Augenoperationen - Arten, Anwendungsgebiete und Ablauf
Als Augentherapie bezeichnet man die Behandlung von einem oder von beiden erkrankten Augen. Dabei gibt es verschiedene Arten von Behandlungen. Bei bestimmten Erkrankungen kann eine Augenoperation erforderlich sein. Dazu gehören zum Beispiel Operationen an der Hornhaut oder der Netzhaut. Unterschiedliche Verfahren kommen dabei zur Anwendung. Informieren Sie sich über Arten, Anwendungsgebiete und Ablauf von Augenoperationen.
Augentherapie - Ziel und Zweck
Ziel und Zweck einer Augentherapie ist die Behandlung von erkrankten oder beeinträchtigten Augen. Dabei kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten in Betracht, wie:
- Beratung
- eine mögliche Überweisung an andere medizinische Fachgebiete
- der Einsatz von Medikamenten
- die Durchführung eines operativen Eingriffs
Welche Augentherapie angewendet wird, hängt von der Art und der Ursache der Augenerkrankung ab. Es gibt zahlreiche Erkrankungen des Auges, die eine Augentherapie nötig werden lassen.
Arten von Augenerkrankungen
Grauer und Grüner Star
Zu den wichtigsten Augenerkrankungen gehören unter anderem der Graue Star (Katarakt), bei dem es sich um eine altersbedingte Trübung der Augenlinse handelt, wodurch es zu einer Abnahme der Sehkraft kommt. Ebenso problematisch ist der Grüne Star, den man auch als Glaukom bezeichnet und bei dem es zur einer Erhöhung des Augeninnendrucks kommt, wodurch Schädigungen des Sehnervs (Nervus opticus) und der Netzhaut entstehen, was sogar eine Erblindung zur Folge haben kann.
Weitere typische Augenprobleme sind:
- Kurzsichtigkeit, bei der man Objekte aus der Ferne nur undeutlich erkennen kann
- Weitsichtigkeit, bei der man Objekte aus der Nähe nur unscharf wahrnehmen kann
- die Hornhautverkrümmung, bei der es, aufgrund von fehlerhafter Brechung des Lichtes in die Hornhaut, zu unscharfem Sehen kommt.
Diabetes als Ursache
Auch durch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), kann es zu behandlungsbedürftigen Augenhintergrundveränderungen kommen. In diesem Fall erfolgt im frühen Stadium eine medikamentöse Augentherapie, während im fortgeschrittenen Stadium ein operativer Eingriff vorgenommen wird. In manchen Fällen machen auch äußere Einwirkungen, wie zum Beispiel das Eindringen eines Fremdkörpers in ein Auge, eine Behandlung erforderlich.
Wann ist eine Augentherapie ungeeignet?
Bei manchen Augenerkrankungen ist eine Therapie mit Medikamenten nicht möglich. Dazu gehören Linsentrübungen wie der Graue Star, die dann operativ behandelt werden. Da es unterschiedliche Erkrankungen oder Beeinträchtigungen der Augen gibt, kommen verschiedene Möglichkeiten für eine Augentherapie in Betracht.
Augentherapie bei Grauem Star
So wird bei einem Grauen Star (Katarakt) stets eine Operation durchgeführt, da dies die einzig Erfolg versprechende Therapiemöglichkeit ist. Während früher bei einer Grauen Star-Operation intrakapsuläre Methoden angewandt wurden, bei der die ganze Linse inklusive ihrer Umhüllung entfernt wurde, wendet man heutzutage vor allem extrakapsuläre Methoden an, bei denen lediglich die vordere Linsenkapsel entfernt wird, was zu einem geringeren Risiko von Komplikationen führt.
Dabei kommt modernste Lasertechnologie zur Anwendung. Nach dem Entfernen der Linse wird dann eine Kunstlinse in das Auge eingesetzt.
Augentherapie bei Grünem Star
Bei einer Behandlung des Grünen Stars steht die Senkung des Augeninnendrucks im Vordergrund. Dafür können unterschiedliche Therapien zur Anwendung kommen:
- Augentropfen
- eine Laserbehandlung
- eine Operation
Laserbehandlung und Filtrationsoperation
Bei einer Laserbehandlung gibt man etwa 80 bis 100 Laserschüsse in den Bereich des Kammerwinkels ab, um dadurch den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern. Eine weitere Option ist der Laserbeschuss des Zillarepithels, um durch eine Verödung die Produktion des Kammerwassers zu drosseln.
Bei einer Filtrationsoperation wird ein künstlicher Abfluss für das Kammerwasser geschaffen.
Augentherapie bei Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit
Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit werden in der Regel durch das Verordnen einer Brille oder von Kontaktlinsen behandelt.
Aber auch eine Lasertherapie kann zum Einsatz kommen. Dabei wird die Hornhaut des Auges mit einem Laser bearbeitet. Eine solche Lasertherapie nimmt nur einige Minuten in Anspruch, ist aber nicht frei von Risiken.
Augentherapie bei Fremdkörpern im Auge
Bei Fremdkörpern, die in das Auge eingedrungen sind, kann unter Umständen eine Behandlung mit einem kleinen Spezialbohrer erforderlich sein, mit dem der Fremdkörper aus dem Auge entfernt wird. Danach erhält der Patient einen Augenverband und eine antibiotische Salbe.
