Gymnastikmatten - Merkmale, Unterschiede und Einsatzgebiete
Effektive Übungen auf der Gymnastikmatte ermöglichen die Kräftigung der unterschiedlichsten Muskelpartien des gesamten Körpers. Nicht immer wird hierzu ein zusätzliches Trainingsgerät benötigt. Beim Kauf sollte immer beachtet werden, zu welchem Zweck die Matte verwendet werden soll. Lesen Sie über die Merkmale und Unterschiede bei Gymnastikmatten und informieren Sie sich, bei welchen Übungen sie zum Einsatz kommen können.
Gymnastikmatten - Merkmale und Einsatzbereiche
Gymnastikmatten sind formstabile Unterlagen, die für verschiedene Übungen in den Bereichen
- Yoga
- Pilates
- Kampfsport und
- Workout
genutzt werden. Sie sollen Stöße dämpfen, für einen gleichmäßigen Druckausgleich sorgen und leicht zu reinigen sein.
Zum einen unterscheiden sich Gymnastikmatten in der Art der Aufbewahrung. Die einen werden nach dem Gebrauch zusammengerollt. Ihre Größe entspricht ungefähr der Liegefläche für eine erwachsene Person.
Für diese Matten bietet der Handel zusätzliche Tragegurte an, so dass sie auch außer Haus bequem transportiert werden können. Beispielsweise, wenn es ins Freie oder in die Sportgruppe geht.
Zum anderen gibt es Matten, die sich zusammenklappen lassen. Kleinere Matten bieten einer Person, größere mehreren Personen Platz.
Durch das Ein- oder Ausklappen können die Größe der Liegefläche und die Stärke der Polsterung variieren. Allerdings muss die Gymnastikmatte über eine extrem rutschfeste Oberfläche verfügen. Spezielle Mattenelemente im Format eines Quadratmeters lassen sich in Feldgröße zusammenstecken und sind besonders für den Kampfsportbereich geeignet.
Alles in allem ermöglichen Gymnastikmatten ein vielseitiges und abwechslungsreiches Training. Je nach Beschaffenheit und Dicke lassen sich beispielsweise Sprünge gut abfedern sowie auch die Gelenke optimal stützen.
Besonders wer zuhause trainiert, wird auf die Vorzüge der Gymnastikmatte nicht verzichten wollen. Doch da sie auch problemlos mitgenommen werden kann, zählt sie auch zu den beliebten Accessoires für den Gang in das Fitnessstudio.
Eigenschaften einer guten Gymnastikmatte
Aus hygienischen Gründen sollte auf der Matte eine Ansiedlung von Bakterien und Pilzen von vorn herein ausgeschlossen sein. Schweiß und Speichel, die bei entsprechender sportlicher Betätigung unweigerlich auftreten, müssen sich leicht entfernen lassen. Auch bei der Benutzung in Schwimmbädern sind Gymnastikmatten einer Vielzahl von Keimen ausgesetzt.
Geschlossenzellige Materialien mit möglichst glatten Oberflächen haben sich sowohl im Trocken- als auch im Nassbereich bewährt. Stärker strukturierte Texturen werden benötigt, wenn es um besonderen Halt geht. Beispielsweise, wenn Dehnübungen auf der Gymnastikmatte durchgeführt werden.
Vor allem beim Yoga kommt es auf eine besondere Rutschfestigkeit an, weil die Übungen langsam und gleichmäßig durchgeführt werden müssen. Aber auch Kraftsportler, die eine Gymnastikmatte als Unterlage verwenden, sind auf extreme Standsicherheit angewiesen. Die Matte sollte sowohl zum Untergrund als auch zum Sportler eine gute Kontaktfläche bieten.
Frühere Gymnastikmatten vermittelten ein kaltes Gefühl und klebten auf der Haut, wenn sie mit Schweiß in Verbindung kamen. Heutige Gymnastikmatten gelten als besonders hautsympathisch. Meist wird Polyethylenschaum bei der Herstellung verwendet.
