Operationsmethoden der Schlupfwarzenkorrektur - Bestehen Chancen auf Kostenübernahme?
Von Schlupfwarzen spricht man, wenn die Brustwarzen nach innen gezogen sind. Als Schlupfwarzenkorrektur bezeichnet man einen chirurgischen Eingriff an den Brüsten. Dabei werden nach innen gerichtete Brustwarzen korrigiert. Nicht immer beteiligen sich jedoch auch die Krankenkassen an den Kosten.
Schlupfwarzen
Schlupfwarzen, die auch Hohlwarzen genannt werden, sind eine Laune der Natur, die vor allem bei Frauen vorkommt. Bei dieser zumeist angeborenen Fehlbildung richten sich die Brustwarzen nach innen, anstatt nach außen.
Durch die Schlupfwarzen kann es bei einer Frau zu einer verminderten Stillfähigkeit kommen. Darüber hinaus wirkt sich die Fehlbildung, die meistens von einem genetischen Defekt verursacht wird, häufig negativ auf die Psyche aus.
Ziel und Zweck einer Schlupfwarzenkorrektur ist die Veränderung von nach innen gerichteten Brustwarzen. Dazu wird ein chirurgischer Eingriff durchgeführt.
- Solange die Milchgänge intakt sind, kann die Frau stillen.
- Sobald sie durchtrennt sind, ist das Stillen eines Babys nicht mehr möglich.
Frauen im gebärfähigen Alter, die ihr Kind stillen möchten, entscheiden sich daher meist für die Operationsmethode, bei der die Milchgänge erhalten bleiben, oder arbeiten mit der alternativen Vakuummethode.
Vorbereitung
Für die Durchführung einer Schlupfwarzenkorrektur ist es ratsam, sich an einen Facharzt für Plastische Chirurgie zu wenden, der über genügend Erfahrung auf diesem Gebiet verfügt. In einem ausführlichen Beratungsgespräch klärt der Arzt die Patientin über den Operationsverlauf, die möglichen Methoden und eventuelle Risiken auf. Ein missglückter Eingriff kann nämlich unter Umständen die Stillfähigkeit beeinträchtigen.
Da dies jedoch auch bei Schlupfwarzen der Fall sein kann und konservative Behandlungsmethoden nicht immer ansprechen, sind dennoch viele Frauen zu einer operativen Schlupfwarzenkorrektur bereit.
Damit es während der Operation nicht zu unnötigen Komplikationen kommt, sind einige Vorsorgemaßnahmen erforderlich:
Dazu gehören vor allem der Verzicht auf Nikotin, Alkohol und blutverdünnende Medikamente wie z.B. Aspirin.
Erfolgt die Schlupfwarzenkorrektur unter Vollnarkose, darf am Tag des Eingriffs vorher nichts gegessen werden. In der Regel wird die Operation jedoch ambulant ausgeführt, sodass zumeist nur eine lokale Betäubung erforderlich ist.
Ablauf einer Schlupfwarzenkorrektur
Für die Korrektur der Schlupfwarzen gibt es zwei Operationsmöglichkeiten.
Erste Operationsmethode mit Erhaltung der Stillfähigkeit
Die erste Variante gilt als schonender und wird bei jungen Frauen durchgeführt, die noch Kinder bekommen wollen. Die Operation der Schlupfwarzen mit Erhaltung der Milchgänge erfolgt in der Regel in örtlicher Betäubung, gegebenenfalls mit Dämmerschlaf. Im Bereich des Warzenhofes setzt der Schönheitschirurg den Schnitt an. Dann werden die Bindegewebsfasern, die für die Schlupfwarzen verantwortlich sind, teilweise von der Brustdrüse gelöst, wodurch die Brustwarzen nach außen treten können. Dabei wird das Gewebe jedoch nicht von der Brustdrüse getrennt, so dass eine spätere Stillfähigkeit erhalten bleibt.
