Sicher wickeln auf dem Wickeltisch: Wo, wann und wie aufbauen?

Wickeltische und Wickelkommoden sind nützliche Möbelstücke, die den Alltag mit einem Baby erheblich erleichtern. Um sicher auf dem Wickeltisch wickeln zu können, sollten einige Punkte beachtet werden. Dies gilt bereits für den Aufbau. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um das sichere Wickeln auf dem Wickeltisch und wie sich Stürze vermeiden lassen.

Von Claudia Rappold

Was macht einen sicheren Wickeltisch aus und worauf ist beim Kauf zu achten?

Bei einem Wickeltisch oder einer Wickelkommode handelt es sich um ein Möbelstück, das speziell zum Wickeln konzipiert wurde. Es besteht aus einer Auflage, auf die das Baby zum Wickeln gelegt wird, sowie in der Regel auch Stauraum für die Lagerung von Windeln und weiterem Wickelzubehör.

Wickeltische haben eine für die Eltern angenehme Höhe, sodass das Wickeln komfortabel erledigt werden kann. Die Auflage ist mit einem hohen Rand versehen, um ein Herunterfallen des Babys zu verhindern. Dennoch ist natürlich besondere Vorsicht geboten.

Es gibt verschiedene Arten von Wickeltischen und -kommoden. Für welche man sich entscheidet, hängt abgesehen vom persönlichen Geschmack auch von dem Platzangebot in der Wohnung ab. So finden sich auch zahlreiche platzsparende Möglichkeiten.

Sicherheit für Baby und Eltern ist das A und O

Um dem Kind bequem die Windeln wechseln zu können, sind Wickeltisch oder Wickelkommode äußerst praktisch und hilfreich. Dabei sollte immer die Sicherheit im Vordergrund stehen.

  • In der richtigen Höhe schonen sie den Rücken der Eltern und man hat alle nötigen Utensilien gleich zur Hand.
  • Auf einer speziellen Wickelauflage liegt das Baby weich und bequem.

Die Auflagefläche muss groß genug für eine Wickelauflage sein. Es gibt viele verschiedene Ausführungen aus unterschiedlichen Materialien, in schönen und ausgefallenen Designs und in ganz verschiedenen Preisklassen.

Trotzdem darf man das Baby nie unbeaufsichtigt lassen und auch während des Wickelns muss man es immer mit einer Hand festhalten. Eine der häufigsten Unfallursachen bei Babys ist immer noch, dass sie vom Wickeltisch fallen.

Wichtige Eigenschaften von Wickeltisch und Wickelkommode

  • Zum entspannten und bequemen Windelwechseln sollte der Wickeltisch die richtige Höhe haben und am besten höhenverstellbar sein.
  • Besonders praktisch ist es, wenn ein Wickeltisch oder eine Wickelkommode viel Stauraum bieten, so etwa durch Fächer, Regale oder Schubladen. So können Windeln, Pflegeutensilien und auch Babykleidung ganz praktisch verstaut werden.
  • Das wichtigste Kriterium für einen Wickeltisch ist aber, dass er stabil und sicher ist.
  • Der Wickeltisch sollte keine scharfen Ecken und Kanten haben und die Schrauben müssen versenkt sein.
  • Auch bei einem Wickeltisch sollte man auf schadstoffgeprüfte Materialien achten. Auch die verwendeten Farben und Lacke sollten ökologischen Richtlinien entsprechen.

Die richtige Höhe und Größe eines Wickeltischs

Die richtige Höhe des Wickeltischs ist wichtig, um keine Schäden aufgrund einer ungünstigen Haltung befürchten zu müssen. Je nach Körpergröße sollte man eine Höhe zwischen 85 und 93 Zentimetern wählen.

Was die Größe angeht, stellen 70 x 90 Zentimeter gute Maße dar. So bekommt das Kind auch noch mit ein oder zwei Jahren ausreichend Platz.

Unterschiedliche Arten von Wickeltischen für jeden Geschmack und verfügbaren Platz

Das Angebot ist sehr groß und so lässt sich auch für jeden Einrichtungsstil die passende Wickelkommode oder den passenden Wickeltisch finden.

Rollbarer und klappbarer Wickeltisch

Soll der Wickeltisch in unterschiedlichen Räumen eingesetzt werden, ist es praktisch, wenn man sich für einen Wickeltisch mit Rollen entscheidet. Um einen festen Stand zu haben, müssen die Rollen aber feststellbar sein.