Augenoperationen nehmen einen Großteil der Augentherapien ein - im Folgenden gehen wir näher darauf ein...
Augenoperationen - Merkmale und Funktion
Reichen eine konservative Therapie oder Sehhilfen zur Behandlung eines Augenleidens nicht aus, muss meist eine Operation durchgeführt werden. Nicht selten ist eine Augenoperation sogar die letzte Möglichkeit, die Erkrankung erfolgreich zu behandeln oder zumindest zu lindern.
Anwendungsgebiete von Augenoperationen
Augenoperationen werden in unterschiedlichen Situationen sowie bei verschiedenen Erkrankungen durchgeführt, so etwa
- bei Fehlsichtigkeiten
- bei Bewegungsstörungen
- bei Fehlstellungen
- bei Grauem Star
- bei Grünem Star
- beim Engwinkelglaukom
- bei getrübter Hornhaut (Hornhauttransplantation)
- bei einer Netzhautablösung
- bei diabetischer Retinopathie
- bei einer Makuladegeneration
- bei Schielen
- bei starken Augenschmerzen
- bei Augenzittern
Die häufigsten Augenoperationen erfolgen bei Grauem Star
Waren in früheren Zeiten Augenoperationen sehr kompliziert und schmerzhaft, verlaufen sie heute dagegen meist schmerzfrei und relativ risikoarm. Die meisten Eingriffe am Auge werden bei einem Grauen Star (Katarakt) vorgenommen. So gibt es allein in Deutschland nach Angaben des BVA (Berufsverband der Augenärzte) jedes Jahr rund 600.000 Katarakt-Operationen.
Doch es werden noch weitere wichtige Eingriffe am Auge durchgeführt.
Operation bei Augenverletzungen
In den meisten Fällen lassen sich Augenverletzungen auf konservative Weise behandeln. Mitunter kann jedoch auch ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Zu den häufigsten Ursachen für Augenverletzungen zählen:
- Unfälle
- scharfe oder spitze Gegenstände
- Faustschläge
- Tierbisse
Dabei können sämtliche Anteile des Auges in Mitleidenschaft gezogen werden. Besonders betroffen von Augenverletzungen ist das Augenlid.
Während kleinere Verletzungen oftmals keiner speziellen Behandlung bedürfen, können bei umfangreicheren Schäden eine Lidnaht oder eine Lidoperation erforderlich sein.
Neben den Augenlidern kommt es aber auch zu Verletzungen:
- der Hornhaut
- der Bindehaut
- der Tränenkanäle
- des Augapfels
Lidnaht/Lidplastik
Muss eine Lidnaht durchgeführt werden, erhält der Patient zunächst eine lokale Betäubung. Für den Fall, dass Fremdkörper im Auge sind, müssen diese vor dem Vernähen entfernt werden.
Liegen umfangreichere Verletzungen vor, wird eine Lidplastik durchgeführt. Dabei kann es nötig sein, Gewebe zu entfernen und es durch Gewebe von anderen Körperstellen zu ersetzen.
Kosten von Augenoperationen
Bei medizinisch notwendigen Augenoperationen erfolgt die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Handelt es sich um refraktive Behandlungen, die dem Ausgleich von Fehlsichtigkeiten dienen, müssen die Kosten selbst getragen werden, besonders von gesetzlich versicherten Patienten - private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten in den meisten Fällen zumindest teilweise.
Ein refraktiver Eingriff beläuft sich auf 800 bis 2.500 Euro je Auge. Am Günstigsten sind dabei LASIk-Methode.
Unterschiedliche Augenoperationen
Augenoperationen werden aus unterschiedlichen Gründen und mit verschiedenen Verfahren vorgenommen. Zu den bekanntesten Eingriffen am Auge gehören:
- Katarakt-Augenoperationen
- Tränenwegsoperationen
- Glaukom-Augenoperationen
- Glaskörper- und Netzhautchirurgie
- Operationen am Augenlid
- Hornhautchirurgie
- Refraktive Chirurgie
- Augenmuskeloperation
Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Augenoperationen im Detail vor.
Katarakt-Augenoperationen: Operation am Grauen Star
Zu den häufigsten Augenoperationen zählt die Katarakt-Operation, die bei einem Grauen Star erfolgt. Bei einem Grauen Star kommt es zur Trübung der Augenlinse, was wiederum eine Verminderung der Sehschärfe zur Folge hat.
In diesem Fall tauscht man die natürliche Linse gegen eine Kunstlinse aus. Meistens wird der Eingriff ambulant durchgeführt.
In der Regel beginnt man mit dem schlechteren Auge. In einer zweiten Operation behandelt man dann das andere Auge. Hier gehen wir genauer auf die Katarakt-Augenoperation ein.
Glaukom-Augenoperationen: Operationen am Grünen Star
Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, zählt zu den gefährlichsten Augenkrankheiten. So kommt es dabei zu einem hohen Augeninnendruck, was wiederum eine Schädigung des Sehnervs zur Folge hat. Infolgedessen besteht die Gefahr einer Erblindung.
Zunächst behandelt man ein Glaukom auf konservative Weise durch die Gabe von Augentropfen, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Bei einem akuten Glaukom werden auch Tabletten verabreicht oder Infusionen vorgenommen.
