Wirkstoffe, Anwendungsgebiete und richtige Verwendung von ABC-Pflastern (Wärmepflastern)
Wärmepflaster oder ABC-Pflaster dienen zur Linderung von Rücken- und Gelenkschmerzen. Doch was ist bei ihrer Anwendung zu beachten?
Wärmepflaster werden zur Behandlung und Linderung von leichten bis mäßig starken Rücken- und Gelenkschmerzen eingesetzt.
Name
Traditionelle Wärmepflaster kommen bereits seit 1928 zur Anwendung. Sie sind auch unter dem Namen ABC-Pflaster bekannt, da ursprünglich die drei verschiedenen pflanzliche Wirkstoffe
- Arnika
- Belladonna und
- Capsaicin
verwendet wurden.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommen sie bei
Wirkstoff und Wirkungsweise
Die wohltuenden Pflaster enthalten den Wirkstoff Capsaicin. Auf die früher verwendeten pflanzlichen Wirkstoffe wird heutzutage verzichtet. Capsaicin wird aus Cayennepfeffer-Dickextrakt gewonnen und bewirkt eine Anregung der Wärme- und Schmerzrezeptoren der menschlichen Haut. Des Weiteren wird die Durchblutung gefördert.
Capsaicin sorgt für eine Hemmung des Schmerzbotenstoffes Substanz P. Da durch die Behandlung mit einem Wärmepflaster die Vorräte dieses Botenstoffs reduziert werden, gehen auch die Schmerzen zurück. Durch die verbesserte Durchblutung kommt es zudem zu einem angenehmen Wärmegefühl sowie zu einer besseren Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen und Sauerstoff, wodurch ein rascherer Abtransport von Stoffwechselendprodukten erreicht wird.
Varianten
Klassische Wärmepflaster sind frei verkäuflich und in verschiedenen Varianten erhältlich. Zu den gebräuchlichsten Pflastern gehören das Hansaplast ABC Wärmepflaster und das GothaPlast RheumaMed Wärmepflaster.
Alternativen
Eine Alternative zu den ABC-Pflastern sind Wärmepflaster, die Eisenpulver als Wirkstoff enthalten. Das Eisenpulver nutzt den Sauerstoff der Luft, um entstehende Reaktionswärme an den Körper abzugeben. Eine direkte Reizung der Haut wird dabei zugunsten von äußerer Wärmezufuhr vermieden.
Anwendung
Zur Anwendung eines ABC-Pflasters klebt man einmal pro Tag ein Pflaster direkt auf die schmerzende Stelle auf. Die Hautstelle sollte dabei unverletzt und trocken sein. Das Pflaster kann für vier bis zwölf Stunden auf der Schmerzstelle verbleiben. Nach dem Anbringen des Wärmepflasters ist es ratsam, sich gleich darauf die Hände zu waschen.
Bevor man ein neues Pflaster anbringt, sollte man zunächst zwölf Stunden abwarten. Danach kann die Behandlung bis zur Linderung der Schmerzen fortgesetzt werden. Falls erforderlich, lässt sich die Behandlung bis zu drei Wochen weiterführen, was jedoch mit einem Arzt abgesprochen werden sollte.
Wichtige Hinweise
Manchmal wird ein Pflaster zerschnitten, um es besser anbringen zu können oder die Dosis zu senken. Davon rät die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) jedoch ab. Vor allem bei Kindern besteht die Gefahr, dass es zu Vergiftungen kommt, wenn der Wirkstoff-Inhalt des Schmerzpflasters direkt auf die Haut gelangt.
Wendet man ein Wärmepflaster an, sollte man während dieser Zeit auf weitere Wärmebehandlungen, wie z.B. mit einem Heizkissen oder Rotlicht-Bestrahlungen, verzichten, da es sonst zu einer extremen Verstärkung der Wärme und zu Hautreizungen kommen kann.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Mögliche Nebenwirkungen eines ABC-Pflasters können Überempfindlichkeitsreaktionen wie die Bildung von Bläschen oder Quaddeln sein. In diesem Fall muss die Behandlung umgehend abgebrochen werden.
Nicht verwendet werden darf ein ABC-Pflaster bei
- Überempfindlichkeit gegen Capsaicin oder Paprikagewächse.
Außerdem sollte das Pflaster nicht mit
- Wunden oder
- den Schleimhäuten
in Berührung kommen, da sonst die Gefahr von schweren Hautschädigungen besteht. Des Weiteren ist Capsaicin für
- Kinder unter 12 Jahren
nicht geeignet.
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