Wer über wenig Platz verfügt, kann sich für einen Wandwickeltisch entscheiden. Dieser ist hochklappbar und braucht deshalb wenig Platz. Er hat aber den Nachteil, dass die Wickelauflage, Pflegeutensilien usw. immer wieder weggeräumt werden müssen.

Multifunktions-Wickeltische

Besonders praktisch sind Wickeltische, die sich den unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen und mitwachsen. Bei ihnen kann später die Wickelfläche abgenommen werden und sie können als Möbelstück Verwendung finden.

Manche Modelle haben meist seitlich eine integrierte Badewanne, dies ist besonders in der ersten Zeit sehr praktisch, da das Baby direkt nach dem Baden auf den Wickeltisch gelegt werden kann.

Platzsparende Alternativen

Wer über wenig Platz verfügt, kann auch Wickelaufsätze für die Waschmaschine finden, hier ist das Kind aber nicht so sicher wie auf einem speziellen Wickeltisch, denn Schutzvorrichtungen fehlen. Ein Wickeltisch und eine Wickelkommode haben in der Regel an der Seite und an der Front Erhöhungen, die einen Sturz verhindern wollen. Wickelaufsätze für die Badewanne sind auch Platz sparend, aber für den Rücken der Eltern sehr anstrengend, weil sie in gebeugter Haltung wickeln müssen.

Sicher wickeln und Stürze vom Wickeltisch vermeiden

Es geht oft ganz schnell: Mama oder Papa holen nur wenige Sekunden lang ein neues Feuchttuch oder machen ein Tuch nass, schon dreht sich das Baby zur Seite und fällt vom Wickeltisch. Eine Horrorvorstellung aller Eltern.

Gefahrenpotential minimieren

Fast alle Eltern kaufen den Wickeltisch als eines der ersten Möbelstücke für das Babyzimmer. Ein Wickeltisch ist nicht nur schön anzusehen, er ist auch praktisch. Schließlich können Mama und Papa hier das Baby für sich selbst rückenschonend wickeln. Außerdem ist in der Wickelkommode Platz für

Richtige Platzierung: Wo sollte der Wickeltisch aufgebaut werden und wo platziert man den Heizstrahler?

Ein Sturz aus der Höhe eines Wickeltisches ist für Babys äußerst gefährlich. Immer sollte der Wickeltisch in einer Ecke des Kinderzimmers oder des Badezimmers stehen. So sind zumindest zwei Seiten des Wickeltisches abgesichert und das Baby kann hier nicht herunterfallen.

Doch auch ander Aspekte spielen in die Platzierung mit ein. So sollte möglichst viel natürlicher Lichteinfall vorhanden sein, was die Stimmung deutlich heben kann. Auch sollte der Tisch so stehen, dass das Kind keiner Zugluft ausgesetzt ist.

Natürlich sollte es an dem gewählten Ort angenehm warm sein. Besonders im Winter kann sich je nach Platz ein Heizstrahler anbieten. Der Abstand zum Baby sollte mindestens einen Meter betragen.

Richtiges Wickeln

Damit das Baby auch an den anderen beiden Seiten nicht herunterfällt, sollte man eine Hand immer am Baby haben, wenn man es wickelt. Eltern lernen sowieso schnell, gewöhnliche Dinge im Haushalt mit nur einer Hand zu erledigen, wenn das Baby geboren ist.

Man sollte also auch Neugeborene von Anfang an mit einer Hand festhalten, wenn man sich kurz bücken muss. Auch Säuglinge können unkontrollierte Bewegungen machen und vom Wickeltisch stürzen.

Alles in Reichweite aufstellen

Grundsätzlich ist es aber empfehlenswert, sämtliche Utensilien, die man gleich zum Wickeln benötigen wird, auf die Wickelkommode in Reichweite zu stellen. So erspart man sich langwieriges Suchen und schafft beste Voraussetzungen für das "babysichere Wickeln".

Ablenkungen ignorieren

Sollte es während des Wickelns an der Haustür klingeln oder klingelt das Telefon, so sollte man dies auf jeden Fall ignorieren, wenn man ein Baby auf einem Wickeltisch wickelt.

Ist es wirklich dringend, so sollte man das Baby auf den weichen Boden legen, während man schnell das Telefon holt oder die Haustüre öffnet. Problemloser ist dies natürlich, wenn man gleich auf dem Boden wickelt.