Führt die konservative Therapie jedoch nicht zur Besserung der Beschwerden, muss eine Operation erfolgen. Dabei können verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen. Auf welche Methode letztlich zurückgegriffen wird, hängt von der Form und dem Ausmaß des Grünen Stars ab.
Laserbehandlung bei Grünem Star
Eine Option zur Behandlung von Grünem Star stellt die Argon-Laser-Trabekuloplastik (ALTP) dar. Bei diesem Verfahren lenkt man mithilfe eines Kontaktglases Laserstrahlen auf das Maschenwerk innerhalb des Kammerwinkels. Dadurch bilden sich Laserherde, was ein Zusammenziehen des Gewebes zur Folge hat.
Durch die vergrößerten Öffnungen kann das überflüssige Kammerwasser leichter abfließen. Ein Nachteil der Argon-Laser-Trabekuloplastik ist allerdings, dass sie nur bei 50 Prozent aller Patienten die erwünschte Wirkung erreicht. Außerdem hält der positive Effekt nur etwa zwei Jahre an.
Filtrierender Eingriff
Eine dauerhafte Senkung des Augeninnendrucks lässt sich mit einer filtrierenden Operation erreichen. Zu diesem Verfahren zählen
- die Trabekulektomie
- die Goniotrepanation sowie
- die so genannte Ventil-Operation.
Diese Methoden haben miteinander gemeinsam, dass dabei Teile der Lederhaut und der Regenbogenhaut entfernt werden. Auf diese Weise entsteht eine künstliche Abflussöffnung, durch die das Kammerwasser gelangen kann.
Um einen ungehinderten Ausfluss zu vermeiden, näht man Bindehaut über die betreffende Stelle, wodurch sich ein Filterkissen bildet. Bei einer Ventil-Operation setzt der Operateur zusätzlich ein Schlauchimplantat ein, welches den Abfluss des Kammerwassers ermöglicht.
Einschnitt des Kammerwinkels
Tritt ein Glaukom bereits im Kindesalter auf, erfolgt die Eröffnung des fehlentwickelten Maschenwerks am Kammerwinkel. Dabei trennt der Chirurg die Membran zwischen Vorderkammer und Abflusskanal auf.
Öffnung in der Regenbogenhaut
Im Falle eines Glaukomanfalls, bei dem eine Verlegung des Kammerwinkels besteht, wird eine operative Öffnung der Iris (Regenbogenhaut) vorgenommen. Durch das Schaffen einer künstlichen Öffnung gelangt das Kammerwasser wieder von der Hinterkammer zur Vorderkammer. Außerdem verflacht sich die aufgeblähte Regenbogenhaut, sodass sie nicht mehr den Kammerwinkel blockiert.
Die Öffnung in der Iris schafft der Operateur entweder durch eine Iridektomie oder mit einem Laser.
Zyklodestruktion
Führen die anderen Operationsmethoden nicht zum Erfolg, besteht die Möglichkeit einer Zyklodestruktion. Das heißt, dass ein Teil des Gewebes zerstört wird, welches das Kammerwasser produziert.
Dadurch, dass sich weniger Kammerwasser bildet, entsteht auch weniger Druck. Die Einschmelzung des Gewebes erfolgt entweder durch Vereisung oder mit einem Laser.
Viskokanalostomie
In seltenen Fällen kann auch eine Viskokanalostomie mit ausgeprägter Sklerektomie vorgenommen werden. Bei dieser Methode erweitert man den Abflusskanal für das Kammerwasser und dünnt die Lederhaut aus.
Risiken der Glaukom-Operation
Eine Glaukom-Operation ist nicht frei von Risiken. So besteht bei einer Laserbehandlung die Gefahr von dauerhaften Schädigungen des Sehvermögens durch die Laserstrahlen.
Mitunter kann sich der Augeninnendruck sogar noch weiter erhöhen. Mögliche Nebenwirkungen einer Operation sind Nachblutungen oder Infektionen. Gravierende Schäden am Auge treten jedoch nur äußerst selten auf.
Hornhautchirurgie: Operationen an der Hornhaut
Bei der Hornhaut handelt es sich um den vorderen Teil der Augapfelwand. Bei einigen Erkrankungen oder Verletzungen der Hornhaut kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Dazu gehören zum Beispiel
- Entzündungen
- Geschwüre oder
- Erbkrankheiten wie eine Hornhautdystrophie oder ein Keratokonus.
Doch auch zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie
- Stabsichtigkeit
- Weitsichtigkeit oder
- Kurzsichtigkeit,
die mit der Hornhaut zusammenhängen, werden Operationen durchgeführt.
Entfernung von Fremdkörpern
Mitunter ist es erforderlich, oberflächliche Fremdkörper operativ von der Hornhaut zu entfernen. So können die Fremdkörper Beschwerden wie Schmerzen oder Sehbeeinträchtigungen verursachen.
Zur Anwendung kommt dabei meist ein hakenförmiges Instrument. Nach der örtlichen Betäubung des betroffenen Auges hebelt der Augenarzt den Fremdkörper mit dem Instrument aus. In manchen Fällen kann auch der Einsatz eines feinen Bohrers erforderlich sein.
Behandlung von Hornhautverletzungen
Ein operativer Eingriff ist manchmal auch bei perforierenden Hornhautverletzungen notwendig, bei denen die Hornhaut durchtrennt wurde. Dabei vernäht der Operateur die Hornhaut mit einem feinen Faden.
