Brillen - Funktion, Arten und Tipps zur Auswahl
Brille ist nicht gleich Brille, das weiß jeder, der den Gang zum Augenarzt und/oder Optiker schon einmal hinter sich hat. Nicht nur, dass berücksichtigt werden muss, ob der Patient kurz- oder weitsichtig ist und dann eine entsprechende Einstärkenbrille, entweder als Fern- oder Lesebrille, verschrieben bekommt - es ist auch zu bedenken, dass er manchmal mit einer Brille zwei Formen der Fehlsichtigkeit zu korrigieren hat. Informieren Sie sich über Funktion und Arten von Brillen und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Brillen - Merkmale und Funktion
Unter einer Brille versteht man ein optisches Hilfsmittel, das in erster Linie dazu dient, eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Daneben werden Brillen auch als Modeaccessoire getragen; in dem Fall weisen die Gläser keine Stärke auf. Und schließlich finden sich Sonnenbrillen mit verdunkelten Gläsern, die einen UV-Schutz bieten.
In der Regel ist bei Brillen jedoch an die erst genannte Variante zu denken. Brillen sind jedoch nicht alle gleich, sondern ziemlich verschieden. Vor allem bei der Art und der Qualität der Gläser gibt es erhebliche Unterschiede. Bei den Gläserarten wird zwischen
- Monofokal,
- Bifokal und
- Multifokal
unterschieden.
Genereller Aufbau von Brillen
Eine Brille besteht aus mehreren Teilen. Es gibt ein Gestell sowie zwei Gläser. Mit der Brücke liegt die Brille auf der Nase; zudem gibt es zwei Bügel, die man hinter den Ohren anlegt.
Zu den typischen Gestellmaterialien zählen
- Metall
- Kunststoff und
- Holz.
In Sachen Form und Farbe findet sich für jeden Geschmack das passende Modell. Die Gläser können aus Kunststoff sowie Glas bestehen und weitere Besonderheiten aufweisen, auf die im weiteren Verlauf dieses Artikels eingehen.
Brillen für Damen und Herren
Häufig bieten Hersteller ein separates Brillensortiment für Damen und Herren an. Auch wenn es stilmäßig meist in eine ähnliche Richtung geht, da "unisex" auch in diesem Modebereich eine zunehmend wichtige Rolle spielt, so sind die Herrenmodelle beispielsweise oftmals breiter, und auch farblich gibt es Unterschiede.
Designer-Brillen
Mittlerweile stellen Brillen wichtige Modeaccessoires dar. Es gibt immer wieder neue Trends, und so kommt es, dass auch immer mehr junge Menschen die Brille als It-Peace für sich entdecken.
So kommt es, dass es auch immer mehr Modedesigner gibt, die eine Brillenkollektion auf den Markt bringen. Diese Brillen fallen deutlich hochpreisiger aus; dies gilt ebenso für Modelle von angesehenen Sportmarken.
Designerbrillen im Outlet
Wenn man sich, vor allem online, etwas umsieht, wird man jedoch auf einige Outlets stoßen, die hochpreisige Brillen zu bezahlbaren Preisen anbieten. Hier findet man zwar nicht das neueste Modell der aktuellen Saison, doch andererseits stellt die Brille zumindest für die meisten Menschen auch kein Accessoire dar, welches man jedes Jahr erneuert.
Vorzüge einer Brille gegenüber anderer Sehhilfen
Trotz Kontaktlinsen und Augenlaseroperationen ist die Brille nach wie vor ein Dauerbrenner. So hat sie, obwohl sie optisch auffällig ist, verschiedene Vorteile. Trockene Augen und Fremdkörpergefühle wie bei Kontaktlinsen oder Risiken und Nebenwirkungen wie bei einer Laserbehandlung sind durch das Tragen einer Brille nicht zu befürchten. Preisgünstiger als eine Operation ist eine Brille obendrein.
Die Brille als Modeaccessoire, z.B. als Vintage Brille
Doch apropos Optik: war die Brille lange Zeit ein eher ungern gesehenes Accessoire, fällt sie mittlerweile immer häufiger auf - und das gewollt. Dabei sind besonders große Gläser in filigranen Gestellen beliebt; doch auch breitere Rahmen bleiben weiterhin Programm.