Wie lange sollte man den Wickeltisch nutzen?

Eine pauschale Aussage bezüglich der Nutzungsdauer des Wickeltischs lässt sich nicht stellen. Es hängt immer von den individuellen Bedürfnissen von Kind und Eltern ab. So wickeln viele Eltern auch noch über das zweite Lebensjahr hinaus, bis das Kind eben trocken ist.

Ebenso kommt es darauf an, wie sich der Nachwuchs auf dem Wickeltisch verhält. Kann er sich gar nicht mit der Situation anfreunden und bleibt nicht ruhig lieben, wechseln viele eher früher als später zum Wickelplatz auf dem Boden.

Und auch das Gewicht und die Größe spielen eine Rolle. Ab bestimmten Maßen kann kein sicheres Wickeln mehr gewährleistet werden.

Alternative: Wickeln auf dem Boden

Eine Alternative zum Wickeln auf dem Wickeltisch ist das Wickeln auf dem Boden. Natürlich sollte man ein Baby nicht auf harte oder gar kalte Fliesen legen. Man darf durchaus eine weiche Wickelunterlage oder dicke Decken auf den Boden legen und darauf das Baby wickeln.

Hier kann das Baby nicht herunterfallen und Mama oder Papa können sich auch einmal kurz wegdrehen, wenn sie noch etwas holen müssen. Außerdem können die Babys sich am Boden viel besser und freier bewegen. Allerdings ist das Wickeln am Boden für die Eltern natürlich nicht so rückenschonend wie das bequeme Wickeln auf einem Wickeltisch.

Übrigens lässt sich der Wickeltisch nicht nur zum Wickeln des Babys nutzen...

Baby-Turnübungen auf dem Wickeltisch

Wickeltische sind nicht nur zum Wickeln da. Hier können Mama oder Papa auch mit ihrem Nachwuchs turnen. Auch hier steht die Sicherheit an erster Stelle.

Wickeln sollte kein notwendiges Übel sein. Eltern sollten das Windelwechseln unbedingt mit Kuscheln und Schmusen verbinden. Und auch Fitnessübungen auf dem Wickeltisch bedeuten für das Baby großen Spaß.

Sicherheit geht vor

Sämtliche Übungen können natürlich auch auf einer Decke oder im Kinderwagen "geturnt" werden.

  • Keinesfalls sollte man das Baby - auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde - unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen lassen.

Wird das Baby schon mobiler, ist es in jedem Fall sicherer, die Übungen auf dem weichen Boden zu machen. Hier kann dem Baby nichts passieren.

Fuß- und Handmassage

Um die Füßchen zu entspannen, können die Eltern an der Fußsohle des Babys mit ihrem Daumen in Richtung Zehen streichen. Das Baby streckt dann die Zehen aus. Anschließend massiert man das Füßchen des Babys und zwar zuerst die rechte und dann die linke Seite.

Natürlich gibt es auch Übungen für die kleinen Händchen. Diese eignen sich besonders für Babys, die noch nicht greifen können. Dazu streichen die Eltern mit ihrem Daumen von der Handinnenfläche bis zu den Fingerchen.

Beinübungen für einen starken Rücken

Fahrradübung

Besonders lustig finden Babys auch die Fahrradübung, bei der man die Beinchen des Babys abwechselnd Richtung Bauch schiebt. Diese Übung bewirkt eine Stärkung der Rückenmuskulatur des Babys.

Beinchen überkreuzen

Wichtig für die Koordination und das Körpergefühl ist auch diese Fitnessübung: Man schiebt ein Beinchen vorsichtig in Richtung der gegenüberliegenden Hand, also rechts Beinchen in die linke Hand, linkes Beinchen in die rechte Hand.

Nacktsein macht besonders Spaß

Am meisten macht den Babys das Turnen Spaß, wenn sie nackig sein dürfen. Wer Angst vor einer "Überschwemmung" hat, kann aber natürlich auch die Windel anlassen.

Wenn das Kind nackt sein darf, muss der Raum natürlich entsprechend warm sein, so dass das Baby nicht auskühlen kann.

Weniger ist mehr

Mehr als zehn Minuten sollte man mit Babys allerdings nicht turnen, denn die Bewegungen bedeuten Anstrengung für das Kind. Beachtet man diese Dinge, dann steht der sportlichen Betätigung nichts mehr im Wege.