Hornhautverpflanzung
In manchen Fällen kann die Hornhaut so schwer geschädigt sein, dass nur durch eine Hornhauttransplantation eine Besserung möglich ist. Das bedeutet, dass man die Hornhaut eines verstorbenen Spenders auf den Empfänger überträgt.
Im Rahmen der Transplantation entfernt man zunächst die geschädigte Hornhaut des Patienten. Anschließend fügt der Operateur die Hornhautscheibchen des Spenders ein, was man als perforierende Keratoplastik bezeichnet. Danach vernäht er die Scheibchen mit der restlichen Hornhaut.
Hornhautschnitt
Ein Hornhautschnitt kann erforderlich sein, um bei einer Augenoperation an andere Augenstrukturen zu gelangen. Dies geschieht vor allem bei einer Katarakt-Operation. Da die Einschnitte nur sehr klein sind und von selbst heilen, müssen sie zumeist nicht vernäht werden.
EDTA-Abrasio
Als EDTA-Abrasio bezeichnet man eine Spezialbehandlung der Hornhaut. Durchgeführt wird sie in erster Linie bei Kalkablagerungen. Diese können durch eine bandförmige Keratopathie hervorgerufen werden.
Bei dieser Methode schabt man zuerst die Oberfläche der Hornhaut ab. Anschließend werden Kalkablagerungen mit dem EDTA-Mittel gelöst.
Risiken bei einer Operation an der Hornhaut
Zu den Risiken bei einer Operation an der Hornhaut gehören vor allem
- Infektionen
- Trübungen sowie
- Beeinträchtigungen der Sehschärfe.
Refraktive Chirurgie am Auge
Zur Hornhautchirurgie zählt auch die Refraktive Chirurgie. Unter diesem Begriff fasst man unterschiedliche Verfahren zur operativen Behandlung von Fehlsichtigkeiten zusammen, bei denen zumeist ein Laser zum Einsatz kommt. Dazu gehören vor allem:
- PRK
- LASEK
- LASIK
Hier gehen wir gesondert auf die refraktive Chirurgie ein.
Netzhautchirurgie: Operationen an der Netzhaut
Unter der Netzhaut (Retina) versteht man die Zellschicht des Augeninneren. Sie liegt im Augenhintergrund. Zu ihren Aufgaben gehört die Aufnahme von Lichtstrahlen. Diese Lichtreize wandeln die Netzhautzellen in elektrische Impulse um, die dann ans Gehirn weitergeleitet und zu einem Bild zusammengefügt werden.
Daher ist eine intakte Netzhaut für das Sehen überaus wichtig. Kommt es zu Erkrankungen an der Netzhaut, wie einer Netzhautablösung, muss häufig eine Operation durchgeführt werden.
Eindellende Operation
Zu den häufigsten Gründen für eine Operation an der Netzhaut zählt die Netzhautablösung, die zur irreversiblen Erblindung führen kann. Verursacht wird eine Netzhautablösung zumeist durch Löcher, Risse oder Verletzungen in der Retina.
In den meisten Fällen erfolgt bei einer Netzhautablösung eine so genannte eindellende Operation. Das bedeutet, dass der Augapfel von außen eingedellt wird. Auf diese Weise legt sich die Netzhaut wieder an.
Dabei besteht die Möglichkeit, einen Schnürring um den Augapfel zu binden oder eine Plombe aufzunähen. Bei einigen Formen der Netzhautablösung muss auch der Glaskörper herausoperiert werden.
Laserkoagulation
Nicht selten erfolgt bei einer Netzhautablösung eine Laserkoagulation. Bei dieser Methode umgibt man Löcher an der äußeren Netzhaut mit Laserherden und wirkt damit einer Netzhautablösung entgegen.
Mit einem Laser lassen sich zudem unterschiedliche Augenerkrankungen wie
- eine Makuladegeneration
- eine diabetische Retinopathie oder
- ein Venenverschluss
behandeln. Während der Laserbehandlung nimmt der Patient vor einer Spaltlampe Platz. Außerdem setzt der Augenarzt eine spezielle Lupe, die man als Kontaktglas bezeichnet, auf das Auge. Dann werden gezielt Laserherde an der Netzhaut gesetzt.
Intravitreale Injektion
Ein weiteres Verfahren, das eigentlich nicht zur Netzhautchirurgie zählt, ist die intravitreale Injektion. Dabei werden bestimmte Wirkstoffe in den Glaskörperraum injiziert. Die Spritze verabreicht der Augenarzt unter Betäubung durch die Wand des Augapfels in den Glaskörper.
Zur Anwendung kommt die intravitreale Injektion bei
- einer Retinitis (Netzhautentzündung)
- diabetischer Retinopathie sowie
- einer feuchten Makuladegeneration.
Alternativ zur Spritze kann auch ein intravitreales Implantat eingesetzt werden.
Glaskörperchirurgie
Bei bestimmten Erkrankungen im Augeninneren ist es erforderlich, den Glaskörper herauszuoperieren. Augenärzte sprechen dann von einer Pars-plana-Vitrektomie (PPV). Um weiterhin Stabilität zu gewährleisten, füllt man den leeren Glaskörperraum ersatzweise mit einer Flüssigkeit, Gas oder Öl.
