Wissenswertes zu Stilleinlagen

Im Anschluss an die Geburt eines Kindes kommt es zur Stillzeit. Dabei erhält das Baby seine Milch aus der Brust der Mutter. In der Anfangszeit der Stillperiode kann die Brust jedoch Schwierigkeiten haben, die passende Milchmenge für das Kind herzustellen. Nicht selten herrscht sogar ein Überangebot an Milch.

Durch den starken Milchfluss und die dünne Polsterung eines Still-BHs besteht jedoch das Risiko, dass die Kleidung der Mutter verschmutzt wird. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, sollte eine spezielle Stilleinlage eingesetzt werden. Diese legt die Benutzerin zwischen den Still-Phasen des Babys in ihren Still-BH ein.

Zweck von Stilleinlagen

Mithilfe einer Stilleinlage ist es möglich, die Milch, die aus den Brüsten der Mutter austritt, aufzufangen. Gerade in den ersten Wochen der Stillzeit stellt das Auslaufen der Milch keine Seltenheit dar. So kann die Milch schon durch das Schreien des Säuglings oder den Anblick eines anderen Babys ungewollt aus der Brust auslaufen.

Schuld daran ist das Ausschütten von Hormonen, die die Milch zum Fließen bringen. Durch diesen Vorgang sind jedoch deutlich sichtbare Flecken auf der Kleidung im Brustbereich zu befürchten.

Eine Stilleinlage ist dazu gedacht, den Milchfluss aufzufangen. Auf diese Weise können unschöne Flecken auf der Kleidung vermieden werden.

Arten von Stilleinlagen

Stilleinlagen werden von den Herstellern in verschiedenen Ausführungen angeboten. So sind sowohl Einwegeinlagen als auch Varianten erhältlich, die sich mehrmals benutzen lassen.

Zusammengesetzt wird eine Stilleinlage von zwei runden Stofflagen, die die Größe eines Handtellers aufweisen. Das Material der Stilleinlagen besteht in der Regel aus:

• Seide
• Baumwolle
• Wolle
• Silikon

Zwischen den Stofflagen liegt außerdem saugfähiges Material.

Einmal-Stilleinlagen

Zu den gängigsten Stilleinlagen zählen Einmal-Einlagen. Sie fallen kleiner aus als Mehrfach-Stilleinlagen, wodurch sie sich auch unter engeren Kleidungsstücken wie zum Beispiel T-Shirts dezent tragen lassen.

Ausgestattet ist die Einmal-Stilleinlage mit einem saugfähigen Kern, der einer Windel ähnelt. Dieser Kern sorgt für das Auffangen der ausgelaufenen Muttermilch.

Nach dem Tragen wird die Einmal-Einlage einfach im Hausmüll entsorgt. Auf diese Weise kann sich die Mutter den Zeitaufwand für das Waschen einer Mehrfach-Einlage ersparen. Darüber hinaus lassen sich Einmal-Einlagen leicht austauschen, wenn die Mutter unterwegs ist.

Einmal-Stilleinlagen weisen allerdings auch gewisse Nachteile auf. So haben manche Mütter Probleme mit der Benutzung dieser Variante. Zum Beispiel bleibt eine Einmal-Einlage leichter an den Brüsten kleben als eine Mehrfach-Einlage. Wunde Brustwarzen können dadurch leicht gereizt werden, was wiederum das Risiko einer Brustentzündung (Mastitis) erhöht.

Zur Vermeidung einer schmerzhaften Entzündung wird die Verwendung von Hydrogel-Stilleinlagen empfohlen. Diese entfalten eine kühlende und schmerzstillende Wirkung. Die steril verpackten Einlagen kosten allerdings etwa 12 Euro.

Um die passende Einmal-Stilleinlage herauszufinden, ist es das Beste, mehrere Produkte zu testen.

Mehrfach-Stilleinlagen

Im Unterschied zu Einmal-Stilleinlagen können Mehrfach-Einlagen mehrmals hintereinander benutzt werden. Die Materialien dieser Einlagen bestehen zumeist aus Wolle, Baumwolle, Silikon oder Seide.

Empfohlen werden Mehrfach-Stilleinlagen vor allem von Hebammen. Sie fallen größer aus als die Einmal-Exemplare und sind bei enger Oberbekleidung deshalb leichter erkennbar. Sie haben den Vorteil, sehr saugfähig zu sein und sich ausgezeichnet an die Brust anzupassen.

Im Falle von empfindlichen oder wunden Brustwarzen wird das Tragen von Mehrfach-Einlagen aus Seide oder Wolle empfohlen. So hat Seide die Eigenschaft, die gereizte Haut zu beruhigen, wodurch diese sich leichter regenerieren kann. Darüber hinaus empfinden zahlreiche Frauen das Tragen der Mehrfach-Einlagen als sehr angenehm.

Ein Nachteil der Mehrfach-Stilleinlagen ist allerdings, dass die Frau tiefer für sie in die Tasche greifen muss. So kostet eine 3er-Packung rund 20 Euro. Da die Mehrfach-Einlagen sich jedoch mehrmals verwenden lassen, werden auch weniger Exemplare benötigt. In der Regel reichen 5 bis 6 Paar Einlagen für die Stillzeit aus.

Reinigung von Mehrfach-Einlagen

Das Säubern der Mehrfach-Einlagen erfolgt zumeist mit einem Handwaschmittel. Aber auch das Reinigen in der Waschmaschine ist bei Exemplaren aus Baumwolle bei Temperaturen zwischen 40 und 60 Grad möglich.

Bei Stilleinlagen aus Wolle wird dazu geraten, auf ein Wollwaschmittel zurückzugreifen. Da die Einlagen schnell trocknen, lassen sie sich schon bald wieder einsetzen.

Stilleinlagen aus Silikon

Eine besondere Variante sind Stilleinlagen aus Silikon. Das Silikon hat gegenüber den anderen Materialien den Vorzug, sich nicht vollzusaugen. Da die Silikon-Einlagen direkt auf der Haut haften, lassen sie sich kaum spüren und zeichnen sich durch einen hohen Tragekomfort aus.

Außerdem drückt das Silikonpad die Brustwarze etwas ein, was zum Verschluss der Milchgänge führt. Nach der Abnahme der Einlage kann die Milch wieder ungehindert fließen.

Bei entsprechender Pflege ist eine Benutzung von bis zu einhundert Mal möglich. Die Reinigung der Silikon-Einlagen erfolgt einfach durch das Auswaschen mit Wasser und Seife.

Fazit

Welche Stilleinlage sich letztlich besser eignet, ist individuell unterschiedlich. Manche Frauen tragen abwechselnd auch beide Varianten. So lassen sich die Mehrfach-Stilleinlagen in den heimischen vier Wänden benutzen, während die Einmal-Einlagen unterwegs verwendet werden.

Da sich der Hormonhaushalt im Laufe der Zeit wieder anpasst, kann nach einigen Wochen oft sogar ganz auf eine Einlage verzichtet werden.