Ohrspülung - Anwendung, Ablauf und Behandlung
Als Ohrspülung bezeichnet man ein Reinigungsverfahren des äußeren Gehörgangs. Es dient dazu, Ohrenschmalzpfröpfe oder Fremdkörper aus dem Gehörgang zu entfernen.
Anwendungsgebiete
Ziel und Zweck der Ohrspülung ist die Reinigung des äußeren Gehörgangs. Eine solche Prozedur kann notwendig sein, um den Gang von Fremdkörpern oder zu viel Ohrenschmalz (Cerumen) zu befreien.
Vorgenommen wird eine Ohrspülung von:
Zur Anwendung kommt sie, wenn der Ohrenschmalz in einem Ohr oder in beiden Ohren nicht mehr von selbst ablaufen kann. Aber auch bei Fremdkörpern, die im Gehörgang festsitzen, oder Eiteransammlungen kann eine Ohrspülung erforderlich sein.
Anwendung bei einem Ohrenschmalzpfropf
Am häufigsten kommt das Verfahren bei Ohrenschmalzpfröpfen (Cerumen obturans) zum Einsatz. Durch einen Ohrenschmalzpfropf ist es möglich, dass der äußere Gehörgang zum Teil oder auch gänzlich verschlossen wird, was sich durch eine verminderte Hörfähigkeit bemerkbar macht.
Ursachen eines Ohrenschmalzpfropfes
Auslöser für einen Ohrenschmalzpfropf sind zumeist
- ein gestörter Selbstreinigungsmechanismus des äußeren Gehörgangs oder
- eine übermäßige Produktion von Ohrenschmalz.
Aber auch der unsachgemäße Gebrauch von Wattestäbchen beim Reinigen des Ohrs kann zu einem Ohrenschmalzpfropf führen. So besteht die Gefahr, dass dabei das Ohrenschmalz immer tiefer in den Gehörgang geschoben wird.
Symptome eines Ohrenschmalzpfropfes
Typische Symptome bei einem Ohrenschmalzpfropf sind Druckgefühle im Ohr und Hörminderungen, die sowohl plötzlich als auch schleichend auftreten können. In manchen Fällen bestehen auch Schwindelgefühle oder Ohrengeräusche. In diesem Fall ist es ratsam, einen Hals-Nasenohrenarzt zu Rate zu ziehen, der das Ohr untersucht und es gegebenenfalls durch eine Ohrspülung behandelt.
Risikopatienten
Nicht durchgeführt werden darf eine Ohrenspülung jedoch bei einem bestehenden Defekt des Trommelfells, da sonst die Gefahr einer Mittelohrentzündung besteht.
Vorgehensweisen
Für eine Ohrenspülung greifen Hals-Nasen-Ohrenärzte in der Regel auf ein spezielles Gerät zurück. Mit dessen Hilfe lässt sich nicht nur der Ohrenschmalz absaugen, sondern auch eine Spülung mit Wasser vornehmen.
Bei Hausärzten oder Kinderärzten kommt dagegen meist eine große Spezialspritze zur Anwendung, die man mit lauwarmem Wasser füllt. Mit Druck spült der Arzt dann das Ohr mit dem lauwarmen Wasser.
Ablauf
Zu Beginn der Ohrspülung nimmt der Patient bequem Platz. Damit seine Kleidung während der Reinigung nicht nass wird, deckt man sie mit einem wasserdichten Tuch ab.
Während des Spülvorgangs läuft das Wasser mitsamt dem gelösten Ohrenschmalz in eine Schale ab. Diese wird vom Patienten selbst oder einer Assistentin unter das zu behandelnde Ohr gehalten.
Falls es erforderlich ist, lässt sich die Ohrenspülung auch mehrfach wiederholen. Ist der Ohrenschmalzpfropf sehr hart, weicht man ihn mithilfe von Ohrentropfen, die Glycerin oder Wasserstoffperoxid enthalten, auf.
Nachuntersuchung
Nach dem Ende der Prozedur wird der Erfolg der Behandlung durch eine Untersuchung des Gehörgangs überprüft. Schmerzen sind in der Regel während einer Ohrspülung nicht zu befürchten. Das einfließende Wasser kann allerdings mitunter als unangenehm empfunden werden.
Wirkung
Normalerweise kommt es nach einer Ohrspülung zu einem sofortigen Rückgang der Beschwerden. Nach der Behandlung ist es ratsam, das Ohr vor Wind zu schützen, damit es nicht zu einer Ohrenentzündung kommt.
Keine Selbstversuche durchführen
Eine Ohrspülung sollte man stets von einem Fachmann durchführen lassen. Eine Selbstbehandlung mit aufweichenden Präparaten gilt nicht als empfehlenswert, da es dabei zu Verletzungen des Trommelfells und des Gehörgangs kommen kann.