Suchtberatung - Anwendung, Ablauf und Behandlung

Als Suchtberatung oder Drogenberatung wird ein Teilbereich der Klinischen Psychologie, der Sozialpädagogik und der Medizin bezeichnet. Die Beratung ist ein Hilfsangebot für Süchtige, Suchtgefährdete und Familienangehörige.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Suchtberatung, die auch als Drogenberatung bezeichnet wird, ist es, Suchtkranken oder Suchtgefährdeten eine Hilfestellung zu geben, die es ihnen ermöglichen soll, wieder in die Gesellschaft zurückzukehren. Auch Angehörigen von Suchtkranken soll geholfen werden.

Betroffene Menschen erhalten zudem Informationen über Drogen und die damit verbundenen Gefahren.

Drogenberatungsstellen

Vorgenommen wird eine Sucht- oder Drogenberatung in einer Drogenberatungsstelle. Dort bekommen Suchtkranke Hilfestellungen und Strukturen, die es ihnen ermöglichen sollen, wieder eigenverantwortlich und unabhängig zu leben.

Zu den Arbeitsbereichen der Drogenberatungsstellen, die aufgrund der entstehenden Drogenszene in der Bundesrepublik Deutschland ab Ende der 60er Jahre geschaffen wurden, gehören:

  • Hilfe im Einzelfall
  • Prävention
  • Zusammenarbeit mit den Angehörigen eines Suchtkranken

Bei einer niederschwelligen Drogenberatung soll hingegen vor allem der Verelendung des Drogensüchtigen entgegengewirkt werden. Außerdem soll ein Drogenkonsum möglichst ohne zusätzliche Gesundheitsrisiken wie AIDS (HIV) oder Hepatitis B und C ermöglicht werden.

Anwendungsgebiete

Sucht ist ein zunehmendes gesellschaftliches Problem, von dem alle Bevölkerungsschichten betroffen sind. Süchtigmachende Stoffe beeinflussen sowohl Geist als auch Körper.

Eine Sucht entsteht durch:

Kommt es zu einer Sucht, ist in den meisten Fällen eine Therapie notwendig, um sich wieder von der Sucht zu befreien. Eine Suchtberatung hilft dem Betroffenen dabei, wieder ein drogenfreies Leben zu führen und in die Gesellschaft zurückzukehren.

Hilfsangebote einer Suchtberatungsstelle

Fasst ein Suchtkranker den Entschluss, sich von seiner Sucht zu befreien, kann er eine Drogenberatungsstelle aufsuchen, um Hilfe zu erhalten. Zu den Hilfsangeboten einer Drogenberatung gehören:

  • die Stabilisierung der Lebenssituation
  • eine Grundsicherung der Existenz des Kranken
  • therapeutische Gespräche
  • Beratungen bei der Suche nach anderen Lebensmöglichkeiten

Zudem wird der Süchtige motiviert, eine Entgiftung und eine Therapie durchzuführen.

Auch für die Zeit nach der Entziehungstherapie bestehen Nachsorgeangebote, damit der Betroffene wieder in ein normales Leben eingegliedert werden kann. Ebenso können die Angehörigen des Süchtigen einbezogen werden.

  • Weiterhin kann eine Drogenberatungsstelle stationäre Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlungen vermitteln.
  • Ebenso werden Ersatzstofftherapien mit Methadon, Polimidon oder Buprenorphin und psychosoziale Begleitungen für die Zeit der Therapie vermittelt.
Alkoholprobleme zur Behandlung in der Suchtberatung
In der Sucht- und Drogenberatungsstelle sollen besonders die Betroffenen Halt und Unterstützung in ihrer schwierigen Situation erhalten

Niederschwellige Suchtberatung

Neben der abstinenzorientierten Drogenberatung bestehen auch niederschwellige Angebote, bei denen man versucht, die Situation des Drogenabhängigen zu verbessern, zum Beispiel durch:

Prävention

Ein weiteres wichtiges Angebot der Suchtberatung ist die Prävention, bei der durch Informationen über die gravierenden Folgen einer Drogensucht aufgeklärt wird.