Finger tapen
Bei Sport und Spiel nehmen die Hände eine wichtige Rolle ein. Mit ihnen wird der Ball gefangen, der Gegner gehalten, ein Griff umklammert. Die dabei auf die Finger einwirkenden Kräfte erreichen immense Höhen - Grund genug, genau hier eine schützende Maßnahme einzuleiten. Durch Tapen der Finger können Muskeln, Bänder und Knochen geschützt werden. Lesen Sie, wie Sie die Finger durch Tape stabilisieren können.
Wozu dient das Tape?
Beim Sport können unterschiedliche Energien im Handbereich freigesetzt werden. Hier stellen die Finger natürlich ein denkbar schwaches Glied dar, das nicht allen Urgewalten trotzen wird, die etwa beim Ballspiel, bei Kletterübungen oder bei Reiß- und Grifftechniken einwirken.
Ein Tape kann jedoch dabei helfen, den Schutz der
zu erhöhen, ohne die Sensibilität zu beeinträchtigen. Im Regelfall werden übrigens lediglich ein bis zwei Finger pro Hand getaped - meist jene, die besonders anfällig sind.
Eine Maßnahme gegen bereits vorliegende Verletzungen stellt das Tape indes nicht dar. In diesen Fällen muss zwingend eine Pause vom Sport eingelegt werden.
Ausmessen und Anlegen
Im ersten Schritt wird für den betreffenden Finger ein Tape zurechtgeschnitten. Dessen Länge muss genügen, um vom Handgelenk bis über die Fingerspitze hinauszureichen. Erst damit tritt der gewünschte Effekt der Stabilität ein, die aus der Handwurzel bezogen wird.
Ob das Tape über die innere Handfläche oder den äußeren Handrücken gelegt wird, ist dabei fast zweitrangig und sollte individuell durch den Sportler entschieden werden. Nach dem Ausmessen wird das Band mittig an der Handwurzel angesetzt und gerade bis zum Finger gezogen, wo das Ende des Tapes um die Kuppe geschlagen wird. Der Verband sollte locker anliegen.
Die zwei Stege
Im zweiten Schritt kommen zwei kleinere Tapes zum Einsatz. Das erste wird auf Höhe des Mittelgelenks in einmaliger Windung um den Finger gelegt. Das zweite hingegen wird knapp hinter dem Fingernagel postiert und ebenfalls einmal in lockerer Führung um den Knochen drapiert.
Alle drei Tapes sollten relativ fest auf der Haut sitzen, ohne jedoch den Finger einzuschnüren. Die Beweglichkeit desselben ist somit bei allen Aktivitäten gegeben; ein Abnicken der einzelnen Gelenke oder des gesamten Fingers wird erschwert. Der Sportler kann dennoch aktiv zupacken und trotz des Tapes das Feingefühl in den Fingerkuppen bewahren.
Besondere Varianten
Die Form der Acht
Eine alternative Form des Tapens liegt darin, einen bestimmten Teil des Fingers in besonderem Maße zu schützen. Hierbei wird der Verband dergestalt um das anfällige Gelenk geführt, dass er eine Acht beschreibt. Oftmals kommt diese Variante zur Anwendung, wenn der Finger frühere Verletzungen überwunden hat, aber noch immer zu Instabilitäten neigt.
Zwei Finger miteinander verbinden
Ebenso ist es möglich, zwei Finger aneinanderzubefestigen (buddy taping). Zwischen beiden wird ein Abstandshalter - etwa ein Taschentuch - eingesetzt und sodann das Tape um die Finger in loser Windung gelegt.
Hierbei ist es ratsam, jeweils einen verbindenden Steg vor und hinter dem Mittelgelenk anzusetzen. Beide Finger stützen sich somit gegenseitig und können die einwirkenden Kräfte besser aufnehmen.
Beim schienenden Tapeverband werden zwei Zügel angelegt; Grund- und Mittelglied der verletzten bzw. unverletzten Finger werden miteinander verbunden. Wichtig ist, dass die Abstände der Plfasterstreifen vom mittleren Gelenk gleich sind - auf diese Weise lassen sich Hautirritationen, die durch Zugkräfte entstehen, vermeiden.
Die Beweglichkeit der beiden Finger wird bei diesem Verband nur wenig eingeschränkt. Bei unvollständigen Rupturen ist die Wiederaufnahme des Trainings auch bei Basket- und Handball danach wieder möglich. Hier tragen die Betroffenen den Verband für etwa drei Wochen am Stück und anschließend etwa sechs Monate lang noch während des Sports.