Generell lässt sich sagen, dass Brillen in der heutigen Zeit durchaus einen wichtigen Platz in der Modewelt haben; und kombiniert man sie passend zum Stil, ist auch alles erlaubt, was gefällt. So können sie etwa einen Großteil des Gesichts bedecken und sind mal besonders kantig, dann wieder rund im angesagten Preppy-Look.
Gleichzeitig finden sich auch abgespeckte Varianten der nerdigen Brille. Oft erinnern nur noch Details an ihre historischen Vorbilder - wie die leicht nach oben außen zulaufende Form.
Der Trend geht jedoch zunehmend zu Vintage Brillen, die an frühere Zeiten erinnern. Passend zum Modestil geben sie einem Look häufig erst das gewisse Etwas.
XXL-Formen als Sonnenschutz
Brillen im XXL-Format, die aktuelle Vintage Looks noch einmal in eine völlig andere Dimension katapultieren, finden sich vor allem im Bereich des Sonnenschutzes. Ob klassischer Pilotenstyle, rundum rund oder angesagt eckig - einige Designer intepretieren die Trends noch einmal völlig neu.
Arten von Brillen
Es gibt unterschiedliche Brillen, die sich in ihrem Aufbau und Nutzen unterscheiden. Im Folgenden geben wir einen Überblick.
Monofokalbrillen
Bei der Monofokalbrille handelt es sich um die herkömmliche Brille zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit (Myopie) oder Weitsichtigkeit (Hyperopie). Mit Monofokalbrillen kann immer nur eine Fehlsichtigkeit behoben werden, also entweder eine Kurzsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit.
Obwohl die Gläser, die dazu verwendet werden, als einfach gelten, gibt es Unterschiede bei der Verarbeitung sowie beim Material. Außerdem werden die meisten Monofokalgläser durch Schutzbehandlungen oder Verspiegelungen veredelt.
Bifokalbrillen
Technisch aufwändiger als Monofokalbrillen sind Bifokalbrillen, die auch als Zweistärkengläser bezeichnet werden. Unter Bifokal versteht man "zwei Brennpunkte". So ist es mit Bifokalgläsern möglich, sowohl im nahen Bereich als auch im fernen Bereich scharf zu sehen.
Ein typisches Erkennungsmerkmal von Zweistärkengläsern ist die Trennlinie, die zwischen den beiden Linsen verläuft. Erfunden wurde die Bifokalbrille übrigens von Benjamin Franklin (1706-1790), der 1770 das so genannte Franklinglas konstruierte. Bifokalbrillen eignen sich für Menschen, die nicht nur unter Kurzsichtigkeit leiden, sondern auch unter Altersweitsichtigkeit (Presbyopie).
Allerdings haben Bifokalbrillengläser auch ihre Nachteile. Da der optische Nah- und Fernbereich klar voneinander getrennt sind, führt diese Trennungslinie bei vielen Brillenträgern zu Problemen. So kommt es zu einer plötzlichen Verschiebung der Sichtobjekte beim Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht. Im Gegensatz zur immer populärer werdenden Gleitsichtbrille hat die Bifokalbrille keinen stufenlosen Übergang zwischen nah- und Fernsichtbereich, der Wechsel erfolgt abrupt.
Multifokalbrille
Das wohl bekannteste Beispiel für den Träger einer Gleitsichtbrille ist jemand, der sein Leben lang kurzsichtig war und sich als Senior zusätzlich mit einer Altersweitsichtigkeit plagen muss. In den seltensten Fällen gleichen sich beide Arten der Fehlsichtigkeit gegenseitig aus - viel öfter passiert es, dass der betreffende nun sowohl kurz- als auch weitsichtig ist.
Da man im Alltag aber nicht ständig mit zwei Brillen hantieren möchte, bieten sich hier so genannte Gleitsichtbrillen an. Sieht man durch den oberen Teil des Brillenglases, kann man weit Entferntes scharf sehen; im unteren Teil lässt sich der Nahbereich scharf stellen, also beispielsweise das Lesen.
