neuen ausgetauscht werden. Ersatzschnuller, die gerade nicht in Gebrauch sind, sollten immer in einer sauberen Box aufbewahrt werden.

Sollten sich Latex-Schnuller allerdings schon vorher hässlich verfärben oder verformen, dann müssen sie schon vor dieser Frist ausgetauscht werden. Auch Silikon-Sauger sollten schon vorher ausgetauscht werden, wenn sich Risse oder Löcher gebildet haben. Immerhin können sich in den Rissen Keime ansiedeln, die dem Kind mitunter schaden.

Silikonschnuller und erste Zähnchen

Wenn das Kind schon Zähnchen hat, sind die Silikonschnuller nicht mehr so geeignet, da sie schnell zerbissen werden können.

Den Schnuller abgewöhnen

Damit es nicht zu Fehlstellungen im Kiefer kommen kann, sollten Eltern ihrem Kind das Nuckeln rechtzeitig abgewöhnen. Experten sehen den richtigen Zeitpunkt zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr des Kindes.