Beweggründe, Durchführung, Nachsorge und Risiken: Informationen zum Thema Bauchstraffung

Als Bauchstraffung oder Bauchdeckenstraffung bezeichnet man eine spezielle Schönheitsoperation. Dabei wird überschüssiges Haut- und Fettgewebe entfernt, um die Bauchdecke zu straffen. Oftmals ist eine Bauchstraffung die letzte Möglichkeit, überschüssige Haut am Bauch zu verlieren. Um bei einer Bauchstraffung ein perfektes Ergebnis zu erreichen, ist jedoch auch die richtige Nachsorge wichtig.

Von Claudia Haut

Gründe für eine Bauchstraffung

Überschüssige Haut nach einer starken Gewichtsreduktion ist für die Betroffenen oftmals ein starkes psychisches Problem:

Die übrig gebliebene Haut fühlt sich an wie eine leere Hülle. Teilweise kann diese bis zu den Beinen herunterhängen. Auch durch gezielte sportliche Übungen kann diese überschüssige Haut nicht gestrafft werden. Die einzige Möglichkeit ist dann eine Bauchstraffung, besser gesagt eine Bauchdeckenstraffung.

Bauchstraffung nach einer Schwangerschaft

Besonders Frauen, die in der Schwangerschaft viel zugenommen haben und/oder Frauen, die ein schwaches Bindegewebe haben, bemerken nach der Geburt des Kindes eine schlaffe Haut am Bauch. Bei einigen Frauen wird die Haut am Bauch nur nicht mehr so straff wie vor der Schwangerschaft, bei anderen Frauen hingegen hängt die schlaffe Haut sehr stark nach unten.

Mit Sport kann man viel dazu beitragen, dass die Haut wieder straff wird und der Körper auch nach mehreren Schwangerschaften wieder ästhetisch aussieht. Bei starkem Hautüberschuss hilft jedoch auch regelmäßiger Sport nicht, um eine perfekte Figur zu erreichen.

Ziel und Zweck einer Bauchstraffung

Ziel und Zweck einer Bauchstraffung, die auch als Bauchdeckenstraffung oder Abdominoplastik bezeichnet wird, ist die operative Entfernung von überschüssiger Haut im Bauchbereich und die Straffung der Bauchdecke.

Allerdings wird sie nicht zur Reduzierung von Fett vorgenommen. Daher sollte das Fett bereits vor der Bauchstraffung reduziert werden. Es ist aber möglich, den Eingriff durch eine Fettabsaugung zu ergänzen.

Fühlt sich der Betroffene durch die herunterhängenden Hautlappen oder den Hängebauch unwohl und in seiner Lebensqualität beeinträchtigt, ist die Durchführung einer Bauchstraffung durchaus sinnvoll. Allerdings kann der operative Eingriff nicht ausreichende Bewegung sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung ersetzen.

Die Vorbereitung auf eine Bauchstraffung

Vor der Durchführung einer Bauchdeckenstraffung findet zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt statt, der zudem eine genaue Untersuchung des Bauchraums vornimmt. Danach werden die geeignete Vorgehensweise und Schnittführung für den operativen Eingriff geplant.

Im Vorfeld der Operation muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Patient in einer guten gesundheitlichen Verfassung ist und nicht unter Übergewicht leidet, denn bei Fettleibigkeit kann die Bauchstraffung nicht durchgeführt werden. Es ist also ratsam, in der Zeit vor der Operation für eine Abnahme von Gewicht zu sorgen.

Vor und nach dem Eingriff sollte der Patient nicht rauchen, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen. Auch bestimmte Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Cumarine müssen vor der Operation abgesetzt werden.

Durchführung der Bauchstraffung

Durchgeführt wird die Bauchstraffung ambulant. Im Normalfall nutzt das Ärzteteam dazu eine Vollnarkose, da nur so eine vollständige Entspannung der Bauchmuskulatur gewährleistet kann. Handelt es sich hingegen um eine kleinere Unterbauchstraffung, kann der Eingriff auch unter örtlicher Betäubung im Dämmerschlaf erfolgen.

Die Bauchstraffung bzw. Bauchdeckenstraffung ist eine Schönheitsoperation, die von vielen Kliniken angeboten wird. Der operative Eingriff dauert etwa zwei bis drei Stunden. Nach der Bauchdeckenstraffung muss der Patient weitere zwei bis drei Tage unter Beobachtung in der Klinik bleiben.

Vor dem Schnitt werden die überschüssigen Haut- und Fettareale vom behandelnden Arzt abgemessen und eingezeichnet. Bei den Hautschnitten wird darauf geachtet, dass es später nur zu unauffälligen Narben kommt.

Während der Operation werden die überschüssigen Hautlappen gemeinsam mit dem Fettgewebe, das sich darunter befindet, entfernt.