Über die Stärke der Gymnastikmatte entscheiden
- ihr Einsatzgebiet
- das Platzangebot
- individuelle Vorlieben und auch
- der Preis, den der Käufer investieren möchte.
Besonders dicke Matten werden zumeist im Profisportbereich genutzt, während dünne Matten für weniger Geld im privaten Freizeitbereich Verwendung finden.
Effektive Übungen auf der Gymnastikmatte
Die Gymnastikmatte kann für viele unterschiedliche Übungen verwendet werden. Im Folgenden stellen wir ein paar davon vor.
Hüftstrecker und Gesäßmuskulatur
Ganz ohne Hilfsmittel lassen sich beispielsweise der Hüftstrecker und die Gesäßmuskulatur trainieren. Dazu begibt sich der Sportler auf der Gymnastikmatte in den Vierfüßlerstand. Die Unterarme werden flächig aufgestützt.
Dann wird jeweils ein Bein so nach hinten gestreckt, dass es mit dem Oberkörper eine gerade Linie bildet. Anschließend wird das Bein abgesenkt. Es sollten pro Bein 15 bis 20 Wiederholungen erfolgen.
Bauch- und Rückentraining
Eine Stärkung des Bauch- und unteren Rückenmuskelbereichs ist zu erzielen, indem der Sportler sich auf der Gymnastikmatte auf den Rücken legt.
Die Beine werden im 90-Grad-Winkel aufgestellt. Dann werden Gesäß und Rücken vom Boden abgehoben, so dass sie eine gerade Linie bilden.
Nach kurzem Halten der Position kehrt der Sportler in die Ausgangsstellung zurück. Auch diese Übung sollte etwa 20 Mal wiederholt werden.
Seitenstütz
Der Seitstütz trainiert die Rumpfmuskulatur. Dazu legt der Sportler sich seitwärts auf die Matte und setzt den unten liegenden Arm im 90-Grad-Winkel auf. Anschließend wird der Körper vom Boden abgedrückt und zwar so, dass er eine Linie bildet.
Fortgeschrittene heben in dieser Stellung das obere Bein gestreckt in die Höhe und halten die Spannung eine Zeit lang. Danach wird die Ausgangsstellung eingenommen. Es reichen 5 bis 10 Wiederholungen.
Übung mit Fitnessball
Wer einen Fitnessball zur Verfügung hat, kann ihn als Hilfsmittel für folgende Übung benutzen: Der Sportler legt sich ausgestreckt in Rückenlage auf die Gymnastikmatte und rollt den Gymnastikball unter seine Fersen. Dann hebt er ein Bein gestreckt in die Höhe und hält diese Position eine geraume Zeit.
Anschließend kehrt er in die Ausgangsposition zurück und führt dieselbe Übung mit dem anderen Bein durch. Es werden Hüftstrecker- und Gesäßmuskulatur gekräftigt.
Situps
Außerdem eignen sich Gymnastikmatten für jede Art von Situps, wobei eventuell ein Bauchtrainer unterstützend wirkt. Aber auch ohne Hilfsmittel lassen sich diese Übungen bestens ausführen.
Der weiche Untergrund der Gymnastikmatte vermeidet ein unangenehmes Druckgefühl. Ebenso verhält es sich, wenn ein Gymnastikband seinen Einsatz findet. Grundsätzlich dämpft eine Gymnastikmatte während des Trainings den Druck des Untergrundes auf bestimmte Körperteile des Sportlers, sofern sie eine entsprechende Größe und Stärke aufweist.
Tipps zum Kauf einer Gymnastikmatte
Das Angebot an Gymnastikmatten im Fachhandel ist groß. Die einen Hersteller nennen sie Yoga-Matte, die anderen Spezial-Übungsmatte. Erfüllen preiswerte Isomatten aus dem Discounter nicht auch ihren Zweck?
Es gibt "harte" Menschen und "Weicheier". Im übertragenen Sinne natürlich. Nämlich die Art Sportler, die gymnastische Übungen auf einer zusammengeklappten Decke durchführt oder gar auf dem Laminatboden und die andere Kategorie, denen die Gymnastikmatte nicht weich genug sein kann. Besonders Menschen mit Knieproblemen lehnen spezielle Übungen auf hartem Untergrund ab. Zu Recht.