Der Übergang zwischen dem Nah- und Fernsichtbereich folgt jedoch keiner scharf umrissenen Abgrenzung, sondern erfolgt stufenlos, also gleitend, woher sich der Name der Brille ableitet. An das Tragen einer Gleitsichtbrille muss man sich allerdings langsam gewöhnen - manche Menschen kommen damit eher schlecht zurecht.
Brillen mit Kunststoffgläsern
Brillengläser sind keineswegs immer aus echtem Glas. So kommen häufig auch Kunststoffgläser zum Einsatz, die den Vorteil haben, leichter und stabiler zu sein. Aus diesem Grund eignen sie sich besonders gut für Sportbrillen oder für Kinderbrillen.
Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass Kunststoffbrillen anfälliger für Kratzer sind. Außerdem lassen sich Glas-Brillengläser deutlich dünner bei starken Fehlsichtigkeiten herstellen als Kunststoffgläser. Aus diesem Grund greifen Menschen, die unter starker Kurzsichtigkeit leiden, oftmals lieber auf Glasbrillen zurück, da diese dezenter wirken.
Spezialbrillen
Zusätzlich gibt es Brillen mit speziellen Gläsern, die den Träger in einem bestimmten Kontext vor unangenehmen Effekten schützen soll.
Die Sonnenbrille
Zu den bekanntesten zählt die Sonnenbrille, deren getönte Gläser einen Teil des UV-Lichts herausfiltern. Auf diese Weise wird eine Blendung des Auges verringert. Gleichzeitig schützt man es vor schädlicher ultravioletter Strahlung.
Die Prismenbrille
Um Schielen zu korrigieren, kommt eine Prismenbrille zum Einsatz. Dazu arbeitet man in die Brillengläser ein Prisma ein, durch das die Lichtstrahlen abgelenkt werden. So fügen sich Doppelbilder wieder zu einem einzelnen Bild zusammen.
Spezialbrillen für den Beruf
Eher für das professionelle Umfeld sind Spezialbrillen wie etwa die Bildschirmarbeitsplatzbrille oder die Rasterbrille gemacht. Erstere kommt immer dann zum Einsatz, wenn jemand an einem Bildschirmarbeitsplatz mit seiner normalen Brille nicht ausreichend versorgt ist und schnell ermüdet, Kopfschmerzen oder trockene Augen bekommt.
Dies ist vermehrt der Fall, wenn der Patient privat eine Gleitsichtbrille oder eine Zwei- bzw. Dreistärkenbrille (Bi- bzw. Trifokalbrille) trägt. Dies liegt darin begründet, dass der Lesebereich bei einer herkömmlichen Gleitsichtbrille auf eine Distanz von etwa 30 bis 45 Zentimetern zum Text ausgelegt ist - dies ist der übliche Abstand von einem Buch oder einer Zeitung zum Auge. Ein Computerbildschirm ist jedoch weiter entfernt platziert - in der Regel 60 bis 80 Zentimeter vom Auge.
Zudem müssen Träger einer herkömmlichen Gleitsicht- oder Bi- bzw. Trifokalbrille den Kopf in den Nacken legen, um durch den unteren Sichtbereich die Bildschirmdarstellung erkennen zu können. Eine Überstreckung der Halswirbelsäule mit entsprechenden Verspannungen ist die Folge.
Bildschirmarbeitsplatzbrille
Hat man alle äußeren Faktoren, wie beispielsweise einen ungünstigen Winkel des Fensters zum Bildschirm, eliminiert, kann die Bildschirmarbeitsplatzbrille maßgeblich zur Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz beitragen. So zeichnet sich die Bildschirmarbeitsplatzbrille nicht nur durch Gläser aus, die auf den erweiterten Nahbereich abgestimmt sind, sondern berücksichtigt auch andere büroübliche Parameter, wie auf dem Schreibtisch befindliche Unterlagen, die Computertastatur oder das Telefondisplay.
All dies muss mit der Bildschirmarbeitsplatzbrille klar erkennbar sein, weshalb man ihre Gläser auch als "Nahkomfortgläser" bezeichnet. Um störende Reflexionen zu vermeiden, sollten Bildschirmarbeitsplatzbrillen überdies entspiegelt sein.
