Vitamin-C-Infusion - Indikationen und Nebenwirkungen
Im Rahmen einer Vitamin-C-Infusionstherapie erhält der Patient eine Infusion mit Vitamin C in hoher Dosierung. Dabei gelangt das Vitamin über eine Vene direkt in den menschlichen Blutkreislauf. Im Unterschied zu den üblichen Darreichungsformen wie Tabletten oder Pulver kommt es auf diese Weise zu einem erheblich höheren Wirkungseffekt des Vitamin C. Zum Einsatz kommen Vitamin-C-Infusionen bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen und Beschwerden. Lesen Sie hier mehr über die Infusionstherapie mit Vitamin C.
Vitamin C
Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, zählt zu den essentiellen Nährstoffen. Das bedeutet, dass es sich um einen Stoff handelt, der für den Organismus lebenswichtig ist. Der menschliche Körper vermag Vitamin C jedoch nicht eigenständig herzustellen, weil er im Unterschied zu vielen Tierarten die Fähigkeit zur Eigenproduktion durch die Evolution eingebüßt hat.
Bedarf
Nach Empfehlungen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) gilt eine tägliche Zufuhr von 110 Milligramm bei Männern und 95 Milligramm bei Frauen als sinnvoll. So lässt sich mit dieser Menge bei gesunden Menschen ein ausreichender Schutz vor schweren Mangelerkrankungen wie Skorbut erreichen.
Eigenschaften
Der Mensch ist nicht imstande, ohne Vitamin C zu leben. Bei einigen Organen ist der Verbrauch sogar besonders hoch. Dazu gehören:
- die Leber
- die Nieren und Nebennieren
- das Gehirn
- die Nervenzellen
- die Augenlinsen
- die Strukturen des Immunsystems wie die Immunzellen
Der wasserlösliche Mikronährstoff stellt also die Grundlage für zahlreiche Abläufe des Stoffwechsels dar. Zum Beispiel ist das Vitamin wichtig für die Knochenbildung und Knochenfunktion, die Stoffwechselprozesse von Hormon- und Nervensystem sowie das Regulieren des Fettstoffwechsels. Darüber hinaus ist es für das Immunsystem von enormer Bedeutung. Vor allem die Immunzellen benötigen für ihre Aufgaben ein ausreichendes Maß an Vitamin C.
Des Weiteren gilt Vitamin C als Radikalfänger. Dabei fängt es freie Radikale ab, die die Körperzellen schädigen und Krankheiten fördern.
Erhöhter Bedarf
Ein erhöhter Bedarf an Vitamin C besteht unter anderem bei schweren Verletzungen oder Entzündungskrankheiten. Ebenso benötigen Leistungssportler, Raucher oder Personen, die unter körperlichen oder psychischen Stress stehen, eine höhere Menge an Vitamin C.
Auswirkungen eines Vitamin-C-Mangels
Erhält der menschliche Organismus nicht genügend Vitamin C, drohen verschiedene Beschwerden und Erkrankungen wie Entzündungen.
Bemerkbar macht sich ein Vitamin-C-Mangel zunächst durch:
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Müdigkeit
- Reizbarkeit
- eine längere Erholungsphase nach einer Krankheit
Ist der Vitamin-C-Mangel stark ausgeprägt, drohen Blutungen an den Schleimhäuten und den Muskeln. Eine weitere Folge sind Entzündungen des Zahnfleisches.
Indikationen für eine Vitamin-C-Infusion
Vitamin-C-Infusionen kommen in erster Linie bei alternativmedizinischen und naturheilkundlichen Therapieverfahren zum Einsatz. Häufigste Anwendungsgebiete sind:
- anhaltende starke Müdigkeit
- verminderte Leistungsfähigkeit
- chronisch entzündliche Erkrankungen
- Durchblutungsstörungen
- oxidativer Stress durch Tabakkonsum
- Herpes Zoster
- operative Eingriffe
Darüber hinaus gilt eine Vitamin-C-Infusion als sinnvoll bei:
- einer Schwäche des Abwehrsystems
- immer wieder auftretenden grippalen Infekten
- chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen
- Allergien
- Asthma
- Rheumabeschwerden
- Grauer Star
- Wundheilungsstörungen
- Gefäßerkrankungen
Vitamin-C-Infusion bei Chemo- oder Strahlentherapie
Studien zufolge soll die Gabe von Vitamin C auch die Behandlungsresultate einer Chemo- oder Strahlentherapie gegen Krebserkrankungen verbessern. So bewirkt es offenbar einen Rückgang der Nebenwirkungen und einen geringeren Einsatz von Krebsmedikamenten.
Außerdem gelten Vitamin-C-Infusionen als vorbeugend gegen Krebs. Eine wissenschaftliche Bestätigung für diese These liegt allerdings bislang nicht vor.
Dauer einer Vitamin-C-Infusionstherapie
Wie lange Vitamin-C-Infusionen verabreicht werden müssen und wie hoch die jeweilige Dosis ausfällt, hängt von der auslösenden Ursache des Mangelzustandes ab. Liegen beispielsweise chronische grippale Infekte vor, genügen meist schon drei Infusionen zu 15 Gramm Vitamin C innerhalb einer Woche vor dem Winter. Während der Erkältungssaison erhält der Patient dann einmal im Monat eine weitere Infusion.
Um eine Chemo- oder Strahlentherapie zu unterstützen, kommt es in der Regel zur Darreichung von ein bis zwei Infusionen pro Woche über einen Zeitraum von zwei Monaten.
Vorteile von Vitamin-C-Infusionen
Gegenüber der gewöhnlichen Einnahme von Vitamin C in Form von Tabletten oder Pulver haben Vitamin-C-Infusionen den Vorteil, den Stoff direkt ins Blut übergehen zu lassen. Eine Passage durch die Darmschleimhäute ist daher nicht notwendig. Sogar bei einem verminderten Resorptionsvermögen des Darms kann sich eine Vitamin-C-Infusion vorteilhaft auswirken.
Risiken und Nebenwirkungen einer Vitamin-C-Infusion
In seltenen Fällen können durch eine Vitamin-C-Infusion unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel:
- Schwindelgefühle
- Atemnot
- Übelkeit
- Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Patienten, bei denen die Nierenfunktion Einschränkungen unterliegt, besteht das Risiko von Harn- oder Nierensteinen, die mit starken Schmerzen einhergehen können. Um der Steinbildung vorzubeugen, ist es ratsam, vor einer Vitamin-C-Infusion reichlich Tee oder Wasser zu sich zu nehmen.
Gegenanzeigen
Es bestehen auch einige Kontraindikationen gegen eine Vitamin-C-Infusion. Nicht angewendet werden darf die Vitamin-C-Infusionstherapie bei:
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- einer Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
- Erkrankungen des Stoffwechsels wie ein Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel)
Kostenerstattung bei einer Vitamin-C-Infusionstherapie
Eine Erstattung der Behandlungskosten für eine Vitamin-C-Infusionstherapie durch die Krankenkassen ist in einzelnen Fällen möglich. So gilt infundiertes Vitamin C nicht als Nahrungsergänzungsmittel, sondern als Arzneimittel. Aus diesem Grund hat die gesetzliche Krankenkasse die Möglichkeit einer Kostenübernahme. Allerdings besteht dazu keine Verpflichtung. Etwas besser sind die Aussichten dagegen bei einer privaten Krankenkasse.