Zielgruppe, Durchführung, Risiken und Nachsorge: das Midface-Lift als Minilifting

Als Minilifting oder Mini-Facelift bezeichnet man eine spezielle Form des Faceliftings. Dabei wird eine Straffung der Wangenpartie vorgenommen. Durch ein Midface-Lift kann das Aussehen deutlich verjüngt werden. Der Eingriff birgt jedoch auch Risiken. Die richtige Nachsorge ist hier sehr wichtig, um das Operationsergebnis möglichst lange zu erhalten.

Von Jens Hirseland

Mit der Zeit wird die Haut dünner und verliert an Elastizität. Bereits mit Mitte Dreißig sind viele Frauen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht mehr zufrieden.

  • Die Mundwinkel beginnen ihre Reise in Richtung Kinn,
  • die Augenpartie fügt sich der Schwerkraft und
  • das Gesicht wirkt müde und abgespannt, auch wenn die Frau vor Dynamik nur so strotzt.

Immer mehr junge Frauen entscheiden sich daher für ein Lifting des Gesichts. Neben dem klassischen Gesichtslifting gibt es die Möglichkeit, ausgewählte Gesichtspartien mit einem Minilifting straffen zu lassen.

Durch ein Midface-Lift können Wangen gestrafft oder Augenringe entfernt werden. Je nach Umfang des Eingriffes erfolgt dieser in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose. Dies richtet sich auch danach, wie viele Stunden die Operation vermutlich dauern wird.

Einsatzgebiet eines Miniliftings

Das Facelifting gehört zu den häufigsten Schönheitsoperationen und wird zur Straffung der Gesichtshaut sowie des darunter liegenden Gewebes ausgeführt. Ein Lifting erfolgt aus rein ästhetischen Gründen und soll ein jugendlicheres Aussehen des Gesichts bewirken. Ziel und Zweck eines Miniliftings, das man auch als

  • Mini-Facelift,
  • kleines Facelift oder
  • MACS-Facelift (Minimal Access Cranial Suspension)

bezeichnet, ist die Straffung des Wangenbereichs. Das Mini-Facelift ist ein Teilbereich des Faceliftings und beschränkt sich ausschließlich auf die Wangenpartie.

Zielgruppe

Diese Variante eignet sich besonders gut für Frauen, die lediglich eine kleine Gesichtskorrektur vornehmen lassen wollen. Für stark erschlaffte Gesichtshaut oder Stirnfalten ist das Mini-Facelift hingegen nicht die geeignete Methode.

Bei einem echten Gesichtslifting handelt es sich zumeist um einen mehrschichtigen Eingriff. Die Tiefenstrukturen des Gesichts, wie Muskeln und Bindegewebe, werden zunächst von der Haut gelöst und separat von dieser gestrafft. Dieser Eingriff kann zu einer Veränderung des Gesichtsausdrucks oder der Mimik führen.

Etwas weniger auffällig ist das Minilifting, das gerade bei Frauen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr sehr gefragt ist. Die Haut ist noch nicht "reif" genug für ein echtes Lifting, verträgt aber bereits etwas Nachhilfe in Sachen Spannkraft.

Die schlaffen Gesichtspartien lassen sich in einer schonenden zweistündigen Operation straffen. Durch einen kleinen Schnitt kann die Haut in dem gewünschten Bereich gespannt werden, ohne die Gesichtsmuskulatur zu verletzen.

Frauen zwischen 30 und 40 Jahren sind die Zielgruppe des Miniliftings
Frauen zwischen 30 und 40 Jahren sind die Zielgruppe des Miniliftings

Vorgespräch und Verhaltensregeln

Bevor das Minilifting durchgeführt wird, kommt es zu einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt. Dabei wird die Patientin über den Operationsverlauf und eventuelle Risiken informiert.

Die Patientin sollte sich für den Eingriff in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden und schon vorab einige Verhaltensregeln befolgen:

  • Schon einige Tage vor der Durchführung des operativen Eingriffs ist es ratsam auf den Genuss von Nikotin und Alkohol zu verzichten, damit die Durchblutung nicht negativ beeinträchtigt wird.

  • Unter Umständen müssen auch bestimmte Medikamente, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten, wie z.B. Aspirin oder Cumarine, abgesetzt werden, was jedoch auf jeden Fall mit dem Arzt abgeklärt werden sollte.

Durchführung eines Miniliftings

  1. Zuerst wird das Gesicht desinfiziert.
  2. Der Schönheitschirurg setzt einen Schnitt an der Schläfe, teilweise ist auch ein Schnitt im Mund notwendig.
  3. Die Haut wird angehoben und die überschüssige Haut gestrafft und entfernt. Auch die Muskulatur wird bei einem Midface-Lift gestrafft.
  4. Ist die schlaffe Haut entfernt, so werden die Hautschichten an den Gesichtsknochen befestigt und alles wieder vernäht.
  5. Je nach Umfang des Midface-Lifts legt der Arzt vor Beendigung der Operation Drainagen unter die Haut, so dass Wundsekret und Blutreste nach außen abfließen können.

Meist wird ein steriler Verband angelegt. Die Drainagen können in der Regel nach wenigen Tagen wieder entfernt werden. Viele Chirurgen verwenden selbstauflösende Fäden, die nach einiger Zeit vom Körper abgebaut werden. Normale Fäden müssen nach etwa ein bis zwei Wochen gezogen werden.

Teilweise wird auch endoskopisch operiert. Dadurch entstehen kleinere Narben und die Wundheilung wird deutlich beschleunigt.

Die Dauer des chirurgischen Eingriffs liegt bei etwa 90 Minuten. Wurde der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt, so schließt sich in der Regel ein kurzer stationärer Aufenthalt zur Beobachtung an. Anderenfalls wird das Midface-Lift im Rahmen einer ambulanten Operation durchgeführt.

