Anti-Aging mit Hyaluronsäure - Hautverjüngung ohne Skalpell und sonstige Einsatzbereiche
Bei Hyaluronsäure handelt es sich um ein Polysaccharid, welches im menschlichen Körper vor allen Dingen in der Haut, in den Bandscheiben, den Knochen sowie im Glaskörper des Auges und in der Gelenkflüssigkeit zu finden ist. Sie kann als medizinischer Wirkstoff zur Faltenunterspritzung angewandt werden; ebenso kommt sie bei der Behandlung von Arthrose zum Einsatz. Informieren Sie sich über die Wirkung sowie mögliche Nebenwirkungen von Hyaluronsäure.
Was ist Hyaluronsäure und wo kommt sie vor?
Unter Hyaluronsäure versteht man einen natürlichen Mehrfachzucker (Polysaccharid). Genau genommen handelt es sich um ein so genanntes Glykosaminoglykan. Es wird durch Bindegewebszellen gebildet.
Man findet Hyaluronsäure im Extrazellulärraum und somit außerhalb der Zellen. Es kommt in beinahe allen Gewebearten des menschlichen Körpers vor, vor allen Dingen
- in der Gelenkflüssigkeit
- im Glaskörper des Auges
- in den Bandscheiben
- in den Knochen sowie
- in der Haut.
Kapseln, Creme, Spritzen - Wie wirkt Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure trägt zur Gelenkemechanik und -stabilität bei. Dies ist auf die Fähigkeit, Wasser binden zu können, zurückzuführen.
In der Haut kann sie das Bindegewebe straffen und für dessen natürliche Elastizität sorgen. Im Laufe des Alters verringert sich ihr natürlicher Anteil - in diesem Fall ist ein künstlicher Ersatz durch entsprechende Präparate möglich, so etwa in Form von
- Spritzen
- Kapseln
- Creme
- Ampullen
- Gel oder
- Tropfen.
Hochmolekulare und niedermolekulare Hyaluronsäure
Man unterscheidet die größere hochmolekulare sowie die niedermolekulare Hyaluronsäure. Erstere penetriert die Hautbarriere nicht; diese Variante versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und verbessert die Elastizität.
Der Nachteil: Die Wirkung hält nur kurzfristig an. Dafür hat sie einen entzündungshemmenden Effekt.
Die niedermolekulare Hyaluronsäure kann in die Haut einziehen. Sie sorgt dafür, dass Wasser im Bindegewebe gespeichert wird - die Haut wird straffer, Falten werden gemildert; die Wirkung ist langfristig.
Hat Hyaluronsäure Nebenwirkungen?
Bekannte Nebenwirkungen durch Hyaluronsäure gibt es im Prinzip nicht. In seltenen Fällen kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen der Haut kommen. Möglich sind nach der Injektion auch Infektionen.
Um solche Risiken zu minimieren, sollte beim Spritzen des Wirkstoffs auf ein steriles Vorgehen geachtet werden. Zudem ist es wichtig, die Behandlung von Arthrose zu unterbrechen, wenn das Gelenk entzündet ist.
Kontraindikation - Wann darf Hyaluronsäure nicht injiziert werden?
In folgenden Fällen sollte man auf die Unterspritzung mit Hyaluronsäure verzichten:
- Einnahme von Blutverdünnern
- schwere Herzkrankheiten
- Lippenherpes an der Injektionsstelle
- Allergien gegen Hühnereiweiß, Medikamente, Betäubungsmittel
- Autoimmunerkrankung in der Familie
- Schwangerschaft
- Allergie gegen das verwendete Mittel
Vorteile von Hyaluronsäure
Der große Vorteil der Hyaluronsäure ist ihre gute Verträglichkeit. Sie ist völlig identisch mit der körpereigenen Substanz und wird im Körper ebenso biologisch abgebaut wie der natürliche Vertreter. Zudem kommt sie ohne Hilfsstoffe aus, ist frei von Allergenen und absolut hautverträglich.
Wo bekommt man Hyaluronsäure?
Wer Hyaluronsäure in Form eines kosmetischen Produkts kaufen möchte, findet ein solches beispielsweise in Drogerien oder Kosmetikstudios. Für die richtige Verwendung empfiehlt es sich stets, eine Fachkraft zur Beratung hinzu zu ziehen.
Auch Apotheken führen Produkte mit Hyaluronsäure. Mittel, die als Injektion verabreicht werden, sind verschreibungspflichtig.
