Geschichte, Ablauf und Folgen einer Gesichtstransplantation
Als Gesichtstransplantation bezeichnet man einen Eingriff der Plastischen Chirurgie. Dabei ersetzt man das Gesicht eines Patienten durch das Gesicht einer verstorbenen Person.
Grundprinzip der Gesichtstransplantation
Durchgeführt werden Gesichtstransplantationen, um Menschen zu helfen, deren Gesichter entstellt wurden, etwa durch:
Ziel und Zweck einer Gesichtstransplantation ist die Wiederherstellung eines zerstörten Gesichts durch die Übertragung eines Gesichts eines verstorbenen Spenders. Auf diese Weise erhalten entstellte Patienten wieder ganz oder teilweise ein neues Gesicht.
In seltenen Fällen transplantiert man auch Knochenteile vom Schädel des toten Spenders.
Gesichtstransplantationen werden dann durchgeführt, wenn das Gesicht eines Patienten entstellt ist. Die Patienten leiden dann nicht nur psychisch massiv unter ihrem Aussehen sondern haben teilweise zum Beispiel auch Probleme mit dem Atmen oder dem Kauen.
Geschichte der Gesichtstransplantation
Die Geschichte der Gesichtstransplantation ist noch sehr jung. Zum ersten mal wurde die erfolgreiche Übertragung eines Gesichts im Jahr 2005 von den französischen Medizinern Jean-Michel Dubernard und Bernard Devauchelle durchgeführt. Dabei transplantierten sie einer Patientin, deren Gesicht durch den Biss eines Hundes entstellt worden war:
2006 und 2007 folgten weitere erfolgreiche Gesichtstransplantationen. Die bislang größte Übertragung wurde Ende 2008 in den USA vorgenommen. Dabei transplantierte man einer verletzten Patientin 80 Prozent des Gesichts.
Da es sich hierbei um eine hochkomplizierte Operation handelt, wurde dies auch bis heute kein Routineeingriff, der in jeder Klinik durchgeführt werden kann. Für diese Operation werden viele Ärzteteams benötigt, die etwa 12 bis 24 Stunden operieren, bis die Gesichtstransplantation abgeschlossen ist.
Eigenhauttransplantation
Alternativ zu einer Gesichtstransplantation können auch verschiedene chirurgische Eingriffe vorgenommen werden, bei denen man Eigenhaut des Patienten von bestimmten Körperstellen entnimmt, wie:
- den Oberschenkeln
- dem Rücken
- dem Gesäß
Dieser Methode sind jedoch Grenzen gesetzt, was das Aussehen und die Körperfunktionen anbelangt, da es häufig beim rekonstruierten Gesicht zu einem starren und maskenhaften Aussehen kommt. Dafür hat das Verfahren den Vorteil, dass man auf riskante immunsupressive Maßnahmen verzichten kann, da kein fremdes Gewebe eingesetzt wird.
Vorbereitung und Durchführung einer Gesichtstransplantation
Die Durchführung einer Gesichtstransplantation erfordert einen erheblichen Aufwand. So wird eine Reihe von Eingriffen von verschiedenen Spezialisten vorgenommen. Vor der Operation müssen verschiedene Faktoren des Patienten berücksichtigt werden, wie
- Hautfarbe,
- Hauttyp,
- Geschlecht und
- Alter.
Nachdem dies geschehen ist, kann die Transplantation ausgeführt werden, bei der man das Gesicht des Patienten entfernt und durch das Spendergesicht ersetzt. Dazu gehören auch
- Blutgefäße,
- Nerven und
- Fettgewebe.
Die Ärzte müssen bei dieser komplizierten Operation darauf achten, alle Nerven und Blutgefäße wieder zu verbinden, so dass die Gesichtshaut durchblutet werden kann und der Patient auch keine Sensibilitätsstörungen verspürt.
Physische und psychische Folgen einer Gesichtstransplantation
Auch wenn viele Patienten, die zuvor ein entstelltes Gesicht hatten und sich dafür schämten, dankbar für ihr neues Aussehen sind, so leiden jedoch auch viele Patienten darunter, dass sie ein Teil an ihrem Körper tragen, das einem Toten gehörte.
Da die Haut eines toten Organspenders für den Körper ein Fremdkörper ist, versucht das eigene Immunsystem gegen diesen Fremdkörper anzugehen und ihn abzustoßen. Um dies zu verhindern, müssen Patienten nach einer Gesichtstransplantation ihr gesamtes Leben lang starke Medikamente, so genannte Immunsuppressiva, einnehmen. Diese Medikamente unterdrücken das körpereigene Immunsystem.
Diese Medikamente haben natürlich auch starke Nebenwirkungen wie zum Beispiel die Schädigung der Nieren oder auch die Begünstigung von bösartigen Tumoren.
Da die Muskeln bei einer Gesichtstransplantation unberücksichtigt bleiben, erhält der Patient trotz Gesichtshaut eines Spenders nicht dessen Aussehen. Da die Muskeln erhalten bleiben, ähnelt das Gesicht mit der neuen Haut dem vorherigen Aussehen, gleicht ihm jedoch nicht zu 100 Prozent. So kann das Ergebnis eine Mischung aus beiden Ursprungsgesichtern sein.
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