Windeln wechseln (Wickeln) - Tipps für ein stressfreies Windelwechseln
Frisch gewordene Eltern sind einen Großteil des Tages mit Windelwechseln beschäftigt und diese Tätigkeit begleitet sie in den ersten Lebensjahren des Kindes. Dabei müssen sie die richtige Wickelmethode finden, brauchen einen geeigneten Wickelplatz und dann braucht es nur noch ein bisschen Übung. Denn nicht immer verläuft das Wickeln stressfrei. Holen Sie sich Tipps rund um das Windelnwechseln.
Die Basics des Wickelns - Das Einmaleins des Windelwechsels
Wie oft sollten Windeln gewechselt werden? Hier gibt es keine allgemein gültige Regel.
Grundsätzlich gilt: immer dann, wenn die Windel schwer oder voll ist. Dann sollte eine Windel immer vor oder nach der Mahlzeit gewechselt werden.
Viele Mütter entscheiden sich, vor dem Stillen die Windel zu wechseln, weil das Kind während des Stillens oft einschläft und dann soll es nicht mehr im Schlaf gestört werden.
Andere Mütter wickeln lieber nach der Mahlzeit, da meist während der Nahrungsaufnahme noch einmal etwas in die Windel geht. Am besten findet jeder für sich die geeignete Methode heraus.
Wie oft wickeln?
Hat ein Baby empfindliche Haut und neigt zu einem wunden Po, so sollte es öfters frisch gewickelt werden. Dann sollte man das Baby auch immer ein bisschen nackt strampeln lassen, damit viel frische Luft an die Haut kommt und diese schneller heilt.
Nachts wickeln?
Die Windeln der neueren Generation sind sehr saugfähig und halten das Kind auch mal über einen längeren Zeitraum trocken, so muss man nachts nicht unbedingt frisch wickeln. Wenn das Kind aber noch nicht durchschläft und nachts noch gestillt wird oder eine Flaschenmahlzeit bekommt, dann sollte man auch nachts wie gewohnt die Windel wechseln.
Öfteres Wickeln ist besser - besonders bei Stoffwindeln
Das Windelwechseln wird normalerweise schnell zur Routine und Mama und Kind finden ihren ganz eigenen Rhythmus. Generell gilt aber: Lieber einmal zu viel die Windel wechseln, als einmal zu wenig, um die Haut des Kindes zu schonen.
Wenn Stoffwindeln verwendet werden, muss in der Regel auch öfters gewickelt werden, da diese die Feuchtigkeit nur bedingt aufnehmen können. Da kann schnell ein großer Windelberg entstehen.
Wer Stoffwindeln benutzt, muss diese selbst waschen, vielerorts wird aber auch ein Windeldienst angeboten. Dieser holt die gebrauchten Windeln ab und bringt sie frisch gewaschen und gebügelt zurück.
Welche Windel eignen sich am besten?
In den ersten zwei bis drei Lebensjahren brauchen Wickelkinder eine große Anzahl an Windeln. Da ist es nicht nur eine praktische Frage, sondern auch eine finanzielle Entscheidung, für welche Windeln man sich entscheidet. Hier haben wir alles Wissenswerte rund um das Thema Windeln für Sie zusammengestellt.
Ablauf des Wickelns
Beim Wickeln sollten folgende Schritte beachtet werden.
Reinigung
Schon beim Ausziehen der Windel kann man mit dem oberen Teil den Po abwischen. Am besten reinigt man ihn dann mit Feuchtüchern, diese sind auch für unterwegs sehr praktisch. Alternativ stellt man sich eine Schüssel mit warmem Wasser und einen Waschlappen zurecht, um den Po abzuwaschen. Dies ist die hautfreundlichste Variante.
Trockentupfen und Hautpflege
Der Po wird dann sanft trocken getupft. Ein paar Tropfen Babyöl auf einem Tuch reinigen den Po grob und das Öl hält die Haut geschmeidig. Von Puder wird heutzutage eher abgeraten, da es klumpt und besonders in den Hautfalten die Haut reizt.
Pflegeprodukte, die beim Wickeln verwendet werden
Kleine Babys und Windeln gehören untrennbar zusammen, diese müssen mehrmals am Tag gewechselt werden. Dazu braucht man zum Wickeln auch unterschiedliche Pflegeprodukte.
Generell gilt es zu beachten, dass das Kind immer mit einer Hand festgehalten werden sollte. Ebenso ist es sinnvoll, sich die Pflegeprodukte und nötigen Utensilien schon vorher hinzurichten, dass sie in greifbarer Nähe sind.
Weniger ist jedoch oft mehr und man braucht eigentlich gar nicht so viele Pflegeprodukte. Eine gute Wundschutzcreme ist aber wichtig und die sollte man im Hause haben.
