Stillpositionen - Wie stille ich mein Baby am besten?
Das Stillen sollte sowohl für die Mutter als auch für ihren Nachwuchs möglichst bequem sein. Es gibt bestimmte Stillpositionen, in denen sich beide besonders gut entspannen können, sodass das Stillen leichter fällt und besser funktioniert. Ob man sich dabei für eine Position im Liegen oder Sitzen entscheidet, muss individuell entschieden werden. Holen Sie sich Tipps für die richtige Position zum Stillen Ihres Babys.
Die richtige Stillposition - Warum kann sie das Stillen so sehr erleichtern?
Das Stillen stellt einen sehr intimen und vertrauten Moment zwischen Mutter und Kind dar. Diesen möchte man möglichst genießen, was wohl am besten gelingt, wenn man eine entspannte und ruhige Atmosphäre schafft. Natürlich ist dies nicht immer und überall möglich - so geht man das Stillen in der Öffentlichkeit beispielsweise anders an.
Doch in beiden Fällen - ob zuhause oder unterwegs - kann die richtige Stillposition das Stillen für beide Seiten leichter machen. Das Baby wird im Idealfall zum Trinken animiert und gelangt ohne Probleme an die Brustwarze.
Er kann sich entspannen, was auch für die Verdauung förderlich ist. Ist das Stillen beruhigend, fördert es auch das Einschlafen des Kindes.
Auch für die Mutter ist die passende Position wichtig, um sich für einen Moment zurücklehnen zu können. Es kommt nicht zu Problemen beim Stillen und das Kind wird schneller satt.
Außerdem kann eine falsche bzw. ungünstige Körperhaltung zu Verspannungen bei der Mutter führen. Weiß man, worauf zu achten ist, kann man diese vermeiden.
Grundlegende Tipps, die für jede Stillposition gelten
Egal, für welche Stillposition man sich entscheidet, gibt es einige Punkte, die immer gelten sollten. So ist es wichtig, dass Nase oder Oberlippe des Babys immer direkt vor der Brustwarze liegen. Es sollte auf einen engen Körperkontakt zur Mutter geachtet werden.
Das Baby sollte sein Köpfchen nicht drehen, überstrecken oder neigen müssen, damit es die Brustwarze erreicht. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie.
Wenn das Kind saugt, sollten die Arme des Babys links und rechts von der Brust liegen, an welcher es saugt. Das Kind sollte immer zur Brust gezogen werden, nicht andersherum.
Welche Stillpositionen erleichtern das Stillen?
Im Folgenden zeigen wir unterschiedliche Positionen, die das Stillen erleichtern können.
Stillen im Liegen
Eine Mutter kann ihr Baby sowohl im Sitzen als auch im Liegen stillen. Das Liegen eignet sich besonders für die Nacht, da die junge Mutter dann gleich weiterschlafen kann. Dazu dreht sich die Mutter auf die Seite und zieht ihr Baby Bauch an Bauch an sich heran. Meist ist diese Position so gemütlich, dass beide bald wieder einschlafen.
Wiegegriff
Tagsüber stillen die meisten Frauen im Sitzen und halten das Baby im so genannten Wiegegriff. Sie benutzen dazu ein Stillkissen, das sie um sich herumwickeln und das Baby darauf legen. Wichtig ist, dass sich die Mutter richtig anlehnen kann, sonst bekommt sie bald Rückenschmerzen.
Das Köpfchen des Babys liegt auf dem Stillkissen oder auf dem Unterarm der Mutter. Wenn die Beine der Mutter etwas erhöht liegen, ist es am bequemsten.
Der Kreuzgriff (Kreuz-Wiegegriff)
Der Kreuzgriff eignet sich bei Babys, die sich mit dem Anlegen schwertun. Der Kopf wird hier im Gegensatz zum Wiegegriff mit der Hand gehalten.
Oberkörper und Gesicht des Kindes zeigen zur Mutter. Stillt man das Baby mit der rechten Brust, hält man es mit dem linken Arm. Der Hinterkopf des Babys liegt auf dem Daumen und Zeigefinger der Mutter, sodass der Mund sanft zur Brustwarze geführt werden kann.
Seitliche Stillposition
Gerade wenn die Mutter einen Milchstau hat, kann es auch notwendig sein, das Kind etwas seitlich anzulegen, so dass die Milch aus allen Seiten der Brust getrunken werden kann. Mit Hilfe einer zweiten Person (Hebamme oder Vater) lagert man das Baby dann auf dem Stillkissen so, dass es die Milch mal von rechts, mal von links aus jeder der beiden Brüste trinken kann.
Der Rückengriff (Football-Haltung)
Beim Rückengriff hält man das Baby wie einen Football oder eine Handtasche unter dem Arm. Besonders nach einem Kaiserschnitt ist diese Haltung sehr bequem, da das Gewicht des Babys nicht auf die Narbe drückt.
Die Füße zeigen In Richtung Rücken der Mutter; die Nase befindet sich auf Brustwarzenhöhe. Mit einer Hand kann man Kopf, Nacken und Schultern des Kindes stützen.
Diese Haltung eignet sich auch sehr gut um Zwillinge zu stillen. Ebenfalls macht sie sinn bei flachen Brustwarzen sowie bei Frauen mit großem Busen.
Die Hoppe-Reiter-Position
Ebenfalls bekannt ist die Hoppe-Reiter-Position. Diese Haltung eignet sich gut, wenn das Baby beim Stillen schnell einschläft. Es gilt, das Kind dadurch wach zu halten.
Die Mutter setzt sich das Kind auf ihre Oberschenkel, sodass die Brustwarzen sich direkt vor dem Mund des Babys befinden. Mit einer Hand wird der Rücken des Säuglings gehalten.
Die Position hat den Vorteil, dass das Kind besser Luft bekommt, als etwa in der Seitenlage. Auch schluckt es dadurch weniger Luft, was förderlich für die Verdauung ist.