  • Frauenbauch wird vor Schönheitsoperation mit Stift gekennzeichnet

    © Benko Zsolt - www.fotolia.de

  • Schlanke Frau misst Bauchumfang, hält Daumen hoch

    © KeeT - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme weiblicher Bauch mit Cellulite, Fettgewebe

    © id.microstock - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Frauen kneift sich in den nackten Bauch

    © Matthias Haas - www.fotolia.de

Schnitttechniken

  • Dazu wird ein wellenförmiger Schnitt (W-Schnitt) vorgenommen. Dieser beginnt über der Schamhaargrenze und verläuft an den Beckenknochen bis zu deren Ende.

  • Ein zweiter Hautschnitt erfolgt um den Bauchnabel, damit dieser von der Bauchhaut abgelöst werden kann. Dieser geöffnete Bauchlappen wird bis zum Rippenbogen angehoben.

  • Falls nötig, kann auch die erschlaffte Bauchmuskulatur gestrafft werden. Anschließend klappt der Chirurg den vorher gelösten Bauchlappen wieder nach unten und strafft ihn.

Drainage und Verband

Danach werden die offenen Wundränder mit exakten Nähten verschlossen und der Bauchnabel erhält durch einen Schnitt eine neue Position. Letzter Schritt der Operation ist das Anlegen von kleinen Drainageröhrchen. Über diese können Blut und überschüssige Gewebeflüssigkeiten nach außen abgeleitet werden.

Nach etwa ein bis zwei Tagen werden die Schläuche wieder entfernt. Zuletzt erfolgt das Anlegen eines Kompressionsverbandes.

Mögliche Komplikationen einer Bauchstraffung

Wie bei jeder Operation kann es auch bei einer Bauchstraffung zu Komplikationen kommen. Dies können sein:

Mögliche Beschwerden nach einer Bauchstraffung

Jeder operative Eingriff birgt natürlich auch Risiken und Nebenwirkungen. Besonders bei Rauchern besteht die Gefahr einer Wundheilungsstörung.

Unabhängig vom Rauchen können Probleme mit der Vollnarkose auftreten, Nachblutungen, Durchblutungsstörungen am Bauch, Thrombosen usw.

In den Tagen nach der Bauchstraffung haben die Patienten oft ein unangenehmes Spannungsgefühl am Bauch, das auf die gestraffte Haut zurückzuführen ist. Auch blaue Flecken können sich dann bilden, die jedoch nach einigen Tagen von selbst wieder verschwinden.

Natürlich sind auch Schmerzen im Bauchbereich keine Seltenheit. Gegen die Schmerzen können jedoch Medikamente verordnet werden.

Viele Patienten nehmen in der ersten Zeit beim Gehen eine Schonhaltung ein, da die aufrechte Haltung noch mehr Schmerzen bereitet. Der Oberkörper sollte in den Tagen nach der Operation nicht komplett durchgestreckt werden.

Die richtige Nachsorge nach der Bauchstraffung

Bis der Patient wieder richtig fit ist, vergehen mehrere Wochen. Vor allem in der ersten Zeit muss auf Sport verzichtet werden, da sonst die Nähte reißen könnten.

Einige Wochen lang muss der Patient um den Bauch ein Mieder tragen, so dass das Gewebe gestützt wird und alles verheilen kann. Solange der Patient noch nicht aufstehen oder richtig gehen kann, erhält er Thrombosestrümpfe, um eine Thrombose zu vermeiden. Zusätzlich wird jeden Tag ein Medikament gespritzt, das das Blut verdünnt. Die Gefahr einer Embolie wird somit vermindert.

Etwa gut eine Woche nach der Bauchstraffung entfernt der Schönheitschirurg die Fäden. Dies ist jedoch in der Regel nicht schmerzhaft. Teilweise verordnet der Arzt dann Salben, um die Wundheilung zu fördern.

Auch regelmäßig nach dem Fädenziehen untersucht der operierende Arzt die Wunde des Patienten. Der Arzt kann so feststellen, ob die Wundheilung einwandfrei verläuft und die Operation das gewünschte Ergebnis gebracht hat. Zudem handelt es sich bei einer Bauchstraffung um eine relativ große Operation, so dass hier die Nachsorge umfangreicher ist als bei einem kleinen Eingriff.

  • Nach dem Eingriff ist es wichtig, schwere körperliche Anstrengungen und sportliche Aktivitäten für ein bis zwei Monate zu vermeiden. Außerdem ist es ratsam, den Oberkörper nicht zu sehr zu strecken oder zu beugen.

  • Dagegen sind Spaziergänge an der frischen Luft gut für den Heilungsverlauf und vermindern das Risiko von Thrombosen. Darüber hinaus sind nach dem Eingriff regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen erforderlich.