Verkürzungsosteomie - Die Operation einer zu langen Elle oder Speiche
Aufgrund von Fehlstellungen oder Erkrankungen des Handgelenks kann eine Operation am Unterarm erforderlich sein. Bei einer zu langen Elle oder Speiche führt man in der Regel eine Osteotomie durch.
Fehlstellungen am Handgelenk können bei manchen Menschen bereits angeboren sein. In den meisten Fällen geht einer Fehlstellung jedoch eine Verletzung oder eine Knochenfraktur der Unterarmknochen wie Elle (Ulna) oder Speiche (Radius) voraus.
Verschiedene Ausprägungsformen der Fehlstellungen
Am menschlichen Handgelenk kann es zu unterschiedlichen Ausprägungen oder Ausformungen von Fehlstellungen kommen. So ist es möglich, dass die Speiche oder Elle entweder zu kurz oder aber zu lang ist. Auch Abweichungen an den Handflächen, am Handrücken oder an den Seiten sind möglich.
Gründe für eine Operation
Die Betroffenen leiden aufgrund dieser Probleme häufig unter Beschwerden wie eingeschränkter Beweglichkeit im Handgelenk oder Schmerzen. In vielen Fällen kommt es im Laufe der Jahre durch die Belastung des Gelenkknorpels zu Arthrose (Gelenkverschleiß). Bei einer zu langen Elle oder Speiche ist in der Regel eine Operation erforderlich, um die Fehlstellung zu beheben.
Mondbeinnekrose
Ein solcher Eingriff wird aber auch mitunter bei bestimmten Krankheiten wie der Mondbeinnekrose durchgeführt. Unter einer Mondbeinnekrose, die auch als
- Mondbeintod
- Lunatumnekrose oder
- Morbus Kienböck
bezeichnet wird, kommt es zum Absterben des Mondbeins, einem Handwurzelknochen. Wodurch diese Krankheit hervorgerufen wird, konnte bislang nicht genau geklärt werden. Zu den Symptomen gehören Schmerzen im Handgelenk sowie Bewegungseinschränkungen.
Da das Mondbein im weiteren Verlauf in sich zusammenfällt, besteht die Gefahr, dass sich das gesamte Handgelenk verschiebt. Befindet sich die Mondbeinnekrose bereits im fortgeschrittenen Stadium, ist eine Operation unumgänglich.
Durchführung der Operation
Wenn die Überlänge der Elle gering ist und nicht mehr als 2 Millimeter beträgt, ist es oftmals ausreichend, eine Handgelenksspiegelung durchzuführen. Dabei wird der Einriss im Meniskus des Handgelenks geglättet und der Meniskus ausgedünnt.
Bei einer Mondbeinoperation versucht man den Druck auf das Mondbein zu verringern, indem man eine Verkürzung der Speiche vornimmt, sofern diese länger ist als die Elle. Ist dies der Fall, erfolgt eine Knochendurchtrennung (Osteotomie).
Vor diesem Eingriff führt man an dem Patienten eine Plexusanästhesie, eine Betäubung am großen Armnervengeflecht, durch. Manchmal wird auch ein Schlafmittel verabreicht.
Während der Osteotomie durchtrennt der behandelnde Chirurg die zu lange Speiche und entfernt einen Teil des Knochens, um sie zu verkürzen. Danach verbindet er die verbliebenen Knochenteile mithilfe von
- Metallplatten
- Drähten
- Nägeln oder
- Schrauben
miteinander. Zu einem späteren Zeitpunkt lässt sich das fremde Material dann wieder entfernen. Manchmal kann es jedoch auch für den Rest des Lebens im Körper verbleiben.
Mögliche Komplikationen
Wie bei anderen Operationen, besteht auch bei einer Osteotomie die Gefahr von Komplikationen. So kann es zu
- Verletzungen von benachbarten Körperstrukturen
- Blutungen
- Blutergüssen
- Nervenverletzungen
- Infektionen
- überschießender Narbenbildung
- Taubheitsgefühlen oder
- Lähmungserscheinungen
kommen. Wurde zu viel Knochenmaterial bei dem Eingriff entnommen, besteht das Risiko, dass die Fehlstellung und die Beschwerden weiterhin anhalten.