Durchführung und Risiken einer Wadenvergrößerung
Manche Menschen empfinden ihre Waden als unästhetisch und zu schmal. Abhilfe schaffen kann eine operative Wadenvergrößerung.
Zu den zahlreichen Operationsmethoden, die zur Verschönerung des Körpers dienen, gehört auch die Wadenvergrößerung (Wadenaugmentation) mithilfe von Implantaten. Dieses eher selten durchgeführte Verfahren kommt vor allem bei Menschen zur Anwendung, die aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen unter ungewöhnlich schmächtigen Waden leiden.
Gründe für eine Wadenvergrößerung
Schmächtige Waden oder so genannte Storchenbeine entstehen aus unterschiedlichen Gründen. So können sie bereits angeboren sein oder im Laufe des Lebens erworben werden.
Mögliche angeborene Ursachen sind zum Beispiel spastische Lähmungen, eine Fehlbildung des Rückgrats oder ein Klumpfuß.
Aber auch bestimmte Krankheiten wie eine Knochenentzündung oder Kinderlähmung sowie Verletzungen wie Knochenfrakturen, Nervenverletzungen, Quetschungen oder Verbrennungen haben mitunter zur Folge, dass die Waden schmächtiger werden.
Besonders unschön sind schmale Waden, wenn sie nur einseitig auftreten. Mithilfe einer operativen Wadenvergrößerung lassen sich ästhetische Unschönheiten jedoch ausgleichen. Zur Anwendung kommen dabei Implantate aus Silikon. Diese sind in verschiedenen Größen verfügbar, sodass sie sich individuell gut anpassen lassen.
Durchführung einer Wadenvergrößerung
Eine Wadenvergrößerung dauert etwa 2 bis 3 Stunden und erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Darüber hinaus muss der Patient mit einem Klinikaufenthalt von etwa 2 bis 3 Tagen rechnen. Nach rund drei Wochen ist er normalerweise wieder arbeitsfähig.
Bevor eine operative Wadenvergrößerung durchgeführt wird, ist es wichtig, allgemeine Erkrankungen des Patienten abzuklären und blutverdünnende Medikamente rechtzeitig abzusetzen. Vom behandelnden Chirurgen sollte man sich ausführlich über die Techniken der Wadenvergrößerung sowie mögliche Komplikationen informieren lassen.
Welche Schnitte während der Operation ausgeführt werden, hängt davon ab, ob man lediglich den inneren Wadenteil oder auch den äußeren Teil vergrößert. Handelt es sich um eine Vergrößerung des inneren Wadenteils, nimmt der plastische Chirurg einen etwa vier Zentimeter langen Hautschnitt an der Innenseite der Kniekehle vor. Soll dagegen nur der äußere Wadenteil vergrößert werden, erfolgt der Schnitt auf der Außenseite.
Bei der Vergrößerung beider Wadenteile nimmt man in der Mitte einen fünf Zentimeter langen horizontalen Schnitt vor.
Nach dem Hautschnitt präpariert der Chirurg das Implantatlager, das sich unter der Faszie auf dem zweiköpfigen Wadenmuskel befindet, und setzt das Wadenimplantat ein.
Im Anschluss daran vernäht er die Wunde.
Zum Ende der Operation legt man dem Patienten einen Stützstrumpf oder einen komprimierenden Wickelverband an, um einer Thrombose entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird Heparin zur Thromboseprophylaxe verabreicht.
In der Zeit nach der Operation muss der Patient mindestens sechs Wochen lang auf sportliche Aktivitäten verzichten und sich körperlich schonen. Außerdem ist ratsam, die Beine hoch zu lagern und starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Risiken und Nebenwirkungen
Wie bei den meisten operativen Eingriffen, kann es auch bei einer Wadenvergrößerung zu Nebenwirkungen kommen. So ist es möglich, dass der Patient bis zu sechs Wochen lang unter leichten bis mittelschweren Schmerzen leidet.
Außerdem besteht das Risiko, dass sich das Implantat verschiebt. Auch der Austritt von Silikon ist im Bereich des Möglichen, was jedoch nur sehr selten geschieht.
Das Ergebnis der Operation lässt sich erst nach ein oder zwei Monaten beurteilen. Die Kosten für eine Wadenvergrößerung liegen bei mindestens 3.000 Euro. Hinzu kommen noch etwa 700 Euro für das Implantat.