Zahnbrücken - Merkmale, Funktion und Behandlungsablauf
Zahnbrücken dienen als Zahnersatz. Es handelt sich um eine Überbrückung einer Zahnlücke, um einen oder mehrere Zähne zu ersetzen. Eine Zahnbrücke stellt eine Konstruktion aus Kronen dar. Es gibt unterschiedliche Arten, die sich auf verschiedene Art um den Zahn legen lassen und auch aus diversen Materialien bestehen können. Lesen Sie alles Wissenswerte über Zahnbrücken.
Zahnbrücken - Merkmale und Funktion
Spricht man in der Zahnmedizin von einer Brücke, ist damit die Überbrückung einer Zahnlücke gemeint. Auf diese Weise lassen sich ein oder mehrere Zähne ersetzen.
Allgemein lassen sich drei Formen von Zahnersatz unterscheiden: die Brücke, das Zahnimplantat sowie die Zahnprothese. Das Implantat wird fest im Kieferknochen verankert, während die Befestigung der Zahnbrücke an den benachbarten Zähnen erfolgt. Herausnehmbar ist hingegen die Zahnprothese.
Bei einer Zahnbrücke handelt es sich um eine Konstruktion aus Kronen. Zusammengesetzt wird eine Brücke aus Ankern, bei denen es sich zumeist um Kronen handelt, sowie dem Brückenkörper. Dieser enthält einen oder mehrere Brückenglieder, was von der Anzahl der fehlenden Zähne abhängig ist.
Bei der Länge der Brücke gibt es jedoch Grenzen. So lassen sich wegen der Stabilität höchstens drei oder vier nebeneinander liegende fehlende Zähne ersetzen.
Befestigungsmöglichkeiten von Zahnbrücken
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Zahnbrücken am Zahn zu befestigen. Bei der konventionellen Variante wird ein besonderer Zahnzement verwendet; damit befestigt man die Brücke an den Brückenpfeilern oder auch Pfeilerzähnen. Nicht alle Zähne sind für den Ersatz durch eine Brücke geeignet - ein fester Halt muss gewährleistet sein.
Dieser ist nur gegeben, wenn die Zähne, die die Brücke umgeben, stabil und gesund sind. So eignen sich beispielsweise Backenzähne dank der drei Wurzeln besonders gut.
Von Schneidezähnen können Brücken schlechter getragen werden. Man spricht von der Pfeilerwertigkeit.
Die so genannte Adhäsivbrücke wird mithilfe eines besonderen Klebers an den Nachbarzähnen befestigt. Sie kommt vor allem zum Einsatz, um Schneidezähne zu ersetzen.
Einsatzgebiete von Brücken
Zur Anwendung kommen Brücken, um Zahnlücken mit einem festen Zahnersatz wieder zu schließen. Dies ist wichtig, da permanente Lücken Kaufunktion, Aussehen und Sprache beeinträchtigen können.
Außerdem besteht das Risiko, dass die benachbarten Zähne in die Lücke hineinkippen, was die Verzahnung mit den Gegenzähnen beeinträchtigt. Die Zahnbrücke kann zur Anwendung kommen, wenn man von Geburt an unter einer Hypodontie, also fehlenden Zähnen leidet, oder diese im Verlauf des Lebens verliert.
Unterschiedliche Arten von Zahnbrücken
Es wird zwischen verschiedenen Brückenarten unterschieden. Dazu gehören
- Vollkronenbrücken, wenn Pfeilerzähne stark geschädigt werden
- Teilkronenbrücken bei partieller Beschädigung der Pfeilerzähne
- Teleskopierende Brücken als kombinierter Zahnersatz
- Implantatbrücken, wenn mindestens drei Zähne nebeneinander fehlen
- Hybridbrücken, wenn mindestens zwei Zähne nebeneinander fehlen
- Schwebebrücken, die sich für den seitlichen Unterkieferbereich eignen,
- Tangentialbrücken, die in den seitlichen Oberkiefer- oder Frontbereich zementiert werden,
- Klebebrücken, die sich in der Frontzahnregion einsetzen lassen und bei denen anstelle von Kronen dünne Metallplättchen als Anker fungieren,
- Freiendbrücken, die jedoch als weniger stabil gelten, sowie
- die zahnschonenden Inlaybrücken, bei der die Brücke nicht an Kronen, sondern an Inlays befestigt wird.