Nach dem Säubern sollte man das Kind ruhig noch ein bisschen nackt strampeln lassen, dies macht ihm Spaß und tut der Haut gut. Ein Windeleimer in unmittelbarer Nähr hilft dabei die Windeln einfach zu entsorgen.
Wickeltisch und Wärmelampe
Ein Wickeltisch kann das Arbeiten sehr erleichtern, weil rückenschonend gewickelt werden kann. Dabei sollte man das Baby nie unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen lassen, um Unfälle zu vermeiden.
Ein spezieller Heizstrahler oder Wärmelampe über dem Wickeltisch sorgt für mollige Wärme. Gerade Neugeborene können die Körpertemperatur noch nicht gut halten und können beim Wickeln schnell auskühlen.
Bei Pflegeprodukten auf die Inhaltsstoffe achten
Bei den verwendeten Pflegeprodukten sollte man darauf achten, dass sie möglichst frei von synthetischen Konservierungsmitteln und Duftstoffen sind. Grundsätzlich sollten immer nur Babypflegeprodukte verwendet werden; diese sind in der Regel besser verträglich und zeichnen sich durch eine hohe Reinheit aus.
Dabei sollten sie auf pflanzlicher und damit hautschonenderer Basis hergestellt sein, anstatt Paraffinöl zu beinhalten. Dieses legt einen Film auf die Haut, verstopft die Poren und wird nicht verwertet. Das Angebot an Babypflegeprodukten ist sehr groß und deshalb recherchiert man vor Gebrauch besser ausführlich auf die Unbedenklichkeit der Produkte hin.
Die richtige Wickeltechnik in speziellen Situationen
Babys tragen Windeln und diese müssen häufiger am Tag gewechselt werden. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Wickeltechniken. Erstgebärende und frischgebackene Väter sind am Anfang oft noch ein bisschen unbeholfen und müssen das Wickeln erst lernen.
Oft zeigen die Hebammen im Krankenhaus oder die betreuende Hebamme zu Hause gern, wie man richtig wickelt. Schon vor der Geburt kann man Kurse besuchen, die meist auch von Hebammen angeboten werden, um das Wickeln zu lernen.
Hinweise zur offenen Nabelpflege
Nach der Entbindung bei neu geborenen Kindern ist die Nabelpflege besonders wichtig. Bei der so genannten offenen Nabelpflege soll der Nabel frei liegen und nicht mit der Windel bedeckt sein, dass der heilende Nabel nicht mit Urin oder Kot in Berührung kommt.
Ein Nässe- oder Wärmestau würde die Heilung beeinträchtigen. Dafür wird die Windel umgeklappt oder sie hat eine Aussparung. Wenn der Nabel gut verheilt und abgefallen ist, kann ganz normal gewickelt werden.
Die Windel sollte nie zu eng angelegt werden, so dass das Baby noch bequem strampeln kann. Die Weite lässt sich mit den Klebelaschen regulieren.
Richtig wickeln bei Hüftgelenksdysplasie
Manchmal wird bei einem Baby bei der Vorsorgeuntersuchung eine so genannte Hüftgelenksdysplasie diagnostiziert. Hierbei handelt es sich um eine Skelettfehlbildung.
Breite Wickeltechnik
Dann muss das Kind breit gewickelt werden, auch um einer möglichen Hüftgelenksdysplasie vorzubeugen. Eine breite Wickeltechnik kann die Entwicklung der Hüfte positiv fördern.
Fehlstellungen und Windeldermatitis heilen
Auch hier bekommen die Eltern genau gezeigt, wie sie richtig wickeln müssen. In den meisten Fällen kann die Fehlstellung schnell korrigiert werden. Ist die Hüftgelenksdysplasie stärker ausgeprägt, muss das Kind eventuell für einige Monate eine Spreizhose tragen.
Tipps für ein stressfreies Wickeln
In den ersten Lebensmonaten eines Kindes gehört das Wickeln zu den Hauptaufgaben der frisch gebackenen Eltern. Etwa acht Mal am Tag müssen dem Neugeborenen die Windeln gewechselt werden. Und das bedeutet nicht nur für die Eltern Stress, auch das Kind wird durch diesen Vorgang enorm gestresst.
Seinem Unmut versucht das Kind dann durch kräftiges Strampeln und Schreien Ausdruck zu verleihen. Das wiederum erhöht den Stresspegel bei den Eltern und dieser Gemütszustand überträgt sich dann wieder auf das Baby.
Doch diesen Teufelskreis kann man ganz leicht unterbrechen, wenn man das Wickeln zu einem Ritual mit festem Ablauf macht. Dazu ist es zunächst einmal wichtig, dass die Eltern eine ruhige Atmosphäre schaffen.
Das ist sicher im hektischen Alltag oder mitten in der Nacht nicht immer ganz einfach, allerdings kann die gemeinsame Zeit mit dem Kind auch sehr schön sein.
