Ziele, Anwendungsgebiete und Durchführung des Sonderegger-Konzepts
Beim Sonderegger-Konzept handelt es sich um eine Form der Ergotherapie. Dabei werden Bewegungen des Patienten vom Therapeuten durchgeführt.
Das Sonderegger-Konzept, auch Therapie nach Sonderegger oder therapeutisches Führen nach Sonderegger genannt, zählt zu den Ergotherapien und dient zur Behandlung von Menschen, die unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Auf diese Weise lässt sich die Koordination des Patienten verbessern.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommt das Sonderegger-Konzept
- bei erwachsenen Menschen, bei denen neurologische Erkrankungen bestehen oder
- bei Kindern, die unter Wahrnehmungsstörungen oder mehrfachen Körperbehinderungen leiden.
Ebenso wie das Affolter-Konzept ist auch das Sonderegger-Konzept eine geführte Interaktionstherapie. So kommt es oftmals durch
- Spüren
- Bewegen
- Erkennen und
- Berühren
zu Lernprozessen. Wichtig ist dazu jedoch eine intakte Wahrnehmung, die dem Menschen die Beurteilung von Resultaten und das Finden von Lösungen für ein erfolgreiches Handeln ermöglicht.
Ziel und Zweck des Sonderegger-Konzepts
Mithilfe des Sonderegger-Konzepts, welches von dem Schweizer Hans Sonderegger entwickelt wurde, ist es möglich, das alltägliche Leben des Patienten zu verbessern. Dabei kann es sich um Vorgänge wie die Pflege des Körpers oder das Zubereiten des Essens handeln.
Eine zentrale Rolle dabei spielt dabei das Vermitteln von taktil-kinästhetischen Spürinformationen. So kann der Patient sein Alltagsleben besser bewältigen, was seinen unmittelbaren Bedürfnissen entspricht.
- Durch das Sonderegger-Konzept wird der Patient in die Lage versetzt, seinen Körper in seiner Umgebung wieder besser wahrzunehmen.
So haben Menschen mit einer gestörten Wahrnehmung oft erhebliche Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen, weil sie sich ungeschickt verhalten oder bestimmte Abläufe nicht erkennen können. Außerdem herrschen bei ihnen oftmals Konzentrationsprobleme und Ideenlosigkeit vor, was wiederum rasch zu Frustration und Entmutigung führt.
Durch therapeutisch geführte Tätigkeiten lernt der Patient jedoch den Umgang mit seiner Umwelt, über die er eindeutige Informationen sammelt, was sich wiederum positiv auf sein Alltagsleben auswirkt. Dabei orientiert sich das Sonderegger-Konzept an sinnvollen Tätigkeiten des täglichen Lebens.
Durchführung
Ein typisches Merkmal des Sonderegger-Konzepts ist, dass die Bewegungen des Patienten von dessen Therapeuten ausgeführt werden.
- Durch das gezielte Ausüben verschiedener Körperbewegungen ist es möglich, eine Verbesserung der Koordination des Patienten bei gestörten Sinneswahrnehmungen zu erreichen.
- Nicht selten entsteht zudem beim Patienten die Motivation, selbst eine solche Bewegung durchzuführen. Auf diese Weise lässt sich die Wahrnehmung des Patienten gezielt fördern.
- Während der Behandlung kommt es zwischen Patienten und Therapeuten zu einem nonverbalen Dialog. Dadurch erhält der Patient eine Rückmeldung über sein Handeln.