Das Midface-Lift wird meistens ambulant durchgeführt
Das Midface-Lift wird meistens ambulant durchgeführt

Die richtige Nachsorge nach einem Minilifting

Im Anschluss an die Operation sollte sich die Patientin für einige Wochen schonen und auf anstrengende körperliche Tätigkeiten verzichten. Leichte Bewegung an der frischen Luft ist hingegen förderlich für den Heilungsprozess.

Kühlen

Direkt nach dem Eingriff muss das Gesicht gekühlt werden, so dass möglichst wenige Schwellungen entstehen. Komplett vermeiden lassen sich diese jedoch meist nicht.

Auch zu Hause sollte das Gesicht noch einige Zeit gekühlt werden. Die Schwellungen und Blutergüsse bilden sich in der Regel nach wenigen Tagen oder Wochen von selbst zurück.

Kopf hochlagern und auf Sport verzichten

Beim Schlafen sollte der Kopf hochgelagert werden (z.B. durch das Unterlegen von mehreren Kissen) und das Heben von schweren Gegenständen sollte in der ersten Zeit nach einem Minilift vermieden werden.

Sportliche Höchstleistungen sollten ebenfalls nicht in den Tagen nach dem Minilift erbracht werden. Der Patient bzw. die Patientin sollte sich schonen, muss aber keine Bettruhe einhalten.

Haut- und Haarpflege

Je nach Umfang des Minilifts können die Haare nach etwa vier Tagen wieder gewaschen werden. Meist empfehlen die Ärzte eine spezielle Salbe, die die Patienten nach Abnahme des Verbandes regelmäßig auf die Haut des Gesichtes auftragen sollen.

Das Schminken ist nach wenigen Tagen wieder möglich.

Sonne und Sauna vermeiden

Die meisten Ärzte empfehlen ihren Patienten für einige Wochen die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Auch den Besuch im Solarium sollte man noch etwas aufschieben.

Zusätzlich sollten in den Tagen nach dem Minilift auch Sauna und Schwimmbad gemieden werden.

  • Lächelnde südländische Frau am Meer, Sonne aus Sonnencreme auf der Wange

    © Rido - www.fotolia.de

  • Gesicht einer jungen Frau, sie cremt Wange ein

    © Valua Vitaly - www.fotolia.de

  • Junge Frau hält sich ein Kühlelement an die Stirn

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  • Finger verreibt Creme auf Wange einer Frau

    © Graça Victoria - www.fotolia.de

Ergebnis und Risiken

Bis die gestrafften Wangen zu sehen sind, dauert dies einige Zeit, da anfangs noch Rötungen und Schwellungen bestehen.

Das Ergebnis eines Liftings ist nicht dauerhaft. Im Gegensatz zu einem echten Gesichtslifting, das etwa zwölf Jahre hält, muss das Minilifting nach einiger Zeit wieder aufgefrischt werden. Wie lange die Haut straff ist, ist individuell verschieden.

Bei einem Preis von rund 3000 Euro ist das Lifting im Miniformat ein sehr kostspieliger Eingriff.

Wie jeder andere operative Eingriff auch, so bestehen natürlich auch bei einem Minilifting Risiken. Auch Komplikationen können in wenigen Fällen auftreten. Die Risiken bei einem Minilifting sind jedoch geringer als bei einem umfangreichen Facelifting.

Unverträglichkeiten

Das Minilifting wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Hier besteht immer die Möglichkeit, dass eine Allergie gegen das gespritzte Betäubungsmittel auftritt.

Auch eine Unverträglichkeit gegen das vom behandelnden Arzt verwendete Pflaster- und Verbandsmaterial oder gegen die Desinfektionslösungen kann vorkommen.

Veränderung der Mimik

Da nur die oberste Hautschicht gestrafft wird, kann das Gesicht nach dem Eingriff ein maskenhaftes Aussehen erhalten. "Maskenhaftes Aussehen" bedeutet, dass sich die Mimik nicht mehr derart abzeichnet wie dies vor dem Eingriff der Fall war. Das Gesicht sieht dann unnatürlich aus.

Narben sind bei einem Minilifting kaum zu sehen, da diese gut durch die Haare verdeckt werden können.

Kein zufrieden stellendes Ergebnis

Wie bei jedem anderen ästhetischen Eingriff auch, so besteht auch bei einem Minilifting immer die Gefahr, dass das Ergebnis nicht dem entspricht, das sich der Patient oder die Patientin erwünscht hat.

Wird der Eingriff jedoch von einem erfahrenen plastischen Chirurgen vorgenommen, so können bereits im Vorfeld die entsprechenden Wünsche besprochen werden und dieses Risiko somit minimiert werden.

Ergebnisse und Kombination mit anderen Methoden

Oftmals wird das Minilifting mit weiteren Eingriffen wie zum Beispiel einer Lidstraffung kombiniert. Soll das Ergebnis des Miniliftings länger anhalten, so können auch die tieferen Haut- und Muskelschichten gestrafft werden.

Zu den Miniliftings zählen auch Behandlungen mit Medikamenten wie zum Beispiel Botox. Durch das Spritzen derartiger Präparate wird die Haut gestrafft ohne dass ein operativer Eingriff mit Hautschnitten erfolgen muss.

Durch ein Minilifting erhalten Patienten und Patientinnen mittleren Alters das Aussehen zurück, das ihrem gefühlten Alter entspricht.

Ein Midface-Lift macht immer dann Sinn, wenn Cremes, Lotionen oder Anti-Falten-Spritzen nicht mehr die gewünschte Wirkung erreichen können.