- Kleine Streicheleinheiten
- ein fester Ablauf und
- routinierte Handgriffe
sorgen dafür, dass sich das Kind beim Wickeln wohlfühlt.
Tipps für schnelles Wickeln und Anziehen
Eine feuchte Windel ist sicher ein Grund zum Schreien. Davon befreit zu werden, sollte jedoch ein Anlass zur Freude sein. Dennoch reagieren viele Babys auf das Wickeln und dem damit verbundenen An- und Ausziehen mit heftigem Gezeter. Dem können die Eltern jedoch entgegenwirken.
Zunächst einmal ist es sinnvoll, das Baby immer auf einer Wickelkommode zu wickeln. Dort liegt es sicher und weich auf einer hygienisch zu reinigenden Unterlage.
Auf das Wickeln auf dem Bett oder auf dem Sofa sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Denn wenn das Kind einmal gelernt hat, dass es nun ans Wickeln geht sobald es auf dem Wickeltisch liegt, wird es sich besser an die "Prozedur" gewöhnen.
Damit das Kind beim Wickeln nicht allein gelassen werden muss, ist es sinnvoll, alle Utensilien griffbereit zu haben. Das hat auch den Vorteil, dass das so Wickeln schneller von der Hand geht.
Das Wickeln selber geht den Eltern von Mal zu Mal leichter von der Hand. Wer zu Beginn noch unsicher ist, der sollte sich einfach angewöhnen, mit der linken Hand die Füßchen des Kindes zu greifen. So kann der Po angehoben werden und man hat die rechte Hand frei, um
- die Windel zu entfernen
- das Kind zu reinigen und
- die frische Windel unter dem Po zu platzieren.
Linkshänder machen es genau umgekehrt. Übrigens sollte die volle Windel möglichst sofort in den Windeleimer wandern und nicht erst neben dem Baby abgelegt werden.
Probleme beim An- und Ausziehen des Babys überwinden
Für die Babys ist im Übrigen nicht der Windelwechsel selber das stressigste am Wickeln, sondern das An- und Ausziehen. Will man das dem Kind erleichtern, dann sollten ein paar kleine Dinge beachtet werden.
Zunächst einmal sollten die Sachen, die dem Kind angezogen werden sollen, bereits parat liegen.
Dann sollte das Ganze natürlich möglichst schnell vonstattengehen. Das heißt auch, dass sich die Eltern währenddessen voll auf ihr Kind konzentrieren sollten und sich nicht durch andere Dinge ablenken lassen.
Darüber hinaus spielt auch die Kleidung eine Rolle, wenn es darum geht, das Kind möglichst entspannt anzukleiden.
So mögen es kleine Babys zum Beispiel gar nicht, wenn man ihnen etwas über den Kopf zieht und sie für kurze Zeit im Dunkeln sind. Für Neugeborene sind daher Wickelbodys ganz besonders gut geeignet.
Bodys mit Knöpfen im Schritt erleichtern das Wickeln und es muss nicht bei jedem Mal komplett entkleidet werden. Ansonsten können Eltern gerne zum Strampler greifen. Diese sind leicht anzuziehen und verrutschen nicht. Hilfreich beim Wickeln sind Strampler, die sowohl vorne als auch an der Seite Knöpfe haben.
Angenehme Atmosphäre - Beim Wickeln für die richtige Stimmung sorgen
Dass das Wickeln erfolgreich abläuft und auch für das Baby möglichst stressfrei ist, hängt vor allem auch von der richtigen Stimmung und Atmosphäre ab. Es sollte möglichst warm und gemütlich sein.
Das Einschalten des Heizstrahlers zwei Minuten vor dem Wickeln kann hier hilfreich sein. Wichtig ist natürlich ein Sicherheitsabstand und die richtige Anbringung des Gerätes.
Des Weiteren kann eine sanfte Musik das Baby beruhigen. Im Handel gibt es zahlreiche Spieluhren, die für die richtige Atmosphäre sorgen.
Entspannt kann es auch durch kleine Lichter, die an die Decke geworfen werden, werden. Hier sollte man keine sich schnell bewegende Variante wählen.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist es, sich ausreichend Zeit zu nehmen. Wer das Wickeln zu einem gestressten Ritual für Zwischendurch macht, darf sich nicht wundern, dass der Nachwuchs wenig erfreut sein wird, wenn es wieder mal soweit ist.
Das Baby spürt ganz genau, ob man ruhig an die Sache herangeht. Diese Ruhe, die man ausstrahlt, wirkt sich auch entspannend auf das Kleine aus.
Das Gefühl lässt sich durch Streicheleinheiten und kleine Krabbelspiele zwischendurch verstärken. Die Hände sollten möglichst warm sein.
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