Glaskörper
Als Glaskörper wird die gelartige, transparente Masse im Augeninneren bezeichnet. Etwa zwei Drittel des Auges nimmt der Glaskörperraum ein. Seine Begrenzung erfolgt durch die Linse und ihren Aufhängeapparat sowie die Netzhaut.
Zusammengesetzt wird der Glaskörper fast vollständig aus Wasser. Dieses enthält bindende Stoffe wie Kollagen und Hyaluronsäure.
Gründe für eine Entfernung des Glaskörpers
Eine operative Entfernung des Glaskörpers kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Dazu gehören zum Beispiel
- dauerhafte Einblutungen in den Glaskörperraum
- störende Glaskörpertrübungen
- Fremdkörper
- Entzündungen wie eine Endophthalmitis oder
- Erkrankungen der Netzhaut wie eine Netzhautablösung.
Durchführung der Operation zur Entfernung des Glaskörpers
Vor der Entfernung des Glaskörpers verabreicht man dem Patienten entweder eine örtliche Retrobulbäranästhesie oder eine Vollnarkose. Dann nimmt der Operateur drei kleine Einstiche auf der Vorderseite des Augapfels vor, um die Operationsinstrumente einzuführen. Dazu gehören
- ein Saug-Schneidegerät
- eine Infusionskanüle sowie
- eine Lichtquelle.
Das Saug-Schneide-Gerät, auch Vitrektom genannt, dient dazu, den Glaskörper behutsam herauszuschneiden und abzusaugen. Durch die Kanüle leitet man eine Flüssiglösung ins Augeninnere, damit der normale Druck bestehen bleibt. In der Regel entfernt man den Glaskörper und mögliche Membranen vollständig.
Liegt eine Netzhauterkrankung vor, wird zusätzlich eine Laserbehandlung durchgeführt. Oftmals entfernt man bei einer Pars-plana-Vitrektomie auch die Augenlinse und tauscht sie gegen eine künstliche Linse aus.
Um den Hohlraum, der nach der Entfernung des Glaskörpers entsteht, wieder aufzufüllen, führt man eine spezielle Flüssigkeit ein. Bei einer Netzhautablösung kann aber auch Gas oder Silikonöl verwendet werden. Später tauscht man die Flüssigkeitslösung oder das Gas gegen körpereigene Flüssigkeit aus.
Zum Ende des Eingriffs vernäht der Augenarzt die Einstichlöcher und versieht das Auge mit einem Verband. Der Patient muss sich nach der Operation schonen und auf körperliche Anstrengungen verzichten.
Risiken der Glaskörperentfernung
Mögliche Komplikationen einer Glaskörperentfernung können Blutungen oder schwerwiegende Infektionen sein. Ebenso sind Verletzungen der Netzhaut oder anderer angrenzender Strukturen möglich.
Bei einer Füllung des Hohlraums mit Öl besteht die Gefahr, dass es zu erhöhtem Augendruck oder einer Eintrübung der Linse bzw. der Hornhaut kommt. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Erblindung.
Augapfeleröffnung
Geht eine Augenverletzung mit einer Eröffnung des Augapfels einher, ist ein größerer Eingriff unvermeidlich, bei dem noch vorhandene Fremdkörper entfernt werden. Danach erfolgt das Vernähen des Augapfels.
Sind die Verletzungen so stark ausgeprägt, dass sich das Auge nicht mehr erhalten lässt, kann auch eine sofortige Amputation erforderlich sein.
Komplikationen bei Operationen von Augenverletzungen
Bei Operationen von Augenverletzungen besteht die Gefahr, dass die Schäden durch den Eingriff noch verschlimmert werden. Die Risiken hängen jedoch von der Art der Operation und der Verletzung ab.
Als allgemeine Risiken gelten:
- Blutungen
- Nachblutungen
- Infektionen
Operationen am Augenlid
Operationen an den Augenlidern werden aus unterschiedlichen Gründen durchgeführt.
Häufige Indikationen sind:
- Verletzungen
- Hängelider
- Lidfehlstellungen
- Tumore
Aber auch im Rahmen von Schönheitsoperationen stellen Eingriffe am Augenlid keine Seltenheit dar.
Lidfehlstellungen
Zu den Fehlstellungen, die einen operativen Eingriff am Augenlid nötig machen können, gehören das Ektropium und das Entropium.
- Während bei einem Ektropium das Lid nach außen kippt,
- ist dies bei einem Entropium umgekehrt.
Verursacht werden die Lidfehlstellungen zumeist durch mechanische Einflüsse, die Erschlaffung des Gewebes oder Narbenbildung. Beide Fehlstellungen können negative Folgen für das Auge wie zum Beispiel unzureichenden Tränenabfluss zur Folge haben.
Im Rahmen einer Operation ist es jedoch möglich, die Fehlstellungen zu beseitigen. Zu diesem Zweck entfernt der Operateur> überschüssige Haut und strafft das Gewebe durch Verschieben und Vernähen.
Ptosis
Als Ptosis bezeichnet man ein hängendes Oberlid. Mögliche Ursachen für dieses Problem können eine Gewebeschwäche, Muskelschwäche oder Lähmung sein. Stört das herabhängende Lid, lässt es sich durch einen chirurgischen Eingriff anheben. Dazu entfernt man etwas Gewebe und verkürzt den Lidhebermuskel.