Unterscheidung der Zahnbrücken nach deren Material
Für Zahnbrücken kommen unterschiedliche Materialien in Frage. Dabei handelt es sich im Prinzip um die, die auch bei einer Zahnkrone Verwendung finden können:
- Gold
- Metallkeramik
- Vollkeramik
Brücke oder Implantat? Vor- und Nachteile von Zahnbrücken
Die Brücke ist mit einigen Vor- und Nachteilen verbunden. Hierbei kann abgewägt werden, ob ein Implantat möglicherweise nicht die bessere Wahl darstellen würde. Zu den Vorzügen zählt:
- sie ist lange haltbar
- der Aufwand ist gering
- sie bietet eine gute Kaufunktion
- der Behandlungserfolg ist groß
- es gibt einen Festzuschuss durch die Krankenkasse
Zu den Nachteilen zählt:
- gesunde Zähne müssen beschliffen werden
- durch das Beschleifen steigt das Infektionsrisiko
- die Knochensubstanz schwindet langsam
- die Pfeilerzähne unterliegen einer gewissen Belastung
Behandlungsablauf: Einsetzen von Zahnbrücken
Vorausgesetzt die benachbarten Zähne sind stabil und gesund, lassen sie sich als Brückenpfeiler verwenden. Dazu ist es jedoch notwendig, dass der Zahnarzt sie überkront. So werden die Pfeilerzähne derart zurechtgeschliffen, dass sie an der Brücke haften bleiben können.
Die Arbeitsschritte bei einer Brücke sind ähnlich wie bei einer Krone. Allerdings muss der Zahntechniker zwischen den Kronen für die Pfeilerzähne ein Mittelstück einfügen, das als Ersatz für den fehlenden Zahn dient. Sämtliche Materialien, die sich für eine Krone eignen, lassen sich auch für eine Zahnbrücke verwenden, wie zum Beispiel Kunststoff, Keramik oder Metall.
Jede Zahnbrücke wird individuell hergestellt. Der Zahnstatus wird zunächst mithilfe eines Röntgenbilds geprüft.
Meistens sind mehrere Sitzungen notwendig, bis die Brücke schließlich befestigt werden kann. Dabei muss zunächst Karies entfernt werden, sofern vorhanden. Dann wird ein Zahnabdruck angefertigt.
Es folgt die Bestimmung der passenden Zahnfarbe sowie die Anfertigung der Brücke durch einen Zahntechniker. Schließlich überprüft der Zahnarzt die Passgenauigkeit, und die Brücke kann eingesetzt werden.
Wann kann keine Zahnbrücke eingesetzt werden?
Die umgebenden Pfeilerzähne müssen eine gewissen Stabilität aufweisen. Ist diese sowie ein guter Halt im Kiefer nicht möglich, entscheidet man sich in der Regel gegen eine Zahnbrücke. Nicht anwendbar wäre sie beispielsweise
- bei Einschränkungen des Patienten und folglich einer unzureichenden Pflege der Brücke
- bei einer statisch ungünstigen Position für eine Brücke
- bei fehlendem Halt oder bei großen Kieferdefekten
Eingewöhnungszeit und Risiken: Mögliche Komplikationen bei einer Zahnbrücke
Nach dem Einsetzen der Brücke kann es mitunter zu Eingewöhnungsproblemen kommen. Hierzu zählen beispielsweise
- Veränderungen im Kaufgefühl
- das Gefühl, die Brücke würde zu hoch sitzen
- Schmerzen beim Zubeißen
- Veränderungen im Temperaturempfinden
In der Regel sind die Probleme innerhalb einiger Tage überwunden. Halten sie an, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden: möglicherweise sind eine Nachbesserung oder ein Abschliff notwendig.
Was tun, wenn die Zahnbrücke rausgefallen ist?
Es kann vorkommen, wenn auch selten, dass sich die Zahnbrücke lockert oder gar herausfällt. In diesem Fall sollte man keinesfalls selbst versuchen, sie wieder zu befestigen, sondern immer und möglichst rasch einen Zahnarzt aufsuchen.
Zahnbrücke reinigen: Pflege der Zahnbrücke
Um eine lange Haltbarkeit der Brücke zu gewährleisten, ist eine gute Pflege überaus wichtig. Diese umfasst eine regelmäßige gründliche Reinigung mit
Vor allem den Spalt zwischen dem künstlichen Zahn und dem Brückenpfeiler gilt es zu reinigen. Außerdem sollte der Zahnarzt regelmäßig aufgesucht werden.
Haltbarkeit einer Zahnbrücke
Bei sehr guter Pflege kann eine Brücke bis zu 20 Jahre halten. Da jedoch im höheren Alter das Zahnfleisch zurückgeht, ist oft ein Austausch der Brücke erforderlich.
Kosten und Eigenanteil bei einer Zahnbrücke
Was die Kosten angeht, muss man je nach Behandlungsart und Material mit 300 bis 2.500 Euro rechnen. Anteilig werden diese durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Selbst zu tragen sind
- die Kosten für materiell und ästhetisch anspruchsvolle Wünsche
- die Kosten für eine Verblendung im nicht sichtbaren Zahnbereich
- die Kosten für eine zahnfarbende Verblendung