Künstliche Ernährung über eine Ernährungssonde
Als künstliche Ernährung bezeichnet man die Ernährung eines Menschen, der keine Nahrung zu sich nehmen kann. Dabei werden medizinische Hilfsmittel wie Ernährungssonden verwendet.
Gründe für eine Ernährungssonde
Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, einen Patienten künstlich zu ernähren. Mithilfe einer Ernährungssonde, die man in den Magen oder den Dünndarm legt, ist es möglich, lebenswichtige Nährstoffe, wie
- Vitamine
- Mineralstoffe und
- Flüssigkeit,
zuzuführen. Verwendet wird eine Ernährungssonde vor allem dann, wenn eine normale Aufnahme von Nahrung durch den Patienten nicht möglich ist.
Gründe für eine künstliche Ernährung sind:
- schwere Kopfverletzungen
- ein Koma
- Demenz
- Magersucht
Aber auch Erkrankungen des Magens, der Speiseröhre, des Mundes und Rachens wie zum Beispiel starke Schluckstörungen oder Tumore kommen als Grund für die Anwendung einer Magen- oder Dünndarmsonde infrage.
Formen der künstlichen Ernährung
Im Rahmen einer künstlichen Ernährung ersetzt man einen Teil der normalen Nahrungsstrecke durch den Körper. Dabei unterscheidet man zwischen:
- enteraler Ernährung
- parenteraler Ernährung
Bei der enteralen Ernährung erfolgt die Ernährung mithilfe einer Magen- oder PEG-Sonde über den Magen- und Darmtrakt.
- Während bei der Verwendung einer Magensonde die Ernährung über Rachen und Nase in den Magen erfolgt,
- legt man eine PEG-Sonde (Perkutane Endoskopische Gastrostomie) unmittelbar durch die Bauchdecke in den Magen.
Dabei werden Nährstofflösungen verwendet, die alle nötigen Vitamine, Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Spurenelemente und Mineralsstoffe enthalten. Zudem lassen sich auch Medikamente beimischen.
Bei der parenteralen Ernährung verabreicht man die Nährstoffe direkt in die Blutbahn und umgeht dabei den Magen-und-Darm-Trakt.
Transnasale Ernährungssonde
Eine transnasale Ernährungssonde lässt sich über die Nase legen, wenn die Speiseröhre oder andere Verdauungsstrukturen nicht zu sehr eingeengt sind. Dabei schiebt man den Schlauch über Rachen und Speiseröhre bis zum Magen vor. Für die Befestigung der Sonde genügt ein Pflaster.
Ernährungssonde durch die Bauchdecke
In manchen Fällen ist es nötig, die Ernährungssonde durch die Bauchdecke in den Verdauungstrakt zu legen.
- Für eine Perkutane endoskopische Gastrostomie nimmt man zunächst eine örtliche Betäubung der Bauchdecke und des Rachens vor.
- Danach führt man ein Endoskop, ein medizinisches Instrument, das normalerweise für eine Magenspiegelung benutzt wird, in den Körper des Patienten ein. Mithilfe einer Videokamera kann der behandelnde Arzt das Mageninnere auf einem angeschlossenen Monitor betrachten und kontrollieren.
- Im weiteren Verlauf sticht man eine spezielle Nadel durch die Wand von Bauch und Magen.
- Nach dem Herausziehen bleibt ein Röhrchen aus Plastik übrig. Durch dieses Röhrchen zieht das Endoskop einen Faden nach innen bis zum Mund.
- In der anderen Richtung schiebt man die PEG-Sonde über den Faden vor. Schließlich ragt die Sonde vom Magen bis zur Bauchdecke nach außen.
- Durch zwei Platten aus Kunststoff fixiert man dann den Schlauch an der Magen- und Bauchwand.
- Danach entfernt der Operateur den Faden.