Hagelkorn
Von einem Hagelkorn ist die Rede, wenn eine verstopfte Liddrüse vorliegt. Bemerkbar macht sich das Hagelkorn durch eine meist schmerzlose Verdickung am betroffenen Augenlid. Im Rahmen einer Operation lässt es sich jedoch entfernen.
Nachdem der Patient eine lokale Betäubung erhalten hat, schneidet der Operateur die Innenseite des Augenlids auf und kratzt das Hagelkorn mit einem speziellen Löffel aus. Außerdem entfernt er die Kapsel des Hagelkorns.
Schönheitsoperationen am Auge
Operative Eingriffe am Augenlid werden oftmals im Rahmen von Schönheitsoperationen vorgenommen, um die Augenregion ästhetischer zu gestalten. So entfernt man zum Beispiel bei einem Schlupflid oder bei Tränensäcken überschüssige Haut und Fettgewebe.
Ein weiterer häufiger Grund für ästhetische Augenlidoperationen ist die Glättung von Falten. Im Unterschied zu medizinisch notwendigen Operationen werden die Kosten für eine Schönheitsoperation von den Krankenkassen allerdings nicht übernommen.
Risiken bei Operationen an den Augenlidern
Allgemeine Risiken bei einer Operation an den Augenlidern sind:
- Schwellungen
- Blutungen
- Blutergüsse
- Wundheilungsstörungen
- Infektionen
- überschießende Narbenbildung
Auch Nervenschädigungen sind im Bereich des Möglichen.
Augenmuskeloperationen
Unter Schielen (Strabismus) versteht man eine Augenmuskelgleichgewichtsstörung. Diese führt zu einer ausgeprägten Fehlstellung der Augen zueinander. Das heißt, dass die Bewegungen des rechten und des linken Auges asymmetrisch sind.
Bemerkbar macht sich dies durch ein beschränktes räumliches Sehvermögen und das Sehen von Doppelbildern.
Besonders betroffen vom Schielen sind Kinder, bei denen es meist angeboren ist. Bei erwachsenen Menschen kann eine Lähmung der Augenmuskeln Schielen hervorrufen. Mit einer Schieloperation ist es jedoch möglich, das Sehvermögen zu verbessern und Folgeschäden zu verhindern. Bei Kindern sollte die Operation bis zum 6. Lebensjahr erfolgen.
Durchführung einer Schieloperation
In den meisten Fällen wird vor einer Schieloperation eine Vollnarkose verabreicht. Im Rahmen des Eingriffs verändert man die Stellung des Augapfels, um das Sehen von Doppelbildern und die ästhetischen Abweichungen zu beenden. Dazu werden Korrekturen an den äußeren Augenmuskeln vorgenommen.
Erster Schritt der Schieloperation ist das Anlegen eines Zugangs zur Augenhöhle bzw. zur Augapfelaußenseite. Zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen den Augenmuskeln stehen dem Operateur verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. So lässt sich der Zug der Muskeln durch
- Verlagerung
- Faltung oder
- partielles Herausschneiden
verstärken.
Eine weitere Option stellt die Fadenoperation dar. Das heißt, dass der Operateur einen Teil des Muskels straff an den Augenmuskeln annäht. Ein zusätzlicher Eingriff am anderen Auge ist nur selten nötig.
Zum Ende der Schieloperation vernäht der Chirurg die Bindehaut und verabreicht dem Patienten entzündungshemmende und antibiotische Augentropfen. Außerdem legt er einen Verband an.
Komplikationen bei einer Schieloperation
Zu den größten Risiken bei einer Schieloperation gehören
- Verletzungen des Augapfels oder der angrenzenden Strukturen
- Blutungen und
- Infektionen.
Mitunter werden durch eine fehlerhafte Korrektur auch weiterhin Doppelbilder gesehen.
Tränenwegsoperationen
Besteht eine Verengung oder Verstopfung der ableitenden Tränenwege, sprechen Augenärzte von einer Tränenwegsstenose. Diese kann Entzündungen oder ein Überlaufen des Auges zur Folge haben.
Aus diesem Grund wird oft eine Operation durchgeführt, um die Verstopfung der Tränenwege zu beseitigen.
Durchführung der Tränenwegsoperation
Ziel einer Tränenwegsoperation ist es, wieder einen normalen Abfluss von der Augenoberfläche zur Nasenhöhle zu ermöglichen. Dazu stehen dem Operateur mehrere Optionen zur Verfügung. Der Patient erhält vor dem Eingriff eine Vollnarkose.
Bei Kindern reicht es meist schon aus, eine Tränenwegsspülung vorzunehmen. Dabei wird ein kleiner Schlauch aus Silikon über die Tränenpünktchen eingeführt und an der Nasenhöhle befestigt. Der Schlauch verhindert eine Verstopfung oder ein Verwachsen des Tränenwegs.
In den meisten Fällen lässt sich eine Tränenwegsstenose minimal-invasiv mit einem Endoskop beseitigen. Dieses dünne Instrument schiebt der Operateur über die Tränenpünktchen ein.
Da das Endoskop mit einem Monitor verbunden ist, kann der Arzt via Bildschirm feststellen, wo sich die Engstelle genau befindet. Zumeist erfolgt das Aufbohren der Verengung mit einem feinen Instrument. Aber auch eine Eröffnung mithilfe eines Lasers ist möglich.