Rasterbrille
Die Rasterbrille wiederum ist nicht primär dazu ausgelegt, Fehlsichtigkeit auszugleichen, da sie keine optische Korrekturwirkung besitzt. Anstelle von Gläsern besitzt sie schwarze Plastikscheiben mit durchbrochener Gitternetzstruktur, weshalb man sie auch als Loch- oder Gitterbrille bezeichnet. Zwar kann sich dank der Begrenzung des Einstrahlungswinkels manchenfalls ein schärferes Bild für den Patienten ergeben, doch dient sie diese Sehschärfenverbesserung eher der Differenzialdiagnostik und weist einen eher experimentellen Charakter auf.
Befürworter der Rasterbrille sind allerdings überzeugt, dass sich durch ihr Tragen bestehende Fehlsichtigkeiten gewissermaßen wegtrainieren lassen - selbst auf Augenerkrankungen wie Grünen oder Grauen Star soll sich das Tragen einer Rasterbrille positiv auswirken. Einen wissenschaftlichen Nachweis hierfür gibt es jedoch nicht. Zudem sei selbst bei einer Verbesserung der Sehschärfe durch die Rasterbrille kaum praktischer Nutzen gegeben, da diese das Gesichtsfeld im Alltag stark einschränkt.
3D-Brillen
3D-Brillen wird man in erster Linie aus dem Kino kennen. Sie dient dem Sichtbarmachen der räumlichen Tiefenwirkung.
Für die Projektion von 3D-Filmen braucht das Gehirn zwei Bilder - je eins für das linke und rechte Auge, um einen räumlichen Eindruck zu erzeugen. Diese Bilder müssen aus verschiedenen Positionen aufgenommen werden.
Getrennt je Auge, aber dennoch gleichzeitig, müssen diese Bilder im Hirn ankommen, um ausgewertet und zu einem räumlichen Eindruck werden zu können. Durch die 3D-Brille erfolgt die benötigte Filterung.
Tipps zur Auswahl - Worauf ist beim Brillenkauf zu achten?
Das Angebot an Brillen ist unüberschaubar groß. Dies macht die Auswahl alles andere als leicht, zumal auch nicht jeder Trend in Sachen Brillengestell für jede Gesichtsform passend ist.
Welche Brillenform für welche Gesichtsform?
Genau wie bei Haarschnitten sowie beim Make-up gibt es auch in Sachen Brillen Varianten, die eine bestimmte Gesichtsform besonders gut bzw. weniger gut unterstreichen.
Welche Brille für ein eckiges Gesicht?
Eckige Gesichter machen in der Regel einen markanten Eindruck. Ovale oder kreisförmige Gläser machen hier die beste Figur. Zu den beliebtesten Modellen zählen hierbei Pilotenbrillen oder Gestelle im Cat-Eye-Stil.
Welche Brille für ein rundes Gesicht?
Einem runden Gesicht stehen rechteckige Formen am besten, da diese etwas Kontur verleihen. Zudem wird das Gesicht optisch gestreckt, wodurch es schmaler wirkt. Schmal sollten auch die Rahmen der Modelle ausfallen.
Welche Brille für ein herzförmiges Gesicht?
Herzförmige Gesichter weisen ein schmales Kinn, ausgeprägte Wangenknochen und eine breite Stirn auf. Besonders schmeichelhaft sind Brillen mit runden oder ovalen Gläsern. Weichere Konturen erhält man mit zarten Brillenfassungen.
Welche Brille für ein ovales Gesicht?
Bei ovalen Gesichtern weisen die Wangen eine stärkere Ausprägung auf. Generell ist ein ovales Gesicht sehr harmonisch, sodass Menschen mit dieser Gesichtsform nahezu jede Brillenfassung tragen können. Sie sollte lediglich weder zu groß noch zu klein ausfallen.
Brillen online anprobieren
Wer sich nicht sicher ist, ob er ein passendes Modell gefunden hat, findet mittlerweile online bei vielen Anbietern die Möglichkeit, die Brille virtuell anzuprobieren. Dazu lädt man entweder ein Foto hoch oder macht mit der Kamera im Handy oder Notebook ein Foto; anschließend wird die Brille auf dem Gesicht abgebildet. Ganz klassisch erweist sich natürlich immer noch der Gang zum Optiker als empfehlenswert - hier gibt es die fachliche Beratung gratis dazu.
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