Knitterfreie Haut durch Hyaluronsäure - Wie funktioniert Hyaluronsäure beim Anti-Aging?
Mit dem Alter verliert die Haut allmählich an Spannkraft und Elastizität. Trockenheit und Fältchen, vornehmlich um die Augen und den Mund herum, sind die Folge.
Verantwortlich dafür ist unter anderem die verminderte Produktion des Hautbestandteils Hyaluronsäure, die in der interzellulären Matrix des Gewebes, aber auch in Knorpeln und der Tränenflüssigkeit vorkommt. Sie
- aktiviert die Regeneration und Zellerneuerung
- strafft und stützt die Haut und
- schützt sie vor schädlichen Umwelteinflüssen.
Hyaluronsäure spritzen als skalpellfreie Variante der Hautverjüngung
Wer den sichtbaren Spuren des Alterns nicht mit dem Skalpell zu Leibe rücken will, kann sich für eine sanftere und doch wirksame Methode der optischen Verjüngung entscheiden. Denn die leeren Hyaluronsäure-Speicher lassen sich leicht auffüllen. Der körpereigene Jungbrunnen kann künstlich hergestellt und gezielt für die Hautpflege eingesetzt werden.
Die hautidentische Hyaluronsäure wird mit einer winzigen Nadel in die Haut injiziert. Die Behandlung wird zumeist auf zwei Sitzungen verteilt, die im Abstand von 14 Tagen durchgeführt werden. Behandelt werden können alle Hautpartien, wie
- das Gesicht
- der Hals
- der Bauch
- die Oberschenkel und
- das Dékolleté.
Fältchenminderung durch Cremes mit Hyaluronsäure
Auch in Cremes kann die körperidentische Substanz Alterungsprozesse der Haut verzögern. Durch die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, zeigt sich die Haut sofort frisch und rosig.
Bei regelmäßiger Anwendung verbessert sich die Hautstruktur; die Haut wird straffer und elastischer. Außerdem schützt die Hyaluronsäure vor äußeren Einflüssen wie Umweltgiften und Sonneneinstrahlung.
Hinweise zur Auswahl: Wissenswertes zu Hyaluronsäurefillern
Im Bereich der so genannten Filler aus Hyaluronsäure gibt es immer wieder neue Trends. Möglich sind mittlerweile großflächige Hautverjüngungen, bei denen wenig vernetzte Präparate mit Hyaluronsäure zur Anwendung kommen.
Hinzu kommen neue Formen der Schmerztherapie, bei denen die Behandlungen mit deutlich weniger Schmerzen verbunden sind. Hyaluronsäurefiller, die tief injiziert werden, können einen Volumenverlust, der im Alter im Gesicht auftritt, ausgleichen.
Der Effekt ist sofort sichtbar und wird durch das Binden von Wasser in der Haut verstärkt. Damit es zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen kann, ist es wichtig, jede Injektionstechnik an das gewählte Füllmaterial anzupassen.
Die besagten Filler können sich in unterschiedlichen Punkten voneinander unterscheiden:
- Preis
- Indikation
- Injektionstiefe
- Injektionstechnik
- Füllmenge
- Wirkungsdauer
- Stabilität
- Risiko von Nebenwirkungen
- Konsistenz
- Anzahl und Art der Zusatzstoffe
- Art und Ausmaß der Quervernetzung, sofern vorhanden
- Größe der Partikel
- Konzentration
- Herkunft
Sonstiger Einsatzbereich: Hyaluronsäure bei Arthrose und Co.
Neben der Verwendung zur Hautverjüngerung lässt sich Hyaluronsäure auch zur Behandlung von Arthrose nutzen. Zu diesem Zweck spritzt man den Wirkstoff im Rahmen der Viskosupplementation in die Gelenkzwischenräume. Wie dieser Vorgang genau abläuft, beschreiben wir hier in unserem separaten Artikel.
Es gibt unterschiedliche Präparate. Ziel ist die Unterstützung der Gelenkbeweglichkeit.
Ebenfalls nutzt man Hyaluronsäure zur Vorbeugung der Austrocknung der Nasenschleimhaut. In diesem Fall kommt sie in Nasensprays zur Anwendung.
Auch die Behandlung von trockenen Augen kann mit Hyaluronsäure erfolgen. Die Verwendung erfolgt hierbei in Form von Augentropfen. Über dem Auge wird ein Film gebildet, der das Auge länger feuchthalten kann als Tränenflüssigkeit.