Im Anschluss an die Operation legt man einen kleinen Tränenwegsschlauch ein. Mitunter ist auch eine offene Tränenwegsoperation notwendig, wie zum Beispiel bei einer Entzündung des Tränensacks. Bei dieser Methode nimmt man einen Hautschnitt am Augenwinkel in Nasennähe vor und eröffnet den Tränensack.
Danach bohrt der Chirurg den Knochen bis zur Nasenhöhle auf und schafft damit eine künstliche Öffnung. Die Ränder von Nasenhöhlenschleimhaut und Tränensackschleimhaut näht man am Knochenfenster zusammen.
Zum Schluss verschließt der Operateur den äußeren Schnitt wieder und schiebt einen Schlauch und eine Nasentamponade ein.
Risiken der Tränenwegsoperation
Zu den möglichen Nachwirkungen einer Tränenwegsoperation gehören vor allem:
- Blutungen
- Schwellungen
- Blutergüsse
- Entzündungen
Schäden am Augapfel oder an den Augenlidern kommen nur selten vor.
Entfernung eines Augentumors
Gutartige oder bösartige Tumore können auch in der Augenregion entstehen. Zu den wichtigsten Augentumoren zählen
- das semimaligne Basaliom
- das maligne Malinom
- das bösartige Retinoblastinom
- das gutartige Hämangiom
- das bösartige Karzinom und
- das Sarkom.
Darüber hinaus können sich Metastasen (Tochtergeschwülste) aus anderen Körperregionen in der Augenhöhle oder an der Aderhaut ansiedeln.
Durchführung der Tumorentfernung am Auge
Ob und auf welche Weise ein Augentumor operativ entfernt wird, richtet sich nach dessen Position und Ausmaß. Wichtig ist, dass man bei der Operation auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe achtet.
Handelt es sich um Geschwülste an der Bindehaut oder den Augenlidern, schneidet man diese heraus und schickt sie zur histologischen Untersuchung an ein Labor. Nach der vollständigen Entfernung der Geschwulst vernäht man die betroffene Stelle wieder.
Bei einigen Tumoren, die an der Netzhaut oder der Aderhaut auftreten, kann die Entfernung des gesamten Augapfels erforderlich sein. So ist ein Herausschneiden aus diesen Bereichen nur selten möglich.
Komplikationen bei Tumorentfernung am Auge
Nach einer operativen Entfernung des Tumors besteht das Risiko von:
- Blutungen
- Blutergüssen
- Wundheilungsstörungen
- Infektionen
- überschießenden Narben
Müssen der Augapfel oder der Sehnerv entfernt werden, ist Blindheit die Folge. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich später erneut ein Tumor bildet.
Operationen an der Bindehaut
Von der Bindehaut werden der vordere Augapfel und die Innenseiten der Augenlider überzogen. Das Häutchen, welches mit Tränenflüssigkeit befeuchtet wird, ist für das Gleiten der Augenlider und des Augapfels zuständig.
Bei bestimmten Erkrankungen kann ein operativer Eingriff an der Bindehaut erforderlich sein. So zum Beispiel bei
- Verletzungen
- Verklebungen
- Fremdkörpern oder
- Tumoren.
Eine weitere Indikation stellt das so genannte Flügelfell (Pterygium) dar. Dabei handelt es sich um eine gutartige Gewebewucherung, die am Hornhautrand an der Nasenseite auftritt. Wächst das Pterygium über die Hornhaut, besteht das Risiko einer Sehverschlechterung.
Pterygium-Operation
Im Rahmen einer Pterygium-Operation schneidet der Operateur das überschüssige Gewebe heraus und trennt es behutsam von der Hornhaut ab. Um die dabei entstandene offene Stelle abzudecken, greift er auf ein freies Bindehaut-Transplantat zurück. Nach der Operation kann das Flügelfell allerdings erneut auftreten.
Auch gut- oder bösartige Tumore der Bindehaut entfernt man auf diese Weise. Dabei ist es jedoch wichtig, für einen gewissen Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe zu sorgen. So dürfen keine Tumorreste am Auge zurückbleiben.
Symblepharonlösung
Bei einem Symblepharon verwächst die Bindehaut des Augapfels mit der Bindehaut des Augenlids. Ursache dafür sind u.a. Verätzungen der Augen oder Erkrankungen wie ein Erythema exsudativum multiforme oder eine schwere Bindehautentzündung.
Da der Augapfel und das Augenlid zusammenkleben, ist die Beweglichkeit des Auges beeinträchtigt. Um das Symblepharon zu lösen, trennt der Augenarzt die zusammengewachsenen Stellen mit einem Glasstäbchen oder einem Skalpell auf. Damit es nicht erneut zu einem Zusammenkleben kommt, kann auch Schleimhaut verpflanzt werden.
Entfernung von Fremdkörpern
Nicht selten ist die Bindehaut von störenden Fremdkörpern betroffen. Diese können pflanzlicher Natur oder aus Metall sein. Bemerkbar machen sich Fremdkörper in der Bindehaut durch ein Fremdkörpergefühl und Schmerzen.
Zum Entfernen von Fremdkörpern benutzt der Augenarzt ein Wattestäbchen oder ein spezielles Hebelinstrument. Dazu ist es oftmals erforderlich, das obere Augenlid umzuklappen.