Dazu nimmt der Chirurg mehrere Hautschnitte entlang des Warzenhofs vor. Nachdem die Position der Brustwarze verändert wurde, näht der Arzt den Hautschnitt wieder zu und legt einen sterilen Verband an. Meist werden Fäden verwendet, die vom Körper abgebaut werden und nicht gezogen werden müssen.
In der Regel dauert die Schlupfwarzenkorrektur etwa eine Stunde. Nur wenn sich keine Komplikationen ergeben, können die Milchgänge auch erhalten bleiben. Nach wenigen Stunden kann die Patientin die Klinik wieder verlassen. Ein stationärer Aufenthalt ist in der Regel nicht notwendig.
Zweite Operationsmethode
Die zweite Methode ist radikaler, aber auch wirkungsvoller. Dabei wird eine Durchtrennung der Milchgänge vorgenommen, die für die nach innen gerichteten Warzen verantwortlich sein können. Im Verlauf der Operation werden die Milchgänge und Bindegewebsfasern unmittelbar am Warzenhof durchtrennt. Danach ist es oftmals notwendig, die Brust mit Hautgewebe zu unterfüttern.
Im Anschluss an die Operation erhält die Patientin einen speziellen Wundverband.
Nachsorge
Nach dem Eingriff ist es wichtig, dass sich die Patientin einige Tage lang schont und für mehrere Wochen auf Sport oder andere anstrengende körperliche Aktivitäten verzichtet. Auch von Sonnenbädern oder Solariumsbesuchen sollte man für einige Zeit absehen.
Ergebnis und Risiken
In den Tagen nach dem Eingriff ist die operierte Brust meist leicht geschwollen. Die Narben sind bei den meisten Frauen kaum zu sehen und die Schlupfwarzenkorrektur ist von dauerhaftem Ergebnis.
Normalerweise kann bei der Operationsmethode mit Erhaltung der Milchgänge gestillt werden. Dies kann jedoch leider nicht garantiert werden.
Häufige Nachwirkungen einer Schlupfwarzenkorrektur sind:
- Rötungen
- Schwellungen
- Blutergüsse
- leichte Schmerzen
Diese Beschwerden sind aber nur vorübergehend.
In manchen Fällen kommt es auch zu:
- Nachblutungen
- Infektionen
- sichtbaren Narben
- Asymmetrien der Brustwarzen
Die Kosten einer Schlupfwarzenkorrektur
Der Eingriff erfolgt meist ambulant unter örtlicher Betäubung. Es können Kosten von 900 Euro bis zu 2.000 Euro entstehen, abhängig davon, ob nur eine Brust oder beide operiert werden, welche Narkoseform gewählt wird, ob Komplikationen zu erwarten sind usw.
Möglichkeiten einer finanziellen Beteiligung der Krankenkasse
Normalerweise stellt eine Schlupfwarzenkorrektur keine Indikation für die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen dar. In einigen Fällen beteiligen sich die Krankenkassen jedoch bei einer Frau daran, wenn sie ohne die Operation nicht stillen könnte. In diesem Fall muss jedoch eine Operationsmethode zur Korrektur gewählt werden, bei der die Stillgänge erhalten bleiben.
Letztlich ist die Kostenübernahme einer Schlupfwarzenoperation eine Einzelfallentscheidung der zuständigen Krankenkasse. Meist muss die Patientin diverse Unterlagen wie Atteste und Untersuchungsergebnisse einreichen, die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen begutachtet werden. Teilweise ist auch eine Untersuchung durch einen Arzt der Krankenkasse notwendig.
Sieht die Krankenkasse eine medizinische Notwendigkeit, so kann sie in Einzelfällen die gesamten Kosten oder auch zumindest einen Teil der Kosten übernehmen. Wer über eine derartige Operation nachdenkt, sollte daher einfach mal bei der zuständigen Krankenkasse anrufen und nachfragen.
Sofern es sich jedoch um eine rein ästhetische Operation handelt, ist mit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse in der Regel nicht zu rechnen. Die Schönheitskliniken bieten in diesen Fällen jedoch Kredite an, mit denen die Kosten finanziert werden können.