Denn wozu gibt es Gymnastikmatten, noch dazu in so großer Vielfalt? Die Frage ist nur, für welchen Sportler welche Matte geeignet ist.
In Abhängigkeit der Sportart
Abgesehen von den generellen Qualitätsmerkmalen, die eine Gymnastikmatte aufweisen sollte, kommt es auch immer darauf an, für welche Sportart sie genutzt werden soll. Aerobicmatten beipielsweise sollten dicker ausfallen, um mögliche Stöße an den Gelenken dämpfen zu können. Eine Oberfläche mit schweißaufsaugenden Materialien ist ebenso sinnvoll.
Bei Stabilisierungsübungen und im Bereich der Physiotherapie kommt dem festen Stand eine große Bedeutung zu - dünnere Matten dienen dabei als beste Unterlage. Bestehen sie aus Polyester, bieten sie den Füßen in der Regel eine höhere Griffigkeit.
Yogamatten sind ebenfalls dünner. Wichtig ist hier eine komfortable Größe, um auch liegende Übungen ohne Probleme ausführen zu können.
Pilatesübungen zeichnen sich häufig durch Nutzung des eigenen Körpergewichts aus. Hier sollte auf eine ausreichend Dicke der Matte, ab einem Zentimeter, geachtet werden. Eine rutschfeste Oberfläche ist ebenfalls wichtig.
Matten zum Entspannen, etwa beim autogenen Training, sollten ebenso eine gewisse Dicke aufwisen. Schaumstoff kann sich dem Körper besonders gut anpassen.
Preisklassen
Gerade Neulinge im Bereich des Sports werden sich scheuen, für eine Gymnastikmatte viel Geld auszugeben, noch dazu, wenn sie sich nicht sicher sind, wie lange ihr Interesse an der Gymnastik anhält. Das müssen sie auch nicht.
Natürlich gibt es Gymnastikmatten, die im Fachhandel 100 Euro und mehr kosten. Aber die sollten Dauersportlern vorbehalten sein.
Eine gute Gymnastikmatte für den Freizeitbereich gibt es schon für den halben Preis. Und dann gibt es noch die ganz billigen Modelle, die farbenfroh aus den Angebotsecken der Supermärkte leuchten. Sind die sportuntauglich?
Inhaltsstoffe und Oberflächenbeschaffenheit
Eine Gymnastikmatte muss einigen Ansprüchen gerecht werden, sonst könnte man gleich auf sie verzichten. Der Sportler möchte nicht bereits beim Auspacken die Nase von ihr voll haben.
Einige Billigmatten sind mit so vielen chemischen Zusätzen und Weichmachern ausgestattet, dass sie starke Ausdünstungen abgeben, die Gesundheitsschädigungen hervorrufen können. Diese Matten sollten nicht gekauft werden.
Gymnastikmatten mit glatter Oberfläche stellen ebenfalls ein Risiko dar. Gelangen Schweiß oder Speichel auf die Matte, kommt es zu einer großen Rutschgefahr, die mit Prellungen oder Knochenbrüchen einhergehen kann.
Besser wählt man eine Gymnastikmatte mit einer Struktur. Leicht reinigen lassen sollte diese sich ebenfalls, schon aus hygienischen Gründen. Wie dick die Matte ist, entscheidet der individuelle Geschmack.
Druck-und Rutschfestigkeit
Nach dem Zusammendrücken sollte sich die Struktur aber innerhalb kurzer Zeit wieder aufrichten, sonst kommt es zu einer ungleichmäßigen Druckverteilung beim Üben. Und die ist unangenehm.
Rutschfest muss eine Gymnastikmatte ebenfalls sein, in ihren Ausmaßen darf sie sich nicht dehnen. Auch dies wären unnötige Risikofaktoren, die vor dem Kauf ausgeschlossen werden können.