Bindehautnaht
Kommt es zu Schnitt- oder Rissverletzungen an der Bindehaut, ist es möglich, dass das Gewebe nicht wieder richtig zusammenwächst. Außerdem besteht die Gefahr von Infektionen. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei solchen Verletzungen die Bindehaut mit einer Naht zu versehen.
Nach dem Vernähen dauert es etwa eine Woche, bis die Fäden wieder vom Augenarzt entfernt werden. Manchmal lösen sie sich aber auch von selbst auf.
Risiken bei einer Operation an der Bindehaut
Die Risiken bei einer Operation an der Bindehaut hängen vom Ausmaß und dem Behandlungsverfahren ab. Als allgemeine Risiken gelten:
- Blutungen
- Nachblutungen
- Infektionen
- Verklebungen der Bindehaut
Augenentfernung (Enukleation)
Unter einer Augenentfernung oder Enukleation (Ausschälung) versteht man die totale Entfernung eines Auges. Dieses kann durch eine Augenprothese (künstliches Auge) ersetzt werden, was aus kosmetischen Gründen erfolgt.
Gründe für eine Entfernung des Auges
Eine Enukleation erfolgt nur bei schwerwiegenden Schäden am Auge. In solchen Fällen wäre die Erhaltung des Auges von größerem Nachteil als seine Entfernung.
- Mögliche Gründe für eine Augenentfernung können ein schmerzhaftes Neovaskularisationsglaukom, das durch Blutgefäßverschlüsse entsteht, oder schwere Verletzungen des Auges sein.
- In manchen Fällen droht durch die Schäden an einem Auge auch das andere Auge zu erblinden wie beispielsweise bei einer sympathischen Ophthalmie. Durch die Amputation des geschädigten Auges lässt sich eine Schädigung des anderen Auges meist vermeiden.
- Ein weiterer Grund für eine Enukleation ist das Entstehen eines bösartigen Tumors im Auge. Bei solchen malignen Tumoren kommt es häufig zur Bildung von Metastasen (Tochtergeschwülsten). Zu den häufigsten Augentumoren gehört das maligne Melanom, das oft unter der Bindehaut, der Regenbogenhaut oder der Aderhaut entsteht.
Vor der Operation zur Augenentfernung
Im Vorfeld der Operation erfolgen verschiedene Augenuntersuchungen wie
- Sehtests
- eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) oder
- eine Computertomographie (CT),
um abzuklären, ob das Auge nicht doch erhalten bleiben kann. Damit es während des Eingriffs nicht zu Blutungen kommt, ist es ratsam, blutgerinnungshemmende Medikamente wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS) abzusetzen.
Durchführung der Enukleation
Vor der Augenentfernung erhält der Patient eine Vollnarkose. In manchen Fällen genügt auch eine lokale Betäubung. Im Rahmen einer Enukleation entfernt der Operateur den Augapfel, während die benachbarten Strukturen größtenteils erhalten bleiben.
Erster Schritt des Eingriffs ist das Abtrennen der Bindehaut vom Hornhautrand. Außerdem durchtrennt man den Sehnerv und die Augenmuskeln. Anschließend zieht der Chirurg den Augapfel aus der Augenhöhle heraus.
Den Hohlraum, der dadurch entsteht, füllt man mit Materialien wie körpereigenem Gewebe oder künstlichen Stoffen. Außerdem vernäht der Operateur die Muskelstümpfe in der Augenhöhle sowie die Bindehaut.
Eine andere Methode ist die Exenteration. Dabei entfernt man sämtliche Weichteile einschließlich des Augapfels aus der Augenhöhle. Dieses Verfahren kommt vor allem bei Tumoren in der Augenhöhle zur Anwendung.
Eine weitere Variante ist die Eviszeration, bei der lediglich das Innere des Augapfels herausoperiert wird.
Im Anschluss an die Augenentfernung erfolgen das Auftragen einer antibiotischen Augensalbe und das Anlegen eines Druckverbands. Nach der Operation werden regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt.
Eventuelle Komplikationen bei der Augenentfernung
Zu den häufigsten Nachwirkungen einer Augenentfernung gehören
- Schmerzen
- Blutergüsse
- Nachblutungen und
- Entzündungen.
Bei der Verwendung von Kunststoff als Füllmaterial besteht die Gefahr einer Abstoßungsreaktion.
Augenprothese nach Augenentfernung
Schon einige Tage nach der Augenentfernung ist es möglich, eine vorläufige Augenprothese einzusetzen. Nach einigen Monaten erhält der Patient dann ein Kunststoff- oder Glasauge.
Risiken einer Augenoperation
Risiken bei Augenoperationen lassen sich schwer verallgemeinern, da es so viele unterschiedliche Arten und Anwendungsgebiete gibt. Mögliche Gefahren oder Nebenwirkungen sind beispielsweise
- eine verminderte Nacht-Sehschärfe
- eine verstärkte Blendungsempfindlichkeit
- eine generelle verminderte Sehschärfe
- ein verringertes Kontrastsehen
- Infektionen
- eine Netzhautablösung sowie
- ein zystoides Makulaödem.
Bei diesen Operationsfolgen ist eine Nachbehandlung notwendig. Um die Risiken möglichst gering zu halten, sollte man einige Woche vor dem Eingriff keine Kontaktlinsen mehr tragen; nach der Operation müssen meistens spezielle Augentropfen angewandt werden.
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