Bandagen - Bei welchen Verletzungen können sie helfen?
Bandagen bezeichnet man auch als Stütz- oder Schutzverbände. Diese werden um ein bestimmtes Körperteil gewickelt, um es vor Schmutz zu schützen. Des Weiteren gibt es Stützbandagen, die ein verletztes Gelenk stabilisieren sollen. Informieren Sie sich über die Einsatzgebiete von Bandagen und lesen Sie, wie diese richtig angebracht werden.
Bandagen - Ziel und Zweck
Ziel und Zweck von Bandagen, die man auch als Schutz- oder Stützverbände bezeichnet, ist vor allem der Schutz von bestimmten Körperteilen vor Verletzungen.
Der Begriff "Bandage" stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt soviel wie "Vereinigung" oder "Verbindung". Benutzt wurden Bandagen schon in der Antike. So verwendeten die alten Römer Bandagen aus Leder für ihre Faustkämpfe, die allerdings auch das Verletzungsrisiko des Gegners erhöhen sollten.
Bandagen beim Boxen und Co.
Auch heute noch werden in zahlreichen Kampfsportarten wie z.B. dem Boxen Hand- oder Fußbandage verwendet. Auf diese Weise sollen die Gelenke und Knochen der Kampfsportler vor Knochenabsplitterungen, Brüchen oder Verstauchungen geschützt werden.
Durch die Anwendung einer Stützbandage kann ein Gelenk vor Überanspruchung geschützt werden. Besonders häufig kommen Bandagen im Sport zum Einsatz, um Knochen und Gelenke bis zu einem gewissen Grad zu schützen.
Des Weiteren können Bandagen der Rehabilitation nach einer Verletzung oder zur Therapie dienen. So bewirken sie durch Kompression eine Verbesserung der Durchblutung und einen rascheren Heilungsprozess nach Blutergüssen (Hämatomen) oder Bänderrissen. Daher können Bandagen auch ärztlich verordnet werden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Unterstützung einer manuellen Lymphdrainage. Dabei wird nach der Behandlung eine Kompressionsbandage angelegt, um die Wirkung der Lymphdrainage zu verstärken.
Bandagen beim Pferdesport
Auch im Pferdesport kommen Bandagen zum Einsatz, um die Fesselgelenke und Röhrbeine der Pferde zu schützen.
Wirkung von Bandagen
Wird eine Bandage fachgerecht angebracht, wirkt sie durch den gezielten Druck schmerzlindernd, entlastend und stützend auf die betroffene Körperstelle. Darüber hinaus kommt es zu einem Massageeffekt, der die Durchblutung und somit die Heilung fördert.
Die Wirkung von Bandagen beruht auf Kompression und Förderung der Durchblutung. Dadurch wird nach Bänderrissen oder Blutergüssen der Heilungsprozess beschleunigt.
Darüber hinaus lässt sich durch das Anlegen einer Bandage auch eine manuelle Lymphdrainage unterstützen. Zu diesem Zweck legt man eine Kompressionsbandage an, die die Wirkung der Drainage verstärkt.
Außerdem verhindern elastische Bandagen das Einnehmen einer Schonhaltung, wodurch einem beschleunigtem Abbau von
- Muskeln,
- Bindegewebe,
- Gelenkknorpeln und
- Knochen
entgegen gewirkt wird. Aus diesem Grund sind sie auch zur vorbeugenden Anwendung zu empfehlen.
Arten von Bandagen
Bandagen gibt es in allen denkbaren Größen, Formen und Farben. Darüber hinaus eignen sie sich für jede Körperregion, die eine Stütze benötigt, da sie sehr elastisch sind. So finden sie Anwendung zur Unterstützung der:
Materialien von Bandagen
Zu den verwendeten Materialien zur Herstellung einer Bandage gehören vor allem:
- Mull
- Trikotschlauch
- Keramik
- Flanell
Das Anlegen einer Bandage - Worauf ist beim Bandagieren zu achten?
Beim richtigen Bandagieren kommt es vor allem auch auf die entsprechende Körperstelle an.
Bandagen am Knöchel - Den Knöchel richtig bandagieren
Hat man sich den Fuß verstaut oder gezerrt, kann man mithilfe einer Bandage für eine Entlastung sorgen. Man wählt am besten eine Bandage mit einer Breite von etwa sieben Zentimeter - bei Kindern sind drei Zentimeter ausreichend.
Man legt die aufgerollte Bandage am Zehenanfang an und wickelt sie dann bis zum Fußballen und Knöchel. Das Überlappen der Lagen sollte auf maximal eineinhalb Zentimeter beschränkt sein.
Die Bandage sollte auf der Knöchelaußenseite hochgeführt werden und diesen zweimal umwickeln. Dann wickelt man sie auf der Knöchelinnenseite wieder zur Fußwölbung hinunter und zum Knöchel wieder hoch.
Nachdem man den Knöchel das letzte mal umwickelt hat, wird die Bandage mithilfe von medizinischem Klebeband befestigt. Der Knöchel sollte auf diese Weise ausreichend Halt erhalten.
Bandagen am Handgelenk - Das Handgelenk richtig bandagieren
Beim Bandageiren des Handgelenks sollte man jeden Finger einzeln umwickeln und die Bandage dann einmal um die Handfläche führen. Von dort wickelt man sie um den Daumen und führt sie dann mehrere Male um das Handgelenk.
Der Arm sollte vom Handgelenk bis zum Ellbogen bandagiert werden; dabei ist darauf zu achten, mit jeder neuen Lage die vorherige Schicht um etwa 50 Prozent zu überlagern. Am Ellbogen wird die Bandage mit Klebeband fixiert.
Bandagen am Kniegelenk - Das Knie richtig bandagieren
Zum Bandagieren des Knies sollte man sich hinsetzen und den Fuß gerade ausstrecken. Auf dem Gelenk wird mit dem Verbinden begonnen; dann führt man die Bandage nach unten und die vorherigen Schichten jeweils bis zur Hälfte.
Nun wickelt man den Verband mehrmals über bis über das Kniegelenk. Am Ende fixiert man es mit Klebeband. Zuletzt sollte das Knie bewegt werden - bei zu losem oder festen Sitz muss die Bandage erneut angelegt werden.
Bandagen fürs Sprunggelenk
Für einige Körperbereiche gibt es auch speziell geformte Bandagen, die man nicht umwickelt, sondern anzieht. Dies wäre beispielsweise beim Sprunggelenk der Fall. In der Regel findet man hier Bandagen in unterschiedlichen Größen aus flexiblem Material.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken von Bandagen
Wird eine Bandage fachgerecht und richtig angelegt, kommt es normalerweise nicht zu Nebenwirkungen oder Komplikationen.
Bandagen weder zu fest noch zu locker binden
Man sollte aber darauf achten, dass die Bandage nicht zu fest um das betroffene Körperteil gewickelt wird, denn bei einer zu festen Umwicklung kann es zu einer starken Beeinträchtigung der Blutzufuhr kommen, was zu gesundheitlichen Folgeschäden führt.
Im Reitsport wiederum ist es wichtig, dass die Bandage nicht zu locker um die Körperstelle des Pferdes gebunden wird, da dies sonst zu einem Verletzungsrisiko für Pferd und Reiter führen würde.
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